Überfürsorge bei krankem Partner - was ist für Euch zu viel?

vom 02.02.2012, 18:32 Uhr

Mich plagt derzeit auch eine Erkältung, von der ich hoffe, dass sie am Wochenende sich endlich aus dem Staub macht. Mein Partner kümmert sich zwar um mich, kocht mir einen Tee und so etwas, wenn er zu Hause ist und Zeit hat, aber er hängt nun nicht die ganze Zeit bei mir herum und betüddelt mich. Das brauche ich auch nicht und will ich auch nicht, ganz abgesehen davon, dass ich auch nicht will, dass er sich ansteckt. Aber ich denke, das ist einfach normal und auch wichtig.

Ähnlich war es auch, als ich letztes Jahr im Krankenhaus operiert werden musste, aber da er arbeiten musste und zudem noch Nachtschicht hatte, war ich später zu Hause mehr oder weniger auf mich allein gestellt. Aber auch hier hätte ich es nicht haben können, wenn er stets und ständig um mich herum gelaufen wäre und mich bemitleidet hätte.

Bei meiner chronischen Krankheit hat mein Partner nur ein geringfügiges Interesse, er nimmt es so hin, mischt sich aber nicht ein, indem er mich stets und ständig fragt, ob alles okay ist oder so. Nur, wenn ich ihm sage, ich bräuchte schnell etwas Zuckriges oder dass mir komisch ist, reagiert er und tut das Richtige. Hier würde ich mir manchmal ein wenig mehr Interesse wünschen, aber da es mir damit gut geht und er weiß, welche brenzligen Situationen kommen können und was er tun kann, bestimmt die Krankheit nun nicht unser Leben.

Ist mein Partner mal krank, was eher wenig vorkommt, frage ich ihn schon, was ich für ihn tun kann und ich verwöhne ihn schon ein wenig, indem ich ihn bediene. Allerdings beschränkt sich das auf wenige Aktionen, da er es nicht abhaben kann, wenn ich ihn bemuttere und ich dafür auch nicht so der Typ bin. Rücksichtnahme ja, aber stets und ständig für ihn da zu sein, ist schon etwas, was durchaus zu weit gehen kann.

Natürlich kommt es auch immer mal auf die Krankheit als solches an. In manchen Situationen geht es nicht anders, als dass man sich bemüht, vor allem, wenn die Prognose wirklich düster aussieht und man vielleicht an dieser Krankheit verstirbt. Aber bei Migräneanfällen oder Erkältungen sehe ich es nicht ganz so tragisch. Es geht vorüber und bis dahin braucht es eben ein wenig Zeit, Geduld und gern auch Ruhe oder viel Flüssigkeit.

Wie ist es in Euren Partnerschaften bei Krankheiten? Was ist für Euch zu viel des Guten, was erwartet Ihr von Eurem Partner oder andersherum, wenn einer von Euch krank ist? Gab es vielleicht in einer Beziehung schon Streit, weil Ihr Euch in einer Krankheit zu wenig oder zu viel umsorgt wurdet?

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Ich kann es nicht ausstehen, wenn ich krank im Bett liege und mein Freund tingelt die gesamte Zeit um mich herum. Er kocht mir mal einen Tee, bei hohem Fieber macht er mir auch mal Wadenwickel, aber ich verlange nicht von ihm, dass er ständig um mich ist und mich pflegt. Ich muss irgendwann eh mal aufstehen, auch wenn das manchmal sehr wackelig ist, aber in dem Moment kann ich mir auch was zum Essen mitnehmen oder etwas anderes erledigen.

Zuviel Fürsorge mag ich nicht. Und auch wenn ich im Halbschlaf auf dem Bett liege, braucht man nicht alle fünf Minuten zu fragen, ob ich etwas benötigt. Das hat die Mutter meines Freundes getan, als ich mit Keuchhusten im Bett gelegen habe. Ich wurde zu den Eltern meines Freundes gebracht, weil es mir richtig dreckig ging, nach drei Tagen habe ich meinen Freund regelrecht angefleht, dass er mich in meine Wohnung bringt und mir nur kurz den Wocheneinkauf erledigt. Ich komme nämlich auch alleine super klar und benötige auch nur ein Minimum an Hilfe.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12546 » Talkpoints: 0,94 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ich mag es auch nicht, dass man sich zu viel um mich sorgt und mich von vorne bis hinten bedient. Das finde ich dann einfach zu viel. Wenn ich vielleicht etwas Hilfe brauchte, dann war ich eben nur krank, also hatte eine Erkältung oder eine Grippe. Und wenn es mir da nicht gut geht, bin ich schon sehr zufrieden damit, wenn man mir einen Tee bringt. Und das macht mein Freund dann auch, wenn er bei mir ist. Er fragt auch von alleine, ob er mir irgendwas machen kann. Aber es ist eben nicht so, dass er mir nun jede Kleinigkeit abnimmt.

