Arbeiten trotz sozialer Phobie?
Eine soziale Phobie ist heutzutage scheinbar Gang und Gebe, auch wenn es traurig ist. Nicht zu verwechseln ist es, wenn man gern allein ist, aber unter Menschen keine Probleme hat. Aber bei einer sozialen Phobie sind ja nicht nur andere Menschen unangenehm, sondern da steckt ja doch viel mehr dahinter.
Da man aber nun einmal von irgendetwas leben muss, ist es ja auch so, dass man arbeiten muss. Dass sich nun weniger Jobs eignen, bei denen man viel Kontakt mit Menschen hat, versteht sich ja selbst. Aber welche Jobs kann ein Mensch mit einer sozialen Phobie dann ausüben?
Wenn eine soziale Phobie vorhanden ist und man geht arbeiten, wie ist es dort mit der Annahme von Kritik und die Reaktion darauf? Es wird zwar kaum einer gern negativ kritisiert, oder und dennoch gehört ja eine gewisse Kritikfähigkeit zum Arbeitsleben dazu. Lässt sich daher eine soziale Phobie mit dem Arbeiten vereinbaren und wenn ja, wie genau sieht so etwas in der Praxis aus?
Man muss hier wohl einen gewissen Grad der sozialen Phobie ins Auge rufen. Nicht jeder, der an einer sozialen Phobie leidet, ist absolut unfähig zu arbeiten und gar Kritik entgegen zu nehmen. Bei einer leichten sozialen Phobie sollte dies noch machbar sein. Hier wird es aber sicherlich so sein, dass die Kollegen und der Chef von der Krankheit wissen und entsprechend mit Gefühl an die Sache herangehen werden. Ich stelle es mir jedoch sehr schwierig vor dennoch mit dieser Krankheit arbeiten zu gehen, auch wenn sie nicht so ausgeprägt erscheint. Am Ende ist es aber meiner Meinung nach eine super Methode um genau gegen diese Ängste anzukämpfen.
Wo lernt man denn schwimmen? Genau! Im Wasser lernt man schwimmen. Genau das gleiche könnte man jetzt auf den oben genannten Fall beziehen. Wenn man sich nicht den Ängsten stellt und versucht mit Menschen umzugehen kann es ja nicht wirklich besser werden. Es ist dann eher das komplette Gegenteil der Fall. Gerade bei Kritik kann doch sehr gut lernen mit solchen Konfrontationen umzugehen und diese zu verarbeiten. Hier dient die Arbeit sogar noch ganz nebenbei der Therapie. Dies kann man doch als positiv hinstellen, oder nicht? Alleine, dass man diese Arbeit ausübt ist doch schon mal ein super Schritt in die richtige Richtung.
Mit einer guten Therapie kann man mit einer sozialen Phobie sicherlich vieles lernen unter anderem sicherlich auch zu arbeiten. Am Anfang ist es sicherlich schwierig und ohne Therapie wird es sicherlich auch nicht möglich sein, aber man kann es ja nur probieren. Sicherlich ist es schwieriger für jemanden mit solchen Ängsten, aber bei einer Therapie wird man auch langsam herangeführt und muss es dann einfach machen. Also gibt es sicherlich auch Leute, die sich überwinden mussten und auch arbeiten können. Außerdem gibt es ja auch Berufe, bei denen man weniger mit Menschen zu tun hat.
Ich denke man muss es eben von Anfang an sagen, was man hat und dann werden die Leute auch Rücksicht nehmen und vielleicht nicht so intensiv auf denjenigen zustürmen. In gewisser Weise wird man sicherlich für alles eine Lösung finden und gemeinsam daran arbeiten können.
Zohan, ich denke auch, dass es auf das Ausmaß von der sozialen Phobie abhängig ist. Bislang habe ich immer wieder vermutet, dass eine soziale Phobie eben eher durch Mobbing und Co ausgelöst wird, abgesehen davon, dass man vielleicht selbst sehr unsicher ist und Probleme damit hat, Kritik anzunehmen und diese auch zuzulassen.
Gerade, wenn man eine soziale Phobie hat, würde ich mal behaupten, fällt es auch schwer, auf den Vorgesetzten oder dem Chef zuzugehen und ihn damit zu konfrontieren. Ich kann mir so etwas eher vorstellen, wenn man sich schon kennt und die soziale Phobie sich somit mit der Zeit entwickelt und man sich dann verändert, aber ich stelle es mir schwierig vor, als neuer Arbeitnehmer damit offensiv umzugehen.
