Krankenkasse braucht Verordnung die niemand ausstellen darf

vom 04.03.2011, 19:41 Uhr

tournesol hat geschrieben:
Diamante hat geschrieben: Das Krankenhaus darf gar nichts aufschreiben. Weder Medikamente noch irgendwelche Geräte. Das muss immer der behandelnde Arzt machen.


Ich weiß nicht, ob es in Deutschland anders ist, aber ich war mit meinem Sohn auch schon in einem Spital, allerdings nur ambulant und wir haben dort sehrwohl Medikamente verschrieben bekommen.Das war genauso ein Rezept wie ich es auch von einem Arzt bekomme und es gab auch keine Probleme dieses Rezept in einer Apotheke einzulösen.

Das ist auch in Deutschland überhaupt kein Problem, allerdings sollte man da auch ambulant dort gewesen sein, denn sonst bekommt man auch bei uns keine Medikamente verordnet. Ansonsten werden auch im Krankenhaus die ganz normalen roten, blauen und gelben Rezept verschrieben. Das kommt in der Praxis sehr häufig vor, auch gerade zum Beispiel am Wochenende, wo man entweder zum diensthabenden Arzt fahren muss oder gleich ins Krankenhaus.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



@ tournesol: In Deutschland macht es auch einen Unterschied, ob man privat versichert ist oder in einer gesetzlichen Krankenkasse. Bei Privatpatienten wird das zum Teil schon mal anders gehandhabt. Kommt aber auch auf die Art der privaten Krankenversicherung an.

Des weiteren dürfen die Ambulanzen durchaus mal Medikamente per Rezept verschreiben. Allerdings dürfen die stationären Bereiche das nicht. In dem genannten Fall war das Kind ja auf einer Kinderstation ( vermute ich zumindest) und wurde dort stationär versorgt. Die Nachsorge macht in der Regel der Kinderarzt und der verschreibt auch die Medikamente. Hier in Deutschland ist es so, dass man bei einem stationären Aufenthalt nur die Medikamente für den Tag der Entlassung mitbekommt. Allerdings dann halt direkt und nicht als Rezept. In Ausnahmefällen auch mal für zwei Tage ( zum Beispiel wenn an einem Samstag entlassen wird). Ansonsten stellt der stationäre Bereich keine Rezepte aus.

Beschrieben an einem einfachen anderen Beispiel. Hier in der Psychiatrie ( angebunden an ein Allgemeinkrankenhaus) wird man ohne Rezept entlassen. Dann muss man am Entlassungstage, spätestens am Tag danach den behandelnden Arzt aufsuchen. Im vorläufigen Entlassungsbericht, den man mitbekommt, stehen dann die Medikamente und der ambulante Arzt stellt dann ein Rezept aus. Es gibt aber auch die Möglichkeit einer ambulanten Behandlung durch die Klinik. Das nennt sich hier Psychiatrische Institutsambulanz. Dort wird man halt unter anderem auch nervenärztlich ambulant behandelt. Ist das der Fall, also das man dort angebunden ist, schreibt ein Stationsarzt nur einen Zettel, auf dem die Medikamente vermerkt sind und man geht damit einfach in die Institutsambulanz und lässt sich ein Rezept ausstellen. Aber im Endeffekt sind es zwei Kostenstellen für die Krankenkassen. Einmal der stationäre Bereich und dann halt der ambulante Bereich, der quasi einem niedergelassenen Arzt gleich gestellt ist. Vorteil ist, es liegt in einem Haus und sieht halt auch so aus, als wenn das Krankenhaus Rezepte ausstellt.

@ wiesel: Wie ich nun bereits erwähnt habe, stellen Krankenhäuser im stationären Bereich keine Rezepte aus, egal für was. Dafür ist der Kinderarzt zuständig. Und der Befund steht ja an sich im Entlassungsbericht des Krankenhauses. Ich gehe eher mal davon aus, dass der Kinderarzt eventuell für dieses Quartal eng mit seinem Budget ist und dich eventuell deshalb versucht hat an das Krankenhaus abzuwimmeln.

