Offene Beziehungen - nichts festes haben wollen?

vom 28.10.2010, 09:53 Uhr

ich erlebe es in letzter Zeit sehr oft, dass wenn Freunde von mir oder auch ich selbst eine neue Frau kennenlernen, dass es auf eine offene Beziehung hinausläuft. Wir fragen uns immer woran das liegt und ob das vielleicht normal ist, weil sich beide Partner auf Grund von gemachten Erfahrungen und Ängsten sich wieder binden zu wollen und vielleicht verletzt zu werden nicht auf was festes einlassen.

Genauso fragen wir uns, ob andere die gleichen Erfahrungen machen und ob es normal ist, dass es eine Zeit im Leben gibt, wo sich die Leute einfach ausleben und nichts festes haben wollen. Wie sind da eure Erfahrungen? Wichtig für euch ist sicherlich das Alter der beteiligten Leute. Sie sind alle zwischen 25 und 30 Jahren.

» GoroVI » Beiträge: 3187 » Talkpoints: 2,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Eine offene Beziehung führen

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ich kenne keinen in meinem Freundeskreis der eine offene Beziehung führt. Ich weiß nicht, woran es liegt, dass bestimmte Menschen so eine Art der Beziehung bevorzugen, aber es liegt sicherlich auch daran, dass man das Gefühl hat etwas zu verpassen. Die Leute, über die du schreibst, sind ja alle noch jung und deswegen wollen sie sich vielleicht noch ausleben bevor es dann in eine feste Beziehung geht.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Für mich kommt eigentlich nur noch eine offene Beziehung in Frage. Ich empfinde physische Treue nicht als wichtig, manchmal sogar als störend. Emotionale Treue hingegen finde ich wichtig, denn sonst hat die ganze Beziehung keine Grundlage. Ich denke, dass ein Partner alleine oft nicht alle Sehnsüchte decken kann, die man vielleicht hat. Natürlich kann man das so lösen, dass man dann auf bestimmte Erfahrungen einfach verzichtet, aber ich finde nicht, dass man das tun muss. Bevor man dann heimlich irgendwelche anderen Geschichten hat, ist eine offene Beziehung die bessere Variante.

Ich fände es irgendwie auch vermessen, dem Partner vorzuschreiben, mit wem er ins Bett gehen darf und mit wem nicht. Ein Partner ist kein Eigentum und als freier Mensch sollte er trotz Beziehung alles erleben und ausprobieren dürfen, was er möchte. Solange es nur um rein körperliche Erfahrungen oder mal den einen oder anderen kleinen Flirt geht, sehe ich das nicht als Bedrohung für die Beziehung an.

Ich hatte in der Vergangenheit auch schon monogame Beziehungen und weiß daher, dass dieses Beziehungsmodell nichts mehr für mich ist. Das bedeutet nicht, dass ich permanent noch andere Geschichten neben der Partnerschaft benötige, aber ich möchte mir die Option offen lassen, dass ich auch noch andere Erfahrungen machen kann als die mit dem Partner.

In meiner ersten Beziehung habe ich zumindest anfänglich die monogame Form vorgezogen. Mittlerweile ist es komplett andersherum. Früher habe ich einfach auch nicht weiter über dieses Thema nachgedacht. Zu einer Beziehung gehört einfach die Treue, weil es einfach das Standardmodell war. Interessanterweise habe ich vor einiger Zeit mit einem Bekannten gesprochen, der die gleichen Überlegungen angestellt hat. Früher war Monogamie einfach selbstverständlich, schon aus Prinzip. Im Laufe der Zeit wurde diese Forderung aber immer schwächer und mittlerweile bevorzugt er ebenfalls offene Beziehungen.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich muss sagen, dass ich bisher noch nie erlebt habe, dass irgendwelche Freunde oder Bekannten von mir eine offene Beziehung geführt haben. Ebenfalls habe ich das selbst noch nie so gemacht und ich kenne dieses Phänomen eigentlich auch nur aus dem Internet oder aus dem Fernsehen. Von daher kann ich es mir auch nicht so richtig vorstellen, dass viele Paare das so handhaben, da ich das persönlich noch nie erlebt habe. Abgesehen davon, denke ich, dass sich die meisten auch tatsächlich entweder für oder gegen eine Beziehung entscheiden und einfach keine Mischung aus beidem machen. Immerhin muss diese Situation doch sicherlich für beide unbefriedigend sein und ich kann auch nicht so richtig verstehen, wie man sich nicht für eines von beiden entscheiden kann.

