Belohnung nach Kinderarztbesuch

vom 29.04.2010, 16:57 Uhr

Hierbei handelt es sich ganz einfach und grob gesagt um das Prinzip der "operanten Konditionierung". Wenn ich mich nun recht an meinen Pädagogikunterricht in der Schule erinnere, dann ist es dabei so, dass man für ein positives Verhalten (in diesem Fall der tapfer überstandene Arztbesuch) positiv verstärkt wird in Form einer Belohnung. Wenn dies mehrfach so durchgeführt wurde, dann weiss die Person irgendwann, dass sie ja eine Belohnung erhält und ist auch dann in der gleichen Situation wieder tapfer. Irgendwann braucht die Person die positive Verstärkung in Form einer belohnung gar nicht mehr.

Ich kann mich allerdings nicht erinnern, dass ich bei der Kinderärztin oder beim Arzt allgemein etwas als Belohnung für mein Tapfersein erhalten habe. Eventuell beim Zahnarzt, aber das weiss ich nicht mehr genau. Meist habe ich aber doch etwas von meinen Eltern bekommen, entweder sind wir ein Eis essen gegangen danach oder es gab eine ándere kleine Kleinigkeit wie ein Überraschungsei oder etwas, was ich mir schon lange gewünscht habe.

Dass Kinder dann immer etwas zu essen kriegen, finde ich auch nicht so gut. Das hatte Fabienne ja auch schon angesprochen. Besser finde ich es dann, wenn man dem Kind einen anderen kleinen Wunsch erfüllt, also eventuell dass es abends eine stunde länger aufbleiben darf, eine Stunde mehr fernsehen darf oder irgendetwas anderes Materielles.

Ich würde es bei eigenen Kindern genau so machen und eine Freundin macht es in der Art auch bei ihrer Tochter, damit sie trocken wird. Jedes Mal, wenn sie aufs Töpfchen gegangen ist, erhält sie ein Gummibärchen, aber auch nur, wenn sie wirklich etwas gemacht hat, einfach nur aufs Töpfchen setzen und ein Gummibärchen kriegen, geschieht also nicht.

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» diezeuxis » Beiträge: 1207 » Talkpoints: 964,75 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Fabienne3 hat geschrieben:@Nettie
Ups, da hat wohl jemand etwas überhaupt nicht verstanden. Es geht doch nicht um die Menge, sondern um die Wiederholung. Bekommt das Kind zum Beispiel zum Trost immer etwas zu Essen, dann wird es als Erwachsener eventuell genauso verfahren. Und das ist doch bei vielen heute der Fall. Sie essen oft nicht weil sie hungrig sind, sondern aus komplett anderen Gründen. Damit wird das Sättigungsgefühl zerstört.

Ups, ich glaube DA hat jemand etwas nicht verstanden. Es ging lediglich NUR um den Arztbesuch. Nicht ums Generelle, nicht um andere Gelegenheiten, wo man belohnt werden könnte. Also es geschieht nicht IMMER, sondern nur ein einziges Mal in etwa 3 Monaten, dass das Kind soviel Wiebele bekommt, wie es in etwa 1 (einem!) Keks entspricht. Da bekommen wohl die meisten Kinder im Alltag mehr Süßes, als es Kinder beim Kinderarzt bekommen. Im sonstigen Alltag bekommt unser Sohn im Übrigen etwas anderes als Süßigkeiten, wenn er belohnt werden soll, wie z.B. ein Lachen von mir mit viel Beifall, wenn er etwas gut gemacht hat. Das genügt ihm (noch) vollkommen, da brauche ich ihn nicht mit Süßigkeiten zu konditionieren, wie einen Hund mit Leckerli.

Mir ist klar, dass man dieses Belohnverhalten so weit treiben kann, dass es bis zu Essstörungen führen kann. Aber es ging in diesem bestimmten Fall eben NUR um den Kinderarztbesuch. Und davon kann kein Kind abhängig werden bzw. kann das kein Kind verinnerlichen oder auf andere Gegebenheiten übertragen, wenn es nur beim Kinderarztbesuch, der in der Regel ja nicht häufig vorkommt, außer man hat z.B. eine schlimmere Erkrankung, bei der es empfehlenswert ist regelmäßiger zum Kinderarzt zu gehen, etwas Süßes zur Belohnung bekommt.