Wenn mein Freund krank ist, dann kümmere ich mich natürlich auch darum. Und ich finde, dass von mir selber schon ein wenig mehr kommt, als wenn ich krank bin und er sich um mich kümmert. Ich möchte dann einfach, dass es ihm dabei so gut, wie möglich geht. Und ich glaube, dass es ihm auch richtig gefällt, wenn ich ihn sozusagen bediene. Ich mache ihm dann vielleicht etwas zu Essen, mache ihm einen Tee. Aber es hält sich auch bei mir immer noch in Grenzen.

Einmal war mein Freund allerdings so krank, dass er wirklich gar nichts machen konnte. Ich bin auch nachts noch zu ihm gefahren, da er mich auf einmal angerufen hat, und meinte, dass er umgekippt sei. Natürlich bin ich da direkt hin und habe ihn versorgt. Ihm ging es wirklich schlecht. Und da finde ich, dass man denjenigen schon sehr versorgen muss, was ich auch gerne mache, solange es ihm hilft. Streit deswegen gab es bei uns noch nie. Ich selber würde einfach nicht wollen, dass man mich zu sehr verwöhnt. Da komme ich mir immer ein wenig hilflos vor.

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» senny » Beiträge: 2589 » Talkpoints: 9,37 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich habe es schon gerne, wenn es mir mal nicht gut geht oder ich krank bin, wenn sich mein Partner ein wenig um mich kümmert. Wenn ich Unterleibsschmerzen habe, finde ich es ganz toll, wenn er mich fragt, ob ich gerne eine Wärmflasche hätte. Wenn ich krank bin, dann hätte ich gerne ein gewisses Mindestmaß an Hilfe und Fürsorge. Damit meine ich eben, dass mein Partner dann schaut, was wir essen können und vielleicht auch mal Staub saugt und mit dem Hund raus geht. Das verlange ich natürlich nur, wenn es mir wirklich schlecht geht und ich mich nicht in der Lage fühle, etwas zu Essen zu machen. Das kam schon vor, als ich ein paar Wochen mit Pfeifferschem Drüsenfieber flach lag.

Wenn es meinem Partner nicht gut geht, bin ich doch sehr fürsorglich. Ich frage ich ihn dann öfter, ob ich etwas für ihn tun kann. Ob er etwas essen oder trinken möchte. Es kommt sehr selten vor, dass mein Partner mal krank ist, aber den Grund für seine Operation morgen, hatte er schon vor ein paar Jahren und hat wirklich gelitten. Da habe ich natürlich versucht, ihm so gut es geht zu helfen. Ich habe auch den Eindruck, als würde mein Partner das dann sehr genießen und auch ein bisschen ausnutzen. Allerdings finde ich das dann auch in Ordnung. Ich möchte mich eben auch auf ihn verlassen können, wenn es mir nicht gut geht. Ich verlange dann auch nicht, dass er die ganze Zeit bei mir sitzt und meine Hand hält. Meistens gehe ich dann auch ins Bett und da wäre es einfach lieb, wenn er zwischendurch mal nach mir schaut.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich mag es ehrlich gesagt überhaupt nicht, wenn sich jemand um mich kümmert. Selbst wenn es mein Freund ist, nervt mich das einfach nur. Auch den Tee mache ich mich lieber selbst. Ich bin absolut zufrieden, wenn er sich um unseren Sohn kümmert und mich einfach in Ruhe lässt.

