Geschenke des Ex-Partners weiterverkaufen?

vom 05.05.2010, 03:01 Uhr

Hallo,

ich kann den Verkauf von B eigentlich auch verstehen, selbst wenn es etwas war, über das man sich damals oder vielleicht auch heute immer noch sehr freut. Gerade nach einer Trennung sollte man doch wirklich versuchen den alten Partner möglichst zu vergessen. Wenn es dann etwas gibt, das einen ständig wieder daran erinnert wie schön es mit dem Partner einmal war, ist das natürlich nicht mehr Sinn der Sache. Deswegen finde ich es auch ok, dass B das Geschenk dann weiter verkauft. Vielleicht will er einfach nur mit dem Kapitel abschließen und dabei hilft es einfach, dass man sich von Dingen, die einen gewissen Wert an Erinnerung mit sich bringen, trennt.

» BrilleWilli » Beiträge: 1779 » Talkpoints: 2,32 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Für mich haben Geschenke eigentlich keinen besonderen Stellenwert innerhalb meines Besitzes, oder wie auch immer man die Dinge bezeichnen mag, die einem gehören. Also wenn ich durch meine Sachen gehe und ausmiste und mir überlege, was ich verkaufen, verschenken oder wegwerfen möchte, dann macht es bei der Beurteilung für mich keinen Unterschied, ob ich etwas selber gekauft oder geschenkt bekommen habe. Gerade bei meinen Büchern gibt es auch genug Exemplare, bei denen ich nicht mehr weiß, wie sie in meinen Besitz gelangt sind, ich habe inzwischen einfach zu viele.

Ich habe deshalb auch zu Geschenken von Ex Partnern keine besonders emotionale Beziehung. Es ist weder so, dass ich die Sachen los werden will, weil sie mich an den Ex erinnern könnten, noch, dass ich denke, dass ich sie bis ans Ende meines Lebens aufbewahren müsste.

Allerdings habe ich auch eine Kiste mit Briefen, Bildern, Tagebüchern, Mixtapes und solchen Sachen, die mich an bestimmte Erlebnisse und bestimmte Menschen erinnern. Aber das sind eben alles ganz persönliche Dinge von ideellem Wert, irgendwas, das jemand für mich in einem Laden gekauft hat, würde da nicht dazu passen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Für mich klingt das alles andere als komisch. Wenn ich mit einer Person gar nichts mehr zu tun haben möchte und sie ganz aus meiner Erinnerung verbannen möchte, kann ich es durchaus verstehen, wenn man auch keine Geschenke mehr von dieser Person zuhause haben möchte, egal wie sehr man diese Person geliebt hat.

Warum also sollte dann nicht auch noch ein wenig Geld herausspringen für diesen Gegenstand, den man los werden möchte? Nun ja, meine Art wäre es zwar nicht, ich würde diese Dinge einfach in den Müll werfen, aber jeder kann machen was er will damit und so kann ich es durchaus verstehen, wenn jemand solche Gegenstände noch zu Geld machen will.

» Banado » Beiträge: 6 » Talkpoints: 2,13 »



Ich finde auch, dass das einfach auf die Situation ankommt. Wenn man den Partner wirklich mochte und im Frieden auseinander gegangen ist, würde ich solche Geschenke auch nicht verkaufen, sondern lieber als Erinnerung behalten. Wenn man aber generell sehr schlechte Erinnerungen an den Partner hat und daher auch nicht mehr an ihn denken möchte, verstehe ich das voll und ganz. Solche Dinge sind dann nur im Weg und machen einen traurig oder wütend, wenn man auf sie stößt. Dann ist es doch deutlich besser diese Dinge zu verkaufen.

Ich selbst habe auch schon mal was von einem Ex-Freund verkauft. Ich hatte damals ein Sommerkleidchen geschenkt bekommen. Das Teil war auch nicht gerade günstig gewesen (Prada, mein Ex kam aus ziemlich guten Verhältnissen), aber wir waren im Streit auseinander gegangen. Ich wollte danach auch wirklich gar nicht an ihn erinnert werden und das Kleid wollte ich dann natürlich auch nicht behalten. Ich habe es bei Ebay für einen guten Preis verkauft und war dann auch froh darüber.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Crispin hat geschrieben:Wenn man aber generell sehr schlechte Erinnerungen an den Partner hat und daher auch nicht mehr an ihn denken möchte, verstehe ich das voll und ganz. Solche Dinge sind dann nur im Weg und machen einen traurig oder wütend, wenn man auf sie stößt.

