Kurz vor Ladenschluss noch einkaufen

vom 25.02.2011, 11:15 Uhr

Interessant finde ich auch, dass ich abends kurz vor Ladenschluss fast nur ältere Herrschaften einkaufen gehen. Zumindest sind es meistens die Rentner, die dann noch gemütlich ihren vollbeladenen Einkaufskorb durch die Gänge schieben und stundenlang vor den Regalen stehen bleiben. Eigentlich sollte man doch meinen, dass gerade diese Leute den ganzen Tag über Zeit haben, einkaufen zu gehen.

Jüngere Leute sind natülich genauso um die Zeit noch im Supermarkt zu finden, allerdings habe ich beobachtet, dass diese nur schnell zwei oder drei fehlende Sachen einkaufen und dabei auch nicht so trödeln, sondern zielstrebig durch den Laden gehen.

Ist euch das auch schon aufgefallen oder täuscht der Eindruck?

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



SuperGrobi, ich habe nicht wirklich diese Beobachtungen gemacht. Bei mir war es schon ein gemischtes Publikum, wenn ich schnell in einen Laden gehuscht bin. Es gab jüngere Leute, die LittleSister beschrieben hat und die ihr Partywochenende durchstarten wollten, es gab ältere Herrschaften, die ihren Korb durch die Regale getragen haben und was mir immer unangenehm aufgefallen ist, waren Eltern mit Kleinkindern. Es schien, als haben diese gequengelt, um noch irgendetwas zu bekommen.

Ich als Kundin kann also gar nicht sagen, ob es mehr die älteren Personen oder die jüngeren sind, genauso wenig, ob es meistens Familien sind. Von jedem ist etwas dabei gewesen. Aber wie gesagt - ich selbst versuche auch solche "Last Minute-Supermarktbesuche" zu vermeiden und bekomme dadurch ja auch nur einen Bruchteil der Kundschaft mit.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Mir ist das sehr unangenehm, wenn ich kurz vor Ladenschluss noch einkaufe. Es ist ja auch meistens so, dass man nur ein paar Kleinigkeiten kaufen möchte, diese dann entweder nicht findet, oder beim durchgehen zu Sachen greift, die man eigentlich gar nicht kaufen wollte.

Ich glaube nicht, dass Verkäufer den Kunden einfach so rausschmeißen dürfen. Ich könnte es allerdings verstehen, wenn der Kunde sich soviel Zeit wie nur möglich lässt, bis er endlich zu Kasse geht. Manche Kunden machen das leider auch extra.

Ich versuche zu vermeiden kurz vor Ladenschluss einkaufen zu gehen. Nur ich bin sehr vergesslich und deswegen fallen mir manche Sachen, die ich noch dringend brauche erst sehr spät ein.

» SubAce » Beiträge: 532 » Talkpoints: 0,30 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Zunächst mal einen Dank an LittleSister für die schöne Geschichte. Geschichte deshalb, weil es mir persönlich wenig glaubhaft erscheint, das ausgerechnet jeden Abend "ein" anderer "Spinner" die Verkäuferinnen nervt und ausgerechnet am Sonntag einen Debattierclub vor der Kirche eröffnet. Wenn es sich wirklich nur um Einzelpersonen handeln würde, dann wäre allerdings der Geschäftsführer gefragt, der sich mit genau diesen paar Personen mal eingehender zusammensetzt. Aber ich bin auch so realistisch und weiß, viele Geschäftsführer geben das absolut nicht her. So viel Mühe hättest du dir nicht geben müssen, trotzdem Respekt vor deiner engagierten Schreibe.

Grundsätzlich verstehe ich dich ja und bin sogar bei dir. Für mich heißt allerdings 20 Uhr Ladenschluss, dass es vollkommen normal ist, wenn es 5-10 Minuten länger dauert, bis der letzte Kunde raus ist. Wenn ich die Leute bis 19:58 Uhr in den Laden lasse, dann kann das gar nicht anders sein.

Ein Großteil der Probleme würde aber auch auflaufen, wenn ihr den Laden um 18:30 Uhr schließt. Dann würden genau diese Kunden eben auch erst um 18:25 Uhr angetingelt kommen und bis 18:45 Uhr diskutieren. Es ist eben so und wer in diesem Bereich arbeitet, muss damit zurechtkommen. Das ist Teil seines Jobs und zu dem gehören die Unzulänglichkeiten der Menschen. Man kommt damit nur klar, wenn man sich den Fakten stellt. Wenn ihr euch permanent dagegen wehrt, dann führt das auf jeden Fall nur zu Frust und Magengeschwüren. Bei Kundenkontakt gibt es keine verbindliches Dienstende, so ist das überall.

