Würdet Ihr alleine mit dem Fahrstuhl fahren?

vom 27.07.2011, 18:40 Uhr

Ich laufe so gut wie immer, es sei denn, es handelt sich um ein Hochhaus und ich muss ganz nach oben, oder ich habe etwas Schweres zu transportieren. Ich versuche mich grundsätzlich im Alltag zu bewegen wo es möglich ist und ich fände es auch lächerlich, wenn ich den Fahrstuhl nehmen würde und später im Fitnessstudio auf den Stepper gehen würde.

Fahrstühle benutze ich eigentlich lieber alleine. Ich mache mir in der Regel keine Gedanken darüber, dass der Fahrstuhl eventuell stecken bleiben könnte, ich finde es wesentlich unangenehmer mit fremden Menschen in einen kleinen Kasten eingequetscht zu sein. Und gerade wenn ein Fahrstuhl mal stecken bleibt ist die Situation alleine doch wesentlich besser zu ertragen als mit einer Horde fremder Menschen. Jedenfalls hätte ich persönlich so gar keine Lust mit jemandem eingeschlossen zu sein, der denkt einen auf hysterisch machen zu müssen.

Es gibt aber schon Ausnahmen. An meiner alten Universität gab es einen Fahrstuhl, der von den Werkstätten nach oben geführt hat und der sehr bekannt dafür war, den Dienst öfters zu verweigern. Wenn ich dort noch spät gearbeitet habe, habe ich diesen Fahrstuhl nur benutzt, wenn ich wusste, dass unten noch jemand in der Werkstatt ist. Und wenn ich die letzte war, habe ich immer die Treppe benutzt. Denn ich hatte natürlich keine Lust im Fall der Fälle die halbe Nacht in der Kiste zu verbringen, bis endlich einer von den Hausmeistern vorbei kommt.

Aber ganz davon abgesehen - ist das heute überhaupt noch ein Problem? Ich meine, wenn ich feststecken würde und merken würde, dass niemand kommt, würde ich einfach meinen Freund oder eine Freundin anrufen und sie bitten dafür zu sorgen, dass mir geholfen wird oder zur Not würde ich auch die Feuerwehr rufen. Die Filme zu dem Thema spielen ja wohl meistens in einer Zeit, wo noch nicht jeder ein Handy dabei hatte.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



An unserer Uni hatten wir damals den Uniturm mit 26 Obergeschossen. Da kommt man dann manchmal schon von Natur aus nicht umhin, den Fahrstuhl zu nehmen. Obwohl es natürlich eine gute sportliche Betätigung wäre, die 26 Etagen hoch und wieder runter zu laufen. Ab und zu habe ich das auch mal gemacht. Aber meistens habe ich dann doch den Fahrstuhl genommen. Manchmal musste ich dann auch alleine im Fahrstuhl fahren.

Nun war das ja prinzipiell kein Problem, da ich ja nicht unter Klaustrophobie leide. Mir macht also das Fahrstuhlfahren im Grunde genommen gar nichts aus. Aber eines Tages ist mir Folgendes passiert: Ich war wieder mal auf dem Weg in die 26. Etage. Dort befand sich nämlich eine Cafeteria. Diese war auch immer recht gut besucht, da die Preise damals erschwinglich waren. Aber wie es der Zufall so wollte, stiegen in den einzelnen Etagen immer mehr Leute aus und keiner mehr ein. Zum Schluss war ich daher alleine im Fahrstuhl. Ich dachte mir natürlich nichts dabei und blieb auch wie immer ganz ruhig.

Als der Fahrstuhl in der 26. Etage ankam, passierte rein gar nichts. Und damit meine ich, dass der Fahrstuhl anhielt und sich nicht mehr von der Stelle bewegte. Soweit so gut, aber es ging auch die Tür nicht auf. Ich versuchte den Knopf für die Türöffnung zu betätigen, aber hatte damit keinen Erfolg. Auch auf den Versuch, eine andere Etage anzuwählen, reagierte der Fahrstuhl mit keinem Mucks. So langsam wusste ich nicht mehr, was ich machen sollte. Auf die Idee, den Alarmknopf zu betätigen, kam ich erst gar nicht.

Nach ein paar Minuten klingelte etwas im Fahrstuhl. Erst jetzt bemerkte ich, dass es im Fahrstuhl ein Telefon gab. Ich konnte mir zwar nicht recht vorstellen, dass ich im Fahrstuhl einen Anruf entgegen nehmen sollte, aber ich dachte mir, dass es wahrscheinlich trotzdem eine gute Idee sei, mit jemanden über mein Problem zu reden. Also ging ich ran. Eine Stimme fragte mich, warum ich denn nicht aussteigen würde. Das fand ich dann ziemlich witzig. Ich teilte der Person mit, dass ich ja sehr gerne den Aufzug verlassen würde, aber es nicht könne, da die Türen sich nicht öffnen ließen. Daraufhin wurde ich aus dem Fahrstuhl binnen weniger Momente befreit, indem man die Türen extern öffnete.