Zu seinem Leidwesen bin ich umgekehrt aber auch nicht allzu fürsorglich. Zumindest nicht, ohne dass er mich dazu auffordert, mich ein bisschen mehr um ihn zu kümmern. Ich denke mir dann immer, ich mache doch auch alles selbst, wenn ich krank bin, also kann er das doch auch. Aber wenn ich mich um etwas bittet, mache ich es natürlich trotzdem gerne.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich mag es auch nicht, wenn sich jemand übertrieben um mich kümmert, wenn ich krank bin. Da fühle ich mich echt total unwohl und ich habe dann auch lieber meine Ruhe. Wenn mein Mann daheim ist, dann kommt er natürlich auch ins Schlafzimmer und fragt mich, ob er mir irgendetwas bringen kann. Dann macht er mir auch schon mal einen Tee oder bringt mir den Hustensaft oder ähnliches und das finde ich dann auch immer sehr nett. Er weiß aber auch, dass ich es nicht sonderlich gerne mag, wenn man ständig um mich herumschwirrt, wenn ich krank bin. Zum einen bin ich ja nicht total hilflos und pflegebedürftig und zum anderen kann er sich ja auch anstecken und das möchte ich auch nicht. Wenn ich einen Migräneanfall habe, dann muss ich mich hinlegen und den Raum völlig abdunkeln. Er kümmert sich dann eben um unseren Kleinen und ich kann mich dann kurieren. Das ist mir dann Hilfe genug, wenn ich ehrlich bin.

Wenn mein Mann mal krank ist - was allerdings auch nicht sonderlich oft vorkommt - dann frage ich ihn natürlich auch immer, ob ich ihm etwas bringen kann. Er freut sich dann auch immer total und ich habe ebenfalls das Gefühl, dass er es genießt, aber er nutzt das dann nicht aus. Er ist auch nicht sonderlich wehleidig, was ich ebenfalls sehr gut finde, denn unnötiges Gejammer kann ich auch nicht so gut haben. Mein Ex-Freund war nämlich so. Wenn der mal erkältet war, dachte man echt, dass die Welt jeden Moment untergehen würde und ich sollte dann natürlich auch rund um die Uhr als Ersatz-Krankenschwester zur Verfügung stehen. Das fand ich dann auch immer total nervig, muss ich zugeben. Es ist mir nicht zu viel, etwas für meinen Partner zu machen, wenn er krank ist, denn ich will ja auch, dass er schnell wieder auf den Beinen ist, aber man kann es auch wirklich übertreiben. Ich würde das erst gar nicht von meinem Partner erwarten. Völlig ignoriert möchte ich natürlich auch nicht werden, wenn ich krank bin. Bei einer Erkältung muss mein Partner aber nicht alle 5 Minuten nach mir sehen. Da reagiere ich echt allergisch!

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Mein Partner und ich sind ja noch nicht so gewaltig lange zusammen und da ist es eigentlich erst einmal vorgekommen, dass einer von uns krank gewesen ist. Da hatte ich nämlich eine Mandelentzündung und lag mit Fieber im Bett. Mein Freund lebt ungefähr siebzig Kilometer von mir entfernt und stand auf einmal ganz überraschend vor der Tür, nachdem ich ihm am Telefon nach kurzer Zeit abgewimmelt hatte, weil ich nicht mehr wach bleiben konnte. Ich habe mein Krankenlager dann auf mein Sofa verlegt und er ist mehrere Tage bei mir geblieben und hat mich wirklich überall hin begleitet. Er hat ungefähr den ganzen Tag lang meine Hand gehalten und war immer an meiner Seite, wenn ich wieder aufgewacht bin. Außerdem hat er dafür gesorgt, dass ich meine Medikamente regelmäßig einnehme und hat auch darauf geachtet, dass ich genügend Flüssigkeit zu mir nehme und auch noch etwas esse. Er war ein sehr guter Pfleger, aber nicht aufdringlich, sondern einfach eben präsent, was ich als sehr angenehm empfand.

Er hat auch nicht andauernd gefragt, ob er irgendetwas für mich tun kann oder ob ich etwas haben möchte, sondern er hat sich einfach durch unseren Haushalt geforstet und gemacht was er für richtig hielt und mir das dann auch eingeflöst. So viel Selbstständigkeit legt er normalerweise nicht an den Tag und das hat mir wirklich sehr imponiert! Außerdem hat er mir mein Fieber gemessen und die Werte notiert, um den Verlauf im Auge zu behalten. Alles sehr gewissenhaft. Und als es mir wieder besser ging hat er mir auch von alleine mehr Freiraum gelassen und mich selber machen lassen. Und er hat mich aufstehen lassen und ist mit mir an die frische Luft gegangen, auch wenn es vielleicht eine dumme Idee gewesen ist, mir die Hundeleine in die Hand zu drücken, denn unser vierzig Kilo schweres Kalb von einem Hund hat mich doch schon von den Füßen gehauen in meinem angeschlagenen Zustand. Aber er hat es ja nur gut gemeint.