Du kannst auch nicht anfangen, den betriebswirtschaftlichen Wert dieser einzelnen Personen aufzurechnen. Wenn du das tätest, müsstest du versuchen, all die Leute loszuwerden, die nur Kleinkram kaufen. Denn wer nur einen Liter Milch kauft ist betriebswirtschaftlich gesehen auch nur ein Minusgeschäft. Der Schaden, den man durch Verärgerung einzelner Kunden anrichtet, ist jedoch viel größer. Denn jeder Mensch ist in ein soziales Umfeld eingebunden und da gibt er seine Erfahrungen weiter. Der Schaden lässt sich nicht leicht beziffern, aber er kann in Extremfällen immens sein. Wenn sich z. B. bei uns im Kaff mit 5000 Einwohnern ein Kaufmann durch schlechten Service hervortun würde, dann könnte er seinen Laden im Prinzip dicht machen. Im städtischen Bereich mag das etwas anders aussehen.

Ich verstehe die Situation ja durchaus, aber die Frage ist, wie man damit umgeht? Ohne die Hilfe der Geschäftsführung ist das natürlich dann unter Umständen extrem ärgerlich, denn es ist nicht Aufgabe der Verkäuferinnen, Dinge zu regeln, die im Grunde ein strategisches Vorgehen erfordern. Über diese schwierigen Kunden zu meckern ist aus meiner Sicht allerdings die schlechteste aller Lösungen und wirft zudem ein ungutes Licht auf die Dienstleister/-innen.

Ich habe ja auch für einige Jahre in so einem Bereich gearbeitet, aber das war so beratungsintensiv, dass das mit dem Ladenschluss faktisch nur ein Witz war. Da wir aber nach Stunden bezahlt wurden, war uns das letztlich egal. Nur die Planbarkeit des Feierabends war eben manchmal etwas problematisch. Da aber einer für den anderen einsprang, war das kein allzu großes Problem.

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» Richtlinie2 » Beiträge: 1872 » Talkpoints: -0,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



@ SuperGrobi
Die Feststellung kann ich nicht bestätigen. Das zieht sich schon durch alle Bevölkerungsschichten. Ich habe persönlich ältere Menschen und ihre Einkaufsgewohnheiten so in Erinnerung, je früher um so besser. Wir haben früher um 7.30 Uhr und Samstags um 7 Uhr geöffnet. Auf Ostern und Weihnachten auch bereits um 6 Uhr. Die ersten Kunden waren immer die älteren Kunden. Was ich auch immer mit älteren Kunden in Verbindung bringe, dass sie grundsätzlich zur Frühstückszeit einkaufen kamen. Wir hatten in der Metzgerei viele Kunden die ihr Frühstück in der Frühstückspause holten. Das war ein Zeitraum von vielleicht 8.30 eher 9 Uhr bis 10 Uhr rum. Und es hielt dann natürlich auf, wenn Oma oder Opa Müller zu der Zeit ihren Wocheneinkauf machten. Vor allem da die ja den ganzen Tag Zeit hatten und die Leute die nur Frühstück wollten, oftmals halt nur 30 Minuten Pause hatten. Die Generation ältere Menschen die ich hier aber meine, sind in den meisten Fällen sicherlich schon verstorben. Die waren Mitte der 90er Jahre schon lange über ihren Rentenbeginn hinaus.

Die Zeiten ändern sich da schon. Wie gesagt, heute sind auch alte Menschen nicht mehr so fest gefahren mit ihren Einkaufsgewohnheiten. Trotzdem denke ich, dass die eher Verständnis für Ladenöffnungszeiten haben. Ist aber eher mein Gefühl. Beschwerden über Ladenöffnungszeiten höre ich an sich immer wieder von jungen Menschen. Da wird auf die wenige Freizeit hingewiesen, über die eigenen miesen Arbeitszeiten geklagt und so weiter. Aber es wird nicht gesehen, dass die Verkäufer dann ja noch miesere Arbeitszeiten haben. Viele die nach längeren Öffnungszeiten brüllen oder gar für die Kippung des Ladenschlussgesetzes sind, arbeiten selbst meistens in einem Beruf mit entweder Gleitzeit oder haben am Wochenende frei und/oder können bereits um 16 Uhr spätestens Feierabend machen.

