Verhalten bei einem Wohnungsinserat - Interessenten

vom 11.05.2010, 12:10 Uhr

B hat eine Wohnung inseriert. A hat daran Interesse, ist sich aber natürlich noch nicht sicher und stellt B erst einmal ein paar Fragen per E-mail. B antwortet dann, dass man die Fragen ja bei der Besichtigung in der nächsten Woche klären kann. Ist das ein normales Vorgehen?

Für A sind diese Fragen sehr wichtig, um überhaupt entscheiden zu können, ob die Wohnung wirklich in Betracht kommt, er möchte aber B natürlich auch nicht bedrängen, da Sie entweder Vor- oder Vermieterin oder Maklerin sein wird.

A ist der Meinung, dass eine Wohnungsbesichtigung sowieso schon immer mit Aufregung und weiterem verbunden ist, so dass es einfach auch gut wäre, schon einmal die weiteren Rahmenbedingungen zu kennen, damit man auch in Ruhe die Wohnung begehen kann. Wie würdet Ihr Euch an Stelle von A verhalten, einen Termin ausmachen und wirklich vor Ort alles weitere klären oder würdet Ihr noch irgendwie einmal nachfragen?

» ygil » Beiträge: 2551 » Talkpoints: 37,52 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich denke, dass meine Entscheidung vor allem davon abhängt um welche Fragen es sich dabei handelt. Wenn du sagst, dass es sich um Rahmenbedingungen handelt, dann würde ich zunächst einmal davon ausgehen, dass es sich um den Preis, die Fläche oder solche Dinge handelt. Da ich finde, dass diese Angaben auch in ein Inserat gehören, würde ich nicht zu einer Besichtigung fahren, wenn ich gar nicht weiß wie teuer die Wohnung am Ende überhaupt sein wird. Denn was bringt mir ein Besichtigungstermin wenn ich eigentlich nur dort bin um zu erfahren, dass die Wohnung für mich viel zu teuer ist.

Natürlich kommt es aber auch darauf an wie stark du eine Wohnung suchst und wie schnell du eine Wohnung finden willst. Ist die Auswahl in der Region, in der du suchst sehr klein, dann würde ich mir die Wohnung wohl doch zunächst einmal ansehen bevor ich direkt absagen würde.

Aber wenn ich zum Beispiel die Wohnung an einem ganz anderen Ort suchen würde, der auch noch eine gute Strecke von meinem jetzigen Wohnort entfernt ist, dann würde ich auch wiederum nicht einfach so dorthin fahren.

Vielleicht bringt es dir ja etwas, wenn du einfach einmal dort anrufst und vorgibst dich für einen Besichtigungstermin zu interessieren. Nebenbei kannst du dann noch direkt nachfragen was dir am Herzen liegt.

» BrilleWilli » Beiträge: 1779 » Talkpoints: 2,32 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Also A hat schon einige Fragen gestellt, die aber aus seiner Sicht wirklich von Interesse sind. Auch da A die Wohnung nicht nur für sich, sondern auch für zwei andere Bekannte interessant finden würde. Da A die Erfahrung gemacht hat, dass man unter Warmmiete manchmal etwas anderes versteht als andere ist dies zum Beispiel eine wichtige Information. Ebenso weiß A nicht mehr so genau, welche Räume man mit zu den m² rechnen darf.

Die Wohnung ist mit dem dort angegebenen Preis durchaus als preiswert anzusehen, weshalb es ja auch wichtig ist zu erfahren, ob das dann auch wirklich den Tatsachen entspricht, ebenso ist es eine Wohngegend, die gerade für A und die zwei anderen eventuellen Interessenten durch deren Lage zum Freundeskreis sehr interessant ist, und so viele gute Angebote, wo man noch etwas Ruhe hat, gibt es dort auch nicht.

Da A sowieso in der Nähe sein wird, ist es kein Problem dort zu einem Termin zu erscheinen, allerdings weiß B ja nicht, dass A sich dann sowieso in der Nähe befindet und die normale Strecke dauert halt schon ein wenig (1-1,5h), was ja aber zu verkraften ist.

Ja, das mit dem Telefonat wäre eine Idee, aber ich habe bisher den Eindruck bekommen, dass A dort nicht dazu kommen wird, die für ihn relevanten Fragen zu stellen.

