Partnerin stirbt bald - trotzdem noch heiraten?

vom 17.07.2012, 17:07 Uhr

Ich habe von einer sehr traurigen Geschichte erfahren und habe immer noch einen Kloß im Hals, während ich diese hier noch einmal aufschreibe.

Der Freund von meiner Cousine hat eine Schwester, die 26 Jahre alt ist. Sie ist mit ihrem Freund schon seit Jahren zusammen und beide sind auch gerade dabei, ein Haus zu bauen, das bald fertig ist. Beide wollten aber vorerst nicht heiraten. Vor zwei Monaten hat sie erfahren, dass sie Krebs im Endstadium hat und nicht mehr lange leben wird. Vor ein paar Wochen haben die beiden dann doch noch "schnell" geheiratet, damit ihr Mann dann wegen dem neuen Haus noch abgesichert ist. Sie saß schon im Rollstuhl, weil sie viel zu schwach zum laufen war, hatte aber den schönsten Tag ihres Lebens. Wie findet ihr das? Ist der Partner dann wirklich finanziell abgesichert, auch wenn die Ehedauer nur sehr kurz war?

» Pommeline » Beiträge: 189 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Erst mal möchte ich mein Bedauern zu der Situation äußern. Eine nette Geste ist eine Hochzeit sicherlich, aber so wie ich es gelesen habe, muss man mindestens 1 Jahr verheiratet sein, damit der Partner die Witwenrente bekommt. Eine Ausnahme stellt hier ein Unfall mit Todesfolge dar. Es tut mir wirklich sehr Leid für deine Bekannte, aber ich denke nicht, dass man bei einer Krebserkrankung Geld bekommt, wenn die Heirat nicht ein Jahr her ist. Man wollte dieses Versorgungsehen nämlich damit Einhalt gebieten.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Einen ähnlichen Fall gab es vor ein paar Tagen im Fernsehen, in dem Fall war es aber ein junger Mann, ich glaube aus England. Wirklich traurig so etwas. Ich denke die wenigsten tun es aus finanziellen Gründen. Um eine Witwenrente zu erhalten, muss man schon länger verheiratet sein. Ich denke es ist eine nette Geste, das Erfüllen eines Traumes und das Zeichen der wahren, innigen Liebe. So sagte es zumindest der junge Mann im Fernsehen. Auch er saß schon im Rollstuhl und ist 6 Tage nach der Hochzeit verstorben. Das Gelübde konnte er schon nicht mehr selbst sprechen, weil die Stimme zu schwach war und daher hat er das vorher auf Band aufgenommen.

Und trotzdem sah auf den Bildern nach einer sehr schönen und fröhlichen Hochzeit aus. Auch die Zeit vor seinem Tod hat er sehr intensiv genutzt und sich alle Träume erfüllt. Es ist trotzdem sehr traurig.

» Anjwin » Beiträge: 360 » Talkpoints: 0,89 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Bei der finanziellen Absicherung bin ich mir nicht so sicher, aber ich meine, dass man in einem gewissen Alter nicht die gesamte Witwenrente bekommt. Insbesondere, wenn der Partner vor seinem 60. Geburtstag verstorben ist, erhält man einen Abschlag. Dazu kommt das eigene Alter, wenn man zu jung ist, erhält man nur einen geringen Betrag, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.

Dennoch finde ich diese Geschichte sehr rührend, denn mir geht es ähnlich, wenn es auch nicht so schlimm ist bei mir. Aber ich selbst bin auch sehr krank und mein Partner und ich wollen nächstes Jahr heiraten. Es gibt für mich zwar keine zeitliche Angabe, wie lange ich leben werde, aber so lange wie andere sicherlich nicht. Dennoch möchten wir heiraten, denn wir wollen das schon länger und es hat aufgrund meiner Erkrankung nie geklappt.

Ich finde es schön, wenn beide sich dann doch noch zu einer Heirat entschließen. Allerdings bezweifle ich, dass es bei einer kurzen Ehe eine wirkliche Absicherung geben kann. Da ich auch nicht weiß, wie lange ich nach der Eheschließung noch habe, werde ich meine Versicherungen zu Gunsten meines Mannes umschreiben lassen, sobald wir verheiratet sind. Dann bin ich wenigstens insofern beruhigt, als dass er dann wenigstens etwas Geld zur Verfügung hat, wenn mein Beitrag nicht mehr vorhanden wäre.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ersteinmal von mir auch mein Mitgefühl für die sehr sehr schwirige Situation. In Deutschland muss man mindestens ein Jahr verheiratet gewesen sein um eine Leistung, wie zum Beispiel Witwenrente zu bekommen. Es gibt allerdings auch einen Ausnahmefall, wenn man zum Beispiel belegen kann, dass man vor der Ehe schon eine gewisse Zeit zusammengelebt hat in sogenannter eheähnlicher Gemeinschaft, gemeinsame Kinder hat, dann hat man Chancen trotzdem die Rente zu bekommen. Da war vor einiger Zeit ein ähnlicher Fall in den Medien, die Frau hatte geklagt und nach x- Instanzen Recht bekommen.

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» peruanerhm » Beiträge: 373 » Talkpoints: 41,68 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Das ist natürlich sehr bedauerlich und traurig, aber vermeiden lässt sich das nicht. Ich glaube allerdings nicht, dass sie nur wegen der Witwenrente geheiratet haben werden. Möglicherweise hat sie auch Vermögen aus einer Lebensversicherung oder große Ersparnisse oder dergleichen, sodass er dennoch abgesichert wäre, wenn sie sterben sollte.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich kenne auch ein Paar, dass geheiratet hat, als sich bei ihr der Krebs ausgebreitet hatte. Ich denke aber, dass sie auch aus Liebe geheiratet haben und nicht damit der Mann nach dem Tod abgesichert ist. Ich denke, dass man dem Menschen, den man liebt noch so schön wie möglich machen möchte und ihm eben auch Wünsche erfüllen will, soweit das eben geht.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



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