Wenn das Kind verinnerlicht, dass es etwas Positives beim Kinderarzt erfährt, so ist das wohl jeder Mutter auch sehr willkommen.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Man kann sich über die Häufigkeit, welches ein unnormales Eßverhalten auslösen kann, ja tatsächlich dumm und dämlich streiten. Und das auch diezeuxis, welche wohl ein pädagogisches Hintergrundwissen besitz, ebenfalls davor warnt mit Essen zu trösten bzw. zu belohnen, scheinst du wohl komplett zu ignorieren.

Wenn das Kind jedesmal Nahrung bekommt, wenn es zum Arzt gehen muß, dann ist das eine Wiederholung, welches sich das Hirn schon merken wird. Und wenn du dir ausrechnest, wie oft so ein Kind zum Doktor muß, dann wirst du schnell erkenne, daß es sich hierbei um eine nicht unrelevante Menge handelt.

Außerdem werden Eltern, zumindest kann ich mir das gut vorstellen, wahrscheinlich auch zu anderen Gelegenheiten die Essensschiene durchziehen. Alleine, weil sie sich über die möglichen Konsequenzen nicht im klaren sind. Und selbst wenn nicht, ist diese Verwendung des Essens, total gegen den eigentlich gedachten Nutzen gerichtet. Bei Kindern ist das nunmal ein empfindlicher Bereich.

Du wirst keine Studie finden, welche dir genau sagt, wie oft ein derartiges Verhalten bei Kindern schädigen sein kann. Aber auch du wirst nicht abstreiten können, daß es sich um eine Wiederholungsabhandlung handelt, und genau davor warnen die Wissenschaftler.

Übrigens kannst du, wie auch schon diezeuxis erwähnt hat, dem Kind auch auf andere Art und Weisen beibringen, daß es vor dem Artzbesuch keine Angst zu haben brauch. Meinetwegen auch mit einem kleinen Geschenk aber bitte nicht mit Essen! Bleibt nun offen, wer hier anscheinen immer noch nicht verstehen kann oder will, worum es geht.

» Fabienne3 » Beiträge: 824 » Talkpoints: 23,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Fabienne3 hat geschrieben:Man kann sich über die Häufigkeit, welches ein unnormales Eßverhalten auslösen kann, ja tatsächlich dumm und dämlich streiten. Und das auch diezeuxis, welche wohl ein pädagogisches Hintergrundwissen besitz, ebenfalls davor warnt mit Essen zu trösten bzw. zu belohnen, scheinst du wohl komplett zu ignorieren.

Wenn das Kind jedesmal Nahrung bekommt, wenn es zum Arzt gehen muß, dann ist das eine Wiederholung, welches sich das Hirn schon merken wird. Und wenn du dir ausrechnest, wie oft so ein Kind zum Doktor muß, dann wirst du schnell erkenne, daß es sich hierbei um eine nicht unrelevante Menge handelt.

Mit dem Ausspruch "wie oft so ein Kind zum Doktor muss" merkt man, dass du wohl selber keine Kinder hast und nur von Vorurteilen lebst. Natürlich verstehe ich dieses Verhalten und es ist auch wissenschaftlich fundiert. Da ich selber in meinem Studium etwas dergleichen gelernt bekommen habe, ist mir dieses wohl bekannt. Allerdings kann ich von mir persönlich sagen, dass ich in den 15 Monaten, die mein Kleiner nun schon auf der Welt ist, lediglich zu den U-Untersuchungen und zu den Impfungen beim Knderarzt war und auch dass ich selber nicht sehr häufig zum Kinderarzt gehen musste. In den letzten 15 Monaten, in denen er schon allein 12 Monate noch keine feste Nahrung in Form von etwas zum Beißen bekommen hat, waren wir gerade zweimal beim Impfen in der Sprechstunde, wo er dann einen einzigen Keks bekommen hat. Wenn das schon ein Suchtverhalten auslöst, das mein Sohn auf andere Situationen übertragen könnte, dann soll es eben so sein. Da das aber garantiert nie der Fall sein wird, nehme ich den Keks vom Doktor trotzdem noch immer sehr gerne an und finde dieses Verhalten komplett in Ordnung.