Aber eben auch nicht zwangsläufig. Ich beispielsweise habe mich von meiner Ex-Freundin nicht gerade freundschaftlich getrennt. Das war eine extrem üble Sache damals und ich denke, wir beide hassten einander richtig. Wobei es zumindest bei mir heute kein Hass mehr ist, sondern einfach nur Gleichgültigkeit ihr gegenüber.

Dennoch habe ich einige Geschenke von ihr bekommen, die stehen hier heute noch herum, weil ich sie gut gebrauchen kann. Eine Sache ist sogar noch "extremer": Sie hat damals auch ein wenig ihrer Kleidung bei mir liegen gelassen und wollte mich dann auch nicht wieder treffen, um sich die abzuholen. Sie meinte, ich könne damit machen, was ich wolle. Tja, da wir dieselbe Statur hatten, trage ich ihre Sachen zum Teil bis heute selbst. :lol: Wir hatten immer denselben Stil und ich finde die Kleidung schön, also wieso auch nicht? Dass das ihre Sachen sind, und ich die trage, obwohl ich sie nicht leiden kann, ist vielleicht seltsam, aber irgendwie ist es mir dann auch egal. Wenn die Kleidung mich an sie erinnert, denke ich mir immer nur: "Tja, so war die Vergangenheit halt, und nun ist es anders". Es kümmert mich nicht weiter.

Was wieder einmal nur zeigt: Jeder geht mit dem Ende einer Beziehung anders um und somit auch mit den Sachen, die er vom Ex-Partner noch da hab, ob als Geschenk oder aus welchen Gründen auch immer. Da jeder anders empfindet, finde ich es auch okay, dass jeder anders handelt. Also auch, dass einige die Sachen lieber behalten wollen, und einige Leute sie eben auch lieber wegwerfen oder verkaufen, weil sie sie einfach nie mehr wiedersehen wollen.

Ich glaube eigentlich, damit könnte man diese Diskussion fast schließen, denn mehr als, dass jeder Mensch anders ist, kann man dazu ja eigentlich nicht sagen. Außer vielleicht noch, dass alle Verallgemeinerungen hier blödsinnig sind, weil man eben nicht verallgemeinern kann. Wenn ich beispielsweise an folgendes Zitat aus dem Thread hier denke, dann kann ich gar nicht zustimmen:

Diamante hat geschrieben:Ex ist Vergangenheit und wenn man mit der Vergangenheit abschließen will, einen neuen Lebensabschnitt beginnen will, da sollte man "alte Zöpfe abschneiden" und auch wirklich mit der Vergangenheit abschließen.

Also zumindest, wenn es verallgemeinernd gemeint wäre, dann fände ich das nicht so sinnvoll. Also ja, natürlich sollte man mit der alten Beziehung abschließen, gerade, wenn man dann schon eine neue hat. Nur dass man dazu alle alten Erinnerungen beseitigen müsse, das sehe ich halt nicht so und ich denke, das kann man auch nicht für jeden Menschen so sehen. Einige Leute brauchen so eine physische Trennung sicherlich, aber einige Leute eben auch nicht zwingend.

Wie gesagt, ich habe hier Zeug von meiner Ex-Freundin herumliegen, und es kümmert mich einfach nicht. Und das, obwohl ich jetzt seit vielen Jahren eine neue Beziehung habe und ich mit der völlig glücklich bin und damit auch alles super läuft. Wen kümmert es, ob ich im Winter manchmal den schön gemusterten Schal meiner Ex herauskrame und anziehe? Also hier niemanden.

BrilleWilli hat geschrieben:Gerade nach einer Trennung sollte man doch wirklich versuchen den alten Partner möglichst zu vergessen. Wenn es dann etwas gibt, das einen ständig wieder daran erinnert wie schön es mit dem Partner einmal war, ist das natürlich nicht mehr Sinn der Sache.

Wieso sollte man sich an schöne Dinge aus seiner Vergangenheit nicht erinnern dürfen, nur, weil man sie mit jemand anderem erlebte? Das verstehe ich nicht so recht. Es ist ja nicht nur die Vergangenheit des Partners, sondern auch die eigene. Und ich erinnere mich an alles Schöne gerne zurück, egal, mit wem ich es irgendwann einmal erlebt habe.

