Männer immer schön loben, damit sie weiter helfen?

vom 17.01.2011, 22:07 Uhr

Ich lobe meinen Freund nie für irgendwas und dabei wird es vermutlich auch bleiben. Ich sehe nicht ein, wieso ich ihn wegen normaler Dinge loben sollte, die auch ich tue. Ich finde, das ist eben einfach selbstverständlich und wenn ich ihn wegen banalen Dingen wie Müll raus bringen oder Wäsche wegräumen loben würde, würde ich mir irgendwie blöd dabei vorkommen, ungefähr so, als wäre das meine Arbeit und er würde mir nur was abnehmen. Mich lobt schließlich auch keiner dafür. Und sollte mein Freund die Lust daran verlieren, dann ist das sein eigenes Problem, denn dann muss er in dem Müll leben, weil ich nur teilweise bei ihm und teils noch zu Hause wohne.

Bei mir muss das Verhältnis zwischen dem, was ich und mein Partner im Haushalt machen ausgewogen sein, auf keinen Fall werde ich mehr Arbeiten übernehmen, als er. Da er aber auch eine Putzfrau hat, ist das nicht groß schlimm, trotzdem finde ich es albern, Männer zu loben. Das bisschen Hausarbeit, was da noch übrig bliebt, sollte er schon ohne murren erledigen und besonders wenn er mehr Freizeit hat, erwarte ich, dass er so gut wie alle Aufgaben übernimmt und ich nichts mehr tun muss, wenn mein Kalender voll ist. Wenn Männer nichts tun wollen, dann sollen sie selber darunter leiden und nicht ich, es ist nicht meine Aufgabe, ihnen die Arbeit ein wenig schmackhafter zu machen und sie wie blöd zu loben, als wären es kleine Kinder.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Na klar muss man Männer loben, damit sie den Spaß nicht verlieren, motiviert werden und weiterhin mit helfen. Aber das liegt einfach in der Natur der Lebewesen, dass man Lob braucht als Antrieb. Das betrifft nicht nur die Männer. Wer hat schon Lust, etwas für völlig umsonst zu tun, ohne, dass es auch nur irgendeine kleine Konsequenz hat. Dann kann man auch etwas für sich selbst tun, da hätte man mehr davon.

Ganz ehrlich: ich liebe meinen Beruf im Krankenhaus, aber wenn nicht ab und an mal ein Patient danke sagen würde oder "Das ist aber lieb von Ihnen" oder "Sie sind eine liebe Schwester", dann würde ich auch lustloser auf Arbeit gehen und mir vielleicht irgendwann auch eine einfachere Arbeit suchen, wo ich mir nicht die Füße wund laufen und den Rücken halb durchbrechen muss. Klar macht es Spaß, anderen zu helfen, aber die Arbeit ist schwer und ohne Lob zehrt man von Reserven, die auch irgendwann aufgebraucht sind.

Ich lobe meinen Partner auch regelmäßig, aber natürlich nicht nur, um zu erreichen, dass er weiterhin hilft. Ich freue mich wirklich, wenn er was mit anpackt. Er kocht zum Beispiel sehr gerne und es schmeckt auch, wieso sollte ich dann nicht sagen, dass er das toll gemacht hat. Es ist doch auch schön zu sehen, wie stolz er dann ist. Ich freu mich doch, wenn er sich freut.

» Mandragora » Beiträge: 1763 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ein Lob kann für den, der gelobt wird, viel bedeuten. Aber man muß es richtig einsetzen. Wahllos loben oder überschwänglich jemanden loben, da kommt sich jemand veralbert vor. Loben sollte man nur, wenn etwas besonders gut gelungen ist. Wenn man einen Mann zum Beispiel andauernd lobt für jede Kleinigkeit, muß er sich doch dumm vorkommen und das Gefühl haben, nicht ernstgenommen zu werden.

Loben sollte man nur da, wo es angebracht ist. Wenn in einer Ehe beide arbeiten gehen, und der Ehemann kommt ausnahmsweise mal früher nach Hause und nutzt diese Zeit zum Kochen und deckt den Tisch besonders gut, dann wäre ein ehrliches Lob und eine Danke angebrach, weil er sich wirklich Mühe gegeben hat. Teilen aber beide sich die Hausarbeit, weil auch beide arbeiten, finde ich es übertrieben und nicht ernst gemeint, wenn dann die Ehefrau ihren Mann besonders lobt für eine selbstverständliche Tätigkeit. Ein Danke ist für beide gut, aber ein Lob wirkt nicht. Der so Gelobte könnte sich manipuliert vorkommen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich halte es für eine Selbstverständlichkeit, dass die Arbeiten im Haushalt zwischen Mann und Frau geteilt werden, bzw. dass der Mann mindestens 50 %. der Arbeit übernimmt. Warum soll der Mann dafür gelobt werden? Eigentlich sollten die Zeiten doch vorbei sein, wo der Mann sich als Pascha aufführt und die Frau nach geleisteter Arbeit auch noch alleine den Haushalt führen soll.

