Spielt das Einkommen des Partners eine Rolle?

vom 06.08.2012, 17:14 Uhr

Oft hört man von Leuten, dass es bei der Partnerwahl nur auf die Sympathie und auf die Gefühle ankommt. Das ist sicher nicht richtig, denn letztendlich spielen auch solche Dinge wie das Aussehen, der Lebenswandel und andere Faktoren eine Rolle. Dies wird von den meisten Menschen sicher auch so gesehen. Beim Thema Geld hingegen gibt es oft sehr unterschiedliche Meinungen. Ich kenne sowohl Menschen, denen es wirklich komplett egal ist, ob der Partner Geld nach hause bringt und wie viel das letztendlich ist, als auch welche, die ganz klar sagen, dass der Mensch an ihrer Seite ein gewisses Einkommen haben sollte. Eine gute Bekannte von mir ist zum Beispiel vor einem Jahr mit ihrem Studium fertig geworden und verdient ganz anständig. Für sie wäre jemand ohne vernünftiges Einkommen nichts, weil sie gerne reist und auch gerne gemeinsam mit dem Partner reisen möchte.

Ich bin bei diesem Thema eher zwiegespalten. Auf der einen Seite kann ich die Einstellung dieser Bekannten gut nachvollziehen, weil man ja auch etwas mit dem Partner unternehmen möchte und dafür oft Geld notwendig ist. Es wäre ja auch keine Option, den Partner dann immer einzuladen. Das würde sie nicht machen und ich würde so etwas auch nicht machen, schon gar nicht ständig, weil ich der Meinung bin, dass jeder schon sein eigenes Geld haben sollte und es nicht darauf hinauslaufen darf, dass der eine sich von dem anderen aushalten lässt. Falls man wirklich zusammen leben möchte, spielt das Einkommen auch eine Rolle, zum Beispiel bei irgendwelchen Immobilien.

Auf der anderen Seite frage ich mich aber auch, ob das Einkommen des Partners wirklich so wichtig ist. Letztendlich bleibt man ja auch ein eigenständiger Mensch in einer Beziehung und kann sein Leben so fortführen, wie man das ohne die Partnerschaft auch machen würde. Wenn der Partner nur sehr wenig Geld hat, kann man vielleicht nicht immer alles gemeinsam machen, aber ich bin ohnehin niemand, der dauernd mit dem Partner zusammenhängen muss. Wenn sich ein gut verdienender Partner dann eine etwas teurere Immobilie kaufen möchte oder eine Weltreise plant kann er dies auch alleine machen. Aus dieser Sicht heraus wäre es also egal, ob der Partner viel oder wenig Geld nach hause bringt.

Ich spreche hier bewusst vor allem über Doppelverdiener oder zumindest über Konstellationen, in denen beide Partner eigenes Geld haben, von dem sie leben können. Wenn jemand gar kein eigenes Geld hat, zum Beispiel bei vielen Hausfrauen, besteht ja eine absolute finanzielle Abhängigkeit vom Partner und da ist es auch nicht schwer, dass der Partner mehr Geld nach hause bringt als die Leute, die nichts haben. Wie wichtig ist für euch das Einkommen eures Partners? Würdet ihr euch auf eine Beziehung mit jemandem einlassen, der praktisch dauernd pleite ist, oder spielt Geld doch eine nicht unbedeutende Rolle in einer Partnerschaft?

Benutzeravatar

» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Eine Gewisse Relevanz hat das Einkommen meines Partners schon, allerdings nicht in der Höhe, sondern in der Tatsache, dass überhaupt ein Einkommen vorhanden ist. Ich würde einen Mann bevorzugen, der arbeitet und sein eigenes Geld verdient, wie viel dies nun aber ist, das ist mir eigentlich egal. Bisher habe ich immer mehr als meine Partner verdient, weshalb ich ohnehin nie auf meine Partner angewiesen war. Und meine Partner hatten selten das Problem, dass ich mehr verdient habe als sie. Ich fand es aber auch nicht schlimm, dass bei ihnen im Monat weniger herum kam als bei mir.

