Wenn aus Freundschaft Liebe wird … Welche Erfahrungen?

vom 18.01.2012, 15:51 Uhr

Habt ihr selber schon mal die Erfahrung gemacht, dass aus Freundschaft Liebe geworden ist? Wie lange wart ihr befreundet, ehe es richtig gefunkt hat? Konnte die Liebe Bestand halten oder habt ihr gemerkt, dass eine Freundschaft doch besser ist und habt ihr die Liebesbeziehung wieder gelöst und seid wieder Freunde geworden? Geht das im Umkehrschluss eigentlich, wenn erst die Freundschaft einen verbunden hat, dann Liebe und dann wieder Freundschaft?

Welche Erfahrung habt ihr damit gemacht, wenn aus Freundschaft Liebe geworden ist? Erzählt eure Erfahrungen und erzählt ob ihr meint, dass es wirklich gut gehen kann und wie gut ist es bei euch gegangen?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich denke schon, dass so eine Beziehung gut gehen kann. Bevor ich mich in meinen Freund verliebt habe waren wir eineinhalb Jahre gut befreundet und um ehrlich zu sein wollte ich aus genau diesem Grunde keine Beziehung mit ihm anfangen, denn mir gefiel diese Freundschaft sehr gut und ich wollte sie auf diesem Niveau konservieren. Das Leben spielt aber nicht immer so mit wie man es gerne hätte und mittlerweile sind wir auch schon ziemlich lange zusammen, es müsste bald schon ein Jahr sein, glaube ich. Müsste ich meinen Freund fragen, dem ist so etwas sehr wichtig und der hat sich das auch für mich mit gemerkt.

Am Anfang war eigentlich alles wie immer, nur dass wir etwas dichter zusammen saßen, uns weniger geneckt haben und halt eben gewissen Dinge gemacht haben, die ganz gewöhnliche Freunde normalerweise nicht miteinander machen. Dann kam aber eine Phase, in der ich mich ernsthaft gefragt habe, wie ich mit so einem Menschen überhaupt befreundet sein konnte. Denn wenn man große Teile seines Alltages miteinander verbringt lernt man die andere Person erst so richtig kennen und ich habe eben gemerkt, wie unselbstständig mein Freund ist und das immer wieder riesige Bildungslücken aufklaffen. Es kam oft zu Situationen, in denen mein Freund nicht verstanden hat, worüber ich, meine Familie oder unsere Bekannten reden, auch wenn es ganz banale Dinge waren. Und umgekehrt sieht mich seine Familie immer wieder an wie ein kaputtes Auto oder in meinen Falle einen kaputten Trecker, weil sie mir nicht folgen können, nicht verstehen, wie ich mich als Mädchen für Autos und Landwirtschaft interessieren kann oder weil ich frage, was denn an diesem Tag noch alles ansteht. Die Antwort ist meistens "Nichts mehr, wir haben doch schon so viel gemacht heute!". Das kenne ich einfach nicht, denn bei uns gibt es immer etwas zu tun und wenn doch alles erledigt sein sollte sucht man sich eben eine neue Beschäftigung. Und wenn ich dann da sitze und den platten Gesprächen lauschen muss sieht man mir an, dass ich lieber etwas anderes machen würde, während alle anderen müde und ausgelaugt vom Tag sind. In solchen Situationen habe ich mir schon oft gewünscht, dass wir einfach wieder Freunde sein könnten.

Aber wenn ich dann wieder zu hause bin vermisse ich meinen Freund schon. Ich finde es schön, wenn man jemanden hat, der sich um einen kümmert und den man auch vermissen kann. Denn daran merke ich immer wieder, dass ich ihn liebe. Unter anderem natürlich, denn ich merke es noch an einer ganzen Reihe anderer Dinge. Und noch sehe ich keinen Grund dafür, dass das mit uns jemals auseinander gehen sollte. Aber wie gesagt, das Leben spielt nicht immer so mit, wie man selbst es gerne hätte.

