Machen afrikanischer Zöpfe die Haare kaputt?

vom 04.01.2011, 16:42 Uhr

Ich habe letztens in der Stadt ein paar Jugendliche gesehen, die so afrikanische Zöpfe hatten. Es waren keine Rastalocken, sondern die geflochtenen Zöpfe, wie die Afrikaner sie auch haben. Ich habe mir dann die Frage gestellt, ob diese Leute, die solche Zöpfe haben diese dann immer tragen müssen, weil die Haare kaputt gehen oder kann man sie einfach wieder auseinandermachen und dann normal tragen?

Wie sieht es mit den Haaren aus, die ausfallen? Täglich fallen doch einige Haare aus und wachsen dann auch dementsprechend die Haare nach. Wie oft muss man dann die Zöpfe neu flechten? Wie pflegt man diese afrikanischen Zöpfe? Kann man denn Schmutz und Staub wirklich aus den Haaren waschen, wenn sie geflochten sind?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Meine Maturareise ging nach der Matura mit der ganzen Klasse in die Dominikanische Republik. Am Strand dort gab es auch immer wieder das Angebot solche Zöpfe flechten zu lassen. Einige Mitschülerinnen haben das dort dann auch gemacht. Sie haben die Frisur doch mehrere Tage lang gelassen. Sie haben die Haare auch im geflochtenen Zustand gewaschen. Wie sauber sie dadurch wurden weiß ich nicht, so genau habe ich da nicht nachgesehen.

Als sie die Zöpfe dann nach einigen Tagen beziehungsweise teilweise sogar nach Wochen wieder aufgemacht haben, war das teilweise eine regelrechte Prozedur. Manche haben da recht lang daran gewerkt. Die Haare gingen da meiner Meinung nach teilweise schon kaputt, vor allem bei denen, die die Zöpfe länger hatten. Alle hatten danach eine Zeit lang sehr gewelltes Haar, auch nach dem Waschen blieben sie noch so kleingewellt.

Einen dauerhaften Schaden hat aber glaube ich kein Haar abbekommen. Mit der Zeit wurde es wieder besser und die Haare haben sich wieder erholt. Wie es jedoch ist, wenn man über einen längeren Zeitraum solche Zöpfe hat, also länger als ein paar Wochen weiß ich auch nicht. Ich kenne eben nur einige die das mehr oder weniger als Gag oder Trend eben während der Maturareise gemacht haben.

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» tournesol » Beiträge: 7749 » Talkpoints: 66,19 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Doch, es handelt sich um Rastazöpfe. Wenn die Zöpfe frei beweglich sind, sind es Rastas, wenn sie entlang der Kopfhaut geflochten sind und damit komplett auf dem Kopf anliegen, handelt es sich um Cornrows.

Eine Schulfreundin von mir hat sich bei ihren Reisen nach Namibia manchmal Rastazöpfe flechten lassen. Als sie die Zöpfe nach einer Weile nicht mehr haben wollte, haben wir sie gemeinsam entflochten. Es wird ja Kunsthaar mit eingeflochten, das man auf diese Weise entfernt. Die eigenen Haare sind dann noch sehr lockig, was aber wieder weggeht, wenn man sich die Haare wäscht und kämmt. Die Freundin hatte anschließend keine Probleme mit den Haaren.

Ich selbst hatte zweimal Cornrows, also die Zöpfchen, die auf dem Kopf geflochten werden. Auch diese Zöpfchen kann man einfach wieder öffnen, da sie wie die Rastazöpfe einfach nur geflochten werden. Auch hier wurde zusätzlich Kunsthaar eingeflochten, damit die Zöpfe dicker sind und schöner aussehen. Stellenweise sind bei mir einzelne Haare abgebrochen, da diese Zöpfchen unter Spannung geflochten werden und so zumindest in den ersten Tagen ein ordentlicher Zug zwischen Kopfhaut und Haar ausgeübt wird. Dabei gehen dann schon mal ein paar Haare kaputt.

Wenn die Haare nachwachsen, hat man bei den klassischen Rastas am Haaransatz einfach ein Stückchen normale Haare, eben bis zu dem Knoten, ab dem die eigentlichen Rastas beginnen. Das sieht irgendwann blöd aus, so dass man die Zöpfe dann entflechten sollte. Bei den Cornrows wachsen die Haare ja auch weiter und irgendwann stehen die Zöpfchen leicht vom Kopf ab. Das hat so etwas Helm-artiges und ich habe die Cornrows dann auch spätestens entfernt. Bei beiden Zöpfen ist es so, dass zwischendurch einzelne Haare aus dem Zopf austreten, die man am besten abschneidet, da man sonst sehr wuschelig aussieht. Das ist dann nicht mehr so schön. Wichtig ist auch, dass man über Nacht eine Mütze trägt, um die Zöpfe zu schonen.

Waschen kann man beide Arten von Zöpfen. Allerdings dauert das Trocknen sehr lange. Bei den Cornrows muss man auch schauen, dass man an die Kopfhaut kommt, was oft problematisch ist. Ich habe mich dann meistens so in die Badewanne mit Shampoo gelegt, dass die Haare im Wasser hingen und regelrecht einweichen konnten. Das ging recht gut.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Als Afrikanerin kann ich nur sagen dass das Pflegen von geflochtenem Haar (Raster) kein Problem darstellt. Man sollte sich allerdings an einige Regeln halten damit die eigene Haare weiterhin gesund bleiben. Hier ein paar Tipps:

Du kannst das Haar so oft du willst flechten, damit es leichter zu bändigen ist. Viele Frauen flechten das Haar von jüngeren Kindern einfach um das Haar zusammen zuhalten und weil so einfach schneller wächst. Wenn du dich entscheiden, solltest das Haar zu flechten, denke daran mindestens 2-mal die Woche die Kopfhaut Feuchtigkeit zu spenden, benutze hierzu Haaröl oder andere Feuchtigkeitsprodukte.

Das Haar nachts im Satintuch wickeln oder mit offenes Haar auf einen Satinkopfkissen schlafen lassen. Baumwolle scheint das Haar auszutrocknen und verursacht im langer Sicht sogar das die Haare brechen. Vermeide schwere Haarverlängerungen oder Haarteile. Flechte große bis mittelgroße Teile.

» nappymarge » Beiträge: 1 » Talkpoints: 0,00 »



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