Ich selbst könnte es mir niemals vorstellen, eine offene Beziehung zu führen. Für mich würde das einfach nicht in Frage kommen, da so etwas für mich nicht ausreichend wäre und ich sicherlich eine normale Beziehung mit einem Mann führen wollen würde, in der wir beide auch treu wären. Immerhin bin ich selbst leider auch sehr eifersüchtig und mich würde die Vorstellung wahnsinnig machen, dass mein Partner sich mit anderen Frauen vergnügen würde, während wir zusammen wären. Das würde ich auch niemals so akzeptieren können.

Wenn die Gefühle jedoch nicht für eine richtige Beziehung ausreichen würden, würde ich es eben sein lassen. Möglicherweise würde ich mich dann trotzdem noch weiterhin mit dem Mann treffen, wobei ich dann aber trotzdem niemals von Beziehung sprechen würde. Immerhin ist das für mich einfach keine richtige Beziehung, in der sich beide ständig mit anderen Männern, beziehungsweise Frauen treffen und das dann auch noch in Ordnung finden. So etwas kann man machen, wenn man nicht in einer Partnerschaft ist und von daher kann ich es eben auch gar nicht nachvollziehen, wie andere Menschen so etwas machen können.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Wenn es beiden gut tut, warum keine offene Beziehung haben? Das Problem ist meistens, dass einer von beiden sich eher dazu "einverstanden erklärt", anstatt es wirklich zu wollen. Da wird die Eifersucht auch extrem sein und die Person sehr verletzen, da sie nicht verstehen kann, warum es andersrum nicht genauso ist.

Aber: Die Phase, wieder etwas neues zu haben oder wieder andere Gefühle zu fühlen ist gerade in einer langen Partnerschaft meist normal. Frisch Verliebtsein ist ein schönes Gefühl - und ich bin mir sicher, dass die meisten Beziehungen, die an sowas kaputt gehen, das vielleicht gar nicht nötig haben.

Denn meistens geht es eher um das Gefühl, als wirklich um eine Person. Ich hatte das vor langer Zeit auch mal, dass ich dachte, ich wäre Hals-über-Kopf verliebt, doch als ich die Person nicht mehr gesehen habe, fand ich das auch nicht schlimm und genauso schnell wie sie gekommen war, war die rosarote Brille weg.

» Lina89 » Beiträge: 31 » Talkpoints: 9,44 »


Kommt es nicht eher darauf an, wie man "was Festes" definiert? Ich kenne auch Menschen, für die ist eine monogame Beziehung erst dann "fest", wenn man beabsichtigt zu heiraten und die Hochzeit plant oder sogar schon verheiratet ist. Es kommt eben wie so oft auch darauf an, wie man die Begrifflichkeiten definiert.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich habe es in der letzten Zeit schon des Öfteren erlebt und auch gehört, dass grade die jüngeren Leute, also auch die unter 25 Jahren, immer öfter als "beziehungsunfähig" bezeichnet werden und gar keine feste Beziehung mehr wollen. Viele Leute wollen sich in dem Alter nicht verpflichten, wollen sich ausprobieren und ihre jungen Jahre genießen. Das ist auch vollkommen in Ordnung, jedoch ist es nicht für jeden etwas und ich finde, dass man dann mit offenen Karten spielen sollte, dass man sich eben nichts festes wünscht.

Das Problem ist nur, dass viele Leute dann von vornherein abgeschreckt sind. Um dann ihre eigenen Chancen zu verbessern, behaupten viele Leute, dass sie ja eigentlich doch etwas festes suchen würden, schlafen ein paar Mal mit den anderen Leuten, verbringen vielleicht ein paar schöne Wochen zusammen, aber sobald es Ernst wird, lassen sie sie dann doch wieder fallen oder suchen sich dann etwas neues, sodass es sich von alleine erledigt. Das finde ich absolut schlimm und nervig, denn wenn man nichts festes möchte, dann sollte man gleich ehrlich sein.

Ich selbst bin ein Mensch, der Liebe und Sex nicht wirklich trennen kann. Eine offenen Beziehung käme für mich also nicht infrage, da ich dann ständig eifersüchtig sein würde und mich nicht wohl fühlen. Das wäre für mich also mehr Stress als alles andere.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


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