Wo würdet ihr bei der Einkommensverteilung ansetzen?

vom 18.03.2012, 23:57 Uhr

In unserer Gesellschaft wird ja schon länger eine ungerechte Einkommensverteilung oder auch Lohnungleichheit bemängelt. Nur derartige abgedroschene Phrasen dass die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer werden, ohne jegliche Ansätze wie diese vermeintliche Schieflage zu beheben wäre vermitteln zu können, finde ich hierbei auch mehr als kontraproduktiv.

Eine Reichensteuer allein, kann ja hierbei sicherlich auch nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Weil dazu gehören ja sicherlich auch immer Zwei und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen dass dies so einfach funktioniert, ohne eine Kapitalflucht zu provozieren. Wie ist denn derzeit eure Meinung zur Einkommensverteilung in Deutschland? Wo würdet ihr denn den Hebel ansetzen so ihr könntet? Wie kann man denn bei dieser sicherlich kniffligen Frage allen Beteiligten zumindest einigermaßen gerecht werden?

» FinanzScout » Beiträge: 1059 » Talkpoints: 18,81 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Eine bessere Einkommensverteilung wäre sicherlich nicht so einfach möglich. Ein Krankenpfleger kann eben nicht so viel verdienen wie ein Chefarzt. Aber man kann dafür sorgen, dass die Steuerlast unterschiedlich ist, indem der Anteil der Einkommenssteuer umso mehr steigt, je höher das Einkommen ist. Auch könnte man an Steuer-Entlastungen denken, die wenig Wenig-Verdiener besser unterstützen.

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


FinanzScout hat geschrieben:Nur derartige abgedroschene Phrasen dass die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer werden,

Dabei handelt es sich nicht um etwas, was als Phrase bezeichnet werden könnte, sondern um eine Feststellung des Ist-Zustandes. Es wäre ein großer Erfolg, wenn diese Feststellung so sehr im Bewusstsein der Menschen verankert wäre, dass die nächsten Schritte besprochen werden können. Leider ist dem nicht so und daher muss der aktuelle Zustand immer wieder ins Gedächnis geholt werden.

FinanzScout hat geschrieben:ohne eine Kapitalflucht zu provozieren.

Das ist dann eher das, was unter Phrase bezeichnet werden könnte. Denn das angehäufte Kapital ist ja kaum aus dem Nichts entstanden und auch die weitere Vermehrung ist nicht beliebig machbar bzw. kann nicht überall geschehen. Es ist schlicht Unsinnig zu glauben, dass die "Reichen" (es ist ja noch nicht mal klar definiert, wer darunter fällt) in Scharen die Bundesrepublik verlassen würden, wenn die Abgabenlast erhöht werden würde. Nebenbei sei auch angemerkt, dass diese auch schon höher war und nach der Senkung auch nicht scharenweise Reiche in die Bundesrepublik geströmt sind. Deutschland ist als Markt aber auch als Produktionsstandort zu Gewichtig, als das es möglich sein sollte, sich hier "erpressen" zu lassen. Leider ist es aber ein politischer Wille, der dies dann doch ermöglicht.

FinanzScout hat geschrieben:Wie kann man denn bei dieser sicherlich kniffligen Frage allen Beteiligten zumindest einigermaßen gerecht werden?

Die Frage ist aber, wie du zu der Annahme kommst, es allen Beteiligten "gerecht" machen willst. Hier geht es darum, Privilegien wegzunehmen. Das kann vom Grundsatz schon nicht "gerecht" sein. Niemand empfindet es als gerecht, wenn abgegeben werden muss. Daher ist diese Frage nicht im Zentrum der Überlegungen.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Die aktuelle Diskussion ist um einen Mindestlohn ist doch ein guter Ansatz. Ich meine, es kann doch nicht sein, dass man immer wieder hört, wie gut es der deutschen Wirtschaft doch geht und wie toll die Gewinnen von diesem und jenem Unternehmen sind, während gleichzeitig die Zahl der Menschen, die zu Niedrigstlöhnen beschäftigt sind, steigt. Die Menschen, die maßgeblich für den Erfolg einer Firma mit verantwortlich sind, sollten davon genauso profitieren wie die Manager, die an der Spitze sitzen.

