Ist die letzte Schulwoche nur Quatsch?

Es stimmt schon. Sobald alle Arbeiten und Test geschrieben sind, wird nicht mehr viel vor den Zeugnissen gemacht. Bei uns gibt es aber schon noch einige Lehrer die auch in der letzten Woche noch richtigen Unterricht machen; nicht gerade zur Freude von uns Schülern. Dieses Jahr war bei uns die Zeugnis Konferenz wirklich erst am Freitag vor den Zeugnissen und somit sehr spät. Das ganze hat die Spannung schon noch ein wenig hochgehalten.

Allerdings muss ich dir schon recht geben, dass die Luft vor den Zeugnissen so ziemlich raus ist. Sowohl die Schüler als auch die Lehrer haben keine Lust mehr wirklich richtigen Unterricht zu machen. Dabei wird dann viel Zeit mit Filmen gefüllt. Wir haben gefühlte 10 Filme in der letzten Schulwoche vor den Zeugnissen gesehen. Außerdem gibt es oft nur ein wenig mehr als Beschäftigungstherapie.

Trotzdem kann man das auch kaum ändern. Ich meine was soll man in der Zeit noch machen? Der Stoff für das Schuljahr sollte schon geschafft sein und mit dem Stoff für das nächste Schuljahr anzufangen ist auch nur begrenzt sinnvoll, weil die Arbeitsmoral bei den Schülern extrem gering ist und man somit das nach den Ferien alles wieder vergessen hat. Aber trotzdem kann man diese letzte Woche auch nicht einfach streichen. Es lässt sich dieseZeit einfach nicht vermeiden und man kann ja nicht einfach nach der Notenkonferenz die Ferien beginnen und dann die Zeugnisse per Post versenden oder am Anfang des nächsten Schuljahrs den Schülern geben.

Bei uns hing es immer vom Lehrer ab, ob wir in der letzten Woche vor den Ferien noch Unterricht machen mussten. Bei den meisten haben wir dann noch noch Spiele wie Glücksrad oder andere Rate-spiele gemacht, um die Zeit abzusitzen. Einige Lehrer haben uns einfach Videos schauen lassen und waren die meiste Zeit gar nicht im Klassenzimmer. Manchmal haben wir auch nur gemalt oder haben einen Spaziergang unternommen. Es ging also fast immer locker zu und wenn es warm war, war eh Mittag Schulschluss.

Nur einige Lehrer haben bis zum letzten Tag Unterricht gemacht. Diese hatten eine andere Ansicht als ihre Kollegen und sagten immer: "Ihr seid doch keine kleinen Kinder mehr, mit denen man spielen muss." Bei diesen Lehrern fand bis zum letzten Tag ganz trockener Unterricht statt, was natürlich jedem missfiel, denn Lust zum Lernen hatte die letzte Schulwoche keiner mehr.

Die letzte Woche in der Schule muss nicht immer so ablaufen. Wie viele vielleicht wissen, gibt es während der Ausbildung meist auch Berufsschule oder man hat direkt eine rein schulische Ausbildung gewählt, dann lernt man vordergründig dort die Ausbildungsinhalte und muss diese dann in verschiedenen Praktika anwenden.

Bis zur siebten Klasse, war die letzte Woche meist auch von solchen Veranstaltungen geprägt, darüber hinaus wurde meist auch bis zum letzten Schultag unterrichtet und schon Besprechungen und Planungen für das kommende Schuljahr durchgeführt. Spätestens mit dem Wechsel in die Sekundarstufe II ist der lockere Ton in der letzten Woche ganz weg gewesen. Da wurde auch in Hinblick auf das nahende Abitur jede Minute genutzt.

Während der Ausbildung dann gab es gar keinen lockeren Tage vor den Ferien mehr. Da wurde wirklich konsequent bis zum letzten tag unterrichtet. Zeugnisse gab es dann meist auch erst Nachmittag halb 4 oder manchmal auch schon früh und trotzdem wurde danach weiter unterrichtet. Das hat aber auch damit zu tun, dass die Ausbildung schuljahresübergreifend stattfindet und ein Fach thematisch und inhaltlich nicht am Schuljahresende abgeschlossen war. So gab es auch innerhalb eines Schuljahres ständig Wechsel im Stundenplan, da ein Fach wenn es wirklich abgeschlossen war nicht mehr aufgeführt wurde und durch andere Fächer ersetzt wurde.