Da kannst du mir mit Wissenschaften über Wissenschaften kommen, davon wird ein Kind nicht süchtig, zumal ich persönlich auch nie vorhabe mein Kind in Alltagssituationen mit Süßigkeiten zu belohnen. Wie gesagt, wenn es die Belohnung mit einem positiven Arztbesuch verbinden kann, dann ist mir das gerade recht.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



@Nettie
Aus deinem Verhalten und Argumentatioen kann man gut erkenne, daß du noch nicht lange Mutter bist. Das ist nicht böse gemeint. Das fängt mit deinen haltlosen Argumenten an und hört mit deinen Unterstellungen auf. Nur mal so nebenbei. Ich habe einen sieben Jahre alten Sohn. :wink:

Wenn du dein Kind ein paar Jahre länger hättest, wüßtest du bereits, was noch alles auf an Arztbesuchen auf einen zukommt. Das fängt beim Kindergarten an. Da werden die Kleinen mit so vielen Viren und Bakterien belastet, daß das sich Immunsystem erstmal daran gewöhnen und reifen muß, was nebenbei gesagt, nur gut ist. Das wird dir jedes Elternteil sagen, welches Kinder im Kindergarten hat. Aber so weit bist du noch lange nicht.

So wie du dich gibst, mußt du noch sehr viel lernen. Fang mal damit an, daß du dir das Wort "Wiederholung", näher anschaust. Und komm anderen nicht mit irgendwelchen Beleidigungen, wenn sie dir versuchen etwas zu erklären. Übrigens von Müttern mit älteren Kindern, habe ich immer gerne und viel lernen können. Davon solltest du dir auch eine Scheibe abschneiden. Im Übrigen ist mir egal, wieviele Kekse du deinem Nachwuchs gibst. Aber wenn man mit verschlossenen Augen durch die Welt rennt, hilfst du weder dir noch deinen Lieben. Vom Kindererziehen verstehst du hoffentlich mehr, wie vom Diskutieren. :roll:

» Fabienne3 » Beiträge: 824 » Talkpoints: 23,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge


@Fabienne3
Du sprichst von Beleidigungen und fängst selber damit an, ebenso wie du wohl allen Müttern, die ihre Kinder mit Süßigkeiten belohnen unterstellst, dass sie das dann immer so machen. Das finde ich echt gut. Abgesehen einmal davon, dass du dann in den sieben Jahren, wo du deinen Sohn hast ja auch hättest erkennen müssen, dass die Leute verschieden sind und dass sich Verhalten nicht Pauschalisieren lassen.

Auch weiß ich sehr wohl, was an Kinderkrankheiten noch so alles auf mich zukommt, da ich das täglich in meinem Beruf sehe. Allerdings kommen nicht alle Kinderkrankheiten hintereinander daher, so dass ich Dauerkunde beim Kinderarzt werden würde. Meine Kolleginnen haben ebenfalls alle Kinder, die bereits ein paar Jahre älter sind als mein Sohn. Somit habe ich nicht nur beruflich damit zu tun, sondern bekomme das auch bei Bekannten und Freundinnen mit, wann, wie oft ein Kind krank ist und wer wie oft zum Kinderarzt gehen muss.

Außerdem wollte ich niemanden beleidigen, aber so wie man in den Wald hinein schreit, so kommt es heraus. Und so wie du dich gibst, hältst du auch nicht viel von den Meinungen anderer, ganz zu Schweigen davon, dass du dann wohl auch blind sein müsstest, wenn ich mit verschlossenen Augen durch die Welt laufe, wie du das meinst. :wink:

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Nebenbei bemerkt, und nur weil ich es wirklich gut mit dir meine, erst lesen, dann argumentieren, hilft bei Diskussionen enorm. Ich habe niemanden etwas unterstellt, sondern nur die Möglichkeit aufgezeigt, daß es manchemal so sein könnte (Relativitätsform). Du kannst doch nicht bestreiten, daß diese Theorie nahe liegend ist, wenn Eltern es für nötig sehen, ihre Kinder mit Essen zu belohnen oderzu trösten, sobald sie es beim Arzt vorstellig sind.

Und dann solltest du mal deiner Fantasie freien Lauf lassen. Wenn ein Kind, was wirklich sehr hoch gegriffen ist, aber von dir kommt, etwa alle drei Monate einmal zum Artz muß und das bis es ein gewisses Alter hat, kommt schon einiges zusammen. Somit wären wir wieder bei dem Wiederholungsargument.