Ein weiterer Ansatz wäre die Transaktionssteuer auf gewisse Finanzgeschäfte. Ich kenne mich in dem Bereich nun nicht gut genug aus um genau zu verstehen, was da wie besteuert werden soll, aber Tatsache ist doch, dass wir als Steuerzahler in der Vergangenheit schon genug für "notleidende Banken" bezahlt habe, da ist es doch angebracht, dass von den Gewinnen auch etwas zurück fließt. Und die Einnahmen könnten ja durchaus benutzt werden um zum Beispiel den Lohn von den Leuten zu subventionieren, die in Branchen arbeiten, in denen es einfach nicht möglich ist einen angemessenen Lohn zu bezahlen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Man kann das Problem von mehreren Seiten angehen, beides wurde ja schon angesprochen:

Man muss sich fragen, ob exorbitant hohe Gehälter, wie sie heute im Management gezahlt werden, überhaupt noch vertretbar sind. Seit vor einigen Tagen bekannt wurde, dass der Autoverkäufer Winterkorn das 300-400-fache eines normalen Angestellten an Gage erhält, regt sich ja sogar bei den Kapitalisten Widerstand, wie man vor 2 Tagen in der FAZ lesen durfte. Und das vor dem Hintergrund, dass solche Leute im Grunde ein Null-Risiko bei ihrem Job tragen, egal welchen Mist sie bauen.

Nur halte ich das im Prinzip für den ziemlich falschen Ansatz. Meinetwegen sollen die so viel bekommen, wie sie wollen. In meiner Welt allerdings müssten solche Leute ebenso exorbitant hohen Steuern zahlen. Da halte ich es mal locker mit Lafontaine, der sich den Franzosen Hollande zum Vorbild genommen hat und nun ebenfalls 75% Einkommensteuer ab 1 Millionen Euro Einkommen fordert. Auch das in der FAZ.

Und wenn Unternehmen versuchen, ihr Kapital abzuziehen, dann gibt es auch Möglichkeiten der Besteuerung. Man müsste es nur wollen. Das leichte Verschieben von Gewinnen ins Ausland ist ja nichts, was man nicht theoretisch auch verhindern könnte. Die Höhe der steuerlichen Belastung ist nicht das einzige Argument, dass für einen Unternehmer eine Rolle spielt. Es ist eines von vielen.

@Cloudy: Eine Branche, bzw. ein Unternehmen, in der, bzw. dem, es nicht möglich ist, einen angemessenen Lohn zu zahlen, die könnte in einer Marktwirtschaft mit freiem Markt, so wie er uns immer vorgebetet wird, ihre Produkte gar nicht produzieren. Das funktioniert nur, weil seit Rot/Grün der Arbeitgeber so dermaßen unter existenziellem Druck steht, dass er jede Arbeit annehmen muss, will er nicht in der Gosse landen.

Mindestlöhne, eine Stärkung der Gewerkschaften, eine Stärkung der Presse und eine Wende in den Köpfen der Menschen, das wäre notwendig. Leider sieht es nach kaum etwas davon aus. Uns geht es oberflächlich gesehen in Europa noch gut, aber es gärt an den Rändern Europas und das werden wir noch richtig zu spüren kriegen. Ich habe gerade aktuelle Zahlen der italienischen Wirtschaft gesehen und es sieht richtig übel aus. Nichts anderes erwarte ich auch bei dem derzeitigen Spardiktat. Hat noch nie funktioniert, wird nicht funktionieren.

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» Richtlinie2 » Beiträge: 1872 » Talkpoints: -0,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Es ist natürlich eine Dramatische Entwicklung, und sie ist nicht neu. Auch ist sie eben aus vielen andern Ländern bekannt. Wenn die Kluft zwischen Reich und Arm zu Groß wird, kann dies wirklich Problematisch sein. Allerdings finde ich, dass man auch gut verdienende nicht da für bestrafen darf, dass sie mehr verdienen. Ich persönlich halte von der Reichensteuer nicht wirklich viel. Den damit finde ich, dass die Gutverdienenden ungerecht behandelt werden. Ein Gutverdienender, zahlt automatisch mehr Steuern, da die Steuern ja kein Festbetrag sind, sondern ein Prozentsatz des Verdienstes. Und dies finde ich auch wirklich okay. Aber diesen Prozentsatz, noch einmal zu erhöhen, finde ich definitiv nicht okay. Zumal dies den wenig Verdienern ja auch nicht weiter helfen wird, klar wird die spanne dann geringer, aber nicht weil die Armen mehr verdienen, sondern die Reichen weniger. Und dies ist nicht Sinn und Zweck und wird auf lange Frist nicht hilfreich sein.