Irgendjemand sprach hier an, die Verkäufer haben sich da ja so ausgesucht. Ich habe meine Ausbildung 1989 begonnen. Da wurden gerade mal die langen Donnerstage eingeführt, die kennen die meisten Forenuser hier sicherlich noch nicht mal mehr. Jeder im Verkauf lachte über die Vorstellung, dass die Geschäfte mal irgendwann auf Dauer bis 20 Uhr oder gar 22 Uhr geöffnet haben werden. Für mich war die Entwicklung damals nicht abzusehen. Meine Arbeitszeiten gingen in meinen ersten Berufsjahren nach der Ausbildung meistens bis 18.30 Uhr oder 19 Uhr. War normal, konnte ich einigermaßen mit Leben. Trotzdem war ich neidisch auf meinen Bruder, der später als ich das Haus verließ und spätestens um 16 Uhr daheim war, Samstags ausschlafen konnte und dafür auch noch mehr Geld bekam. Aber ich wollte den Beruf ja. Und wie gesagt 18.30 Uhr oder 19 Uhr war überschaubar. Klar würde ich mir wünschen auch Verkäufer hätten Gleitzeit. Ein Wunschdenken, weil nicht realisierbar.

@ Richtlinie2
Klar habe ich übertrieben. Du sprachst von Ausnahmefällen. Ich habe beschrieben wie es ist, wenn mehrere Ausnahmefälle aufeinander treffen. Etwas was durchaus möglich ist.

Du schreibst, du findest es mies, wenn Verkäufer über Kunden schlecht reden. Ich wollte mit der Szene vor der Kirche ein mal darauf hinweisen, dass auch Kunden über Verkäufer reden. Aber scheinbar ist das ja legitim. Aber auch so beschrieben Szenen kommen vor. Das sich ein Kunde, der sich an sich absolut daneben benommen hat, schlechte Dinge über das Geschäft verbreitet und deshalb Kunden wegbleiben. Wie weit muss man sich als Verkäufer erniedrigen? Um deine Worte zu benutzen: Die Kunden zahlen den Lohn der Verkäufer. Aber können sie damit alles kaufen? Trotzdem bleibt der Verkäufer ein Mensch, ein Mensch mit einem Privatleben.

Wäre ich während der Zeit in der ich bei meinen Eltern gearbeitet habe, schwanger geworden und hätte nicht geheiratet- das hätte meine Eltern enorm viele Kunden gekostet. Das war zu den Zeiten der Kunden ( ich spreche hier vor allem von Kunden die schon älter waren) halt ein Unding. Eine ledige Frau und ein Kind. Hätte ich echt heiraten müssen, weil die Kunden zahlten ja mein Gehalt?

Und auch in den Geschäften in denen ich tätig war, wäre es ein leichtes gewesen, für wichtige Dinge auch mal einen Termin außerhalb der Geschäftszeiten zu bekommen. Nehmen wir mal an, es wäre ein Kunde in den Laden gekommen oder hätte angerufen und gefragt ob man nicht für Tag X eine größere Veranstaltung beliefern könnte. Klar wäre das wahrscheinlich gegangen. Wenn der Kunde nun aber gesagt hätte, er hat nun keine Zeit das näher zu besprechen und er kann auch vorher nicht zu den Öffnungszeiten kommen, hätte man dem Kunden höchstwahrscheinlich einen Termin nach Feierabend gegeben. Ich selber habe auch schon Bestellungen für Kunden, die noch nicht mal Stammkundschaft waren, in meinem Urlaub gemacht. Betriebsferien und ich habe es gemacht. Im Endeffekt fast 1,5 Urlaubstage geopfert, die ich noch dazu nicht bezahlt bekommen habe. Kein Problem. Der Rechnungsbetrag war irgendwas ungerades, zum nächsten Zehner fehlten 2 Cent. Die gab mir der Kunde gönnerhaft mit dem Hinweis für die Mühe die ich mir während meines Urlaubs gemacht habe. Sorry ich kam mir nur verarscht vor. Auch der Kunde hätte freiwillig und umsonst keine Überstunden gemacht oder gar seinen Urlaub geopfert. Auch hier kein Ausnahmefall.