Ich bin der Meinung, dass man in einer Partnerschaft ohnehin aufhören sollte, immer von "mein" oder "dein" zu sprechen und mehr dazu übergehen sollte, das "uns" zu verwenden. Deshalb ist das verdiente Geld, ob nun von mir oder meinem Partner, unser Geld und nicht meins oder seins. Das sehen wir beide so. Wir gönnen uns gemeinsam etwas davon und ich würde meinen Partner nie daheim lassen, nur weil er weniger verdient und sich dies oder das vielleicht nicht leisten kann. Ich würde ihn dann eben einladen, ich sehe das gar nicht problematisch. Als mein Partner und ich noch nicht zusammen wohnten, ging es ihm finanziell nicht so gut, er hatte ziemlich zu rechnen. Also habe ich öfter mal etwas bezahlt, habe ihm auch mal Klamotten und dergleichen gekauft. Ausgemacht hat mir das nie etwas, denn ich habe es gerne getan. Ich wollte ihm damit eine Freude machen und wusste, dass es ihm gefallen würde und er sich freut.

Vielleicht ist meine Meinung auch deshalb so, weil ich eben denke, dass man in einer Partnerschaft gemeinsam wirtschaften sollte. Zumindest dann, wenn die Partnerschaft andauert und man gemeinsame Pläne hat für die Zukunft. Wenn es eine enge Verbindung ist, sollte das Geld einen nicht trennen. Für mich ist das unser Geld, egal wer es verdient und jeder kann darüber verfügen. Deshalb ist es mir egal, was er verdient, wichtig ist nur, dass wir damit gut leben können und zwar beide gemeinsam.

Benutzeravatar

» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Hier finde ich, dass sich diese "Vorlieben" automatisch geben. Wenn eine Person z.B. Hobbys hat, die sehr viel Geld in Anspruch nehmen, wird eben diese Person sehr wahrscheinlich niemals in die Verlegenheit kommen, Menschen näher kennen zu lernen, die eben gar kein Geld haben und sich so das Hobby auch nicht leisten können. Wo wäre da der gemeinsame Anker, um sich kennen zu lernen und was kann hier der Moment sein, in welchem sich die Person mit der "armen Person" näher beschäftigen wollen würde? Hier kann höchstens das Aussehen eine Rolle spielen, was aber sehr für eine oberflächliche Beziehung sprechen würde. Das ist nicht verkehrt, aber dann muss man sich auch den "Vorwurf" gefallen lassen, eben nur oberflächlich zu sein!

Irgendwie sind es doch die Interessen, die einen letztlich tiefer verbinden. Wer gerne Golf spielt, kann davon ausgehen, auf dem Golfplatz auch in erster Linie auf Leute zu treffen, die gerne Golf spielen. Das Interesse an Menschen in der U-Bahn ist da dann vermutlich nicht wirklich gegeben, so dass solche Kontakte schlicht die Ausnahme bleiben.

Anders natürlich bei Menschen, denen diese Sachen völlig egal sind. Die haben hier natürlich mehr Möglichkeiten und sind zumindest in der Beziehung bei der Partnerwahl weniger eingeschränkt. Es mag dann übrigens tatsächlich nicht Ideal wirken, einen Partner zu haben, der jede Mark zwei mal umdrehen muss. Aber dafür kann es ja sein, dass man auf allen anderen Ebenen harmonisiert. Und dann kann ja jeder frei entscheiden, ob einem das Reisen (als Beispiel) mehr Wert ist, als die Partnerschaft.

Zu krasse Unterschiede beim Einkommen dürfte sich jedenfalls dann negativer bemerkbar machen, als krasse Altersunterschiede. Jedenfalls dann, wenn man nicht vor hat eine Einheit zu bilden (gemeinsames Geld, Familie) und nicht bereit ist, unvoreingenommen als "Besserverdiener" abzugeben - ohne gegen zu rechnen.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Natürlich macht Geld vieles leichter, aber am Ende ist es eben doch nicht alles. Wenngleich auch ohne Geld alles nichts ist, keine Frage. Dennoch gibt es für mich deutlich wichtigeres als den Kontostand meines Partners.

Gehe ich eine Beziehung ein, dann in aller Regel weil ich mich in den Menschen an sich verliebt habe, nicht in seinen Kontostand. Meist kennt man selbigen ja auch gerade zu Anfang einer Partnerschaft eher nicht. Oder ist es tatsächlich so, dass man inzwischen im Laufe der ersten Dates nach Kontoauszügen fragt? Gerade dann, wenn ich finanziell ohnehin eher unabhängig bin, wäre mir der Kontostand meines Gegenübers recht gleichgültig.