Des weiteren würde ich auf alle Fälle mal bei der Krankenkasse noch mal nachfragen, was denn nun richtig ist. Die müssten dir auch sagen können, wer nun für das Rezept zuständig ist.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Wenn man stationär im Krankenhaus gelegen hat und einen Brief mit zum Kinderarzt oder Hausarzt bekommt, dann darf das Krankenhaus hier in Deutschland nichts verschreiben. Wenn man allerdings nur ambulant ins Krankenhaus geht, dann kann man auch Sachen verordnet bekommen.

Die Ambulanz im Krankenhaus ist genauso wie die Arztpraxis. Aber für gewöhnlicher Weise bekommt man ja ein Schreiben an den behandelnden Arzt mit und mit diesem Schreiben geht man dann zum Arzt und lässt sich dann das verschreiben, was man braucht. Das wurde aber hier schon diskutiert Krankenhaus darf keine Rezepte ausstellen?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Das halte ich mal für ein Gerücht, dass die Verordnung niemand ausstellen darf, denn ansonsten hätte ja niemand ein Inhalationsgerät Zuhause, welches irgendwie durch die Krankenkasse mitfinanziert worden wäre.

Natürlich muss das Inhalationsgerät aber auch medizinisch notwendig sein, wirtschaftlich und so weiter. Wenn Dir dein Kinderarzt das Gerät nicht verschreiben will, kannst Du ja mal zu einem anderen gehen und es da versuchen.

Die Überschrift finde ich allerdings recht pauschal gewählt, denn eigentlich geht es ja nicht um einen Fehler bei der Krankenkasse, sondern nur darum, weswegen Du es bisher nicht klären konntest, ein Rezept für dieses Hilfsmittel zu bekommen, oder?

» ygil » Beiträge: 2551 » Talkpoints: 37,52 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Danke für eure Antworten. Habe aber bis heute noch kein eigenes Inhalationsgerät. Muss sagen dass ich jetzt auch ein wenig nachlässig war und mich dann nicht mehr viel darum gekümmert habe weil andere Probleme da waren. Allerdings haben wir jetzt schon wieder das Problem und waren heute mit unserer Tochter schon wieder im Krankenhaus. Habe wieder versucht eine Verordnung zu bekommen und bekam dann vom Arzt die Meldung dass ich mir selber eines kaufen muss. Wenn jemand Asthma hat wird ein Rezept ausgegeben aber ansonsten nicht.

Er meinte dann wenn der Fernseher kaputt ist, wird ein neuer gekauft, wenn der Tank beim Auto leer ist wird getankt, egal was es kostet. Die Therapieempfehlung für meine Tochter war dann das wir ganz viel inhalieren müssen. Noch ist das Lungenröntgen schön, aber das kann sich schnell ändern. Na toll. Ich werde mir jetzt dann eh den Pari Boy kaufen, aber ich dachte ich probiere es noch mal weil ich so viel lese, wer bei welchen Problemen ein Gerät verschrieben bekommt. Ich finde es ärgerlich, aber was soll man machen. Anscheinend habe ich wirklich keine Chance. Mit dem Kinderarzt habe ich auch noch mal geredet – das Gleiche. Vielleicht sollte ich mir auch eine private Krankenversicherung zu legen.

» wiesel » Beiträge: 1303 » Talkpoints: 0,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Das ist wirklich ärgerlich und ich verstehe deinen Ärger. Ich weiß, dass man in solchen Fällen oft sehr kämpfen muss. Vieles würde meinem Sohn mit Neurodermitis auch nicht bezahlt werden. Den Großteil übernimmt bei mir auch die private Krankenversicherung. Falls du dich für eine private Versicherung entscheiden solltest, musst du sehr beim Vertrag aufpassen. Da deine Tochter bereits Probleme mit der Lunge hat, musst du das bei Versicherungsabschluss auch angeben. Da kann es dir dann sehr leicht passieren, dass du, beziehungsweise eben deine Tochter, abgelehnt wird oder dass alles was damit zu tun hat aus der Versicherung ausgenommen wird.