Klar kann man sagen, dann sagt man Ladenschluss um 19.58 Uhr. Dann wird gemosert, weil es eine ungerade Zahl ist. Klar kann man einplanen, dass es immer Kunden geben wird, die halt nach Ladenschluss noch bedient werden wollen. Nur wo will man die Grenze ziehen? Und ich finde noch nicht mal die Leute schlimm, die das gelegentlich machen, sondern die Kunden, die meinen, Kunde ist König und deshalb darf ich das. Und das sind oftmals die Kunden, die sonst den Laden auch kaum betreten oder extrem wenig Geld da lassen und die Haupteinkäufe wo anders machen und da zufrieden hinnehmen, dass die Geschäfte pünktlich schließen. Das sind oftmals die Kunden, die unbezahlt keine Überstunde machen oder Punkt Feierabend keinen Handschlag mehr machen. Aber es ist ganz selbstverständlich das man für sie überall eine Ausnahme macht.

Kleine Anekdote aus meiner Kindheit. Zumindest erzählte meine Mutter die immer, ich kann mich daran schon gar nicht mehr erinnern. Da klingelten die Kunden noch lange nach Feierabend, beziehungsweise schickten ihre Kinder vorbei, weil man vergessen hatte, noch 100 Gramm Aufschnitt zu kaufen. Frei nach dem Motto: Ach der Metzger lebt ja im Haus. Oder Kunden die meinten, weil Heilig Abend auf einen Sonntag fällt und da eh geschlossen ist, dann kann der Metzger dann ja noch extra Arbeiten machen. Da wurde echt gesagt, ei ihr habt doch geschlossen, weil es ein Sonntag ist, dann könnt ihr mir auch ein paar belegte Brote liefern. Absolut kein Verständnis als meine Eltern sagten, nein das machen sie nicht, weil sie auch Familie haben. Und bevor du mir nun Kundenservice an den Kopf schmeißt. Das waren auch Kunden, die das ganze Jahr nicht bei uns einkauften, denen aber einfiel, dass HL solche Dienstleistungen an Feiertagen sicherlich nicht macht. Das waren auch die Kunden, die nicht bereit gewesen wären mehr zu bezahlen und nachher noch über den Preis diskutiert hätten.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


LittleSister hat geschrieben: ... Viele die nach längeren Öffnungszeiten brüllen oder gar für die Kippung des Ladenschlussgesetzes sind, arbeiten selbst meistens in einem Beruf mit entweder Gleitzeit oder haben am Wochenende frei und/oder können bereits um 16 Uhr spätestens Feierabend machen.

Ich halte das für eine grobe Verallgemeinerung, wenn nicht sogar ein Vorurteil. Sicher hast du keine rrpräsentativen Umfragen gemacht.

LittleSister hat geschrieben:Du schreibst, du findest es mies, wenn Verkäufer über Kunden schlecht reden. Ich wollte mit der Szene vor der Kirche ein mal darauf hinweisen, dass auch Kunden über Verkäufer reden. Aber scheinbar ist das ja legitim. Aber auch so beschrieben Szenen kommen vor.

Ich sprach nicht von "mies", sondern von "meckern" und dass das ein "ungutes Licht werfe". "Mies" klingt mir zu herablassend, so schreibe ich nicht. Wenn Kunden über den Ort ihrer Einkäufe reden, dann ist das natürlich vollkommen legitim. Heute gibt es das ja im Internet auf professioneller Ebene in den Bewertungsforen bzw. -plattformen, zuhauf.

Wenn aber Verkäufer über Kunden tuscheln, sie schlecht behandeln, tratschen, schimpfen, dann ist das für mich, aus Sicht der Geschäftsführung, durchaus auch mal ein Grund für eine Abmahnung, mindestens mal für ein eingehendes Gespräch über Dienstleistung und den Wert des Kunden. Ja, so knallhart sehe ich das. Ich sehe aber auch die Nöte der Verkäuferinnen und kann sie vollkommen verstehen, aber ich meine, dass diese Konflikte zu entschärfen sind, aber das würde v. a. ein Engagement der Geschäftsführung erfordern, da aber hakt es natürlich häufig und schon muss der Verkauf die Last leider wieder tragen.

