Firmenwagen - private und geschäftliche Nutzung

vom 25.03.2012, 19:58 Uhr

Ich sehe hier öfter Bewohner des Ortes, die einen Firmenwagen gestellt bekommen haben. Immerhin ist es klar erkennbar, von welcher Firma der Wagen stimmt beziehungsweise eben, dass es sich um einen Firmenwagen handelt. Dennoch wird der Firmenwagen auch gern mal genutzt, um für sich und die Familie an einem Sonntag Brötchen zu holen oder andere Ausflüge zu unternehmen.

Vermutlich ist es heutzutage eher nicht leicht, überhaupt einen Firmenwagen zu erhalten. Noch schwerer wird es sein, diesen auch für private Zwecke zu benutzen. Wer von Euch nutzt denn einen Firmenwagen auch mal privat? Wie wird es gehandhabt? Wie ist die Sachlage, wenn nun ein Unfall geschieht? Steht eventuell auch eine Beteiligung an Steuern, Versicherungen und/ oder Sprit zur Diskussion? Was haltet Ihr davon, wenn ein Firmenwagen auch mal privat genutzt werden kann?

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Ich bin verpflichtet bei meinen Dienstreisen und Außendiensten vorrangig den Firmenwagen, also das Dienstfahrzeug, zu benutzen. Erst wenn der Dienstwagen vergeben ist darf ich nach ausdrücklicher Genehmigung mein privates Fahrzeug benutzen. Es ist streng verboten das Auto für private Touren zu verwenden und selbst kleine Abstecher vom rechten Weg die ich nicht begründen kann hätten unangenehme dienstliche Konsequenzen für mich. Ich darf übrigens auch keine fremden Leute mitnehmen die nicht in unserem Amt beschäftigt sind, auch keine anderen Behördenmitarbeiter. Das hängt damit zusammen dass für unsere Autos keine entsprechenden Versicherungen abgeschlossen werden. Bei einem Dienstunfall bin ich natürlich mit allen Konsequenzen versichert, aber eben nicht die Mitfahrer. Das Land müsste für sie trotzdem zahlen wenn sie geschädigt werden und diese unnötigen Zahlungen die schnell in die hunderttausende Euro gehen können will man sich einfach sparen.

Ich arbeite in einer Behörde, in den privaten Firmen wird das aber oft anders gehändelt, je nach Einstellung der Chefs. Ich kenne Firmen wo die Mitarbeiter die Firmenwagen bei Bedarf kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen, wo anders muss er nur betankt werden und in anderen ist eine Pauschale von beispielsweise 0,35 Euro pro gefahrenen Kilometer zu zahlen. Die strenge Sichtweise ist für mich aber manchmal durchaus unverständlich wenn man das mit der Schadensregulierung schon geklärt hat. Die private Nutzung des Firmenwagens fördert die Zufriedenheit der Mitarbeiter und der Chef hat auch ein paar steuerliche Vorteile weil er die gefahrenen Kilometer und das Fahrzeug entsprechend abschreiben und abrechnen kann.

Persönlich würde ich das Dienstfahrzeug auch gerne mal privat nutzen, zum Beispiel als Ersatzwagen bei einem Unfall oder wenn mein Auto mal in der Werkstatt sein sollte, aber die Frage steht eben bei mir nicht.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


*steph* hat geschrieben:Wer von Euch nutzt denn einen Firmenwagen auch mal privat? Wie wird es gehandhabt? Wie ist die Sachlage, wenn nun ein Unfall geschieht? Steht eventuell auch eine Beteiligung an Steuern, Versicherungen und/ oder Sprit zur Diskussion? Was haltet Ihr davon, wenn ein Firmenwagen auch mal privat genutzt werden kann?

Auch mal ist gut. Bei uns ist das so, dass die Mitarbeiter, die einen Firmenwagen bekommen, ihren eigenen in den meisten Fällen abgeben. Man benötigt ihn einfach nicht mehr. Ich habe auch keinen Wagen mehr, der auf meinen Namen läuft. Warum auch, wenn man einen Firmenwagen vor der Tür stehen hat, den man selbstverständlich auch privat nutzen kann? Dafür zahlt man schließlich auch je nach Anstellung und Fahrzeugmodell monatlich seinen Beitrag für das Auto. Dürfte man den Wagen nur für den Weg zur Arbeit nutzen, würden das einige sicherlich nicht nutzen.

Ich kann jetzt natürlich nur darüber berichten, wie das mit dem Wagen, den ich hier stehen habe, gehandhabt wird. Von Steuern sowie Versicherungsbeiträgen bekomme ich überhaupt nichts mit. Das läuft voll über die Firma. Auch Reparaturen, die Inspektionen oder die Kosten für einen neuen Satz Reifen werden voll übernommen. Dafür muss man bei der Vertragswerkstatt lediglich einmal eine Kostenübernahmebestätigung der Firma vorlegen und kann sein Fahrzeug dann jederzeit und ohne vorher etwas mit dem Fuhrparkmanager abzusprechen vorbeibringen. Und der allergrößte Vorteil ist natürlich der Sprit. Zu jedem Fahrzeug erhält man eine Tankkarte. Bei uns gibt es weder Fahrtenbücher noch werden einem die Tankkosten vorgelegt.

Was Unfälle angeht kann ich leider aus eigener Erfahrung berichten. Wie bereits geschrieben läuft die Versicherung voll über die Firma. Mein Partner hat den vorherigen Wagen zu Schrott gefahren, was jedoch kein Problem gewesen ist, da er in derselben Firma beschäftigt ist. Intern musste ein Unfallbericht für die Versicherung ausgefüllt und nur noch die Papiere sowie Schlüssel abgegeben werden. Den Rest hat der Fuhrpark geregelt und noch am gleichen Tag für Ersatz gesorgt. 2 Werktage später konnte der nagelneuer Firmenwagen abgeholt werden. Da das schnell gehen musste konnte man sich seinen Wagen nicht selber zusammenstellen aber das ist auch völlig egal. Dafür, dass die einem den ganzen Stress und eine Menge Kosten abnehmen, hätte es auch ein Kleinwagen sein können.

Der für mich einzige Nachteil ist, das die Firma als Fahrzeughalter in den Papieren steht. Das heißt dann nämlich, dass Strafzettel, Blitzfotos usw. eben auch dorthin und nicht nach Hause geschickt werden. Strafen werden selbstverständlich nicht von der Firma übernommen. Und wer geblitzt wird darf sich, je nachdem wie schön das Bild geworden ist, über Kommentare der Kollegen freuen.

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» Sonty » Beiträge: 1997 » Talkpoints: 20,24 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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