Brille tragen, obwohl kein Brillenträger - schädlich?

vom 18.03.2012, 19:23 Uhr

Meine Oma hat schon seit einigen Jahren eine Lesebrille, die ich als Kind ab und zu ganz gerne mal aufgesetzt habe, da es mich schon immer interessiert hat, zu sehen, wie es eigentlich ist durch eine Brille zu sehen. Meine Oma sagte mir dann immer, dass es schädlich für meine Augen wäre, wenn ich ihre Brille tragen würde, weil ich zu dieser Zeit noch kein Brillenträger war. Ich habe sie eigentlich eh nie allzu lange aufgesetzt, da ihre Brillengläser viel zu stark für meine Augen waren und meine Augen deshalb schon nach kurzer Zeit anfingen zu tränen.

Aber ist da etwas Wahres dran oder handelt es sich hier um ein Ammenmärchen? Ist es schädlich für die Augen eines Menschen, der kein Brillenträger ist, wenn dieser eine Brille aufsetzt? Wie spürbar ist die Schädigung der Augen? Ist es auch schädlich, wenn ich als Brillenträger eine Brille aufsetze, die viel zu stark für mich ist? Meist sieht man durch solche Brillen ja überhaupt nichts und die Augen beginnen schon nach wenigen Sekunden zu tränen, aber kann es auch zu Schädigungen der Sehstärke kommen?

» jetzt rede ich » Beiträge: 203 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Es ist schädigend wenn man eine Brille aufsetzt, die nicht der eigenen Sehstärke entspricht. Das Problem ist einfach, dass man dadurch primär einfach nicht gut sehen kann. Das Auge wird dann versuchen sich an diese neuen Bedingungen an zu passen und sich darauf einzustellen, durch die falschen Brillengläser einen guten Durchblick zu bekommen und die Umgebung scharf sehen zu können. Das ist je stärker die Brille ist beziehungsweise je höher der Unterschied zwischen der eigenen Sehstärke und der Sehstärke der Brille, die man sich gerade aufgesetzt hat, immer anstrengender für die Augen.

Deswegen tränen auch die Augen nach einiger Zeit, weil man immer unbewusst die Linse beeinflussen will um wieder gut sehen zu können. Wenn man nun regelmäßig über längere Zeit eine nicht passende Brille trägt, also von der Sehstärke nicht passend, dann bekommt man häufig wegen der Anstrengung Kopfschmerzen und der gesunde Menschenverstand sorgt dann dafür, dass man die Brille nicht mehr aufsetzt. Macht man es aber weiterhin, dann kann es dazu kommen, dass sich die eigenen Augen ein bisschen an die unpassende Brille anpassen und sich verändern. Das ist nicht gut, das will man nicht. Diesen Effekt macht man sich aber bei einer passenden Brille auch zu nutzen. Man kann schlecht durch einen ganz normalen Sehtest und den professionellen Schliff die zu einhundert Prozent exakte Sehstärke auf die Brille übertragen. Die Augen passen sich dann immer ein bisschen mehr an und verbessern die Sicht. Deswegen kommt es ja auch häufig dazu, dass man eine neue Brille mit einer neuen, hoffentlich schwächeren Sehstärke benötigt.

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» olisykes91 » Beiträge: 5367 » Talkpoints: 24,16 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Natürlich ist das nicht gut. Das wirst du aber auch gemerkt haben, als du durch die Brille deiner Oma gesehen hast. Meistens kann man das gar nicht so lange, weil einem automatisch schwindlig wird oder gar schlecht. Das signalisiert dir ja schon, dass du das nicht zu oft und vor allem zu lange machen solltest, oder? Aber auf die Idee komm man ja auch gar nicht, weil man sowieso nichts sieht und deswegen wäre es nicht besonders schlau, die länger aufzulassen.

Ich musste aber mal die Brille meines Bruders tragen, weil meine kaputt gegangen ist. Dieser hat eine andere Krümmung als ich. Diese Brille war immer noch besser als gar keine Brille (weil ich ohne mittlerweile kaum noch etwas sehe), aber ganz angenehm war es nicht. Es war halt partiell im einen Auge immer ein Schleier und das war unangenehm. Als ich dann wieder eine Brille mit meiner Sehstärke bekommen habe, mussten sich meine Augen auch erst einmal wieder daran gewöhnen, aber es war gleich viel angenehmer.

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» winny2311 » Beiträge: 14930 » Talkpoints: 2,85 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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