Und mal ehrlich, selbst wenn mein Partner zu Anfang über ein gesichertes Einkommen und etliche Rücklagen verfügt, wer garantiert mir denn, dass dies auch weiterhin der Fall bleiben will? In eine finanzielle Notlage gerät man heutzutage leider schnell (und oft auch unverschuldet). Was dann? Die Beziehung in Frage stellen? Die Partnerschaft beenden? Ist doch Quatsch, der Mensch dahinter ist doch das, was letzten Endes zählt. Jedenfalls für mich.

» milknhoney » Beiträge: 370 » Talkpoints: 2,98 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Die Höhe des Einkommens ist mir persönlich nicht wichtig. Selbst wenn ein potentieller Partner beim Kennenlernen arbeitslos wäre, wäre dies für mich kein Grund eine Beziehung abzulehnen. So lange klar ist, dass diese Person sich auch um einen neuen Job bemüht. Erst wenn dies nicht gegeben wäre, würde ich eine Beziehung komplett ausschließen.

Wichtig ist dann halt nur, dass dieser Mensch halt auch mit Geld umgehen kann. Denn was nutzt ein hohes Einkommen, wenn man dann noch über seine Verhältnisse lebt und man am Ende einen solchen Menschen noch finanzieren muss.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Würde ich mich verlieben, würde ich mir sicherlich keine Lohnabrechnung vorzeigen lassen, aber ich muss ehrlich sagen, dass der Verdienst und überhaupt die berufliche Position für mich schon ein bisschen wichtig wären, dass ergibt sich einfach aus dem Lebensstil. Ich meine, wenn man selbst aus einer gut situierten Familie kommt und auch selbst gut Geld verdient, dann möchte man ja an sich auch wirklich eher ungern mit jemandem zusammen kommen, der sehr wenig verdient oder sogar arbeitslos ist. Ich weiß ein bisschen wie das ist, weil ich eine gute Freundin hatte, deren Mutter Hartz IV Empfängerin ist. Jedesmal wenn wir etwas mit ihr unternehmen wollten, dann stellt sich immer die Frage, ob sie sich das leisten kann oder nicht, ging man mit ihr Shoppen und sie konnte sich nichts kaufen, war das für sie natürlich auch nicht pralle. Und angenommen nun ich gebe mehr Geld für meine Freizeitgestaltung, Nahrungsmittel und so weiter aus, wie ist es dann mit meinem Partner? Soll ich diesem die Sachen dann sponsern, die er sich nicht leisten kann oder was soll ich machen? Auf meine eigenen Annehmlichkeiten verzichten? Würde ich das wollen?

Auch würde ich das nicht so wollen, wie das eben bei einigen Paaren ist, es ist ja nicht selten so, dass die Frau nicht arbeitet, sondern nur den Haushalt macht oder so und der Mann dann Alleinverdiener ist. So ist das beispielsweise auch bei einer Bekannten von mir, die sehr früh schwanger wurde und aus diesem Grunde dann das Abitur abgebrochen hat und inzwischen macht sie eben nichts weiter, als bei ihrem Freund zu leben der für sie aufkommt. Ich muss ganze ehrlich sagen, das sich nicht dafür bereit wäre, für irgendjemanden aufzukommen, dass würde ich einfach nicht wollen, denn ich verdiene das Geld in erster Linie für mich und nicht um andere durchzufüttern. Die Option gewisse teuer Unternehmungen dann alleine zu machen, finde ich zwar nicht unbedingt abwegig, aber ich denke schon, dass es dann auch dazu kommen könnte, der der Partner sich ausgeschlossen fühlt. Ich meine, der Gedanken mein Freund würde eine Weltreise ohne mich machen oder einige Wochen in Paris verbringen oder nach Australien fliegen, sowas kratzt ja dann schon ein bisschen und ein bisschen Mitleid hätte ich dann auch.

