Wann müssen Lehrer die Arbeit ankündigen?

vom 07.12.2010, 20:15 Uhr

Da Bildung nunmal Ländersache ist, denke ich wird es keine einheitliche Regelung dazu geben, wann Klassenarbeiten angekündigt werden müssen. Der Grundtenor der hier zu hören ist, ist aber dass sie in jedem Fall angekündigt werden müssen und nur Tests unangekündigt geschrieben werden dürfen.

Hier wurden ja schon verschiedene Zahlen in den Raum geworfen. Bei mir war es so, dass Klassenarbeiten mindestens 1 Woche vorher angekündigt werden mussten. In der Praxis war es aber meistens so, dass sie viel früher angekündigt wurden, schon allein damit sich die Lehrer untereinander besser abstimmen konnten. Schließlich gibt es auch ein Limit, wieviel Klassenarbeiten pro Woche geschrieben werden dürfen. Bei uns waren das maximal 3 Arbeiten pro Woche und nur 1 am Tag.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Als wir heute zum Direktor gingen und uns beschwerten, war dieser sofort auf unserer Seite. Er redete mit der Lehrerin und setzte sich am Schluss doch noch durch. Wir waren alle glücklich aber die Lehrerin sehr sauer, sodass sie uns an diesem Tag noch Strafarbeiten gab. Das war uns aber egal, da wir nun auf eine Arbeit weniger lernen müssen.

» dani12. » Beiträge: 154 » Talkpoints: -4,27 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Es kommt immer auf die Arbeit an, die geschrieben werden soll. Extemporalen bzw. Stegreifaufgaben , sprich kurze Tests, müssen überhaupt nicht angekündigt werden. Sie sind kleine, für die Geprüften überraschende Leistungsabfragen, die den aktuellen Stand der Schüler überprüfen sollen. Hier wird nur der Lernstoff der letzten bzw. vorletzten Stunde abgefragt. Bei uns wurden diese nur von manchen Lehrern angekündigt, das hängt aber immer von der Lehrkraft ab. Schulaufgaben und Klausuren sollten immer mindestens eine Woche vorher angekündigt werden. Da diese Wissensabfragen größer sind und den Unterrichtsstoff aus mehreren Unterrichtsstunden beinhalten, müssen sie auch rechtzeitig angekündigt werden. Diese größeren Tests wurden bei uns an der Schule immer schon ein paar Monate vorher angekündigt und eventuelle terminliche Änderungen konnten noch bis eine Woche vor Schulaufgabentermin verkündet werden.

Deine Äußerung von wegen, dass du es für eine Unverschämtheit halst und besseres zu tun hast finde ich ziemlich frech. Du bist schließlich Schüler und musst durch solche Leistungsabfragen durch. Ich habe auch schon am 22.12 oder an meinem Geburtstag Schulaufgaben schreiben müssen, obwohl ich deutlich besseres zu tun gehabt hätte.

Benutzeravatar

» Sissley » Beiträge: 1131 » Talkpoints: 5,54 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Diamante hat geschrieben:Normalerweise braucht man gar nicht groß zu lernen, wenn man immer die Hausaufgaben macht und in der Schule aufpasst und alles verstanden hat und davon gehen wohl auch die Lehrer aus.

Was bringt eine Klassenarbeit, die lange vorher angekündigt ist und die Schüler nur das können, was sie in 2 Wochen lernen können und eben in der Schule nicht aufpassen. Wie willst du, wenn du das nicht kannst dein Abitur mal machen? Man muss immer mit einer Klassenarbeit rechnen. Man muss eigentlich täglich den Stoff auf Abruf haben, den man durchgenommen hat und wenn man nur vor Klassenarbeiten lernt ist das echt ein Armutszeugnis.


Ich weiß jetzt nicht, von welchem Bundesland, welcher Schulart und Klassenstufe du ausgehst, aber meiner Erfahrung nach trifft das spätestens seit der 7. Klasse (Gymnasium Bayern) nicht mehr zu. In der Grundschule habe ich zu Hause auch nie gelernt, da hat es gereicht, wenn man den Stoff verstanden und die Hausaufgaben erledigt hatte. Mit dem Eintritt ins Gymnasium wurde uns aber ausdrücklich erklärt, dass das allein nicht mehr ausreicht, sondern dass man sich auch über den Unterricht hinaus mit dem Stoff beschäftigen muss, um gut für Schulaufgaben vorbereitet zu sein.

