Krankenkasse braucht Verordnung die niemand ausstellen darf

vom 04.03.2011, 19:41 Uhr

Ich weiß nicht ob ich mich ärgern soll oder ob ich lachen soll. Anscheinend gibt es bei den Krankenkassen und den Ärzten wirklich einen kompletten Durcheinander. Ich war ja jetzt mit meiner Tochter eine Woche im Krankenhaus weil sie eine Lungenentzündung hatte wobei ein Teil der Lungenbläschen verklebt waren. Gestern sind wir nach Hause gekommen und als weiterführende Therapie heißt es jetzt wir sollen inhalieren. Natürlich habe ich kein Inhalationsgerät zu Hause. Also habe ich nach einigen Telefonaten eines beim Kinderarzt als Leihgerät erhalten. Bei uns gibt es anscheinend aus hygienischen Gründen sonst keine Leihgeräte mehr.

Ich habe bei der Krankenkasse nachgefragt und die haben auch gesagt dass aus hygienischen Gründen hier keine Leihgeräte vergeben werden, aber wenn es medizinisch notwendig ist wird bei einem Kleinkind ein Gerät bezahlt. Sie brauchen nur eine Verordnung und einen Befund. Klingt ja alles ganz gut, doch in der Praxis leider überhaupt nicht. Das Krankenhaus sagt die Verordnung muss der Kinderarzt ausstellen. Also bin ich zum Kinderarzt, dort bekomme ich die Meldung dass sie das nicht dürfen. Das darf nur das Krankenhaus. Na super. Also weiß keiner was jetzt wirklich der Fall ist.

Ich habe sowieso schon mit dem Gedanken gespielt mir ein Gerät zu kaufen, aber wenn es jetzt die Krankenkasse bezahlt hätte wäre es natürlich super gewesen, da diese Geräte ja nicht gerade billig sind. Aber ich finde es ganz witzig dass die Krankenkasse eine Verordnung braucht doch niemand diese Verordnung ausstellen darf. Wie war das bei euch, hat eure Krankenkasse so ein Gerät bezahlt, oder habt ihr es auch selber gekauft. Ich werde mir jetzt selber einen Pari Boy kaufen da wir jetzt bei jedem Husten im Krankenhaus gelandet sind weil meine Tochter sich weigert Hustensaft und ähnliches zu schlucken und wenn ich mit einem Inhalator den Krankenhausbesuch verhindern kann ist es mir das Geld auf alle Fälle wert.

» wiesel » Beiträge: 1303 » Talkpoints: 0,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Wir hatten auch eins. Bei uns hat das Rezept der Kinderarzt ausgestellt , aufgrund einer chronischen Bronchitis. Damit sind wir dann zum Ärztehaus gefahren und haben problemlos ein Inhaliergerät erhalten.

Habt Ihr euch erst beim Kinderarzt untersuchen lassen und seit dann ins Krankenhaus oder umgedreht. Derjenige der für die Erstuntersuchung zuständig war , hat dann sicherlich weitere Maßnahmen angeordnet und müsste die Behandlung auch zu ende bringen. Also vermutlich der Kinderarzt.

Benutzeravatar

» alkalie1 » Beiträge: 5526 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich würde an deiner Stelle noch einmal zum Kinderarzt gehen, denn es ist, jedenfalls in Deutschland, ganz normal, dass der Hausarzt bzw. der Kinderarzt ein solches Gerät auf Rezept verordnen kann, wenn es denn wirkjlich gebraucht wird und es sich um eine dementsprechende Erkrankung handelt. Von Krankenhäusern verordnete Pari Boys hingegen habe ich bisher noch nicht gesehen bzw. würden mir jetzt auf die Schnelle nicht einfallen.

Sollte dein Kinderarzt eine Verordnung eines solchen Inhaliergerätes nicht befürworten, soll er doch bitte im Krankenhaus nachfragen, mit welcher Begründung das Krankenhaus dir die Empfehlung gegeben hat bzw. dass ein solches Gerät wirklich notwendig für dein Kind ist.

Benutzeravatar

» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich kenne das eigentlich nicht, dass nur ein Arzt in einem Spital so ein Gerät verschreiben darf. Es kann sein, dass manche Sachen eben chefarztpflichtig sind. Das heißt, dass du bei der Krankenkasse einen Antrag stellen musst. Danach bekommst du eine Vorladung zum Chefarzt und der entscheidet dann im Endeffekt ob so ein Gerät notwendig ist oder nicht.