» ygil » Beiträge: 2551 » Talkpoints: 37,52 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Wenn ich die Wohnung auf Grund des Inserates wirklich interessant finden würde, dann würde ich einen Termin vereinbaren und sie mir einfach anschauen. Alles relevanten Fragen würde ich mir vorher aufschreiben und mir zur Besichtigung zusätzlich Papier, Stift und Maßband mitnehmen.

So kann man alle Fragen systematisch abarbeiten und klären. Außerdem hat man die Möglichkeit selbst nachzumessen, wenn noch Klärungsbedarf besteht. Bei einigen Fragen macht es wirklich mehr Sinn, wenn man sie vor Ort klärt und nicht fünfmal hin und her mailt.

» ChaosXXX » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hier halte ich es eher für ungewöhnlich, da ja eine Wohnung nicht durch Verhandeln an den Mann kommt, so dass man Details beliebig klären könnte. Wenn es sehr konkrete Fragen sind, von denen eben auch abhängt, ob die Wohnung genommen wird, dann sollte man schon klar nachfragen.

Es sollte jedem klar sein, dass z.B. die Frage, ob eines der Zimmer ein Durchgangszimmer natürlich vor Ort zu klären wäre. Aber welchen Sinn macht es, hier einen Besichtigungstermin zu vereinbaren, wenn A genau weiß, dass das ein K.O. Kriterium ist. Und eben solche Kriterien gibt es fast in unbegrenzter Menge. Werden solche Fragen gestellt, sollten die auch im Vorfeld einer Besichtigung zu klären sein.

Ebenso z.B. Fragen nach der Größenaufteilung der Zimmer. Dabei muss es ja noch nicht einmal auf einen qm genau zu gehen. Es ist aber wohl auch per Mail beschreibbar, ob eine angebotene 3-Zimmer-Wohnung auch etwa drei gleich großen Räumen besteht, oder aber ein riesiges Wohnzimmer und zwei 10qm Räume umfasst. Oder ob und wie hoch eine verlangte Kaution sein wird.

Was die Aufregung bei einer Besichtigung angeht, kann ich das so nicht nachvollziehen. Aber sicher ist, dass wenn z.B. sehr viele Interessenten da sind, dass man selbst das ein oder andere Detail vergisst und vielleicht nicht alle relevanten Fragen stellt. Daher ist es sicher gut, sich die Fragen zu notieren und dann eben die Fragenliste zur Hand nehmen und alle Punkte, die einen interessieren, abzuklären!

Was übrigens auch wichtig ist, ist natürlich die Funktion von B. Denn wenn es sich um einen Makler handelt, so hätte das in der Anzeige vermerkt sein müssen. Wenigstens dann, wenn eine Courtage von A erwartet wird! Ebenso macht es einen Unterschied, ob hier der Vormieter oder Vermieter inseriert hat. Denn der Vormieter kann gar keine Wohnung vermieten, und alle Absprachen zwischen A und B wären eigentlich vergebene Liebesmüh.

Wenn per Mail also die wichtigen Fragen unbeantwortet bleiben, würde ich tatsächlich anrufen. Unabhängig davon, wie leicht man zu einer Besichtigung bzw. zu so einem Termin kommen kann, ist es ärgerlich, wenn man sich eine Wohnung anschaut, die ganz klar nicht in Frage kommt und der Grund für diesen Ausschluss auch telefonisch erfragbar und feststellbar gewesen wäre.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ja, das wurde auch jetzt gemacht, allerdings war die Person B nicht erreichbar. So hat A Sie dann angeschrieben, einen Termin angeboten und noch einmal nett umschrieben, dass die Informationen schon wichtig sind. Allerdings hat er jetzt die Zusage für den Termin, sowie die Bestätigung, dass keine Courtage fällig ist, dafür aber eine Kaution. In welcher Höhe weiß A nun immer noch nicht, aber er kann ja mit etwa 3 Kaltmieten rechnen. Leider wurden nicht mehr Auskünfte gegeben.

A ist immer recht nervös, wenn es um Wohnungsbesichtigungen geht und fühlt sich immer etwas gehetzt und daher entgeht ihm dann auch mal das ein oder andere oder er vergisst etwas zu klären, was natürlich bei so einer Situation schon ziemlich doof ist. Aber A wird sich ordentlich die Fragen aufschreiben und dann wird das schon.

» ygil » Beiträge: 2551 » Talkpoints: 37,52 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich finde es völlig normal, viele Fragen schon vor der Besichtigung zu klären. In meinem Bekanntenkreis wird das vor allem telefonisch gemacht, aber im Prinzip besteht da ja kein Unterschied zur Kommunikation per E-Mail.