Das war auch schon der spannendste Moment, den ich mal in einem Fahrstuhl zugebracht habe. Übrigens ist es nicht so schlimm, alleine im Fahrstuhl zu sein als mit über 20 Mann, wenn der Fahrstuhl gerade mal für 8 oder 9 Leute zugelassen ist. Auch das habe ich nämlich schon erlebt. Das war dann ziemlich gruselig, da der Fahrstuhl die ganze Zeit über ächzte, als ob er jeden Moment aus der Halterung gerissen würde. Aber glücklicherweise ist auch da nichts passiert.

» bigfoot11de » Beiträge: 575 » Talkpoints: 3,11 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ein schlechtes Erlebnis beziehungsweise stecken geblieben bin ich bisher in keinem Aufzug, dennoch habe ich bis vor ca. einem Jahr jahrelang keinen Fahrstuhl betreten, egal ob alleine oder mit Gesellschaft. Egal in welches Stockwerk es ging, ich habe immer die Treppen genommen. Ich habe keine krasse Platzangst, aber etwas schon und was Aufzüge angeht habe ich schon bei dem Gedanken daran in einen einzusteigen Schweißausbrüche bekommen.

Letztes Jahr war ich dann mit einer Freundin bei IKEA, wir haben gequatscht und ich nicht aufgepasst, und so bin ich ausversehen in einem der großen Fahrstühle im Parkhaus gelandet. Nach einigen Schrecksekunden habe ich gemerkt, dass es doch gar nicht so schlimm ist. Mittlerweile fahre ich durchaus wieder regelmäßig Aufzug, bevorzuge aber dennoch die Treppe, da ich oft einfach doch sehr unruhig werde in Aufzügen. Angst dass der Aufzug stecken bleibt habe ich dabei übrigens weniger, ich fühle mich einfach nur total unwohl.

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» Nana_2011 » Beiträge: 2250 » Talkpoints: 0,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich fahre auch alleine mit dem Aufzug, auch wenn ich manchmal ein ungutes Gefühl habe. Deswegen bevorzuge ich diese gläsernen Aufzüge, weil mich dann jeder sehen kann, wenn er doch mal stecken bleibt. Ich muss ja nicht nach unten schauen.

Ich habe auch schon Filme gesehen, wo einiges mit diesen Fahrstühlen passiert. Aber ich denke, dass es gefährlicher ist, wenn man über die Straße geht, als dass man im Aufzug sterben könnte und wenn man stecken bleibt, hat man halt Pech gehabt und muss versuchen sich bemerkbar zu machen. Die meisten Aufzüge haben ja heutzutage einen Notfallknopf, der mit "Hilfe" verbunden ist.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich habe bei Fahrstühlen weniger Angst vorm stecken bleiben, sondern mehr vorm Abstürzen, was wohl auch von zu vielen schlechten Filmen kommt. Ich muss allerdings zugeben, dass ich ein extrem fauler Mensch bin, weswegen ich meisten den Fahrstuhl nehme, auch wenn ich ein oder zwei Stockwerke hoch muss. Zumindest wenn ich alleine unterwegs bin. Je nachdem wer dabei ist, gehe ich dann eher zu Fuß, weil ich dann nicht so faul und unsportlich rüberkommen möchte. Für mich macht es beim Fahrstuhl fahren auch keinen Unterschied, ob ich alleine oder mit jemanden unterwegs bin. Denn die Wahrscheinlichkeit stecken zu bleiben, oder abzustürzen ändert sich dadurch nicht. Und wenn ich dann wirklich stecken bleibe habe ich wenigstens mehr Platz und muss mir nicht das Gejammer anderer anhören, wenn ich alleine bin.

» milli23 » Beiträge: 1214 » Talkpoints: 2,62 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich bin vor einem Jahr mal im Aufzug stecken geblieben und fand es super lustig. Deswegen find ich es heute kaum noch schlimm alleine in einen Aufzug zu gehen. Früher hab ich mich das auch nicht getraut. Aber ich bin einmal als ich zum Arzt gegangen bin, mit dem Aufzug gefahren, aber so schlimm war es garnicht.

» Wiihilfe » Beiträge: 28 » Talkpoints: 12,67 »


Wenn es nur um zwei Stockwerk geht, versuche ich immer wieder auf den Fahrstuhl zu verzichten und zu laufen. Wenn es aber etwas mehr sind, greife ich dann doch lieber zum Fahrstuhl. Man will ja auch nicht komplett dort ankommen. Aber jedes Treppenhaus ist anders und hier kann mal nicht alles über einen Kamm scheren

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich habe ehrlich gesagt keine Angst vor Aufzügen. Vor einem halben Jahr bin ich jedoch in einem Aufzug stecken geblieben. Es hat einmal laut gekracht und der Aufzug fiel in die Fangschienen, sprich es fand kein Absturz statt. Die meisten Aufzüge haben diese Sicherheitseinrichtung und von daher braucht man an sich keine Panik zu haben, dass dieser einfach abstürzt.