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» olisykes91 » Beiträge: 5367 » Talkpoints: 24,16 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Als ich meinen jetzigen Freund vor etwas über elf Jahren kennengelernt habe, übrigens im Internet, fand ich ihn gleich extrem sympathisch und es wurde auch schnell klar, dass wir uns viel zu sagen und einen bestimmten, besonders guten Draht zueinander haben, wie man das in der Regel nur selten kennt. Wir haben uns getroffen und ein paar lustige und interessante Stunden erlebt, bis er zurück in sein knapp zweihundert Kilometer entferntes Hause fuhr. Am Wochenende drauf kam er wieder und blieb auch über Nacht, und ab diesem Moment kam er mich einige Wochenenden lang besuchen. In der Zwischenzeit haben wir Ewigkeiten telefoniert, in der Regel nämlich nach seinem Feierabend und bis in die späte Nacht hinein.

Ich war damals schwer verliebt in ihn und es war auch klar, dass es ihm nicht anders ging. Wir kamen und allerdings trotzdem nur sehr langsam und vorsichtig näher, und kurz, bevor wir zusammengekommen sind, gab es ein blödes Missverständnis, das sich erst vor wenigen Monaten aufgeklärt hat. Aufgrund dieses Missverständnisses dachte er nämlich, dass ich nicht wirklich etwas von ihm will und zog sich zurück. Nachdem seine Mutter außerdem ab der folgenden Woche für vier Wochen in die USA zu ihrer Tochter flog und er aus diesem Grund zu Hause blieb, sahen wir uns einen Monat gar nicht. Und danach war alles nicht mehr wie vorher, aber Freunde sind wir geblieben, wirklich gute Freunde.

Irgendwann habe ich dann meinen Ex-Partner kennengelernt und bin wenige Monate später hier hergezogen, also in die Nähe meines jetzigen Freundes, der auch hier in der Gegend wohnt. So kam es, dass wir uns ab diesem Moment wieder häufiger sahen, in der Regel allerdings zusammen mit meinem Ex-Partner, denn die beiden mochten sich auch ganz gerne. Mein jetziger Freund wurde zu meinem besten Freund und einem engen Vertrauten, und ich kann nur sagen, dass ich zu ihm immer eine ganz bestimmte Verbindung hatte. Ich habe mich in all den Jahren auch immer wieder mal gefragt, ob wir eigentlich noch zusammen wären, wenn wir damals doch zusammengekommen wären. Aber eine Antwort auf diese Frage gab es natürlich nie.

Vorletztes Jahr haben wir uns dann noch häufiger gesehen als je zuvor, weil mein bester Freund lange krankgeschrieben war und nicht arbeiten konnte. Wir haben einige Rituale eingeführt, sind mit meinem Ex-Partner zusammen freitags erst Essen gegangen und anschließend ins Kino und haben kleinere Städtereisen zusammen unternommen. Unsere geistige und emotionale Verbindung wurde immer fester, das war deutlich zu merken, und meine Beziehung zu meinem Ex-Partner war damals schon nicht mehr wirklich beständig. Irgendwann hatte ich den Eindruck, dass es zwischen meinem besten Freund und mir knistert und ich habe ihn darauf auch angesprochen. Er hatte wohl denselben Eindruck und wir haben angefangen, uns darüber zu unterhalten, was zwischen uns ist und was uns verbindet. Meine Beziehung zu meinem Ex-Partner habe ich im letzten Jahr dann beendet, weil mir spätestens mit diesem Knistern doch klar wurde, dass diese Beziehung keine Chance mehr hat, denn sonst gäbe es das Knistern zwischen mir und einem anderen Mann wohl kaum – jedenfalls kam es mir nicht mehr ehrlich vor, diese Beziehung aufrecht zu erhalten und zu versuchen, an ihr zu arbeiten.

