Belohnung nach Kinderarztbesuch

vom 29.04.2010, 16:57 Uhr

Ich habe früher nach dem Besuch beim Kinderarzt auch immer eine kleine Belohnung bekommen. Darüber habe ich mich immer sehr gefreut. Ich finde es sehr wichtig, dass die Kinder eine solche bekommen denn so verbinden sie den Besuch beim Kinderarzt unterbewusst mit etwas Gutem. Das ist sehr wichtig denn so können die Kinder ihre Angst vor dem Kinderarzt ein wenig verlieren. Im Endeffekt erinnern sich die Kinder nämlich nur noch an das Geschenk oder die Belohnung und wollen bald wieder dort hin. :)

» Gustavson » Beiträge: 345 » Talkpoints: 0,22 » Auszeichnung für 100 Beiträge



@pepsi-light
Ich höre sehr wohl und sehr gerne Meinungen und Ratschläge von anderen solange sie Sinn machen, konstruktiv sind und nicht so einen Unfug darstellen, welchen du mir einzureden versuchst. Es soll ja in diesem Fall gerade so sein, dass Kinder gerne zum Kinderarzt gehen, da diese Besuche nun einmal eine Notwendigkeit darstellen und nur zum Wohle des Kindes sind. Wenn ein Kind weiß, dass es dann hinterher eine Belohnung bekommt, dann sehe ich das eher sehr positiv. Nicht umsonst ist das anscheinend bei sehr vielen Kinderärzten so der Usus, wenn ich hier so die Kommentare lese.

Als Unsinn empfinde ich deine Meinung deshalb, weil du versuchst mit Biegen und Brechen zu behaupten, dass man so den Kindern ein gestörtes Essverhalten antrainiert. Antrainieren ist für mich ein Wort, das ich verwenden würde, wenn man einem Tier etwas immer und immer wieder zeigt, damit es kapiert, was es zu tun oder zu lassen hat. Ich würde es aber niemals für einen Menschen verwenden. Ebenso entsteht durch diese kleine Süßigkeit oder diese kleine Belohnung noch lange kein gestörtes Essverhalten, wie du behauptest, auch nicht unterbewusst. Ebenso könntest du ja dann auch behaupten, dass man dem Kind mit einer Kleinigkeit in Form eines Spielzeuges nach dem Arztbesuch ein gestörtes Bewußtsein für Geschenke antrainiert, was ebenso völliger Unsinn wäre.

Bei dem Sachverhalt "gestörtes Essverhalten" handelt es sich um falsche Essgewohnheiten, was beim Konsumieren von einer winzigen Süßigkeit sicherlich nicht der Fall ist. Damit würde ich jetzt solche Dinge wie Bulimie oder dergleichen beschreiben, wo wirklich ein gestörtes Essverhalten vorliegt, aber niemals einen Sachverhalt, bei dem ein kleines Kind eine einzige Süßigkeit bekommt.

Vielleicht solltest du diesbezüglich einmal deine Wortwahl überdenken, denn anders und nicht so aggressiv formuliert hätte dein Beitrag bestimmt besseren Anklang bei mir gefunden und wäre auch sehr viel konstruktiver gewesen.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich habe Ernährungswissenschaften studiert und da ging es natürlich auch immer wieder darum, wie man Kinder richtig ernährt und wie man Kindern ein falsches Essverhalten antrainieren oder eben aneignen kann. Es ist ja durchaus bekannt, dass kleine Babys die sofort nach jedem Weinen eine Flasche Milch bekommen durchaus in Verbindung bringen können, dass Essen eben ein Trostmittel ist und es kann durchaus sein, dass das der Anfang ein Essstörung sein kann. Wobei man selbst in diesem Fall davon sprechen muss, dass das sein kann aber nicht sein muss. Bei gestillten Kindern gilt dieses Prinzip übrigens noch weniger.

Wenn nun ein Kind nach einem Kinderarztbesuch eine Süßigkeit bekommt, dann trainiert man dem Kind in diesem Fall in keinster Weise ein falsches Essverhalten an. Nettie, da brauchst du dir wirklich keine Sorgen machen. Glaube mir, dass auch dieses Thema in nicht nur einer Vorlesung besprochen wurde. Es ist nicht verkehrt, wenn man Süßes auch als Belohnung einsetzt. Das ist mit Sicherheit noch keine klassische Konditionierung, vor allem eben, weil so ein Kinderarztbesuch ja eben nicht alltäglich ist.