LittleSister hat geschrieben: ... Wie weit muss man sich als Verkäufer erniedrigen? Um deine Worte zu benutzen: Die Kunden zahlen den Lohn der Verkäufer. Aber können sie damit alles kaufen? Trotzdem bleibt der Verkäufer ein Mensch, ein Mensch mit einem Privatleben.

Ich habe 6 oder 7 Jahre im Verkauf gejobbt, ich wüsste nicht, dass ich mich irgendwo erniedrigt hätte. Es ist auch eine Frage der inneren Einstellung, ob man dienen möchte und den Sinn seiner Arbeit genau darin sieht. Du scheinst aber vor allem Szenen aus einem kleinen Familienbetrieb, womöglich noch in einem kleinen Ort zu beschreiben und da treten natürlich nochmal ganz andere Probleme auf.

Natürlich sind manche Kunden unmöglich. Aber entweder nutzt man Konflikte zur Verbesserung (was man alleine schwierig schafft) oder man muss es abperlen lassen. Alles andere führt zur Verbitterung und davon liest man bei dir schon eine ganze Menge heraus.

LittleSister hat geschrieben: ... Auch der Kunde hätte freiwillig und umsonst keine Überstunden gemacht oder gar seinen Urlaub geopfert. Auch hier kein Ausnahmefall.


LittleSister hat geschrieben: ... Und das sind oftmals die Kunden, die sonst den Laden auch kaum betreten oder extrem wenig Geld da lassen und die Haupteinkäufe wo anders machen und da zufrieden hinnehmen, dass die Geschäfte pünktlich schließen. Das sind oftmals die Kunden, die unbezahlt keine Überstunde machen oder Punkt Feierabend keinen Handschlag mehr machen. Aber es ist ganz selbstverständlich das man für sie überall eine Ausnahme macht.

Wieder die Verallgemeinerungen. Woher willst du das wissen? Hast du eine repräsentative Umfrage gemacht? Du schließt von Einzelfällen auf andere. Das ist nicht ganz in Ordnung.

LittleSister hat geschrieben: ... Und bevor du mir nun Kundenservice an den Kopf schmeißt.

Ich schmeiße nichts an Köpfe.

Nimm das mal alles nicht so persönlich, schließlich tauschen wir ja alle nur unsere Meinungen aus. Ich verstehe doch komplett die Nöte der Verkäuferseite, aber ich weiß auch, dass es auf der Seite ein enormes Defizit gibt. Ich weiß aber auch, dass es vereinzelt Verkäufer gibt, die komplett anders sind und das sind die Perlen, von denen alle lernen könnten, das sind auch die Leute, die eine Geschäftsführung nutzen muss, um solche Ärgernisse zu beseitigen. Ich bin natürlich so realistisch zu wissen, dass es auch an "höherer Stelle" in dieser Hinsicht ordentlich hakt.

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» Richtlinie2 » Beiträge: 1872 » Talkpoints: -0,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


LittleSister hat geschrieben:Die Geschäfte haben heute von teilweise 7 Uhr und früher bis 20 Uhr oder gar 22 Uhr geöffnet. In der Zeit sollte es an sich möglich sein einkaufen zu gehen.


Ja und dann müsste es doch auch für mich möglich sein um 19:55 oder eben 21:55 einkaufen zu gehen oder etwa nicht? Rein aus Käufersicht stellt sich für mich doch die Frage, warum ich unbedingt um 4 einkaufen gehen soll, wenn der Laden doch sowieso bis um 8 oder um 10 offen hat. Der Verkäufer bietet mir die Möglichkeit an kurz vor Schluss einkaufen zu gehen, also nutze ich diese auch.

Natürlich sollte man sich dann auch beeilen und nicht versuchen in 5 Minuten einen ganzen Wocheneinkauf zu erledigen. Sowas find ich dann auch unangebracht. Aber wenn man sich mal schnell durch den Laden bewegt und nur noch ein paar Kleinigkeiten braucht, dann spricht doch nichts dagegen auch kurz vor Ladenschluss durch den Laden zu gehen. Und zumindest aus meiner persönlichen Erfahrung ist für die Mitarbeiter sowieso nicht Punkt Um Schluss. Weder für die Kassierer, die mit dem Zählen und Saubermachen zu tun haben, noch für die Leute die den Laden einräumen und für Ordnung sorgen.