Im Laufe der folgenden Monate kamen mein bester Freund und ich uns dann emotional tatsächlich immer näher, allerdings waren wir beide sehr verhalten. Es stand immerhin eine Freundschaft von damals schon knapp elf Jahren auf dem Spiel, die keiner von uns einfach aufgeben wollte. Wir haben uns stundenlang unterhalten, über uns, über das, was uns verbindet und über das, was wir wollen. Und irgendwann war es dann soweit, dass wir zusammengekommen sind. Witzigerweise hat das niemanden aus unserem persönlichen Umfeld wirklich gewundert oder erstaunt. Einige sagten solche Dinge wie „na endlich!“, andere haben nur breit gegrinst. Sein bester Freund wusste wohl schon, dass wir zusammen waren, bevor wir es wirklich waren und somit selbst wussten.

Wir sind nun noch nicht wirklich lange zusammen, aber ich kann mir, wie das am Anfang einer Beziehung wohl grundsätzlich gerne mal ist, auch gar nicht vorstellen, dass wir uns irgendwann mal wieder trennen. Allerdings fühlt sich diese Beziehung wirklich komplett anders an als alle, die ich zuvor hatte, denn wir sind gleich viel tiefer eingetaucht, wir kennen uns eben unglaublich gut. Wir laufen nicht Gefahr, uns in eine Illusion verliebt zu haben, die sich irgendwann als jemand entpuppt, mit dem wir doch nicht zusammen sein wollen. Und es fühlt sich für mich nun auch eher so an, als wäre ich endlich zu Hause angekommen. Nicht, dass ich mich unterwegs unwohl gefühlt hätte, aber jetzt fühle ich mich tatsächlich so wohl wie überhaupt noch nie zuvor.

Ich weiß allerdings auch ziemlich sicher, dass es keine Freundschaft mehr geben wird, sollte diese Beziehung doch irgendwann scheitern. Wir haben uns vorher lange genug darüber unterhalten, wie es in einem solchen Fall mit uns weitergehen würde und ich weiß auch, dass mein Freund zu keiner seiner Ex-Freundinnen mehr Kontakt hat und dass er sie in seinem Leben auch nicht mehr sehen oder von ihnen hören will. Ob das nun bei einer Trennung von mir genauso laufen würde, kann ich natürlich nicht mit Sicherheit sagen, aber davon ausgehen müsste ich wohl. An das Scheitern dieser Beziehung will ich allerdings aber überhaupt keinen Gedanken verschwenden, weil es nun mittlerweile das zweite Mal ist, das wir uns ineinander verliebt haben, wobei ich mir nicht einmal sicher bin, ob dieses Grundgefühl nicht sogar immer vorhanden war.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Mein Exmann war drei Jahre lang mein bester Freund, bevor es gefunkt hatte. Die Ehe hielt knapp 5 Jahre. Zerbrach dann an kleineren Streitereien, die immer häufiger wurden und dann haben wir mehr und mehr gemerkt, dass unsere Lebensplanung auseinander ging. Daher bin ich aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen. Anderthalb Jahre hatten wir gar keinen Kontakt. Brauchten wir auch nicht. Kinder waren keine da und mir hat an Klamotten ein Rucksack voll gereicht. Erst beim Scheidungstermin haben wir uns wieder getroffen. Danach sind wir sogar noch einen Kaffee trinken gegangen. Und wir haben uns so gut verstanden, wie zuvor. Von da haben wir uns wieder recht häufig gesehen. Und wenn seine neue Freundin sich nicht eingemischt hätte, weil sie eifersüchtig auf mich war, hätte sich wieder eine sehr gute Freundschaft entwickelt. Aber sie hatte Angst, dass ich noch einen Versuch für unsere Beziehung hätte starten wollen. Dem war nicht so, schließlich lebe ich selber wieder in einer stabilen Beziehung für mich war es nur schön, meinen besten Freund wieder zu haben. Und mein Exmann hat es genauso gesehen.

