Multiple Sklerose Risiko durch Schwangerschaft halbiert

vom 19.04.2012, 22:55 Uhr

Australische Forscher stellten fest, dass eine Schwangerschaft die Gefahr halbiert, eine Multiple Sklerose zu bekommen. Der Grund könnte eine hormonelle Umstellung während dieser Zeit sein. Die schützende Wirkung einer Schwangerschaft müsste junge Frauen erfreuen, denn es gilt als erwiesen, dass der Erkrankungsverlauf dadurch günstig beeinflusst wird. So fanden die Forscher auch heraus, dass bei mehreren Kindern die Gefahr zu erkranken weiter sinkt und sie bei zwei Kindern nur noch bei einem Viertel liegt. Je mehr Kinder, desto geringer ist die Gefahr zu erkranken.

Bekannt war bisher, dass eine Schwangerschaft bei bestehender Multipler Sklerose dazu beiträgt, dass die Krankheit nicht so schlimm verläuft. Neu ist lediglich die vorbeugende Wirkung. Die Forscher vermuten zwar hormonelle Gründe, da in der neunmonatigen Schwangerschaft viele Hormonumstellungen erfolgen, aber sie sind sich noch nicht ganz sicher. Was meint ihr, müsste man nun jedem Baby danken, dass es mit dazu beiträgt, ein Krankheitsrisiko zu halbieren? Manchmal finde ich es faszinierend, auf welche Zusammenhänge Forscher kommen. Sehr ihr das auch so?

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Das kann ich kaum glauben. Eine gute Bekannte von mir hat 13 Kinder und ist mit 50 an Multiple Sklerose erkrankt. Eine andere Bekannte hat 5 Kinder und ist mit Mitte 40 an Multiple Sklerose erkrankt und eine Cousine von mir hat 4 Kinder und sie war Mitte 30 als sie erkrankte. Ich kann verstehen, dass man im Bekanntenkreis vielleicht einen Fall hat, wenn diese Studie stimmen sollte. Aber ich kenne gleich 3 Fälle und da fällt es mir schwer daran zu glauben, dass diese australischen Forscher Recht haben.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


@Diamante, in Los Angeles, Universität von Kalifornien, wird jetzt ebenfalls nachgeforscht. Das Ergebnis wird erst 2014 erwartet.

Das Ergebnis, was meinem Thread zu Grunde liegt, wurde im Ärzteblatt, 8.3.2012, veröffentlicht und ein kurzer Vermerk in ZEIT WISSEN, Nr. 3. Die Australier hatten 282 Personen, bei denen bereits erste Anzeichen einer späteren Erkrankung im Gehirn zu finden waren 542 anderen Personen gegenüber gestellt. Dadurch wurden sie darauf aufmerksam, dass erkrankte Frauen weniger Schwangerschaften hatten.

Aber was deine Bekannten betrifft, wundere ich mich sehr. Ich finde ja mehrere Kinder auch gut, aber gleich 13 Kinder, das geht gar nicht. Wie kommt deine Bekannte damit klar? Und schlimm finde ich es auch, dass eigenartigerweise alle drei MS haben. Vielleicht ist die Krankheit abgeschwächt durch die Kinder? Wenn man die Gefahr zu erkranken stets wieder halbiert mit jedem weiteren Kind, bleibt bei deiner einen Bekannten ja keine Gefahr mehr über. Da sollte man den Forschern das in der Tat mal schreiben, gleich drei Fälle.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Wie meine Bekannte damit klar kam, habe ich hier geschrieben Familien mit sehr vielen Kindern - wie kommen sie klar? . Aber ich denke nicht, dass diese Forscher sich für dieses Ergebnis interessieren würden. Da bräuchte man ja Beweise und die kann man kaum geben, wenn man die 13 Kinder nicht zusammentrommelt. Außerdem sind die Mütter, die daran erkrankten auch schon alle verstorben. Aber es ist schon komisch, dass diese Studie schon alleine in meinem Bekanntenkreis so abweicht.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Interessant ist aber bei den Fällen deiner Bekannten, Diamante, dass der Krankheitsausbruch je später lag, je mehr Kinder deine Bekannte hatte. Ob das ein Zufall ist? Vielleicht ist das mit der Studie dann doch damit nicht wiederlegt. Wer weiß, in welchem Alter die Frauen dann mit den ersten Schüben konfrontiert gewesen wären, wenn sie keine oder weniger Kinder gehabt hätten? Das kann man zwar nicht abklären, weil man keinen Objektiven Vergleich zum Beispiel durch eineiige Zwillingsschwestern hat. Aber interessant klingt es schon.

Zudem glaube ich mal gelesen zu haben, dass MS oft schon vor dem dreißigsten Lebensjahr ausbricht. Da die Bekannte von dir mit den "nur" vier Kindern schon Mitte dreißig bei Ausbruch war, ist sie doch schon relativ alt gewesen für diese Krankheit.

Letztlich ist der Stand der Forschung ja wohl noch so, dass noch niemand so richtig sicher sagen kann, warum MS ausbricht und warum nicht. Und die Schwangerschaften sind nur ein Faktor unter vielen anderen, so dass man den Einfluss eines Faktors auch nicht überschätzen sollte.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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