Ich kenne kaum ein Kind, welches nach so einem Arztbesuch keine Belohnung bekommt. Oft auch in Form von kleinen Süßigkeiten. Eine Essstörung bekommt man dadurch nicht. Man kann auch durchaus lernen, dass Essen etwas sehr angenehmes und auch tröstendes sein kann, ohne dass man dann später bei jedem kleinen Kummer dann gleich eine Schokolade oder dergleichen verspeist. Es kann sogar durchaus sinnvoll sein, auch im Fall von einem Kinderarzttermin dem Kind beizubringen, dass es danach als Belohnung eine kleine Süßigkeit bekommt, aber eben in Maß und Ziel.

Oft meinen es Eltern einfach zu gut mit ihren Kindern und verteufeln Süßigkeiten ja schon fast. Süßigkeiten sind nicht schädlich. Je natürlicher und selbstverständlicher man damit umgeht, desto größer ist die Chance, dass das Kind später auch damit umgehen kann. Ich habe als Kind auch oft eine Süßigkeit nach einem Arztbesuch bekommen. Ich mache es auch heute noch oft so, dass ich mich mit Süßigkeiten ein wenig belohne. Das ist auch durchaus legitim, weil man eine Süßigkeit durchaus mit Genuss in Verbindung bringen kann. Ich kann allen Skeptikern vergewissern, dass ich aber in keinster Weise eine Essstörung habe. Ich bin auch nicht übergewichtig und meine Geschwister, die die gleiche Erziehung genossen haben, sind genauso.

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» tournesol » Beiträge: 7750 » Talkpoints: 66,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich habe früher, als ich noch ein kleines Kind war, auch immer von der Kinderärztin Bonbons oder ein Gummibärchen bekommen, wenn ich den Arztbesuch tapfer überstanden hatte ohne zu heulen. Das hat mich dann immer ein bisschen über den Arztbesuch und die Spritzen hinweggetröstet.

Angst vor Spritzen habe ich nicht mehr. Das liegt daran, dass ich eine Hausstauballergie hatte und diese nur durch Spritzen behandelbar war. Daher musste ich es über mich ergehen lassen und irgendwann hat es mich dann einfach nicht mehr gestört. Jetzt habe ich nur noch Angst vor diesem Piks in den Finger.

Ich sehe es aber auch öfters, dass große Kinder, die eigentlich schon gelernt haben sollten, dass es für einen Arztbesuch nichts mehr gibt, immer wieder ein Nintendospiel oder etwas anderes bekommen. Dies bekommen sie schon in die Hand gedrückt, wenn sie die Praxis gerade mal verlassen haben. Das finde ich dann ein bisschen heftig.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



tournesol hat geschrieben:Wenn nun ein Kind nach einem Kinderarztbesuch eine Süßigkeit bekommt, dann trainiert man dem Kind in diesem Fall in keinster Weise ein falsches Essverhalten an. Nettie, da brauchst du dir wirklich keine Sorgen machen. Es ist nicht verkehrt, wenn man Süßes auch als Belohnung einsetzt. Das ist mit Sicherheit noch keine klassische Konditionierung, vor allem eben, weil so ein Kinderarztbesuch ja eben nicht alltäglich ist.

Danke tournesol für die Bestätigung. Du sprichst mir aus der Seele.

tournesol hat geschrieben:Es kann sogar durchaus sinnvoll sein, auch im Fall von einem Kinderarzttermin dem Kind beizubringen, dass es danach als Belohnung eine kleine Süßigkeit bekommt, aber eben in Maß und Ziel.

Das würde ich auch sagen. Es bringt natürlich nichts, wenn ich ein Kind regelrecht nach dem Arzttermin mit Süßigkeiten vollstopfe, aber so wie es unser Kinderarzt macht, nämlich, dass er Kinder nach überstandener Untersuchung oder Behandlung zwei bis vier Wiebele (kleiner Keks in Größe eines Gummibärchens) aus einer Dose holen lässt, finde ich vollkommen in Ordnung.

tournesol hat geschrieben:Oft meinen es Eltern einfach zu gut mit ihren Kindern und verteufeln Süßigkeiten ja schon fast. Süßigkeiten sind nicht schädlich. Je natürlicher und selbstverständlicher man damit umgeht, desto größer ist die Chance, dass das Kind später auch damit umgehen kann.