An sich finde ich es schon besser, wenn beide Partner in Sachen Finanzen mehr oder weniger auf dem Selben Level sind, die Freizeitgestaltung ist dann um einiges einfacher und man braucht dann auch kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn man in teuren Markenklamotten herumrennt, während der Partner sich bei KIK einkleidet. Ich muss aus diesem Grunde schon sagen, dass ich mir auf jeden Fall wünschen würde, dass mein Partner finanziell abgesichert ist, einen guten Job hat und so weiter, aber es muss eben nicht zwingend sein, dass er viel Geld verdient. Es reicht meiner Ansicht nach auch einfach ein normales, durchschnittliches Einkommen, so dass ich nicht das Gefühl habe, ich müsste wegen irgendwas ein schlechtes Gewissen haben oder so. Für mich wäre es aber auf jeden Fall sehr schwer mit jemandem zusammen zu sein, der nichts oder nur sehr wenig verdient und oftmals pleite ist. In Sachen Freizeitgestaltung könnte man da ja wohl gar nichts zusammen machen und auch sonst stelle ich mir eine solche Beziehung ein bisschen befremdlich vor. Auch hätte ich Angst, dass man mich um Geld fragt, also dass ich ihm etwas leihen müsste.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Würde ich grundsätzlich zwischen Liebe und Geld wählen müssen, wäre Liebe meine erste Wahl. Aufgrund dieser Entscheidung finde ich Geld nicht unbedingt wichtig, aber ich finde schon, dass es einen nicht unerheblichen Teil in der heutigen Zeit zählt. Dabei geht es nicht einmal um Reichtümer oder sonderliche Rücklagen, sondern, dass man in der Lage ist, seine Rechnungen zu zahlen und so etwas. Vielleicht auch, dass man mal etwas gemeinsam unternehmen kann, ins Kino zu gehen oder essen zu gehen und so etwas, ohne, dass man nun nur von der einen Person eingeladen wird und die andere Person nicht in der Lage ist, sich zu revanchieren.

Ich käme mir aber irgendwie auch blöd vor, wenn ich jemanden kennenlerne, der beispielsweise eine sehr chice Wohnung hat, die auch mit teuren Materialien eingerichtet wäre, während ich vielleicht nur in einer Wohnung mit dem Titel Bruchbude hausen würde. Irgendwie käme ich mir dabei wohl unterlegen vor, weil ich letztendlich da nicht mithalten könnte, und ich auch dem Partner nicht das Gefühl vermitteln möchte, ihn auszunutzen oder auf der Tasche zu liegen.

Bei meinem Partner und mir ist es schon so, dass wir da in etwa auf einer Linie sind und wir hätten auch kein Problem mit, wenn der eine Partner nun mehr als der andere verdient beziehungsweise wenn ich eben noch einmal mehr verdienen würde. In dem Fall ist es ja schon "unser" Geld und ich würde dann mich auch entsprechend verhalten und den Löwenanteil an den gemeinsamen Dingen übernehmen und auch Anschaffungen, die für mich gedacht sind, mit meinem Partner besprechen und es ihm auch sagen. Über seinen Kopf hinweg, während er mit seinem Geld knausern müsste, würde ich diese Investition nicht betätigen wollen. Und so käme es für mich auch nicht in Frage, beispielsweise allein eine Weltreise zu organisieren, obwohl er gern mitkommen würde oder ein Wohneigentum anzuschaffen, was nur für mich gedacht ist. Solche Entscheidungen sind gemeinsam zu treffen, wobei hier auch die Beziehungsdauer schon eine Rolle spielt, beziehungsweise ob man zusammenlebt.

Natürlich ist es nicht so, dass man zu Beginn eines Kennenlernens oder einer Beziehung die finanzielle Lage kennt und ich würde da auch gar nicht so viel wissen wollen, glaube ich. So etwas kommt ja erst ein wenig später auf und wenn man sich kennenlernt, kann man ja, sofern der Gegenüber nicht unbedingt ein Blender ist, es auch abschätzen, inwiefern er mit Geld umgehen kann. Aber gleich darauf zu schließen und eine Beziehung eben erst gar nicht einzugehen, würde ich auch nicht unbedingt wollen.

Benutzeravatar

» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Für mich steht Geld nicht an erster Stelle in einer Beziehung. Aber trotzdem möchte ich einen Partner haben, der ein geregeltes, nicht zu knappes Einkommen hat und damit auch weiß, wie er damit umzugehen hat. Das habe ich bisher in meinem Freund gefunden. Wir gehen beide arbeiten und verdienen in etwa das gleiche. Zuvor hat er auf mein Drängen hin, auch eine Ausbildung in seinem Beruf gemacht, obwohl er schon älter ist. Aber das fand ich einfach als sehr wichtig, auch wenn er in diesen 3 Jahren nicht viel Geld zur Verfügung hatte.