Es ist doch absolut verständlich, dass ein potentieller Mieter gerne so viel wie möglich von vornherein wissen möchte - immerhin ist eine Besichtigung ja auch mit der Anfahrt und einem gewissen Zeit- und Kraftaufwand verbunden. Was bringt es denn, wenn zehn Leute sich eine Wohnung angucken, von denen fünf schon vorher hätten ausgeschlossen werden können, weil sie ganz andere Vorstellungen hatten, was Preis, Größe, Lage, Nachbarn oder hausinterne Regelungen angeht? Davon hat doch niemand etwas.

» channale » Beiträge: 1371 » Talkpoints: 37,37 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Bevor ich mir eine Wohnung ansehe, möchte ich alle für mich relevanten Fragen geklärt haben, sonst würde ich mir die Besichtigung ersparen. Denn was habe ich davon, wenn ich Zeit für eine Besichtigung einplane und die Wohnung ist letztendlich nicht das, was ich suche. Das könnte vorab geklärt werden. Es kann auch kein Vormieter oder Vermieter böse sein, wenn gezielt nachgefragt wird.

Wenn noch nicht alle Fragen völlig geklärt sind, würde ich auf jeden Fall noch einmal nachfragen. Das muß jeder verstehen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ich muss mich da der Meinung der Meisten hier anschließen, dass ich einige grundsätzlichen Fragen doch gerne vorher schon geklärt haben möchte, da ich mir die Besichtigung sonst sparen kann bzw. ja auch der Vermieter sonst eigentlich unnötig Zeit investiert für die Besichtigung, falls die Wohnung schon grundsätzlich nicht in Frage kommt.

Natürlich ist dies aber auch davon abhängig wie detailliert das Inserat schon Auskunft über die Wohnung gibt. Wenn da schon die relevantesten Informationen für den potenziellen Mieter vermerkt sind, sollte man nicht mehr zu viel nachfragen. In Zeitungen im Kleinanzeigenbereich sind die Inserate aber ja doch eher kurz gehalten und dementsprechend finde ich Fragen dann im Vorfeld absolut legitim.

Meine Eltern vermieten schon seit vielen Jahren etwa 25 Wohnung in vier Häusern. Wenn eine Wohnung frei wird, dann inserieren sie meist in den kostenlosen Wochenblättern, die zweimal die Woche kommen, und in der regionalen Tageszeitung. Da werden dann die wichtigsten Dinge wie Größe, Zimmeranzahl, Lage, Preis im Inserat aufgenommen und unsere Telefonnummer dazu. Wenn dann Interessenten anrufen erklären wir ihnen meist die Wohnung ein wenig, wie sie geschnitten ist und beantworten Fragen.

Im Gegenzug haben wir aber auch schon ein paar Fragen, z.B. o Haustiere vorhanden sind, welcher Tätigkeit derjenige nachgeht etc. Letztlich versucht mein Vater schon vor den Besichtigungen ein wenig zu sieben, damit nachher nicht 10 oder mehr Interessenten dort sind, da es meist so ist, dass die Wohnung noch im bewohnten Zustand besichtigt werden und er seine (Noch-)Mieter nicht zu oft belästigen möchte. Ich denke, das ich das ähnlich in dieser Art auch weiterführen werden, wenn ich dann in absehbarer Zeit für die Häuser und die Vermietung verantwortlich sein werde.

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» diezeuxis » Beiträge: 1207 » Talkpoints: 964,75 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Wenn du nicht weißt, was B ist, also ob er Vermieter, Mieter oder Eigentümer ist, würde ich darauf verzichten im Vorab Fragen zu stellen, auch wenn B wohl seine Email-Adresse angegeben hat, was ich ein wenig merkwürdig finde, da ich das noch nie gesehen habe, und würde wirklich auf die Wohnungsbesichtigung warten und dort meine Fragen stellen. Du kannst dir ja schon einmal alle Fragen notieren, damit du auch keine vergisst, wenn du dann etwas aufgeregt die Wohnung besichtigst.

Hast du, um die allgemeinen Rahmenbedingungen zu wissen, nicht auch schon ein wenig in dem Inserat darüber erfahren können? Normalerweise werden doch eigentlich immer die wichtigsten Dinge in Inseraten genannt.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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