Ich denke es müsste wirklich ein fairer Weg gefunden werden. Allerdings denke ich auch nicht, dass dies bald passieren wird. allein aus dem Grund, dass es wirklich nicht ganz einfach ist, für so ein Problem wirklich eine Lösung zu finden, da die Regierung ja nur bedingt Einfluss auf den Verdienst der Bürger hat. Ich bin wirklich gespannt wie sich die entwickeln wird.

» milli23 » Beiträge: 1214 » Talkpoints: 2,62 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


milli23 hat geschrieben:Allerdings finde ich, dass man auch gut verdienende nicht da für bestrafen darf, dass sie mehr verdienen.

Es geht doch nicht um Bestrafung. Es geht doch vor allem darum, dass wir eine Gesellschaft sind, in der das Auseinanderklaffen der Schere zwischen Arm und Reich inzwischen zu sichtbaren Problemen führt. Wir haben eine enorme Erosion der Mitte und die wird - nicht nur bei uns - für das Fundament einer gut funktionierenden Gesellschaft erachtet. Und die Frage ist, welche Gesellschaft willst du?

Und mit Verlaub, du scheinst mir recht jung zu sein. Hast du überhaupt Kenntnisse davon, welche Steuererleichterungen es in den letzten Jahren gegeben hat? Weißt du überhaupt, wie die Einkommenbesteuerung nur vor 20-30 Jahren war? Und haben da nicht schon genug Leute in Saus und Braus gelebt?

milli23 hat geschrieben:Ich persönlich halte von der Reichensteuer nicht wirklich viel. Den damit finde ich, dass die Gutverdienenden ungerecht behandelt werden.

Ich halte da auch nichts von. Bei mir heißt das Einkommensteuer und nicht so ein Firlefanz. Findest du es gerecht, dass sich schon Gutverdiener über die Deckelung der Beiträge, durch eigene Versorgungssysteme, durch private Systeme, aus dem gemeinschaftlich finanzierten Sozialsystem "verabschieden" können? Hast du dich mal damit beschäftigt, wie sehr gerade "das große Geld" unsere Infrastruktur nutzt, die wir alle gemeinschaftlich finanzieren? Hast du dich mal damit beschäftigt, was im Bereich der Besteuerung von Unternehmen in den letzten Jahren abgegangen ist, wo Steuervergünstigungen abgegriffen werden, wo Städte geradezu mit dem Argument "Arbeitsplätze" erpresst werden? Thema: Gewerbesteuer.

milli23 hat geschrieben:Ein Gutverdienender, zahlt automatisch mehr Steuern, da die Steuern ja kein Festbetrag sind, sondern ein Prozentsatz des Verdienstes.

Dabei verkennst du, dass Geld einen gewissen Nutzen hat. Und der Nutzen des Geldes nimmt mit zunehmender Menge für den einzelnen Menschen ab. Du erinnerst dich an die unsägliche Diskussion über die 5 oder 10 Euro für "Nutten-Peter-IV" Bezieher? Für die Betroffenen ist das viel Geld, denn für 10 Euro kann man sicher 10 Packungen Nudeln kaufen, wovon sich eine Person einen ganzen Monat ein Mittagessen kochen kann. Es gibt sicher gesündere Ernährungsformen, aber das interessiert hier nicht. Verdient jemand nun 100.000 Euro im Monat, wie viel sind dem wohl 10 Euro mehr im Monat wert? Welchen Nutzen haben die für ihn? Wäre es so schlimm, ihm davon 6 oder 7 Euro als Steuer abzunehmen. Würde er überhaupt merken, ob man ihm 4 oder 6 Euro nimmt?

