Als Freundin im Krankhaus Auskunft über den Partner bekommen

vom 17.01.2012, 12:57 Uhr

Nun steht fest, dass mein Partner nächsten Monat operiert werden muss. Es führt leider kein Weg daran vorbei. Ich mache mir allerdings jetzt schon Gedanken, ob ich als Freundin überhaupt Auskunft bekommen werde. Ich wüsste natürlich gerne, wann mein Partner wieder auf dem Zimmer ist und wie die Operation verlaufen ist. Und das ich eben angerufen werde, wenn es irgendwelche Komplikationen gegeben hat, von dem ich mal nicht ausgehe.

Mein Partner meinte, dass er beim Narkosegespräch ein paar Tage vorher, mal den Arzt fragt, wie wir das machen können, dass ich eben Auskünfte bekomme. Vielleicht können sie dort schriftlich festhalten, dass man mir etwas sagen darf. Ansonsten habe ich mir schon überlegt, dass ich einfach sagen könnte, dass ich die Verlobte bin und dann doch sicher Auskünfte bekommen werde oder?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Das Problem hatte ich auch schon einmal, dass ich keine Auskunft bekommen habe, nur weil ich eben nur die Freundin war. Allerdings haben wir dann vereinbart, beim nächsten Anruf sage ich einfach, ich sei die Ehefrau und siehe da, mit der Auskunft hat es problemlos geklappt.

Bevor Dein Freund operiert wird, muss er meiner Meinung nach einen Risikobogen ausfüllen, wo er erklärt, dass er über Risiken und Nebenwirkungen der Operation aufgeklärt ist. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, kann er dort auch eine Person angeben, die informiert wird, wenn es zu Problemen kommt. Vielleicht ist es zudem möglich, dass ihr eine schriftliche Vereinbarung bei den Krankenschwestern und Ärzten hinterlegt, dass Du Auskünfte telefonisch einholen kannst. Im Aufklärungsgespräch mit dem Arzt könnte Dein Freund das einfach mal ansprechen, ich denke, dass man euch da schon entgegen kommen kann.

» Jess0708 » Beiträge: 715 » Talkpoints: 47,47 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich habe das Problem zwar nicht, da mein Mann in jedem Fall Auskunft bekommt, aber ich habe trotzdem im letzten Jahr als ich im Krankenhaus war, ihn als Ansprechpartner angegeben. Ich wurde nicht gefragt, ob er mein Ehemann ist, ich habe ihn einfach als Ansprechpartner angegeben, der in Notfällen angerufen werden soll und er hat auch Auskunft bekommen. Wobei ich sagen muss, dass ich immer in der Lage war ihm zu sagen was los ist. Ich hatte auch eine Operation, aber er wusste wie lange sie dauert und kam mich danach besuchen um nach mir zu sehen. Geht das nicht auch bei deinem Freund? Vielleicht kannst du einfach nach der OP dorthin und schauen wie es ihm geht, damit du dir keine Sorgen machen musst.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Auskünfte werden natürlich nicht an die Freundin gegeben. So dass du im Zweifel tatsächlich nichts erfahren würdest, solange nicht nächste Angehörige dich informieren. Das kann man zwar durch die Lüge "umgehen", würde ich aber eher nicht anraten. Schließlich weiß ich nicht, welche Angaben man als Patient z.Z. vor einer solchen Operation macht. Aber wenn der Fragebogen z.B. auch erfasst, ob der Patient verheiratet oder ledig ist, würde so eine Lüge recht schnell auffallen und du hättest potentielles Vertrauen der Ärzte/Schwestern/Pfleger (wer auch immer dich unter falscher Annahme zunächst mit Informationen versorgt) nachhaltig verloren.

Nicht prüfbar und im Grunde wohl richtig(er) wäre die Angabe, die Verlobte zu sein. Denn dann gäbe es - nach dem BGB - ein familienrechtliches Gemeinschaftsverhältnis. Eine spätere Heirat erzwingt dies noch lange nicht. So was würde ja auch vor Gericht zum Recht führen, Aussagen zu verweigern.

Vermutlich wäre der ganz korrekte Weg dies über eine Vollmacht bzw. ein Aufheben der Verschwiegenheitspflicht der Ärzte gegenüber dir. Sofern noch mit dem Arzt gesprochen wird, kann dein Freund dieses Thema anbringen und alle Beteiligten von der Schweigepflicht dir gegenüber entbinden. Wobei das in der Praxis vermutlich (unnötig) komplizierter ist (weil man sich immer wieder erklären muss, auch als "Außenstehende" Auskünfte erhalten zu dürfen), als eben den Weg über die "Verlobung" zu gehen.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Im Krankenhaus wird gefragt, wer bei Komplikationen und so weiter informiert werden soll. Da ist es kein Problem auch eine Person anzugeben, die nicht direkt mit einem verwandt oder verheiratet ist. Man kann auch einfach in die Akte schreiben lassen, dass man möchte, dass Person X (in dem Fall du Nelchen) informiert werden wollen. Das ist kein Problem und wird an sich auch vom Pflegepersonal beachtet.