Das ist vermutlich das Problem derjenigen User/Eltern, die vehement gegen diese Belohnung wettern. Der richtige Umgang mit Süßigkeiten ist auch meiner Meinung nach ausschlaggebend. Man kann ein Kind nicht komplett ohne Süßigkeiten aufziehen. Süßigkeiten gehören einfach heutzutage mit zum Leben. Oft habe ich auch schon von Leuten gehört, die es tatsächlich versuchen, ihre Kinder komplett von Süßigkeiten fernzuhalten. Sie scheitern immer kläglich. Das Ergebnis ist dann immer, dass sich die Kinder, die zuhause nichts Süßes bekommen, die Süßigkeiten dann selber irgendwo heimlich beschaffen und den richtigen Umgang damit nie erlernen.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Bei unseren Ärzten gibt es unterschiedliche Sachen. Beim Zahnarzt zum Bsp. bekommen meine Kinder meistens eine kleine Tube Zahnpasta geschenkt oder wenn sie ganz Tapfer war einen Tapferkeitsanstecker. Darauf sind sie natürlich sehr stolz.

Beim Kinderarzt gibt es eigentlich so gut wie kaum essbare Sachen wie Gummibärchen oder ähnliches. Meistens bekommen meine Kinder ein kleines Spielzeug aus der Kramkiste welches sie sich darin selbst aussuchen können.

Es ist jetzt nicht so das meine Kinder extra wegen diesen kleinen Aufmerksamkeiten dort hin gehen, aber es ist meines Erachtens ein schöner Ausklang für die Kinder nach den Untersuchungen und meistens denken sie gar nicht im Vorfeld daran, das sie dort etwas als kleine Belohnung bekommen.

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» alkalie1 » Beiträge: 5526 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Mein Kleiner musste auch schon die ein oder andere Spritze über sich ergehen lassen, da wir die empfohlenen Impfungen bisher auch alle nach Plan haben durchführen lassen. Früher war es bei uns immer so, dass wir was Süßes bekommen haben. Das scheint heute nicht mehr so im Mode zu sein, zumindest bei dem Kinderarzt, bei dem wir sind. Luca bekommt da nach überstandener Impfung immer ein Pastiktierchen zum Spielen. So haben wir nun einige Tiere für die Badewanne zusammen ;) Die Arzthelferin bringt das Tier immer schon zusammen mit der Spritze ins Zimmer und versucht unseren Kleinen damit abzulenken, aber das klappt leider nie so wirklich, weil er mittlerweile natürlich genau weiß, was da kommen wird. Als er noch kleiner war, hatten wir kaum Probleme mit den Spritzen, aber seitdem er ca 18 Monate ist schreit er immer wie am Spieß. Glücklicherweise haben wir nun Ruhe, bis er 4 Jahre alt ist ;)

Ich erinnere mich auch noch gut daran, dass ich mich immer besonders auf den Zahnarztbesuch gefreut habe - aber auch nur, weil wir im Anschluss an die Untersuchung immer in eine Art "Spezialzimmer" durften. Dort gab es dann eine neue Zahnbürste, die wir uns aussuchen konnten (die hatten ganz tolle Farben und sogar welche mit Glitzer!) und eine Packung Färbetabletten gab es auch noch dazu. Die fand ich immer besonders toll und ich konnte es gar nicht erwarten, mir daheim die Zähne zu putzen ;)

Ich kenne auch einige befreundete Mütter, die ihren Kindern vorm Arztbesuch irgendeine Belohnung versprechen. Nach der Untersuchung und oft damit verbundenen Spritze gehen sie dann mit den Kindern ein neues Spielzeug kaufen oder gehen zu ihrem Lieblings-Dönerladen oder ähnliches. Ich mache das nicht, da mein Kleiner dafür auch noch ein wenig zu klein ist. Aber auch in Zukunft kann ich mir nicht vorstellen, meinem Kleinen nach dem Arztbesuch irgendein Geschenk zu kaufen. Ich denke, die kleine Anerkennung vom Arzt ist da absolut ausreichend.

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



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