Das Stecken bleiben war für mich auch kein Problem. Wir haben einfach die Schalttür geöffnet und durch die Öffnung versucht Netzempfang zu bekommen um Hilfe zu holen. Das Problem war nämlich, dass der Aufzug zwischen zwei Etagen hing und wir durch keine der vorhandenen Öffnungen gepasst haben. Aber an sich war das Gefangen sein nun nicht so schlimm da niemand klaustrophobisch war.

Im Normalfall nehme ich auch die Treppen, das geht je nachdem auch deutlich schneller. Leider schaffe ich Treppen nur bis maximal zur dritten Etage, außer ich mache sehr langsam. Dann muss ich meistens auf den Aufzug zurückgreifen. Dabei ist es mir recht egal, ob diese geschlossen, teil offen oder aus Glas sind. Seit ich bei den Aufzugüberprüfungen der Feuerwehr dabei war, weiß ich, dass sie an sich recht sicher sind.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12547 » Talkpoints: 1,13 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Mit dem Fahrstuhlfahren habe ich normalerweise überhaupt keine Probleme und ich benutze einen solchen auch durchaus, wenn ich alleine bin. Jedenfalls ist es keine Angst, die mich manchmal daran hindert, einen Fahrstuhl zu benutzen, sondern entweder eine Einsicht, dass mein Weg nicht weit ist und ich schneller an meinem Ziel angekommen bin, wenn ich gleich die Treppe nehme, anstatt erst länger auf den Fahrstuhl zu warten oder eben einfach auch mal die Einsicht, dass es totale Energieverschwendung wäre, wenn ich jetzt alleine einen Fahrstuhl benutze, um zwei oder drei Treppenlängen damit zurückzulegen.

Es gab aber tatsächlich mal einen Fahrstuhl in Köln, vor dem ich richtiggehend Angst bekommen habe. Wir waren damals mit dem Auto in ein Parkhaus oder eine Tiefgarage gefahren, so genau kann ich mich an das Gebäude nicht mehr erinnern. Ich weiß aber vor allem noch, dass dieses Parkgebäude unglaublich eng war und der Fahrstuhl dieses Bild dann fortgesetzt hat. Das Gebäude war schon wirklich sehr alt und der Fahrstuhl unglaublich klein und eng. Ich meine sogar, dass es noch eine Gittertür gab, die man hinter sich zuziehen musste und ich erinnere mich auch daran, dass ich einen Notklingelknopf gesucht, aber nicht gefunden habe.

Die ganze Fahrt über, die mir ewig vor kam, weil der Fahrstuhl auch erst mal eine ganze Zeit lang nicht losfahren wollte, sondern mit verschlossenen Türen stehen blieb, hatte ich wirklich Angst, dass er sich jetzt entweder gar nicht bewegt oder irgendwo stecken bleibt, ein Seil reißt oder sonst irgendetwas passiert, das für mich eine Notsituation darstellt. Zudem war es in diesem kleinen Kämmerchen so unglaublich eng, dass wir zu zweit schon wirklich dicht voreinander stehen mussten und eine dritte Person auch nicht ohne Weiteres in den Fahrstuhl gepasst hätte, obwohl dieser angeblich für sechs Personen konzipiert worden war.

Glücklicherweise haben wir die Fahrt dann aber doch noch antreten können und auch heil und ohne weitere Vorkommnisse überstanden. Allerdings steckte mir das Unbehagen doch so tief in den Knochen, dass ich auf dem Rückweg zu meinem Auto wesentlich lieber das Treppenhaus genommen habe, und ich denke, ich wäre an diesem Tag auch zwölf oder zwanzig Treppen gelaufen, wenn ich dafür wenigstens diesem Horror-Fahrstuhl entkommen wäre.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich kann da auch nur zustimmen, wenn jemand auch alleine mit dem Aufzug fährt. Denn erst jetzt lese ich, dass man das ja nur einzig und alleine aus der Angst tut, eventuell stecken bleiben zu können? Also das halte ich dann doch für ein wenig aus der Luft gegriffen. Und was ist dann, wenn ich mit 20 Leuten in einem Fahrstuhl stecken bleibe?

Das ist doch dann meiner Meinung nach noch um einiges schlimmer, denn erstens bekomme ich dann schneller keine Luft, wobei man da ja auch noch Luftschlitze hat und zweitens, falls wir denn alle da irgend wie heraus gezogen werden aus dem Fahrstuhl, dauert das dann viel länger, weil bestimmt auch etwas kräftigere Menschen mit im Fahrstuhl anwesend sind und die würden dann bei einer entsprechenden Rettungsaktion auch etwas schwieriger hinauszubefördern sein. Also habe ich ehrlich gesagt eher null Verständnis für solch ein Verhalten, aber wer es eben nicht kann, der soll die Treppe nehmen, dort muss man dann solche Sachen auch überhaupt nicht fürchten und dann tut man auch seinem Körper etwas Gutes.

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» fcbtill » Beiträge: 4713 » Talkpoints: 21,47 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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