Schnorrer Geld geben? Habt ihr Mitleid mit Bettlern?

vom 04.02.2008, 16:11 Uhr

Jemandem Geld zu spenden ist generell eine gute Sache. Die Absicht ist ja im Grunde, demjenigen in seiner schwierigen Lage zu helfen. Was er letztendlich mit dem Geld anfängt, ist seine Sache. Der gute Gedanke zählt und mehr kann man eigentlich nicht machen. Wenn man aber sicher gehen will, dass das Geld auch vernünftig genutzt wird, könnte man ja zu einer Bäckerei gehen und statt Geld Nahrung spenden. So kann man sicher sein, dass die Spende nicht für Alkohol oder andere Genussmittel verschwendet wird. Und zur Häufigkeit einer Spende würde ich sagen, dass man es hin und wieder machen kann. Ein paar Cent hat man wohl immer übrig.

» citir43 » Beiträge: 39 » Talkpoints: 0,16 »



In der Nähe eines Supermarktes, in dem ich gerade eingekauft habe, saß ein älterer Mann am Wegesrand und hat gebettelt. Als ich an ihm vorbeilief, sprach dieser mich mit den Worten "Hast du ein bisschen Geld für mich?" an. Ich antwortete ganz diplomatisch. Geld für dich habe ich nicht übrig, aber ich kann dir zum Beispiel ein Brötchen geben. Und in diesem Moment schreit der Mann plötzlich herum "Dein Brötchen kannst du dir sonst wohin stecken. An Essen komm ich auch anders dran!"

Das zeigt mir doch, dass man heutzutage niemandem mehr trauen kann. Jeder versucht andere Menschen zu täuschen. Übrigens, der Mann ist danach sofort weggelaufen und bis heute hab ich ihn an dieser Stelle nicht mehr gesehen.

» miklu » Beiträge: 38 » Talkpoints: 0,08 »


Wenn jemand Hunger oder Durst hat und mich auf offener Straße um Geld dafür bittet, bin ich gerne bereit, ein Brötchen oder eine Flasche Wasser zu kaufen. Bares Geld gibt es jedoch nicht, denn das geht eh für Alkohol, Zigaretten oder andere Genussmittel/Drogen drauf. Und das finanziere ich nicht.

In Hamburg waren wir mal auf dem Dom (Kirmes) da haben wir uns gegen Ende eine Bratwurst geholt und da der Ladenbesitzer eh gerade schließen wollte, hat er uns alles, was er noch auf dem Rost hatte, eingepackt und mitgegeben. Wir sind anschließend über die Reeperbahn gegangen und haben es dem ersten, der Geld haben wollte gegeben, er hat sich richtig gefreut und wir wussten, dass wir eine gute Tat getan hatten.

» Cyberbob » Beiträge: 190 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ganz selten gebe ich etwas. Denn ich weiß aus meiner Zeit als Zivi und von der Arbeit meines Freundes, der Sozialarbeiter ist und von vielen anderen aus dem Bereich, wo das Geld meistens hingeht.

Würde ich zudem jeden was geben, dann wäre ich selber bettelarm!

Aggressive Bettler ignoriere ich schon generell, oder die, die Mitleid haben wollen. Da kann ich ja gar nicht drauf ab, da prallt alles ab! Oder mit ihren Tieren, die dann Essen brauchen. OK, ich kann verstehen, dass einer als Begleiter einen Hund haben möchte. Nur wenn man es sich nicht leisten kann, dann abschaffen. Und sollte er eh nur da sein, damit man was für das Hundefutter spendet, dann erst recht weg!

Von meiner Zivistelle her weiß ich, dass einige so gut sind, die machten damals 300 DM, heute also gut 150 EUR AM TAG!

Wohin das Geld ging, keine Ahnung, aber das fand ich heftig. OK, dafür gibt es Tage, wo nichts läuft, aber dass bekommen andere ja noch nicht mal durch ihre tägliche Arbeit. Man muss dazu aber sagen, dass sich viele extra runtermachen und dreckig aussehen, damit man Mitleid bekommt und spendet, ihre Ihre Zeitung abkauft.

Mich nerven auch die Truppen, die immer brav vor den Supermärkten stehen. Da denke ich mir immer, was die erwarten? Ich komme z.B. vollgepackt aus dem Laden und drücke denen noch Geld in die Hand? So viele Arme habe ich nicht.

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» DocMichi » Beiträge: 667 » Talkpoints: 3,51 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Hamburg fand ich das über Ostern auch sehr extrem. Klasse Beispiel war im Hamburger Hauptbahnhof, da ist gerade so ein Schnorrer immer zu den Leuten hin, die sich am Fahrkartenautomat eine Fahrkarte gekauft haben und hat diese dann auf Kleingeld angesprochen. Der Typ sah sowas von widerlich und ekelhaft aus und konnte kaum deutsch. Entweder ich schau so Leute gar nicht erst an oder ich sag dann einfach das ich gerade kein Kleingeld dabei habe und lauf so schnell es geht weiter.