Aber das war mir in dem Moment egal, denn ich wusste ja, dass es etwas für die Zukunft ist, und es nur von Vorteil sein konnte. In diesem 3 Jahren, hatte er schon wenig Geld, was mir aber nichts aus gemacht hat. Doch nun ist es mir einfach auch wichtig, dass er sein festes Einkommen hat. Ich würde mich nun nicht auf einen Mann einlassen, der ewig pleite ist, der nicht mit seinem Geld umgehen kann, und mir ständig auf der Tasche liegt.

Sowas hätte ich mir nämlich damals beinahe angetan. Ich habe mich mir jemandem mehrmals getroffen und wir haben uns auch wirklich gut verstanden. Doch nach ein paar Treffen, habe ich einfach gemerkt, dass er anscheinend nicht so viel Geld zur Verfügung hatte. Meistens musste ich mit meinem Auto fahren, da er kein Geld mehr für Benzin hatte. Zwar hat er mich eingeladen, wenn wir was trinken oder essen waren, nur man hat es ihm eben angemerkt. Später habe ich dann herausgefunden, dass er sein Geld, was er verdient, verzockt hat. Das ging natürlich für mich gar nicht, und ich habe mich dann auch nicht mehr mit ihm getroffen.

Benutzeravatar

» senny » Beiträge: 2589 » Talkpoints: 9,37 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich finde eine Beziehung die schon mit einem Abhängigkeitsverhältnis beginnt bereits als belastend. Es ist m.E. nach sehr wichtig, dass beide Partner finanziell unabhängig voneinander in eine Beziehung gehen. Die Differenz der Einkommen ist eher unwichtig, sofern keiner der Partner ein Problem damit hat dass Mann/Frau mehr verdient/bekommt. Auch kann es durchaus sein, dass der geringerverdienende Partner dadurch gepusht wird und berufliche Aufstiege anstrebt.

Wenn der Partner nun arbeitslos wird, nun ja. Die Situation am Arbeitsmarkt hat sich stark verändert. Wenn man nicht bereit ist für ein Minimum dessen, was man vorher verdiente die gleiche Arbeit zu machen (Zeitarbeit). Wird es unter Umständen sehr schwer, wieder etwas zu finden, selbst wenn das Potential und die Qualifikation vorhanden sind.

Wie ich damit umgehen würde weiß ich nicht, jedenfalls nicht direkt mit einer Trennung. Unerfreulich ist so eine Situation jedenfalls allemal und kann auch nicht als "nicht so wichtig" abgetan werden. Langfristige finanzielle Planungen sind nicht mehr realisierbar, besonders hart wäre es, wenn man gerade gemeinsam finanziert.

Unterm Strich hängt es immer von der jeweiligen Situation ab. In wie weit man sich damit arrangieren kann. Es ist jedenfalls eine gute Voraussetzung für eine erfüllende Beziehung, wenn beide Partner ein regelmäßiges Einkommen haben.
:wink:

» Balu87 » Beiträge: 6 » Talkpoints: 3,18 »


Die Höhe des Einkommens eines Menschen sagt zunächst noch nichts darüber aus, ob derjenige auch wirklich ständig Geld zur Verfügung hat oder eben dauernd pleite ist, denn das ist wiederum wohl in erster Linie abhängig von seinen Ausgaben und seinem persönlichen Umgang mit seinem Geld. Was bringt es also, wenn jemand ein Nettoeinkommen von 5.000 Euro monatlich hat, aber 4.000 Euro davon für irgendwelche Fixkosten draufgehen und die restlichen 1.000 Euro mehr oder weniger zum Fenster rausgeworfen werden? Würde ich also nach der Höhe des Einkommens meinen Partner wählen, dann wäre das nicht sonderlich weit von mir gedacht, finde ich. Und schon aus diesem Grund ist mir die Höhe des Einkommens meines Partners reichlich egal. Ich kenne übrigens auch den umgekehrten Fall eines Mannes aus meinem persönlichen Umfeld, der lange Zeit wirklich nur sehr wenig Geld zur Verfügung hatte, aber damit so gut umgehen konnte, dass man als Außenstehender überhaupt nicht auf die Idee gekommen wäre, dass er nur wenig Geld monatlich zur Verfügung hat.