Ich fand es sehr schön, dass sich mein Freund so gut um mich gekümmert hat und das auch als so selbstverständlich angesehen hat. Das hat mich schon ein wenig stolz gemacht, denn normal finde ich das nicht. Und er hat sich mir auch nicht aufgedrängt, sondern eigentlich ziemlich in Ruhe gelassen und nicht andauernd nach irgendwas gefragt. Er hat eben einfach gemacht und mir Gesellschaft geleistet, aber mich auch die Aufgaben, die ich so im Alltag habe und die ich selber erledigen wollte, auch machen lassen.

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» olisykes91 » Beiträge: 5367 » Talkpoints: 24,16 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Also wenn ich krank bin, dann kümmert sich meine Frau wirklich sehr gut um mich. Ich muss auch nicht wirklich darum bitten, denn eigentlich macht sie das von alleine. Natürlich auch, weil wenn ich krank bin, dann bin ich einfach unerträglich, sodass sie einfach auch wünscht, dass ich gesund bin und nicht mehr nerve *lach. Dennoch auch aus dem Aspekt, dass sie mir helfen möchte, weil sie es nun ein Mal nicht mag, wenn ich krank bin. Zudem gehe ich auch krank arbeiten, weil ich einfach keinen Tag frei habe außer bestimmte Feiertage und jeder Tag, der krank gefeiert wird, kostet uns Geld. Das selbe gilt für meine Frau.

Einzig und alleine, wenn wir Fieber oder Lungenentzündungen haben, dann sind wir wirklich nur im Bett! Wir kümmern uns ständig um den anderen, damit dieser schnellstens gesund wird. Das ist für uns eine Selbstverständlichkeit. Jedoch bei einem kleinen Schnupfen und Halsschmerzen sitzen wir nicht ständig an dem Bett des Partners, weil übertreiben kann man es ja bekanntlich auch. Wir bringen uns Tee und Suppe und ansonsten ist strikte ruhe und schlafen angesagt!

» paddelfisch » Beiträge: 655 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Also wenn ich krank bin, will ich auch umsorgt werden. Das kommt aber auch darauf an, wie krank ich denn bin. Wenn es mir richtig schlecht geht und mein Partner dann keine Rücksicht nimmt (so wie einer meiner Ex Freunde), kann ich schon mal richtig durch drehen und auch sehr wütend werden. Mein Ex hat damals die ganze Zeit Computer gespielt und laut Musik gehört, obwohl wir nur ein Zimmer zur Verfügung hatten und das hat mich total genervt, weil ich das total blöd fand, dass er dann so rücksichtslos war.

Im Gegenzug wollte er noch, dass ich mich dann um ihn kümmere, als er mal krank war. Ich habe ihm aber dann auch nur den Vogel gezeigt und das sicher nicht gemacht.

Es kommt aber auch darauf an, wie der Partner das möchte und natürlich auch, wie krank er denn ist. Wenn jemand an einem Schnupfen schon stirbt, dann finde ich das lächerlich und kümmere mich vielleicht einen Tag dann etwas intensiver um die Person, aber dann hat sich die Sache auch wieder. Wenn es einem aber richtig schlecht geht, dann kümmere ich mich schon um die Person. Außer sie möchte das nicht. Was ich aber richtig schlimm finde, wenn jemand eben eine chronische Erkrankung hat und man darauf immer Rücksicht nehmen muss und sich erkundigen muss. Ein Ex Freund von mir hatte seit Ewigkeiten ein Rückenleiden und hat da auch den ganzen Tag rumgejammert und wollte bemuttert werden, das ging auf die Dauer gar nicht.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Überfürsorge ist ja schon wieder eine Wertung, also dass jemand dann eben übertreibt. Überfürsorge mag ich auch absolut gar nicht und würde das eher als lästig empfinden. Ich bin ein selbstständiger Mensch und möchte auch so lange wie es geht eben selbstständig bleiben. Selbst als ich nach einem Eingriff vorübergehend nicht mehr laufen konnte wollte ich unbedingt alles alleine machen. Also ich müsste schon zu Bettruhe vom Arzt verdonnert werden, dass ich mich umsorgen lasse. Aber das kann dauern bis es soweit ist.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


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