Gemeinsame Arbeiten im Haushalt sollte selbstverständlich sein. Selber habe ich die Erfahrung gemacht, dass es mir später sogar sehr viel Spaß gemacht hat, die Putzarbeiten und Arbeiten in der Küche durchzuführen. Und als ich vor einigen Jahren mal eine Zeit lang nicht arbeiten konnte, war es nach anfänglichem "Streit" mit meiner Partnerin für mich eine Selbstverständlichkeit dass ich den Haushalt selbst machen musste. Von meiner Partnerin wurde ich damals sogar zu einem Haushalts- Kurs angemeldet.

» frajos » Beiträge: 4 » Talkpoints: 1,22 »



Loben in dem Sinne mache ich nicht, aber ich sage ihm immer wieviel mir das bedeutet, das er mir hilft, da dies nicht wirklich eine Selbstverständlichkeit heutzutage bei Männern ist, wenn ich mir mal diese von meinen Freunden anschaue. Manche Männer von ihnen machen wirklich absolut gar nichts im Haushalt, da bin ich froh, das meiner mich so unterstützt.

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» alkalie1 » Beiträge: 5526 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Also bei meinem Mann reicht es vollkommen aus " danke " zu sagen, wenn er mir mal beim Haushalt hilft. Gelobt wird bei mir nur, wenn er zum Beispiel etwas repariert hat, wozu ich alleine nicht fähig gewesen wäre. Der würde sich von mir auch gar nicht mehr ernst genommen fühlen, wenn ich ihn dafür loben würde, dass er den Müll entleert hat. :)

» zanovis » Beiträge: 17 » Talkpoints: 6,47 »


Ich finde, dass man Männer jetzt nicht so extrem loben muss wie zum Beispiel einen Hund oder ein anderes Tier. Die Tiere verstehen es nämlich nur wegen dieser übertriebenen frohen Stimme. Ich denke, dass die Männer durchaus in der Lage sind das zu verstehen, wenn man erfreut darüber ist, dass diese einem helfen müssen.

Ich verstehe auch an sich nicht wieso man die Männer immer extra loben muss. Viele Frauen werden auch nicht zusätzlich gelobt, wenn sie die ganze Hausarbeit machen. Die ist nämlich für viele selbstverständlich.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Also ich persönlich finde ja, dass man das nicht so generell formulieren kann, ob ein Mann oder eine Frau nun gelobt werden soll, weil das angeblich anscheinend zum guten Brauch gehört oder ob man es eben lieber weglassen soll. Ich persönlich würde eher sagen, dass es in jeder Beziehung anders ist, ob man sich denn lobt oder nicht und ich finde auch überhaupt nicht, dass man da irgend jemandem auch nur in irgend einer Weise herein reden sollte, ob man denn nun den Anderen in einer Beziehung bei solchen Sachen lobt oder ob man es eben nicht für nötig hält ganz einfach und die Lobeshymnen eben stecken lässt. Letzteres finde ich übrigens einfach besser und sympatischer, denn der Mann ist doch bestimmt auch nicht gerade dumm und deswegen wird er es sicherlich auch irgend wann merken, wenn das Lob anscheinend nur gespielt ist.

Außerdem finde ich so wie steph, dass eine Frau ja auch nicht unbedingtes Lob bekommt, nur weil sie es geschafft hat und sozusagen die Meisterleistung vollbracht hat, die Geschirrspülmaschine ein und auszuräumen oder eben gerade das ganze Haus geputzt hat. ICh finde aber, dass auch solche Würdigungen durchaus mehr Anerkennung bekommen sollten und dass man die Arbeit einfach nicht unterschätzen sollte, aber man bemerkt das schon irgend wie immer mehr, dass die Männer dies anscheinend nicht so wirklich zu interessieren scheint und diese einfach immer bei ihrem eigenen Ding bleiben und sich wahrscheinlich eher mit der Bierflasche vor den Fernseher setzen, als andere nützlichere Dinge zu tun meines Erachtens nach.

Also ich fände es als Mann aber schon ganz nett, wenn mich meine Partnerin loben würde. Ob das jetzt gerade für das Zwiebel schneiden geschehen sollte oder aber für andere Dinge, die ich eben meiner Freundin gut getan habe, dann würde ich ihr schon auch einmal einen Schmatzer auf die Backe geben, vorausgesetzt natürlich das Lob ist auch angebracht. Sollte ich es natürlich auf irgend eine Weise schaffen, die Küche in Brand zu setzen oder aber ähnliche dumme Dinge anzustellen, dann würde ich mich natürlich eher ärgern und dann würde ich auch wirklich kein Lob von meiner Partnerin erwarten, aber das ist ja dann auch wirklich verständlich. Ich kann aber auch die Leute verstehen, die das eben pflegen und die mit Lob nur so um sich schmeißen, schließlich geht die Taktik ja auch auf, oder? Oder ist der Mann dann etwa demotivierter?