Trotz allem vermisse ich die Schulzeit ein wenig, da es im Vergleich zum heutigen Arbeitsleben, alles Spaß und unterhaltsam war. Jetzt ist nur noch bitterer Ernst und die während der Ausbildung vermittelte Theorie hat mit der Praxis gar nichts mehr zu tun.

Tatsächlich ist es so, dass die Motivation der Schüler doch deutlich sinkt, sobald die letzten Arbeiten geschrieben sind. Zwar betonen die Lehrer dann immer noch, dass die Zeugnisnoten noch nicht feststehen und man sich immer noch durch mündliche Noten verbessern kann, aber im Unterricht wird kaum mehr Sinnvolles gemacht, bei dem man sich auch beteiligen kann, um die mündliche Note aufzupolieren. Meistens werden dann Filme geschaut, die zwar im entferntesten etwas mit dem Fach zu tun haben, aber einem für die Abiturprüfungen letztendlich gar nichts nutzen. Wenn dann auch der Tag vorbei ist, an dem die Zeugniskonferenz stattgefunden hat und die Noten endgültig feststehen, ist die Motivation tatsächlich am Tiefpunkt angelangt und dann macht es wirklich keinen Sinn mehr, Unterricht zu machen, bis die Zeugnisse dann am letzten Schultag ausgegeben werden.

Daher finde ich es eigentlich gar nicht so schlecht, wenn man an den letzten paar Schultagen die Schüler anderweitig beschäftigt. Unterricht bringt nichts mehr, die Schüler zu Hause lassen kann man aber auch nicht, also macht man eben was, was den Schülern Spaß macht. Auf der Realschule gab es bei uns immer am Montag vor den Ferien einen Sporttag. Man konnte sich im Vorfeld für eine bestimmte Sportart anmelden, zum Beispiel Wasserball, Fußball, Volleyball, und so weiter. Dann wurden an dem Sporttag die Turnier jeweils ausgetragen. Der Sporttag ging meistens nur über den Vormittag hinweg und danach konnten wir dann am Veranstaltungsort bleiben und noch im Freibad unsere Zeit verbringen. Das fand ich eigentlich immer ganz nett und weitaus besser als Unterricht. Und das sage ich als bekennender Sportmuffel.

Dann gab es bei uns meistens noch so etwas wie ein klasseninternes gemeinsames Frühstück, bei dem einfach nur geplaudert wurde, bis dann die Noten ausgegeben wurden. Ich fand das immer schön und habe mich eigentlich nie beschwert.

Natürlich ist die letzte Schuldwoche immer wesentlich entspannt und macht auch nicht mehr wirklich etwas sinnvolles, da alle Noten feststehen und man nur noch auf sein Zeugnis wartet. Aber sie weg zu lassen bringt doch nichts. Schließlich wird dann die Woche vor der „letzten Schulwoche“ zu letzten Woche. Also bringt das rein gar nichts. Ich persönlich finde diese auch nicht wirklich schlimm, da man oft noch ein paar schöne Tage mit seinen Klassenkameraden verbringen kann.

Ich denke, dass es wirklich nicht schlimm ist und man sich darüber auch nicht aufzuregen braucht, es ist und bleibt die letzte Schulwoche und wenn man sich schon das ganze Jahr über durchgequält hat übersteht man diese 5 Tage auch noch.

Ich finde die letzte Schulwoche eigentlich auch nicht besonders toll, weil wir auch für zwei Schulstunden im Klassenraum saßen und sich jeder selbst beschäftigen konnte. Der Lehrer war mit seinen Unterlagen beschäftigt und hat irgendetwas geschrieben, also ihm wurde es nicht langweilig. Ich habe keinen MP3-Player und auch keine Zeitung dabei gehabt, deswegen habe ich mich gelangweilt. Ich zeichne nicht besonders gerne in Anwesenheit von meinen Klassenkameraden, da viele meine Bilder sehen wollen und diese auch in der ganzen Klasse herumzeigen wollen, das war mir schon immer ein bisschen unangenehm gewesen.

Meistens habe ich mich in dieser Zeit mit meinen Klassenkameraden unterhalten und ansonsten nichts besonderes getan, wir saßen eben an unseren Tischen und haben stundenlang nur gelabert. Das hat eigentlich schon Spaß gemacht, aber da hätte ich auch mit meinen Klassenkameradinnen telefonieren können. Trotzdem finde ich diese letzte Schulwoche gar nicht so blöd, weil man eben keinen Stress hat und keine Aufgaben erledigen muss, also diese letzte Schulwoche hat eben ihre Vor- und Nachteile.