» AngelHawk » Beiträge: 437 » Talkpoints: 5,40 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Mit meinem zweiten Partner war ich über ein halbes Jahr gut befreundet, bevor wir ein Paar geworden sind. Ich hatte ihn durch eine Bekannte von mir kennengelernt und wir haben ab und zu etwas miteinander unternommen. Anfangs fand ich ihn einfach nur sympathisch, aber dann wurde irgendwann mehr daraus. Das kam für mich und auch für ihn eher überraschend, aber anfangs hat es auch ganz gut geklappt. Leider hat er sich im Laufe der 5 Jahre, in der wir zusammen sein, echt extrem verändert und das hätte ich auch niemals so erwartet. Ich dachte damals, dass ich ihn ganz gut kennen würde, weil wir eben auch vorher eine Zeit lang befreundet waren. Dem war dann aber leider nicht so, wie ich feststellen musste. Das war dann zwar ziemlich schade, da man sich vorher wahnsinnig gut verstanden hat, aber daran konnte man nichts mehr ändern. Allerdings weiß man ja auch nie vorher, wie eine Beziehung sich entwickeln wird.

Mit meinem jetzigen Mann war ich auch erst einmal nur befreundet. Wir waren Arbeitskollegen und haben uns ziemlich gut verstanden, Dann waren wir auf öfters im Kino oder in der Stadt unterwegs und so kam man sich auch nach und nach näher. Ich war aber anfangs sehr vorsichtig und ich habe es ihm auch nicht gerade leicht gemacht. Er ist auch ein paar Jahre jünger als ich und ich habe ihn wirklich nur als guten Freund gesehen. Dann habe ich aber nach und nach gemerkt, dass da doch mehr Gefühle sind, als ich es mir eingestehen wollte. Ich war dann in einem ziemlichen Dilemma, denn die Freundschaft tat mir so gut und ich hatte auch Angst, dass es wieder so enden würde wie mit meinem Ex-Freund. Dann hätte ich nämlich eine tolle Freundschaft aufs Spiel gesetzt. Ich habe lange gegrübelt und bin dann einfach auf meinen jetzigen Mann zugegangen und habe ihm meine Gefühle gestanden. Wie man sieht, war es eine sehr gute Entscheidung, denn wir sind immer noch sehr glücklich miteinander. Er ist nicht nur mein Mann, sondern auch gleichzeitig mein bester Freund.

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich selber habe diese Erfahrung noch nicht gemacht, aber Freunde von mir. Bei einem Paar ist es sehr gut gegangen und die beiden sind nun seit fast fünf Jahren verheiratet und seid acht Jahren zusammen. Aus Freundschaft kann also durchaus auch Liebe werden, aber ich kann mir gut vorstellen, dass wenn diese Liebe dann nicht mehr vorhanden ist, dass man dann nicht wieder so wie vorher Freunde sein kann.

» HelloKitty34 » Beiträge: 1651 » Talkpoints: 53,78 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich glaube auch durchaus, dass dies möglich ist. Manchmal braucht es einfach etwas länger, bis man wirklich merkt was man für den anderen empfindet. Manchmal liegt es daran, dass man sich plötzlich aufeinander zu entwickelt hat, und manchmal hat man vorher einfach nicht gemerkt dass es zwischen einem Funkt.

Ich glaube durchaus, dass eine solche Beziehung bestand haben kann. Manchmal sogar größeren, wie wenn man sich hals über Kopf in jemanden verliebt. Mann kennt den anderen dann ja meistens schon. Man kennt seine Ecken und seine Kanten. Man kennt seine Guten und schlechten Eigenschaften. Und daher weiß man einfach ein wenig worauf man sich einlässt. Man darf aber nie vergessen, dass es eben auch das Ende der Freundschaft bedeuten kann. Denn so eine gescheiterte Beziehung, kann auch zum Bruch der Freundschaft führen. Und da muss einfach jeder selber wissen, ob er dies riskieren will/kann oder nicht. Ich habe mich vor kurzem aus genau diesem Grund gegen eine Beziehung entschieden, da ich einfach Angst hatte, dass wenn es nicht funktioniert, ich seine Freundschaft verliere, und dies wollte ich einfach nicht. Mir ist einfach Freundschaft wichtiger als Beziehung. Aber dies ist sehr Personen abhängig, zumal es ja auch sein kann, dass man es nach der Beziehung Problemlos wieder schafft Freunde zu sein.