Vor allem jetzt in der Kollegstufe lerne ich genau wie alle andeen in meinem Jahrgang sehr viel vor Klausuren. Natürlich muss man in den Tagen vor einer Schulaufgabe noch einmal den ganzen Stoff wiederholen, da oft auch Detailwissen abgefragt wird und da die Schulaufgaben den Stoff von mehreren Monaten beinhalten. Letztes Jahr habe ich zum Beispiel acht (!) Stunden für eine Geschichtsklausur gelernt, die über den Stoff von einem halben Jahr ging. Das waren 100 Seiten im Buch und bestimmt mehr als 30 handbeschriebene Blätter. Du willst mir ja wohl nicht erzählen, dass du das alles noch im Kopf hättest und auch Transferaufgaben dazu bearbeiten könntest?

Darüberhinaus ist es einfach nicht mehr möglich, jeden Tag nach dem Nachmittagsunterricht, den Hausaufgaben, dem Lernen und gegebenenfalls dem Nebenjob auch noch den ganzen Stoff aller Fächer zu wiederholen und zu bearbeiten. Vielleicht geht das an der Hauptschule, wo man Fächer wie Kochen oder Werken hat, aber am Gymnasium funktioniert das sicherlich nicht.

Deshalb finde ich es gut, dass an meiner Schule die Schulaufgaben mindestens eine Woche vorher angekündigt sein müssen (obwohl ich sowieso immer auf den letzten Drücker lerne ;)). Aber anders würde es auch nicht funktionieren, da die Lehrer sich sonst mit ihren Klausuren in die Quere kommen würden. Wir sind nämlich in verschiedene Kurse eingeteilt und da muss der Schulaufgabenplan einfach am Anfang des Semesters feststehen.

Als Unverschämtheit würde ich das Verhalten der Lehrerin übrigens trotzdem nicht bezeichnen. Man kann sie ja auch freundlich fragen, ob es nciht eine Alternative gibt.

Benutzeravatar

» microonde » Beiträge: 231 » Talkpoints: 0,30 » Auszeichnung für 100 Beiträge



microonde hat geschrieben:Letztes Jahr habe ich zum Beispiel acht (!) Stunden für eine Geschichtsklausur gelernt, die über den Stoff von einem halben Jahr ging. Das waren 100 Seiten im Buch und bestimmt mehr als 30 handbeschriebene Blätter. Du willst mir ja wohl nicht erzählen, dass du das alles noch im Kopf hättest und auch Transferaufgaben dazu bearbeiten könntest?


Guter Tipp von mir, gehe lieber nicht studieren, wenn dir acht Stunden lernen zu viel sind. Da dürfte es selbst mit dem Abi knapp werden. Also was manche Leute für eine Vorstellung haben. Klar kann ich verstehen, dass das Gymnasium für manche schwer erscheint, gerade im Vergleich zu Haupt- oder Realschulen, aber im Nachhinein ist es das keineswegs.

Und gerade wenn du sagst, die Klausur ging über den Stoff von einem halben Jahr, heißt das eben im Umkehrschluss auch, dass du in dem halben Jahr wohl nur die eine, vielleicht noch eine zweite Klausur in dem Fach geschrieben hast und schon relativieren sich 8 Stunden ganz schnell wieder. Du hast natürlich völlig recht, dass man eine gewisse Zeit zum Lernen für Klassenarbeiten braucht, gerade wenn man Lehrer hat, die der Meinung sind, das das Verständnis egal ist, aber klitzekleine Details oder genau Datumsangaben wichtiger sind. Aber dafür hat man ja auch einen gewissen Vorlauf.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Klehmchen hat geschrieben:Guter Tipp von mir, gehe lieber nicht studieren, wenn dir acht Stunden lernen zu viel sind. Da dürfte es selbst mit dem Abi knapp werden. Also was manche Leute für eine Vorstellung haben. Klar kann ich verstehen, dass das Gymnasium für manche schwer erscheint, gerade im Vergleich zu Haupt- oder Realschulen, aber im Nachhinein ist es das keineswegs.


Ich habe nirgends geschrieben, dass mir die acht Stunden zuviel waren. Im Gegenteil, ich wollte Diamante nur zeigen, dass man den Stoff von einem halben Jahr nicht mal eben so auswendig weiß, sondern man schon eine gewisse Vorbereitungszeit braucht.