Es gibt Versicherungen, die auch bei bestehenden Problemen Leute aufnehmen. Dann sind die Prämien aber gleich um ein vielfaches höher. Ich weiß von meinem Sohn, dass bei ihm auch nachgeforscht wurde, ob es bei Vertragsabschluss bereits Anzeichen von Neurodermitis gegeben hat. Sonst hätten sie mir das alles nämlich nicht bezahlt! Das haben sie mir auch so direkt gesagt. Du brauchst also in solchen Fällen eine ärztliche Bestätigung, dass deine Tochter bei Vertragsabschluss noch keine großen Probleme diesbezüglich gehabt hat.

In deiner Situation, würde ich wohl auch den Inhalator privat kaufen, einfach weil ihn deine Tochter jetzt auch wieder braucht. Ich verstehe dich sehr gut, dass er teuer ist und so weiter. Ich bin da aber generell der Meinung, dass man beim Thema Gesundheit einfach nicht sparen darf. Das wäre an der falschen Stelle. Ich würde mir demnach den Inhalator kaufen und die Rechnung dann trotzdem bei der Krankenkasse einreichen. Vielleicht bekommst du wenigstens einen Teil wieder zurück.

Sonst kannst du natürlich auch einen Marathon beginnen. Kommt eben auch darauf an, wieviel Energie du diesbezüglich noch hast oder aufwenden willst. Du kannst natürlich auch noch zu weiteren Ärzten gehen und dort dein Glück versuchen. Ich habe dabei schon bemerkt, dass da allgemeine Ärzte noch eher offen sind, ganz einfach weil bei Kinderärzten sicher sehr viele Kinder mit Atemproblemen sind und sie dann eben nicht jedem so ein Inhalationsgerät verschreiben. Bei Hausärzten sind da sicher weniger Kinder mit so einem Problem.

Das ist aber eben auch wieder nur ein Versuch und alles andere als eine Garantie. Dann könntest du dich eventuell auch noch an das Bundessozialamt wenden. Ich wusste nicht einmal, dass es so etwas gibt, aber inzwischen taucht dieses Amt bei mir immer wieder ein. Einmal musste ich hin, um eine erhöhte Familienbeihilfe zu beantragen, jetzt muss ich wieder hin, weil ich eine Begleitperson als Integrationshilfe im Kindergarten für meinen Sohn möchte. Also die sind allgemein für solche Fälle zuständig oder zumindest eine Anlaufstelle. Ruf dort einfach einmal an und frage nach.

Das ganze läuft dann auch so ab, dass du einen Termin bekommen wirst, wo du mit deiner Tochter hinfahren musst. Dort gibt es dann auch einen Arzt, der dann entscheidet ob so ein Inhalationsgerät notwendig ist oder nicht. Ich rate dir, an dem Tag eine Mappe mit der Krankengeschichte mitzunehmen. Mir wurde das bei meinem Sohn empfohlen und ich bin dort mit einer sehr umfangreichen Mappe auch mit Fotos und allen Befunden hingepilgert. Der Arzt hat sich dann die Krankengeschichte angesehen und ihn dann gar nicht mehr großartig untersucht, weil er eh alles gesehen hat.

Dann wurde mir auch schon öfters geraten zum Patientenanwalt zu gehen. Da ich aber durch meine private Versicherung wenigstens die laufenden Kosten fast gedeckt bekomme, hat mir bisher die Energie gefehlt. Allerdings kämpfe ich derzeit darum, dass ich mit meinem Sohn ans Tote Meer komme. Patientenanwalt oder Volksanwalt aus dem Fernsehen wären also auch noch eine Möglichkeit. Volksanwalt ist für mich persönlich ausgeschieden, da ich nicht will, dass es über meinen Sohn im Fernsehen einen Beitrag gibt, auch wenn mir einige schon gesagt haben, dass mein Sohn ein klassischer Fall dafür wäre.