Auch hat dies durchaus Einfluss auf den Freundeskreis. Also wenn man in demselben Freundeskreis ist, kann dies auch zu Schwierigkeiten mit anderen führen, denn so eine plötzliche Beziehung innerhalb des Freundeskreises ändert einfach viel. Und kann ihn bei einer bösen Trennung auch auseinander reißen. Das habe ich nicht nur einmal erlebt. Und dies ist für alle Beteiligten unschön.

Also es kann wirklich wunderbar funktionieren, hab dies bei Freunden auch schon gesehen. Nur wenn es eben schief geht, kann es sein das es deutlich komplizierter, und auch Schmerzhafter wird, wenn man nicht nur den Partner verliert, sondern auch den Freund der er war. Ich denke aber auch, dass es leichter ist Freunde zu bleiben, wenn man davor schon befreundet war, als wenn man sich kennen lernt, und gleich eine Beziehung eingeht. Den auch Freundschaft muss man lernen, und wenn man sich nur als Partner kennt, ist es oft einfach schwer sofort den Sprung zur Freundschaft zu schaffen, was einfacher ist, wenn man bereits befreundet war, und daher sich als Freunde schon kannte.

Eigentlich ist es immer ein Sprung ins kalte Wasser. Man weiß nie was einen erwartet, und was passieren wird. Man muss sich einfach überlegen, was für einen selbst das Beste ist und ob man den anderen genug mag um den Sprung zu wagen.

» milli23 » Beiträge: 1214 » Talkpoints: 2,62 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Wenn aus Freundschaft (einseitige) Liebe wird, dann kommt es für einen der beiden Parteien zu einer recht schweren Zeit. Man möchte keineswegs die Freundschaft zerstören, aber weiß auch nicht so recht, wie man mit der neu gefundenen Situation am besten umgehen sollte.

Bei mir war es so, dass ich die eine Person schon seit zwei Jahren kannte und wir beireits über ein Jahr richtig eng befreundet waren. Dadurch verbrachten wir ziemlich viel Zeit miteinander und hielten ständig Kontakt. Dieser währte täglich gefühlte 24 Stunden, weil er an Tagen, an denen wir uns nicht sahen morgens mit einer SMS begann und im Laufe des Arbeitstages nach einem sehr regen SMS-Verlauf in Telefonate überging und diese sich dann mit den SMS abwechselten. Abends wurden dann nach Feierabend entweder gechattet, SMS verschickt oder weitere stundenlangen Telefonate geführt - und das nicht selten bis in die frühen Morgenstunden. Und dasselbe Prozedere wiederholte sich Tag für Tag. Da wir beide Single waren, konnten wir uns das ohne ein schlechtes Gewissen zu haben erlauben.

Dieser Zustand hielt über mehrere Monate an und wir scherzten auch öfters darüber, dass wir ja eigentlich schon fast wie ein Paar wären - so unzertrennlich und keiner konnte oder wollte mehr ohne den andern sein. ich weiß nicht mehr genau, wann es passierte, als ich anfing Gefühle für ihn zu entwickeln - aber ich machte mir schon öfters Gedanken, ob eine Partnerschaft denkbar wäre.

Allerdings wollte ich das Ganze in Ruhe angehen und uns beiden Zeit lassen uns über unsere Gefühle klar zu werden - zumal mir selber nicht klar war, was ich eigentlich wirklich wollte. Aber ich habe meinen besten Freund darüber nicht in Kenntnis gesetzt, was mir schon seit längerer Zeit durhc den Kopf ging. Ich wollte ihn keineswegs unter Druck setzen oder dergleichen.

Als er dann aber in der Zwischenzeit eine neue Beziehung einging, dann war ich am Boden zerstört und musste mich damit abfinden, dass ich meine Chance vorerst verpasst hatte. Zudem konnte ich mich für ihn nicht aufrichtig freuen und er spürte meine Apathie ihm und seiner neuen Freundin gegenüber und wollte wissen, was mein Problem sei.