Wie viel Prozent deines Einkommens gibst du denn für Steuern aus? Und wie viel Prozent gibt jemand aus, der 80.000 Euro im Monat verdient? Jeder sollte nach seiner Leistungsfähigkeit besteuert werden, aber vermutlich ist es so, dass du weit mehr Anteile von deinem Einkommen abgeben musst, als der Millionär. Ist das gerecht?

milli23 hat geschrieben: Und dies finde ich auch wirklich okay. Aber diesen Prozentsatz, noch einmal zu erhöhen, finde ich definitiv nicht okay.

Warum haben wir wohl ein Einnahmeproblem bei den Steuern? Weil es hier enorme Steuererleichterungen in den letzten Jahren gegeben hat. Noch unter Kohl (CDU), war eine höhere Besteuerung von Einkommen üblich, normal, bezahlbar. Und um dir die Ausmaße zu verdeutlichen, es gibt Berechnungen, dass wir in Deutschland heute kein Schuldenproblem hätten, hätten wir nur die Besteuerung wie bei Kohl beibehalten. Lass dir das mal auf der Zunge zergehen. Ich erwähne nur, dass diese Berechnungen hakeln, weil das natürlich auch Folgen für Investition und Konsum hätte, aber sie weisen in die richtige Richtung.

Heute kommt weit mehr Geld über Verbrauchsteuern rein, als über Einkommensteuern. Der Staat besteuert lieber den Konsum, als das Einkommen. Wie viel Prozent deines Einkommens geht für Konsumsteuern drauf und wie viel Prozent bei jemandem, der Monat für Monat 100.000 Euro und mehr verdient. Dir ist schon klar, dass diese Menschen eine weit höhere Sparquote haben als du?

Und was denkst du, was die Leute mit all dem Geld machen? Das Geld muss ja irgendwo angelegt werden? Zu was diese Schwemmen an Geld in den letzten Jahren weltweit geführt haben, siehst du doch.

milli23 hat geschrieben: Zumal dies den wenig Verdienern ja auch nicht weiter helfen wird, klar wird die spanne dann geringer, aber nicht weil die Armen mehr verdienen, sondern die Reichen weniger. Und dies ist nicht Sinn und Zweck und wird auf lange Frist nicht hilfreich sein.

Zumindest mal könnte der Staat seine Aufgaben wieder wahrnehmen und müsste nicht zu den Mitteln greifen, die ihn immer mehr in die Entmachtung treiben - und damit uns.

Das es heute zunehmend Geringverdiener gibt, liegt indirekt natürlich an der Besteuerung, es liegt aber direkt am Lohndruck und den Reallohnkürzungen, die als Teil des neoliberalen Projekt v. a. von Schröder/Fischer umgesetzt wurden. Die Lohnquote ist von 2000-2007 um 9%-Punkte gesunken. Ist überhaupt einem klar, was das heißt? So eine Sozialprodukts-Umverteilung kriegt man ansonsten in dieser Schnelligkeit höchstens in Diktaturen hin. 9%-Punkte, das sind ca. 150 Mrd. Euro im Jahr. Das hat Kohl in 16 Jahren nicht geschafft und das hätte er sich auch nicht getraut. Das ist schon ein erkleckliches Sümmchen.

Und weil dadurch natürlich nicht mehr genug Geld in die öffentlichen Kasse fließt - woher auch, bei geringen Löhnen und der Konzentration auf Konsumsteuern - schimpft man nun auf den "verschwenderischen Staat" (was nicht stimmt, die Saatsquote ist im Prinzip ca. gleich geblieben) und erhebt das staatliche Sparen zum Verfassungsrang. Damit fällt dann neben dem Konsumenten auch noch der Staat als Nachfrager aus und unser System zerlegt sich in der Folge langsam selbst.