So, dann würde mir auch noch der Kiwanis Club einfallen. Der wurde mir von meiner Apothekerin empfohlen. Diesen Verein gibt es in ganz Österreich mit verschiedenen Zweigstellen. Sie helfen eben auch kranken Kindern um ihnen Therapiebehälfe oder dergleichen zu finanzieren. Ich habe mich bei dem Club auch gemeldet. Eine Kur am Toten Meer hätten sie auch nicht finanziert, weil das zu teuer gewesen wäre. Allerdings haben sie mir dann eine Jahreskarte für eine Therme gegeben, die auch ein Salzwasserbecken haben und somit zumindest eine Abhilfe ist. So kann ich mit meinem Sohn regelmäßig in eine Therme fahren. Sonst wäre das in meinem Budget bei weitem nicht möglich. Ich kann dir also diesen Club nur empfehlen. Sie finanzieren oft Rollstühle oder dergleichen, vielleicht also auch ein Inhalationsgerät. Sie helfen jedoch nur bei sozialer oder finanzieller Notlage.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


tournesol hat geschrieben:Ich kenne das eigentlich nicht, dass nur ein Arzt in einem Spital so ein Gerät verschreiben darf. Es kann sein, dass manche Sachen eben chefarztpflichtig sind. Das heißt, dass du bei der Krankenkasse einen Antrag stellen musst. Danach bekommst du eine Vorladung zum Chefarzt und der entscheidet dann im Endeffekt ob so ein Gerät notwendig ist oder nicht.


Dass hat dann aber auch nichts mit dem Krankenhaus zu tun. In der Regel bieten die Chefärzte ja auch Chefarztsprechstunden ab, die aber ambulant sind und nur im Krankenhaus stattfinden. Das läuft aber eben nicht über das Krankenhausbudget, sondern über das Ambulanzbudget des Chefarztes und entspricht im Prinzip einer normalen Behandlung eines niedergelassenen Arztes.

Ansonsten hat in deinem Fall der niedergelassene Kinderarzt das Gerät zu verschreiben und wenn er das nicht macht, dann würde ich mir einen anderen Kinderarzt suchen. Wozu sollst du denn nach dem stationären Aufenthalt zum niedergelassenen Arzt gehen, wenn der dann am Ende nichts machen will? Dann könnte man ja auch gleich die niedergelassenen Praxen dicht machen und die Behandlung inlusive Nachbehandlung erfolgt dann im Krankenhaus.

» Klehmchen » Beiträge: 5494 » Talkpoints: 1.015,07 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



An dieser Stelle wäre es doch mal ganz sinnvoll, dass es sich um einen Fall aus Österreich handelt, der scheinbar nicht mit der in Deutschland verglichen werden kann. Ich hatte mit ähnlichen Verordnungen auch noch keine Probleme in Deutschland - und das beim Kinderarzt. Wie so etwas in Österreich abläuft weiß ich nicht, scheinbar aber anders.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich kann bestätigen, dass ich zwei verschiedene Schmerzmedikamente vom Krankenhausarzt auf Rezept verschrieben bekam. Zu der Zeit musste ich mich täglich in der Ambulanz behandeln lassen. Als ich jedoch nach einer stationären, zweimonatigen Behandlung entlassen wurde, bekam ich nur die Tabletten abgezählt für den laufenden Tag mit. Der Hausarzt musste dann am nächsten Tag neue Rezepte ausstellen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ich verstehe nicht wirklich, warum nicht einfach direkt auf das Leihgerät zurückgegriffen wurde? Für mich klang es im Eingangsposting so, als hättet ihr einen Arzt, der euch dieses zur Verfügung stellen würde? Sofern dies nicht möglich wäre, würde ich mich wohl vorher durch die Praxen telefonieren, ob man anderswo einen Arzt findet, der Rezepte dafür ausstellt. Und sofern das nicht möglich ist, wäre mein nächster Weg zur Krankenkasse, um das dort abzuklären. Es kann sich ja durchaus auch um ein Missverständnis gehandelt haben.

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» Trisa » Beiträge: 3323 » Talkpoints: 38,55 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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