Gerade diese Leute sind meist in "Banden" organisiert, machen einen auf Krank oder so und dürfen dann das erbettelte an die Hintermänner abgeben. Sowas kam mittlerweile auch schon öfters in der Zeitung. Ich rede jetzt nicht von den Typischen Obdachlosen die gern ein Bier trinken und einen Hund neben sich liegen haben. So Leuten würde ich eher etwas geben. Nein ich rede gerade von meist ausländischen Schnorrern die einen auf "Ich-muss-dir-doch-so-leid-tun" machen und die Leute richtig im vorbeigehen bedrängen. Da habe ich immer das Gefühl, wenn ich jetzt meinen Geldbeutel raushole dann ist dieser sofort leergeräumt oder gleich komplett weg :!:

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» toedo » Beiträge: 363 » Talkpoints: -0,75 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ab und zu geb ich denen auch mal 5 cent, aber nur, wenn sie besonders kaputt aussehen. Ansonsten geb ich diesen ganzen "Assis" mit ihren hunden keinen cent, wer zu dumm ist sich sein alg abzuholen ist selber schuld.

» Eistee » Beiträge: 1 » Talkpoints: 0,12 »


Ich bin solchen Leuten eher skeptisch gegenüber. Okay, das ein oder andere Mal gab ich einen Landstreicher der auch älter ist ein oder zwei Euro, jedoch wenn mir Leute entgegenkommen, mit einem Zettel wo drauf steht: Meine Schwester ist schwer krank, deshalb benötige ich Geld ( als Kurfassung), bei solchen Leuten gebe ich nichts. Da diese oft so dreist sind und sehr viel möchten. Einem wollte ich mal einen Euro geben und der riss mir 10€ aus meiner Geldbörse und meine, danke das nehme ich. Klar entwendete ich ihm diese wieder und dann bekam er nichts mehr von mir.

Das manche noch nicht einmal zufrieden sind, wenn man ihnen etwas gibt. Punks, die genauso einfach mal arbeiten gehen könnten, bekommen von mir auch keinen Cent. Ich meine in Deutschland leben die ärmsten immerhin noch besser als die meisten in dritte Welt Länder. Zum Beispiel HartzIV-Empfänger bekommen zwar wenig Geld, aber Nahrungsmittel können sie sich immerhin oft noch leisten. Für Krankheiten und Behinderungen gibt es auch genug Hilfsorganisationen. Ich muss schon einen sehr guten Tag haben um Geld aus meiner Tasche solchen Menschen zu geben.

Leute die vielleicht sogar noch Musik spielen, die einen unterhalten, da ist es anders die bekommen schonmal einen Euro von mir. Wo ich dem älteren Landstreicher mal Einen Euro gegeben habe, hatte ich mir sogar von ihm Geschichten erzählen lassen, weil ich eine Stunde auf meine Freunde warten sollten. So etwas finde ich dann schon wieder amüsant und gut.

» xMPx » Beiträge: 205 » Talkpoints: 52,79 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich komme auch aus Berlin und finde es auch zum Teil ziemlich heftig, wie oft man am Tag auf solche "Schnorrer" trifft. Besonders schlimm finde ich es, wenn dann noch ein süßer Hund dabei ist, der tut mir dann oft noch mehr leid, auch wenn das ziemlich makaber klingt. Bei mir kommt es auch drauf an, wie derjenige bettelt und ob er mir symphatisch ist. Hin und wieder gebe ich dann aber auch mal 50 Cent oder 1 Euro. Mitleid habe ich aber auch oft, wobei ich mir eigentlich sage "Es muss niemand betteln". Es gibt genug Einrichtungen und Hilfe für Bedürftige, doch wollen sich viele ja auch nicht helfen lassen.

Dann frage ich mich "Warum soll ich einem fremden, mein hart verdientes Geld geben?" Ist schon eine schwierige Situation, da die Leute einem ja schon manchmal leid tun, aber wenn ich jedem etwas geben würde, wäre ich an so manch einem Tag locker 5 Euro los, da wirklich an fast jeder Ecke jemand steht oder in jeder Bahn einer rumläuft. Na ja, dass wird sich wohl auch nie ändern, im Gegenteil, mir scheint es ist in den letzten Jahren schlimmer geworden. Traurig aber wohl wahr!

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» Leonie » Beiträge: 485 » Talkpoints: -0,32 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Normalerweise gebe ich nur was, wenn sie etwas leisten, sprich Musikern, Gauklern. Aber ich musste mal eine Zeit immer Samstags in die Innenstadt und da hörte ich wie eine junge Schnorrerin zu ihrem Freund sagte ihr wäre so kalt und ob sie schon etwas Geld für einen Kaffee zusammen hätten.

Da hatte ich Mitleid und gab ihnen einen Euro, von da an jeden Samstag immer wenn ich sie gesehen habe, ich hatte sie sozusagen für die Zeit adoptiert. Irgend wann gab es mal wieder eine Aktion, Schnorrer raus aus der Innenstadt und da nach habe ich sie nie wieder gesehen.

Manchmal sind sie mir einfach sympathisch und dann gebe ich was und manchmal finde ich sie nur nervig und die bekommen dann auch nichts.

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» akasakura » Beiträge: 2635 » Talkpoints: 1,50 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Kann nur @kaempfer recht geben. Man sollte einfach kein Mitleid mehr mit den schnorren haben. Es ist doch so und jeder weiß es. Das Geld das sie bekommen fließt entweder ins Alkohol oder Drogen. Und damit bin ich nicht einverstanden. :twisted:

Man schafft es schon selber nicht mehr auf den Beinen zu stehen und soll noch Geld für Alkis ausgeben, NEIN danke.

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» siKho » Beiträge: 33 » Talkpoints: 16,31 »


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