Der Haken an der ganzen Sache ist, dass das ganze natürlich viel Zeit kostet. Zeit, die du derzeit natürlich nicht hast, weil deine Tochter braucht jetzt schon so ein Inhalationsgerät. Wenn ich das aber richtig verstanden habe, hast du nun doch noch von einem Kinderarzt so ein Inhalationsgerät geliehen bekommen. So hast du zumindest auf die Schnelle einmal so ein Gerät zu Hause. Das würde ich nun eben verwenden, so lange es eben geht.

Parallel dazu würde ich gleich am Montag bei der Krankenkasse anrufen beziehungsweise eben in dem Spital indem du mit deiner Tochter warst. Dort würde ich erklären, dass die Krankenkasse eben eine Verordnung braucht und da würde ich einmal abwarten, was die dazu zu sagen haben. Ich glaube aber schon, dass dir das Krankenhaus so eine Verordnung oder zumindest eine Empfehlung geben wird. Ein Besuch beim Chefarzt kann dir aber natürlich trotzdem noch blühen. Damit würde ich auch rechnen, aber so ein Besuch ist eher harmlos und eher eine Formsache.

Die Krankenkassen klagen über chronischen Geldmangel. Leider muss man sich für manche Sachen wirklich sehr auf die Füße stellen. Ich kenne das leider selber nur allzu gut. Das war auch mit ein Grund, weshalb ich mich für eine private Krankenversicherung entschieden habe. Da gibt es wesentlich weniger Probleme.

Da so eine Anschaffung von so einem Inhalationsgerät ja nicht gerade billig ist, wäre es zumindest den Versuch oder eben den Mehraufwand wert. Im schlimmsten Fall musst du dir dann so ein Gerät doch selber kaufen, aber da würde ich eben noch nicht den Teufel an die Wand malen. Im Zweifelsfall wäre er aber sicher sein Geld wert.

Benutzeravatar

» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ein Bluter kostet die Krankenkassen im Jahr bis zu 1.000.000 Euro. Ein HIV-Patient ist auch furchtbar teuer und wenn er eine dieser seltenen Erkrankungen kriegt, dann kostet seine Behandlung täglich soviel wie ein Kleinwagen. Auch Krebs ist eine enorm kostspielige Erkrankung für die Kassen. Die Krankenkassen haben ihr Budget und das ist ziemlich ausgelastet. Also macht man es schwerer an die Sachen ranzukommen - so bekommen die Leute die Sachen, die sie wirklich brauchen.

Ein Inhalationsgerät müsste jedoch preislich noch im Rahmen liegen und es besteht eine Chance auf Totalgenesung, insofern sollte es logisch gesehen eigentlich kein Problem sein ein solches Gerät zu organisieren, denn an einer Verschlechterung der Situation und den anschließenden Kosten haben die Krankenkassen ja auch kein Interesse. Ich würde mal einen neuen Arzt konsultieren wenn der Hausarzt deines Kindes sich weigert ein Gerät zu verschreiben. Wahrscheinlich ist einfach nur sein Budget schon ausgelastet - jeder Arzt kann ja nur eine gewisse Menge an Medikamenten verschreiben und nur eine bestimmte Anzahl Behandlungen durchführen, sonst wird er für den Rest nicht mehr bezahlt.

» TuDios » Beiträge: 1475 » Talkpoints: 4,83 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Der Kinderarzt muss dieses Gerät verordnen. Das weiß ich 100%, weil die Enkeltochter meiner Freundin auch ein Gerät brauchte und das ist jetzt 3 Wochen her. Der Kinderarzt hat es verordnet und die Eltern brauchten nicht einen Cent dazubezahlen, weil die Krankenkasse es voll genehmigt hat.

Möglich ist bei dir, dass das Krankenhaus die Diagnose stellen muss. Aber das hat das Krankenhaus ja wahrscheinlich gemacht, als sie einen Brief an den Kinderarzt mitgegeben haben. Lass dich beim Kinderarzt nicht abwimmeln. Er muss diese Verordnung ausstellen. Das Krankenhaus darf gar nichts aufschreiben. Weder Medikamente noch irgendwelche Geräte. Das muss immer der behandelnde Arzt machen.