Woher meinst du zu wissen, dass es bei mir selbst mit dem Abi knapp werden wird? Ich stehe in fast allen Fächern auf mindestens 11 Punkten und in beiden LK-Fächern auf einer glatten Eins. Ich hatte eigentlich schon vor, zu studieren! :shock: Lies bitte nächstes Mal etwas genauer und urteile nicht über Leute, die du nicht kennst.

Benutzeravatar

» microonde » Beiträge: 231 » Talkpoints: 0,30 » Auszeichnung für 100 Beiträge


microonde hat geschrieben:
Klehmchen hat geschrieben:Guter Tipp von mir, gehe lieber nicht studieren, wenn dir acht Stunden lernen zu viel sind. Da dürfte es selbst mit dem Abi knapp werden. Also was manche Leute für eine Vorstellung haben. Klar kann ich verstehen, dass das Gymnasium für manche schwer erscheint, gerade im Vergleich zu Haupt- oder Realschulen, aber im Nachhinein ist es das keineswegs.


Ich habe nirgends geschrieben, dass mir die acht Stunden zuviel waren. Im Gegenteil, ich wollte Diamante nur zeigen, dass man den Stoff von einem halben Jahr nicht mal eben so auswendig weiß, sondern man schon eine gewisse Vorbereitungszeit braucht.

Woher meinst du zu wissen, dass es bei mir selbst mit dem Abi knapp werden wird? Ich stehe in fast allen Fächern auf mindestens 11 Punkten und in beiden LK-Fächern auf einer glatten Eins. Ich hatte eigentlich schon vor, zu studieren! :shock: Lies bitte nächstes Mal etwas genauer und urteile nicht über Leute, die du nicht kennst.


Nunja ich war ja nicht derjenige der ein dickes Ausrufezeichen hinter die acht gesetzt hat. Gemeinhin ist das dann schon ein Anzeichen, dass man denkt, das wäre was besonderes bzw. in diesem Fall sehr viel. Und ganz davon abgesehen, dass man als Schüler mehr als genug Freizeit hat um 8 Stunden Lernen innerhalb von 2 bis max. 3 Tagen hinzukriegen, wenn man will und es nötig ist, ist man einfach selber Schuld, wenn man das kurz vor einer Arbeit machen muss, weil man es vorher hat etwas schleifen lassen. Und wie gesagt, genug Zeit ist ja um die 8 Stunden auf mehr als genug Tage zu verteilen. Du schreibst ja nicht alle 2 Wochen Klassenarbeiten über den Stoff eines halben Jahres.

Über das was dir jetzt viel erscheinen mag, wirst du später beim Abi und erst recht beim Studium lachen, ist einfach so, glaub mir. Und ganz unrecht hat Diamante ja auch nicht. Einen gewissen Überblick sollte man schon wirklich haben, damit liegt sie nicht so falsch. Wobei ich natürlich völlig bei dir bin, wenn wir sagen, dass ein gewisser Überblick in der Regel nicht reicht um eine wirkliche gute Arbeit ohne weitere Vorbereitung schreibt. Man sollte dabei aber eben auch nicht vergessen, dass zwischen dir und Diamante wohl doch ein gewisser zeitlicher Abstand ist und man früher unter Klassenarbeiten nicht unbedingt das gleiche verstanden hat, wie heutzutage.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Klehmchen hat geschrieben:Nunja ich war ja nicht derjenige der ein dickes Ausrufezeichen hinter die acht gesetzt hat.


Das Ausrufezeichen diente nur dazu, Diamante klarzumachen, dass es eben schon seine Zeit braucht, um sich auf eine Schulaufgabe vorzubereiten. Sie behauptet ja, dass man überhaupt nicht lernen muss, wenn man im Unterricht immer aufpasst. Da acht Stunden aber doch ein wenig mehr sind als null, habe ich dahinter eben ein Ausrufezeichen gesetzt.

Gemeinhin ist das dann schon ein Anzeichen, dass man denkt, das wäre was besonderes bzw. in diesem Fall sehr viel.


Nein, im Gegenteil, ich finde acht Stunden sind für eine Grundkursklausur, die den Stoff eines halben Jahres behandelt, ziemlich normal. Das ist doch gerade der Punkt. Diamante hält es für zu viel, sie sagt ja, man muss für Schulaufgaben überhaupt nicht lernen.