Anfangs wollte ich ihn nicht über meine Gefühle einweihen, da ich fürchtete, dass er sich in seiner aktuellen Situation von mir irgendwie belästigt fühlen würde und auch seine Freundin für sowas kein Verständnis zeigen würde. Aber irgenwann fühle ich mich dennoch dazu gezwungen, ihn darüber in Kenntnis zu setzen, weil ich es nicht mehr aushielt zu ihm nicht mehr ehrlich zu sein - zumal ich früher mit ihm über alles reden konnte und nun an einem Punkt angekommen war, an dem es mir nicht mehr so leicht fiel ausgerechnet mit ihm darüber zu reden.

Meine schlimmsten Befürchtungen, er könne unsere Freundschaft abrupt beenden, wurde nicht bestätigt, stattdessen wollte er wissen, ob es für mich in Ordnung wäre, wenn wir unsere Freundschaft weiterhin aufrecht erhielten. Auch wenn er meine Gefühle nicht erwidern konnte, so bin ich froh ihn immer noch als besten Freudn zu haben.

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» LongHairGirl » Beiträge: 845 » Talkpoints: 47,97 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich hatte auch mal etwas mit einem guten Freund, aber von Liebe und einer richtigen Beziehung kann man dabei wohl nicht sprechen. Wir waren schon einige Jahre recht gut befreundet und haben mit der Clique immer viel unternommen. Er war damals schon für seinen hohen Frauenverschleiß bekannt und daher eigentlich nie mehr als ein Freund für mich. Aber irgendwann kam es dann doch, dass die Gefühle etwas durcheinander waren. Wir sind dann auch mehr oder weniger zusammen gekommen. Ich habe damals gedacht, dass er mich liebt und es dann bei mir etwas anderes wäre. Aber nachdem wir dann auch intim waren, hatte er schnell etwas mit einer Verflossenen. Er selbst war sogar zu feige, um es mir zu sagen. Ich habe es von anderen Erfahren und er war selbst dann noch zu feige, um es wirklich zu zugeben. Ich kam mir schrecklich benutzt und bescheuert vor, dass ich echt geglaubt habe, dass er bei mir anders werden würde. Danach waren wir dann auch nicht mehr wirklich befreundet. Natürlich haben wir uns noch gesehen, wenn wir mit den anderen etwas unternommen haben. Aber ich habe ihn dabei eher nicht gesehen und nicht beachtet.

Ich finde es immer schwierig, wenn aus Freundschaften dann plötzlich Liebe wird. Es hat natürlich auch Vorteile, denn man kennt sich dann ja schon sehr gut und weiß sicherlich auch, welche Stärken und Schwächen der andere hat. Aber es bleibt ja immer noch das Risiko, dass die Beziehung nicht funktioniert und die Freundschaft dann auch kaputt ist.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Sowas ist natürlich mehr als ärgerlich, gerade wenn es einer von dieser Sorte ist. Danach fühlt man sich sicher total ausgenutzt und macht sich selbst Vorwürde. Finde es aber schlimm, dass gerade, wenn es ein guter Freund gewesen ist, er dich nicht vorgewarnt hatte. Das wäre doch wohl das Mindeste, was zu erwarten wäre, wenn einem sehr viel an der Freundschaft liegt und man eben verhindern möchte, dass diese nach solch einem "Missverständnis" in die Brüche geht.

Traurig, wenn es ihm eventuell nur darum ging weitere Trophäen zu sammeln. Ich würde danach auch keinen Kontakt mehr pflegen wollen und die Freundschaft wäre sowieso hinfällig. Wenn man wie du dennoch dazu gezwungen ist, ihn ab und zu über den Weg zu laufen, dann ist Ignorieren auhc das einzige Mittel, was ich anwenden würde.

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» LongHairGirl » Beiträge: 845 » Talkpoints: 47,97 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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