Wenn mein aktueller Partner von seiner Vergangenheit erzählt und von tollen Dingen, die er damals nun einmal ohne mich erlebte, weil wir einander noch nicht kannten, dann finde ich das völlig normal. Er sieht das wie ich und reagiert auch nicht "komisch", wenn ich bei einem Ausflugsziel erwähne, dass ich da mit meiner Ex schon einmal war und dass das eine tolle Gegend wäre. Man kann doch nicht so tun, wenn man sich mit beispielsweise 20 Jahren oder auch mit 30 Jahren kennen lernt, als habe man vorher noch kein Leben gehabt und noch niemals Glück empfunden.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Punktedieb hat geschrieben:Weiterhin vermute ich, das du mit A irgendwie befreundet bist und deswegen sehr grosses Verständnis für A aufbringst. Auch ok und nicht verkehrt. Desweiteren gehst du mit Geschenken aus früheren Beziehungen anders um als B und somit kannst du den Verkauf nicht wirklich verstehen oder nachvollziehen. Auch verständlich.

Ja, ich stehe A näher als B. Ich kenne beide, aber mittlerweile ist mir eben nur noch A wichtig. Dass ich Verständnis für A´s Gefühl habe, liegt aber wohl daran, dass ich ebenso denke und nicht daran, dass wir befreundet sind. Ich kann diese Haltung einfach gut verstehen und handel selbst anders als B.

Generell finde ich es seltsam, dass hier teilweise direkt davon ausgegangen wird, dass man nach einer Beziehung direkt versucht, alles von sich wegzuschieben und die negativen Erfahrungen so weit wie möglich aus seinem Leben zu verbannen. So etwas gibt es sicher auch, aber ich denke nicht, dass man das so verallgemeinern kann. Nicht alle Beziehungen enden schlecht, auch wenn das selbstverständlich auch schon mal vorkommt.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Und nur weil deine eigene Handlungsweise anders ist, als die von B, ist sie die richtige? Es muss doch jeder für sich entscheiden, wie er damit umgeht, wenn eine Beziehung keinen Bestand mehr hat. Ich selbst habe schon vor der Trennung von meinem Mann ein Geburtstagsgeschenk von ihm verkauft. Einfach aus dem Grund, weil es absolut nichts für mich war und von ihm eher ein Notfallkauf war, damit er irgendwas überreichen kann.

Der Verkauf war mit ihm abgesprochen bzw. sein Vorschlag, nachdem er gesehen hat, das ich fast vom Glauben abgefallen bin, als ich das bekam. Umtauchen oder zurückgeben ging halt nicht, da es sich um Eintrittskarten für ein Konzert gehandelt hat. Was also ist an dem Verkauf aus deiner Sicht so verwerflich, das du B schon beinahe zum Teufel wünscht?

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Es ist aber was anderes, wenn es mit dem Partner abgesprochen ist, weil das Geschenk nicht gefällt.

In dem im Eröffnungspost beschriebenen Fall, hat das Geschenk Person B gefallen und sie hat sich gefreut. A war sicherlich doch in irgendeiner Form froh ein passendes Geschenk gefunden zu haben und B damit glücklich gemacht zu haben.

Ich weiss allerdings nicht um was für ein Geschenk es sich handelt, denn ich da kann man eventuell auch noch ein wenig trennen. Ich für mich bin dazu übergegangen, wenn ich Geschenke die ich mal erhalten habe verkaufen möchte, weil sie mir nicht mehr gefallen, passen oder sonst was, dann frage ich den Schenker, ob es ok ist.

Ich stand einmal vor einer ähnlichen Situation. Ich hatte beim Umzug einer Freundin geholfen und hatte in ihrer alten Wohnung eine Lampe mitgenommen, die sonst entsorgt worden wäre. Daheim stellte ich fest, die passt bei mir nicht. Ich habe sie irgendwann halt bei Ebay reingestellt. Den Link zu meinen Auktionen hatte ich unter anderem in meinem Blog veröffentlicht. Kurze Zeit spät bekam ich einen bitterböse Kommentar eines gemeinsames Freundes, wie ich den die Lampe der Freundin verkaufen könnte. Mir war das nicht bewusst. Ich habe die Freundin daraufhin angeschrieben und ihr halt auch angeboten, sie am Verkaufserlös zu beteiligen. Die wusste gar nichts mehr von der Lampe und es ist ihr auch in der Auktionsübersicht nicht aufgefallen und sie hat mehr die Einstellung, sie schenkt mir was, entweder ich kanns brauchen oder ich mache es zu Geld, was ich ja wiederrum auch brauchen kann. Zumindest was gebrauchte Sachen betrifft.