Große Vermögen sind im Prinzip nutzlos, denn um es etwas zu überspitzen: Jemand mit 1.200 Euro netto, kann 3 Brötchen am Morgen essen, jemand mit 70.000 Euro netto vielleicht 5, dazu noch jeden zweiten Morgen Champagner und Kaviar. Aber was macht der Wohlhabende mit den restlichen 68.000 Euro? Die Rate für das Haus, die 3 Autos, Reitunterricht, Tennisunterricht, der Golfclub. Und was nun mit den restlichen 50.000 Euro? Ich übertreibe? Nein, die Sparquote in solchen Haushalten ist enorm. Und übrigens: Wenn die einen sparen, dann müssen andere sich verschulden, anders funktioniert das System nun mal nicht. Aber Schulden sind doch böse? Was nun?

Wenn dein Nick hier ein Hinweis auf dein Alter ist, dann kann ich dich zumindest ansatzweise verstehen. Du bist in diese Situation reingeboren. Du kriegst gar nicht mit, welche Entmachtung, Entrechtung, Umverteilung und Veränderung es momentan gibt. Zudem lebst du in dem Land, das in Europa mit seiner aggressiven (langristig ökonomisch unsinnigen) Exportorientierung auf den ersten Blick noch von alledem profitiert. Nur geht das nicht mehr lange gut, wie wir ja nach wenigen Jahren dieser Politik schon sehen. Aber ich kann dich beruhigen. Auch Menschen meines Alters kriegen das alles nur am Rande mit. Die meisten sind viel zu beschäftigt, um sich damit auch noch abzugeben. Andere Länder sind da viel weiter.

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» Richtlinie2 » Beiträge: 1872 » Talkpoints: -0,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich würde bei einem Mindestlohn ansetzen. Als Gegenargument kommt dann immer das Beispiel der Friseurmeisterin aus dem Osten, die den Angestellten nicht mehr zahlen kann, weil dann kein Kunde mehr kommt. Aber man muss ja auch sehen, dass diese Angestellten, die jetzt mehr verdienen, dann auch selbst wieder mehr Dienstleistungen in Anspruch nehmen können. Das wäre eine Aufwärtsspirale. Im Moment gibt es eine Abwärtsspirale. Die Friseurin im Friseursalon bekommt immer weniger, sie kann sich selbst keinen Friseurbesuch mehr leisten, dadurch gibt es wieder weniger Kunden, also müssen die Preise wieder gesenkt werden, also bekommen die Angestellten noch weniger Geld, also noch weniger Friseurbesuche und immer so weiter.

Die Leute mit geringen Einkommen müssten mehr verdienen und weniger Abgaben zahlen. Andererseits sollten auch Firmen unterstützt werden, die ausbilden und/oder Arbeitsplätze schaffen, auch dort müssten Investitionen unterstützt werden.

Umgekehrt bin ich der Meinung, dass die Erschaftssteuer bei Privatpersonen (nicht bei Firmen) drastisch erhöht und die Freibeträge bei nahen Verwandten drastisch gesenkt werden. Erstens würde es sich dann nicht lohnen, viel zu vererben und die älteren Leute würden mehr ausgeben. Zweitens sehe ich nicht ein, dass manche Leute nur deswegen viel Geld haben, weil ihre Ahnen viel geleistet haben, sie selber aber nichts. Jeder muss sich im Leben seinen Lebensstandard selbst durch Leistung verdienen.

Auch viele Selbstständige arbeiten sehr viel, zahlen viele Steuern und werden dann auch noch schlecht angesehen, weil sie zwar nicht reich sind, aber gut leben können. Diese Leute sollte man auch nicht schröpfen, weil sie sonst die Motivation verlieren, etwas zu leisten. Oft schaffen sie ja auch Arbeitsplätze. Wer 80 Stunden statt 40 Stunden arbeitet, muss natürlich netto auch doppelt so viel verdienen.

Ich bin auch dafür, dass Beamtenpensionen nach und nach gekürzt werden. Die Riesenunterschiede zu den Renten sind nicht mehr zu rechtfertigen. Ich glaube, alleine dadurch käme einiges zusammen. Das heißt nicht, dass ich die Leistung der Beamten, insbesondere der Lehrer, nicht schätze, aber die Gehälter der Lehrer sind ja auch nicht so niedrig, dass man sagen könnte, sie verzichten im Berufsleben und bekommen dafür später die Sicherheit. Das war vielleicht früher so, aber mittlerweile ist das ausgeartet.

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