Falls du den vorsichtigen Hinweis, ups, du hast da wohl etwas falsch verstanden, als eine Beleidigung gesehen hast, dann mußt du tatsächlich noch mehr lernen, als du es bis jetzt durchscheinen hast lassen. Übrigens auch aus konstruktiver Kritik kann man lernen, das ist in keinster Weise beleidigend. :D

» Fabienne3 » Beiträge: 824 » Talkpoints: 23,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Du hast einfach nur ein Schubladendenken mit deiner Relativitätsform. Grauzonen hast du von Anfang an ausgeschlossen. Bei dir gab es nur grundsätzlich Belohnung mit Süßigkeiten oder anderweitige Belohnung. Eine Mischform in der Form, dass man sowohl das eine als auch das andere praktiziert, wäre dir nicht in den Sinn gekommen.

Das Wiederholungsargument ist ja auch wirklich gut, das finde ich ja nun schon. Denn wenn ich ein Kind durch einen Keks zum Kinderarzt bekomme, kann das nicht schlecht sein. Ganz im Widerspruch zu deinen Theorien. Ach ja, noch zu meinen hochgegriffenen Arztbesuchszahlen. Einmal angenommen ein Kind muss also alle 3 Monate zum Arzt. So wären das 4 Arztbesuche im Jahr, das auf 18 Jahre hochgerechnet minus das eine Jahr, indem Kinder noch nichts Festes essen, wären das Summasumarum rund 68 Kekse, die ein Kind vom Kinderarzt bekommt (wobei 3 Wiebele wahrscheinlich eher sogar nur einem halben Keks entsprechen, was dann die Kekszahl auf 34 reduzieren würde).

Deinen letzten Satz solltest du dir persönlich auch zu Herzen nehmen, damit du das Schubladendenken vielleicht auch ein wenig anders sehen kannst. Ach, noch eine Sache, du brauchst es nicht gut mit mir meinen, das machen schon andere. :D

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Oh Mann, langsam wird es echt müßig. Aber ich kann es einfach nicht leiden, wenn man Unwissende in eben dieser weiter leben läßte. Du wiedersprichst dir so sehr, daß ich leider davon ausgehen muß, nicht gerade Deutsch LK gehabt zu haben. :wink: Ich übrigens auch nicht, aber ich muß auch nicht mit meiner Berufslaufbahn argumentieren.

Wenn jemand etwas relativiert, dann stellt er nicht zu hundert Prozent etwas in fest, sondern läßt eben Raum für sogenannte Grauzonen. Somit habe ich nicht mit absoluter Gewißheit darauf bestanden, daß alle Eltern immer oder auch nur ab und zu außerhalb des Arztbesuches mit Nahrung belohnen oder trösten.

Und das Wort Schubladendenken, paßt hier so wenig hin, wie die Tatsache, daß manche, schon wieder relativiert, leider falsch mit Essen umzugehen pflegen. Ich klinke mich an dieser Stelle aus, da ich davon ausgehe, daß du jetzt schon überlegst, wie du das letzte Wort behalten kannst. Dafür gibt es auch ein schönes Sprichwort. :wink:

» Fabienne3 » Beiträge: 824 » Talkpoints: 23,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Fabienne3 hat geschrieben:Du wiedersprichst dir so sehr, daß ich leider davon ausgehen muß, nicht gerade Deutsch LK gehabt zu haben. :wink:

Ja, das kann ich bestätigen, dass du wohl keinen Deutsch-LK hattest. :D

Fabienne3 hat geschrieben:Somit habe ich nicht mit absoluter Gewißheit darauf bestanden, daß alle Eltern immer oder auch nur ab und zu außerhalb des Arztbesuches mit Nahrung belohnen oder trösten.

Das ist ebenso ein Widerspruch in sich, wie du es mir versuchst zu erklären.

Fabienne3 hat geschrieben:... wie die Tatsache, daß manche, schon wieder relativiert, leider falsch mit Essen umzugehen pflegen

Das ist richtig. Nur, wie gesagt, es ging mir in diesem Beitrag speziell nur um diese eine begrenzte Situation beim Kinderarzt. Nichts für ungut.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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