Und ich habe auch meine Mutter gefragt, ob ich Geschenke von ihr, die ich halt absolut nicht mehr brauchen kann, verkaufen darf. Ich glaube die wäre eher ausgeflippt, wenn sie das sonst irgendwie mitbekommen hätte.

Und wenn ich mit Liebe etwas aussuche und mein gegenüber sich auch sehr erfreut zeigt, ich wäre enttäuscht, wenn ich meine Geschenke irgendwann bei Ebay sehen würde.

Auf der anderen Seite hat man oftmals soviel Zeug, das man irgendwann auch mal was loswerden will. Ich kann mich von manchen Sachen auch schlecht trennen, wenn sie noch in Ordnung sind. Wegschmeissen kann ich sie dann gar nicht, aber verkaufen geht durchaus.

Und nicht jede Beziehung muss traumatisch enden. Irgendwann muss auch mal Liebe dagewesen sein, sonst wäre man mit dem Mensch gar nicht intim geworden. Da sollte man auch mal drüber nachdenken. Es muss auch mal gute Zeiten gegeben haben. Die Zeiten der Zwangsehen sind zumindest in deutschen Kulturkreisen vorbei.

Und ich glaube ehrlich gesagt nicht, das jeder nach einer abgeschlossenen Beziehung wirklich ein komplett neues Leben beginnt. Irgendwas gibt es immer, was einen in irgendeiner Form an den Anderen erinnert. Und wenn es die gemeinsamen Kinder sind- oder verkauft man die dann auch oder schmeisst sie weg? Oder ein gemeinsames Haustier? Oder auch irgendeine Anschaffung die man gemeinsam getätigt hat.

Auch einen vergangene Beziehung ist vorbei. Klar. Aber sie ist trotzdem Teil unseres Lebens. Und nicht alles Erinnerungen sind materieller Natur.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Es stand aber auch drin, das es dieses Geschenk vor über drei Jahren gab. Es kann sich also einiges geändert haben, so das man eben dieses Geschenk nicht mehr gebrauchen kann. Von daher muss es nichtmal mit der Trennung zusammenhängen, das es nun zum Verkauf steht.

Beispiele sind da Hobby oder auch der Stil der Einrichtung. Und gerade nach einer Trennung würde ich da kaum meinen Ex-Partner um Erlaubnis fragen, ob ich in dem Sinne mein Eigentum verkaufen darf. Das ist etwas anderes im Bezug auf Familie oder eben Freunde. Aber nicht bei Menschen, die nun keine Rolle mehr in meinem Leben spielen.

Denn man bekommt ja durchaus auch von anderen Menschen etwas geschenkt mit denen man später nichts mehr zu tun hat. So zum Beispiel gibt es ja auch noch Firmen, welche neben dem Weihnachtsgeld auch kleinere Geschenke an die Mitarbeiter verteilen. Nun ist man vielleicht schon lange nicht mehr in der Firma und möchte ausmisten. Soll man da auch den ehemaligen Chef anschreiben und erst nachfragen?

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich finde deinen Gedanken sehr merkwürdig. Wenn dein Ex-Partner dir ein Kleidungsstück geschenkt hat, trägst du es dann nach der Trennung nicht mehr, sondern legst es in eine Kiste? Schmeißt du das Kleidungsstück dann nicht weg, wenn es total abgetragen ist? Außerdem bekommt man ja auch mal Dinge geschenkt, die einem absolut nicht gefallen, warum soll ich so etwas denn aufheben, wenn ich es hässlich finde und am Liebsten sofort nach Erhalt weggeschmissen hätte?

Ich sehe keinen Sinn darin, irgendwelchen alten Plunder aufzuheben und ich muss ehrlich sagen, dass die meisten Geschenke meiner Ex-Partner nicht gerade einfallsreich waren - warum sollte ich das Zeug dann aufheben? Ich habe die Erinnerungen doch im Kopf und muss wirklich nicht das Buch "Feuchtgebiete" eine Kiste legen und aufheben, nur weil es mein Ex-Freund es mir geschenkt hat, obwohl ich es inhaltlich total bescheuert fand. Warum soll ich das Buch dann nicht weggeben?

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


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