Wo ich Dir zustimme, ist, dass Arbeit im Grunde auch dazu führen kann, die soziale Phobie für sich in den Griff zu bekommen und es als eine Art Therapie zu betrachten. Aber wie gesagt, ich denke, es kommt auf das Ausmaß der sozialen Phobie an und wie sich diese auswirkt. Auch ist die Frage, was ein Mensch, der unter sozialer Phobie erkrankt ist, selbst damit umgeht und eben sich auch dieser Gefahr stellt.
Ramones, wie ich bei Zohan schon geschrieben habe, kann ich mir gerade als neuer Mitarbeiter nur schwer vorstellen, auf meine Kollegen oder eben auch dem Vorgesetzten zuzugehen und ihnen mitteilen, an sozialer Phobie zu leiden. Grundsätzlich denke ich, sollte man damit eher vorsichtig umgehen, gerade, wenn man beispielsweise sehr lange ohne Arbeit gewesen ist und wieder hineinwachsen muss oder dergleichen. Es muss dazu auch ein gewisses Kennenlernen und Vertrauen stattfinden, so würde ich es zumindest sehen.
Dass es Berufe/ berufliche Tätigkeiten gibt, bei denen es nicht darauf ankommt, mit vielen Menschen zusammen zu arbeiten, habe ich ja ebenfalls schon im Eingangsbeitrag thematisiert. Dennoch wird es hin und wieder dazu führen, dass man in irgendeiner Art und Weise Kontakt zu anderen Kollegen bekommt, auch, wenn man quasi selbstständig und für sich arbeitet.
Wie Du schon richtig erkennst, kommt es hierbei vorallem auf das Ausmaß der sozialen Phobie an und ein zugehen auf den Chef oder Vorgesetzen gestaltet sich ebenfalls schwierig - immerhin offenbart man so ja eine Schwachstelle und setzt sich so genau einer Tatsache aus, die der Sozialphobiker scheut: Er macht sich angreifbar und geht auf Menschen zu, die auch noch Ranghöher sind, somit erst Recht eine Unsicherheit auslösen und sich so eventuell der Kritik desjenigen aussetzt!
Ich leide schon seit Jahren an einer sozialen Phobie und habe selbst bei guten Bekannten große Probleme damit, meine "Ängste" zuzugeben und zu äußern. Natürlich habe ich dies schon getan und bin auf durchaus positive Reaktionen gestoßen, was für meine Therapie nur förderlich war, trotzdem wird man diese Ängste natürlich nicht so einfach los.
Was das berufliche angeht, so habe ich die Erfahrung gemacht, dass man sich auch als Sozialphobiker gut und gerne unter Menschen begeben kann, solange man sich sicher ist, bei dem was man tut. Ich zum Beispiel habe zuerst eine Ausbildung als Medizinische Fachangestellte (Arzthelferin) gemacht, die ja bekanntermaßen sehr viel mit Menschen zu tun hat - Probleme hatte ich dabei nur selten, was vorallem daran lag, dass ich in meinem Beruf zufrieden war und einfach "wusste" was ich tue. Natürlich hatte ich Probleme damit bei Patienten anrufen, Vertretern gegenüber zu treten etc., dies war jedoch auch eine Form der Therapie für mich und diese Ängste besserten sich im Laufe meiner Ausbildung. Mittlerweile mache ich eine Ausbildung als Physiotherapeutin, bekanntermaßen ebenfalls ein sehr sozialer Beruf. Natürlich bereitet es mir noch Probleme, vorallem weil ich stellenweise einfach unsicher bin und mir selbst nichts zutraue - meine Leisungen und das Lob meiner Ausbilder zeigen mir jedoch, dass dies ungerechtfertig ist und so wird es stückchenweise dann doch immer einfacher.
Ich persönliche denke, gerade bei der Sozialen Phobie hat das sehr viel mit dem eigenen Willen zu tun. Gerade was meine Ängste und die Arbeit angeht, so fällt es mir leichter damit umzugehen, wenn ich etwas wirklich will. Ich liebe meine Ausbildung und die Arbeit darin und will unter allen Umständen dort arbeiten und gut in diesem Beruf sein - und genau das hilft mir mit meinen Ängsten besser umgehen zu können.
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