Ich lebe meine Beziehungen so, dass ich mit meinem Partner durchaus gern viel zusammen unternehme und auch meine Zeit gerne häufig mit ihm verbringe. Sicherlich muss er nicht überall dabei sein, wo ich hingehe und ich erhebe auch im umgekehrten Fall nicht den Anspruch, überall hin mitgenommen zu werden, wo er hingeht. Dennoch verbringen wir wirklich viel Zeit miteinander und unternehmen auch eigentlich alles, was so unternommen wird, zusammen. Das bedeutet aber auch, dass wir natürlich jeweils beide Geld investieren müssen, und mein Einkommen liegt nun ein knappes Drittel unter dem, was mein Partner in seinem Job verdient. Es kommt also vor, besonders wohl im Falle von Urlauben, dass ich schon im Vorfeld gut rechnen muss, ob ich mir die Planung so, wie wir sie uns wünschen würden, überhaupt leisten kann oder ob es Abstriche geben muss, weil sonst irgendetwas anderes knapp wird.

Allerdings ist mir aufgefallen, dass ich insgesamt mehr Geld zur Verfügung habe als mein Partner, der sein Ausgabeverhalten nicht so kontrolliert wie ich und häufiger denkt, dass er noch Geld zur Verfügung haben müsste, was sich dann hin und wieder auch schon als Trugschluss herausgestellt hat. Er hat also de facto mehr Geld als ich zur Verfügung, aber er geht damit nicht so um, dass er davon auch sonderlich profitiert. Auch insofern kann ich wieder nicht feststellen, dass die Höhe des Einkommens sonderlich ausschlaggebend in Bezug auf die Schlussfolgerung ist, dass jemand mit mehr Einkommen sich auch mehr leisten kann. Das mag ja an sich stimmen, klar, aber es ist nicht unbedingt sichtbar oder für denjenigen zu spüren, weil das noch von anderen Faktoren abhängt als nur der Höhe des Einkommens.

Wenn mein Partner und ich also etwas unternehmen und ich bereits im Vorfeld weiß, dass ich auf bestimmte Dinge verzichten muss oder will, um mein Geld nicht zu verpulvern, dann kommt es schon vor, dass mein Partner mich zu irgendwelchen Dingen einlädt, besonders, wenn es sich bei den Abstrichen um Unternehmungen handelt, von denen er entweder weiß, dass ich sie gern gemacht hätte oder solche, auf die er ungern verzichten will. Je nachdem, um welche Summen es sich hierbei handelt, nehme ich das an oder ich bitte ihn, mir diese Investition als Leihgabe zur Verfügung zu stellen. Ich bin also in unserem Fall definitiv diejenige, von der angenommen wird, dass sie dadurch, dass ihr weniger Geld zur Verfügung steht, eher finanziell mitgezogen werden muss. In der Praxis stellt sich aber hin und wieder dann doch heraus, dass ich länger Geld zur Verfügung habe als mein Partner, wenngleich eben auch nicht mehr.

Schon aus diesem Grund wäre die Höhe des Einkommens meines Partners für mich nun nicht ausschlaggebend und ich würde sogar so weit gehen, zu sagen, dass ich mehr darauf achte, wie mit Geld umgegangen wird. Ich habe nichts dagegen, dass man auch mal über die Stränge schlägt und spontan Pizza oder Nudeln bestellt, weil man mal keine Lust hat, zu kochen. Auch andere Investitionen, die nicht sein müssten, aber gerade gewünscht werden, sind nichts, was ich vorverurteilen würde, aber wenn ich generell erkennen kann, dass ein Mensch so mit seinem Geld umgeht, dass er aus diesem Verhalten heraus ständig pleite ist, dann schreckt mich das mittlerweile eher ab. Ob ich dann allerdings, wenn ich meinen würde, dass ich in diesem Menschen den Partner gefunden habe, mit dem ich glücklich bin, wirklich sagen würde, dass er für mich nicht in Frage kommt, weiß ich nicht, das wäre mir vermutlich dann zu rational. Ich wäre vielleicht vorsichtiger und würde versuchen, Grundsätzliches zu vermitteln und schauen, ob es angenommen und richtig umgesetzt wird, aber generell direkt ablehnen würde ich auch einen Menschen nicht, der momentan kein Gehalt bezieht.

Benutzeravatar

» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^