Und ganz davon abgesehen, dass man als Schüler mehr als genug Freizeit hat um 8 Stunden Lernen innerhalb von 2 bis max. 3 Tagen hinzukriegen, wenn man will und es nötig ist, ist man einfach selber Schuld, wenn man das kurz vor einer Arbeit machen muss, weil man es vorher hat etwas schleifen lassen. Und wie gesagt, genug Zeit ist ja um die 8 Stunden auf mehr als genug Tage zu verteilen.


Ja ich bin selber Schuld, wenn ich alles an einem Tag lernen muss, aber ich habe mich doch auch überhaupt nicht beschwert!

Du schreibst ja nicht alle 2 Wochen Klassenarbeiten über den Stoff eines halben Jahres.


Das nicht, aber die Schulaufgaben treten immer sehr geballt auf, sodass man 4 Wochen hintereinander jeweils zwei Schulaufgaben über den Stoff von mehreren Monaten schreibt. Genau deswegen ist es sinnvoll, die Termine vorher zu wissen.

Benutzeravatar

» microonde » Beiträge: 231 » Talkpoints: 0,30 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Im Ausgangsposting wurde von Klassenarbeiten und nicht von Klausuren gesprochen und ich bin der Meinung, dass man, wenn man im Unterricht immer aufpasst, seine Hausaufgaben immer macht und auch zwischendurch mal in die Bücher schaut es auf jeden Fall reichen muss, wenn 3 Tage zwischen Ankündigung und Schreiben der Klassenarbeit stehen.

Die Aussage der Threaderstellerin, dass die Arbeit dann doch nicht geschrieben wird und sie deswegen weniger lernen muss stört mich auch sehr. Warum kann man nicht trotzdem lernen, weil man ja weiß, dass die Arbeit bald geschrieben werden wird.

Ich bin zwar schon eine Weile raus aus der Schule, aber bei uns wurden Klassenarbeiten nicht immer angemeldet. Es war klar, dass man immer vorbereitet sein muss. Nur so kann man Wissensstand wirklich abfragen und benoten. Was bringt es, wenn ein Schüler nur dann was weiß, wenn er eine Woche vorher jeden Tag für diese Arbeit lernt.

Bei langen Klausuren ist eine Vorbereitung natürlich auch nötig und auch angebracht. Aber da ich nicht weiß, wie alt die Threaderstellerin ist und sie von Klassenarbeit geschrieben hat, gehe ich davon aus, dass sie noch keine Klausuren schreibt.

Benutzeravatar

» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Diamante hat geschrieben:Im Ausgangsposting wurde von Klassenarbeiten und nicht von Klausuren gesprochen und ich bin der Meinung, dass man, wenn man im Unterricht immer aufpasst, seine Hausaufgaben immer macht und auch zwischendurch mal in die Bücher schaut es auf jeden Fall reichen muss, wenn 3 Tage zwischen Ankündigung und Schreiben der Klassenarbeit stehen.


Ich weiß jetzt nicht, was der Unterschied zwischen Klassenarbeiten und Schulaufgaben/Klausuren ist. Aber ich nehme einfach mal an, dass Klassenarbeiten, die in der Unter- und Mittelstufe geschrieben werden, so in etwa über den Stoff von 2-3 Monaten gehen (bei uns hießen die ganz normal "Schulaufgaben"). So war das zumindest bei uns früher. Wie gesagt, meiner Meinung nach kommt es hier auf das Fach (in Deutsch z.B. muss man bis zur Mittelstufe eigentlich nichts lernen), auf die Schulart und vielleicht auch auf das Bundesland an. Ich kann nur sagen, was ich erlebt habe und zwar habe ich, seit ich auf dem Gymnasium bin, für jede Schulaufgabe gelernt. In den niedrigeren Klassenstufen war das nicht so wahnsinnig viel, aber auf drei Stunden kam man da schon manchmal. Und das ist ja auch nicht "nichts".

Du hast natürlich Recht, dass es hier reicht, wenn man die Klassenarbeit drei Tage vorher ankündigt. Mich ärgert es nur, dass du behauptest, es sei ein Armutszeugnis, wenn man überhaupt vor Schulaufgaben lernen muss.

Benutzeravatar

» microonde » Beiträge: 231 » Talkpoints: 0,30 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^