Ich persönlich gehe auch viel lieber Abends einkaufen. Nun nicht 5 Minuten vor Ladenschluss, aber schon gern in der letzten Stunde. Vorallem bei Läden die bis 22 Uhr offen haben, kann man richtig ruhig einkaufen, wenn man erst ab 21 Uhr einkauft. Die Regale sind ordentlich eingeräumt, die Gänge dagegen recht leer und man kann ganz in Ruhe einkaufen, kommt überall gut ran und kann auch mal ruhigen Gewissens vor einem Regal verweilen, wenn man sich noch nicht sicher ist, was man kaufen will ohne das gleich jemand angedrängelt kommt. Und manchmal gibt es dann ja auch noch ein paar Sonderangebote, gerade wenn es einen Backshop im Laden gibt, wird dort gerne mal was zum halben Preis dann abgegeben, damit man nichts wegschmeißen muss.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich halte das für eine grobe Verallgemeinerung, wenn nicht sogar ein Vorurteil. Sicher hast du keine rrpräsentativen Umfragen gemacht.

Das ist meine Erfahrung an Hand dessen was ich in Foren über das Kippen der Ladenschlusszeiten lese. Diejenigen die sich dafür aussprechen, sind in der Regel entweder Schüler ohne Job oder Leute die geregelte Arbeitszeiten, oft gepaart mit Gleitzeit haben.

Und du findest es richtig, wenn Kunden über die Verkäufer schlecht reden dürfen. Findest es aber nicht richtig, wenn die Verkäufer sich über Kunden unterhalten?

Meine Szenen die ich beschrieben habe, sind zwar zum Teil aus kleinen Familienbetrieben. Aber mit Sicherheit nicht aus deinem Dorf, sondern einer Großstadt. Und ähnliche Erfahrungen habe ich zum Teil auch in anderen Betrieben gemacht, in denen ich angestellt war. In einem Betrieb hat die Chefin einer Kundin erklärt, was für ein schlechter Mensch ich bin und ich stand fast dabei. Mir hat sie später erklärt, die Kundin wollte das so und sie hätte die Kundin zufrieden stellen müssen.

Und mich verbittern nicht nur die Kunden oder die Erlebnisse mit ihnen. Mich verbittert auch, wenn ich lese, mit welches Selbstverständlichkeit einfach mal gefordert wird. Ich bin weiterhin der Meinung, dass diejenige die ganz laut nach offenen Ladenöffnungszeiten brüllen, die ersten sind, die entweder sagen, nein die Arbeitszeiten möchte ich nicht. Oder die sich unter anderem hier beschweren, weil Geschäft 1 von 4 bis 18 Uhr geöffnet hat und Geschäft 2 von 15 bis 24 Uhr geöffnet hat. Eben weil es in deren Ablauf passt. Dann beschweren sich die ersten, dass es ja keine einheitlichen Ladenöffnungszeiten mehr gibt und wie schwierig einkaufen geworden ist.

Wieder die Verallgemeinerungen. Woher willst du das wissen? Hast du eine repräsentative Umfrage gemacht? Du schließt von Einzelfällen auf andere. Das ist nicht ganz in Ordnung.

Das sind die Erfahrungen die ich in meinem Berufsleben gemacht habe. Nicht einmal sondern mehrfach. Bestes Beispiel war eine Familie die alle paar Monate im Laden stand und eine! gefüllten Braten warm geliefert haben wollte. Aber wehe man sagt, nein den Auftrag können wir nicht annehmen, weil da keiner da ist. Da wurde gejammert und die Welt ging unter. Komischerweise scheint die Familie sich nur von den zwei bis drei Braten pro Jahr ernährt zu haben. Sonst kamen die nicht. Und die wohnten zwei Straßen weiter. Aber der Braten musste geliefert werden, sollte heiß sein und bezahlt wurde gleich und die Warmhaltegeräte mussten auch wieder mitgenommen werden, weil sonst hätte die Familie ja noch mal zu uns gemusst. Sorry das mich so etwas ankotzt. Auch kein Einzelfall.