Benutzeravatar

» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Du solltest dich noch mal an einen anderen Kinderarzt wenden. Der Kinderarzt ist dafür zuständig, dass solche Dinge verschrieben werden. Im Krankenhaus werden solche Verschreibungen nicht gemacht (In Krankenhäusern werden eigentlich sowieso keine Verschreibungen gemacht, höchstens in Ausnahmefällen). Dass dein jetziger Kinderarzt euch kein Rezept ausstellen will, kann ich gut verstehen, er hat euch doch schon das Leihgerät gegeben.

Ich würde an deiner Stelle solch ein Gerät aber noch nicht kaufen. Ihr habt doch jetzt erst mal das Leihgerät, welches ich erst mal weiter nutzen würde. Am Montag würde ich dann noch mal bei eurem Kinderarzt anrufen und ihm sagen, dass ihr ein eigenes Gerät wollt und sofern er es nicht verschreiben will, würde ich mich an einen anderen Kinderarzt wenden. Du solltest erst mal schauen, dass das Gerät von der Krankenkasse bezahlt wird, bevor du selber das Geld dafür ausgibst.

Benutzeravatar

» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Wenn du mit deiner Tochter im Krankenhaus warst, mußt du bei der Entlassung einen Entlassungsbericht bekommen haben. In diesem steht die Diagnose und auch die Empfehlung für weitere Maßnahmen. So kenne ich das. Mit diesen Unterlagen muß der Kinderarzt dir eine Verordnung ausstellen. Wenn nicht wende dich an die Krankenkasse und bitte deine Sachbearbeiterin, den Kinderarzt anzurufen und ihm zu sagen, dass die Krankenkasse die Kosten übernimmt, sobald die Verordnung vorliegt.

Ich habe die Erfahrung selbst so gemacht, dass erst ein Anruf erfolgreich war. Die Ärzte drücken sich oft vor einer teuren Verschreibung, weil es sein kann, dass sie insgesamt zuviel verschrieben haben und eventuell einen Teil der Kosten selbst tragen müssen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Diamante hat geschrieben: Das Krankenhaus darf gar nichts aufschreiben. Weder Medikamente noch irgendwelche Geräte. Das muss immer der behandelnde Arzt machen.


Ich weiß nicht, ob es in Deutschland anders ist, aber ich war mit meinem Sohn auch schon in einem Spital, allerdings nur ambulant und wir haben dort sehrwohl Medikamente verschrieben bekommen. Wir waren dort auch wegen einer Lungenentzündung und dort haben wir eben sowohl Medikamente als auch so einen Aero Chamber verschrieben bekommen. Das war genauso ein Rezept wie ich es auch von einem Arzt bekomme und es gab auch keine Probleme dieses Rezept in einer Apotheke einzulösen.

Der Aereo Chamber war jedoch ein privates Rezept und demnach habe ich es eben bei meiner privaten Versicherung eingereicht. Inwiefern die Gebietskrankenkasse das nach einem Kampf übernommen hätte, weiß ich nicht, aber das war bei mir zum Glück auch nicht notwendig.

Benutzeravatar

» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


tournesol hat geschrieben:
Diamante hat geschrieben: Das Krankenhaus darf gar nichts aufschreiben. Weder Medikamente noch irgendwelche Geräte. Das muss immer der behandelnde Arzt machen.

Ich weiß nicht, ob es in Deutschland anders ist, aber ich war mit meinem Sohn auch schon in einem Spital, allerdings nur ambulant und wir haben dort sehrwohl Medikamente verschrieben bekommen. Wir waren dort auch wegen einer Lungenentzündung und dort haben wir eben sowohl Medikamente als auch so einen Aero Chamber verschrieben bekommen. Das war genauso ein Rezept wie ich es auch von einem Arzt bekomme und es gab auch keine Probleme dieses Rezept in einer Apotheke einzulösen.

In Deutschland kann man im Krankenhaus auch Rezepte bekommen. Eine Freundin von mir hat dort mal an einem Feiertag ein Rezept für die Pille danach bekommen. Es wird wohl wirklich davon abhängig sein, ob man ambulant dort war oder auf der Station lag. Wenn man auf der Station lag und entlassen wird, bekommt man meistens kein Rezept, sondern die erforderlichen Medikamente (bei uns zumindest) direkt mit.

Benutzeravatar

» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^
cron