Die Operation ist ja geplant und da kann alles mögliche im Vorfeld abgesprochen werden. Nähere Informationen werden in der Regel eher bei Unfällen nicht an "Fremde" raus gegeben.

» XL » Beiträge: 680 » Talkpoints: -0,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich war auch schon des öfteren im Krankenhaus und hatte diverse Operationen. Jedoch konnte ich immer Personen angeben, die bei Komplikationen angerufen werden, u.a. auch mein Freund, mit dem ich nicht verheiratet bin. Auch Auskunft bekam er problemlos. Er wurde auch nicht gefragt, ob wir verwandt sind oder dergleichen. Ich war nun auch nicht immer in der gleichen Klinik, sondern habe schon einige durch machen müssen.

Ich kann mit jedoch vorstellen, das es auch auf die Person ankommt, die man am Telefon oder eben vor sich hat. Wenn die Person einem schon kennt und weiß, das man ein Paar ist und man seine Freundin täglich besucht, dann ist es auch sicherlich kein Problem Auskunft zu bekommen. Auch sieht der Arzt sicherlich, wenn man schon länger in der Klinik ist, wer einem besucht und einem nahe steht, wenn man bei der Visite immer dabei ist als Partner und so denke ich, das es da eigentlich keine Probleme geben sollte.

Mein Freund musste noch nie schwindeln, indem er sagt, er wäre mein Mann. Wir sind bislang immer auf der ehrlichen Schiene gefahren und werden dies auch weiterhin, da es eben noch keine Probleme gab.

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» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Es reicht, wenn du die Verlobte deines Partners bist. Das kann keiner nachweisen, dass du es nicht bist und als "Verlobte" meines Exfreundes kam ich damals sogar mit in den Aufwachraum, als er operiert wurde. Er hat vorher angegeben, dass ich als seine Verlobte über alles Bescheid bekomme und schon bekam ich auch Anrufe über seinen Gesundheitszustand. Dein Freund soll einfach angeben, dass du seine Verlobte bist und über alles Auskunft bekommen sollst.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Es stimmt zwar, dass man nur als "Freundin" eigentlich keine Auskunft im Krankenhaus bekommt, allerdings ist dies dann so, wenn der Partner unvorhergesehen ins Krankenhaus muss und vorher keine Vereinbarungen getroffen wurden. Bei einer geplanten Operation hingegen kann man vorher eine Person angeben, die im Notfall informiert werden soll. Da ist es dann kein Problem, den Partner anzugeben, auch wenn man nicht verheiratet oder verlobt ist. Denn in diesem Fall ist es ja schließlich vorher vereinbart.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Da Dein Partner ja nun ein Vorgespräch führen muss, so bin ich mir sicher, dass er auch angeben kann, wer informiert werden soll, wenn etwas ist und da kann er Dich ja nun auch angeben, selbst, wenn Ihr nicht verheiratet seid. Damit umgeht Ihr das Lügen und habt selbst geklärt, wie zu verfahren ist. Es würde sich in der Tat anders verhalten, wenn Dein Partner nun aufgrund eines Notfalles ins Krankenhaus eingeliefert werden würde und Du Dich dann erkundigst, in dem Falle täte wahrscheinlich eher die Mutter Deines Partners informiert werden. Nur bei dieser Vorlaufzeit sollte es kein Problem sein, dass eben Du als Kontaktperson/ Ansprechpartner angegeben wirst. So habe ich es auch getan, als ich letztes Jahr eine Operation hatte und ebenfalls diesen Bogen erhalten hatte. Das war auch kein Problem gewesen, wobei mein Partner nun auch nicht anrufen musste oder so, da es mir selbst recht gut ging und ich selbstständig ihn informieren konnte.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Ihr habt ja den Vorteil, das einiges vor der Operation abgeklärt werden kann. Bei mir war es bei der letzten OP so, das ich eine Vertrauensperson angeben musste, die in einem Notfall angerufen werden kann. Und bei mir war es auch so, das mein Freund während der OP gewartet hat und danach bei mir im Aufwachraum war. Er wurde auch ohne Probleme über alles informiert, da er als Vertrauensperson eingetragen war.

Weil dein Freund ja auch einen OP Termin hat, wird ja auch einiges vor der Operation abgeklärt, und wenn er nicht ganz sicher ist, ob du Informationen erhalten wirst, kann er das ja noch einmal genau abklären und die Erlaubnis erteilen, das du alles erfahren darfst und das die Schweigepflicht der Ärzte bei dir aufgehoben wird.

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» Wennie4 » Beiträge: 1754 » Talkpoints: 6,72 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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