Weißt du für Kunden die regelmäßig einkaufen, war ich für alles zu haben. Und wenn die zu den unmöglichsten Zeiten ein kaltes Buffet wollten, habe ich freiwillig meine Freizeit geopfert. Und das auch ohne Bezahlung. Hauptsache der Kunde kam wieder. Es ist also nicht so, dass ich auf jeden Kunden scheinbar sauer bin oder so. Mir geht es um die Kunden, die mit einer Selbstverständlichkeit teilweise unmögliches verlangen.

Und es ist schön und nett wenn es Perlen unter den Verkäuferinnen gibt, wenn sich ihr Arbeitgeber quer stellt. Leider auch oft genug erlebt. Kundenlieferung bei großen Bestellungen? Geht nicht. Aber dann jammern wenn der Kunde nicht mehr kommt. Was für den Kunden bestellen, bei einer Firma die mehrmals pro Woche eh liefert- nein zu viel Aufwand. Wäre absolut kein Aufwand gewesen, einfach nur bei der nächsten Bestellung sagen, ich brauche noch Artikel x.

@ Klehmchen
Ich habe kein Problem mit Kunden, die um kurz vor Feierabend noch in den Laden kommen. Das schrieb ich aber bereits mehrfach. Ich habe ein Problem mit den Kunden, die dann noch alle möglichen Extrawünsche wollen. Und das sind meiner Erfahrung nach leider auch immer die Leute, die den ganzen Tag Zeit haben.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Mir ist es bisher einmal passiert, das ich erst 5 Minuten vor Ladenschluss in einen Supermarkt gestürzt bin. Ich brauchte noch ein Brot und es war Samstagabend. Die Brote waren da schon alle weggeräumt und ich fragte dann die Verkäuferin, welche die Regale dort säuberte, ob denn noch welches da wäre.

Sie müsse dann im Lager schauen, welche Sorten denn noch da wären. Ich hab nur gesagt, das sie einfach eins mitbringen soll. Sprich ich wollte schnell fertig sein, damit eben auch die Verkäuferin einen halbwegs püntklichen Feierabend bekam. Ich wäre mir da wirklich schäbig vorgekommen, wenn sie mir erst alle Sorten aufzählen sollte, die noch vorrätig waren.

Denn auch wenn ich selbst im Dienstleistungsbereich tätig bin und das auch noch mit eigener Firma, bin ich auch froh, das meine Kunden nicht zu unchristlichen Zeiten ihre Wünsche äussern. Daher bin ich der Meinung, das ich dann andere Dienstleister auch nicht übermässig von ihrem Feierabend abhalten muss.

Und jeder Kunde, welcher regelmässig so knapp vor Ladenschluss meint noch ewig einkaufen zu müssen, sollte sich einfach fragen, ob er selbst bereit wäre dann noch mit einem freundlichen Lächeln dort zu stehen und zu warten, bis man endlich abschliessen und die anderen Aufgaben erledigen kann.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich habe jetzt nicht alles durchgelesen, doch ich möchte auch kurz meinen Senf dazu geben. Ich habe einige Jahre im Verkauf gearbeitet und es ist eigentlich egal ob in einem Lebensmittelgeschäft oder einem Textildiscounter. Denn es kommen immer Kunden kurz vor Geschäftsschluss. Natürlich werden die Kunden einige Minuten vor Kassaschluss darauf hingewiesen, dass sie sich bitte zur Kassa begeben sollen. Dennoch kommt es schon oft vor, dass man die Kunden dann auch zum zweiten oder dritten mal darauf hinweisen muss.

Da alle Verkäuferinnen gemeinsam das Geschäft verlassen. (Bei fast allen Firmen) weiß man im vorhinein, dass es sowieso ca. eine halbe Stunde noch dauert, bis man wirklich Feierabend hat. Einige machen noch die Kassa, einige räumen noch das Brot oder sonstiges weg.

Wenn dann ein schwieriger Kunde die Zeit schindet, schaut man das man die Zeit die verloren gegangen ist bei anderen Sachen wieder einholt. Zum Beispiel der Kollegin helfen beim Kassa machen, oder zusammen schnell die Sachen wegräumen.

Mir ist es wirklich immer gelungen pünktlich aus dem Geschäft raus zu kommen. Da müssen aber wirklich alle Mitarbeiter gegenseitig helfen, sodass alle pünktlich nach Hause gehen können. Es kann aber sein, dass ich nur Glück gehabt habe und es in anderen Geschäften anders zu geht.

» Redangel » Beiträge: 1289 » Talkpoints: 2,82 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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