Ich finde nämlich schon, dass man für ein wenig mehr auch als Mann mehr verlangen kann. Denn bei uns ist es eben immer so, dass unser Vater das ganze Geld nach Hause bringt und meine Mutter ist eben den ganzen Tag nur mit Haushalt beschäftigt. Sicherlich nicht die beste Aufteilung, das geben sie ja auch ganz normal und ganz gelassen zu, aber mein Vater bemüht sich wenigstens und hilft auch mal dabei mit, das Geschirr an manchen Tagen zu spülen, wenn denn die Geschirrspülmaschine ihren Geist aufgibt oder aber er holt auch mal einfach das Essen oder er deckt den Tisch, oder am Wochenende saugt er eben manchmal auch das Haus und lauter solche Dinge. Für mich ist das dann einfach ein Lob und auch Anerkennung wert, finde ich. Ich denke aber genau so wie die meisten anderen Nutzer hier in diesem Beitrag, dass ein "Danke" einfach nicht schadet, aber natürlich auch nicht gleich völlig überzogen ist, also ist es womöglich der beste Mittelweg.

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» fcbtill » Beiträge: 4713 » Talkpoints: 21,47 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


fcbtill hat geschrieben:[...]Ich finde nämlich schon, dass man für ein wenig mehr auch als Mann mehr verlangen kann. Denn bei uns ist es eben immer so, dass unser Vater das ganze Geld nach Hause bringt und meine Mutter ist eben den ganzen Tag nur mit Haushalt beschäftigt. [...]


Mit euch Frauen ist aber auch nichts mehr los. Für so einen Spruch hätte man den lieben Till in den 70ern erst geteert, dann gefedert. Nur weil Hausfrauen (und Hausmänner) für ihre Arbeit kein Geld bekommen, heißt das nicht, dass ihre Arbeit weniger wert wäre. Wenn dann noch Kinder im Haus sind, verlangt man doch von der Frau ganz schnell áuch einen unbezahlten Fulltime-Job. Normalerweise müsste die Dame des Hauses dafür Rechnungen schreiben und würde dafür kassieren. Eine Haushälterin und ein Kindermädchen kosten schließlich auch Geld. Für mich eine steinzeitliche Ansicht. Zwischen Eheleuten (oder "Paaren", "Liebenden") wird nicht abgerechnet, da hilft der eine dem anderen, wo er kann.

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» Richtlinie2 » Beiträge: 1872 » Talkpoints: -0,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Jemanden, der mit mir in einem Haushalt lebt und bei der Arbeit mit hilft, entsprechend zu loben, würde mir ehrlich gesagt nur einfallen, wenn es sich bei dieser mithelfenden Person um ein Kind handelt, bei dem ich erwarten kann, dass es kaum Übung mit dem, was es tut, hat und außerdem im erzieherischen Sinne noch ein Lob als Motivation braucht. Da mein Partner aber ein erwachsener Mensch ist, der natürlich weiß, was in einem Haushalt alles an Arbeit anfällt, zumal er diese ja auch selbst überhaupt erst erforderlich macht, fände ich es nicht nur falsch, ihn für seine Mithilfe zu loben, sondern ich würde auch auf diese Idee gar nicht kommen, weil ich mir dabei vor käme wie jemand, der ein Kind erzieht.

Ich denke, dass ich da einfach gewisse Erwartungen an Menschen habe, und es ist wohl nachvollziehbar, dass ein erwachsener Mensch durchaus wissen sollte, was das Leben bedeutet und welche Pflichten mit einem eigenen Haushalt einhergehen. Es gibt auch Männer, die grundsätzlich nicht in der Lage sind, herauszufinden, wann es wieder Zeit wäre zu duschen oder wann sie ihre Klamotten wechseln sollten. Für mich käme ein solcher Mann nicht in Frage, allerdings würde ich so einen Mann sicherlich loben, weil ich ihn ja auch in anderer Hinsicht erziehen müsste.

Ob mein Partner wiederum gerne im Haushalt hilft, ist mir relativ gleichgültig, ehrlich gesagt, denn ich erledige den Haushalt auch nicht gerne, aber es muss eben sein. Da geteiltes Leid halbes Leid ist, machen wir den Haushalt eben größtenteils zusammen, auch, wenn ich tatsächlich mehr übernehme, weil ich weniger arbeiten gehe. Meinem Partner ist es allerdings auch ziemlich egal, ob ich den Haushalt gerne erledige und ich erhalte dafür im Übrigen auch kein Lob. Es würde mich aber auch irgendwie sehr irritieren, wenn er mich dafür loben würde, weil ich mir dann wohl entsprechend so vor käme wie oben bereits im umgekehrten Fall beschrieben: wie ein Kind, das eine doofe Arbeit verrichten muss, zu der man es mit Lob erst mal motivieren muss.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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