Wie beim Nachtschreck vorgehen

vom 28.02.2010, 14:46 Uhr

Bisher hatte ich eigentlich eher wenig Probleme mit meinem Sohnemann, in der letzten Woche ist er allerdings bereits zweimal schreiend wach geworden. Wobei wach dabei ein unpassender Ausdruck ist, er hat zwar die Augen auf, ist aber nicht wirklich ansprechbar.

Am nächsten Morgen kann er sich auch an nichts mehr erinnern. unsere Kindergärtnerin beschrieb diesen Zustand als Nachtschreck und es soll wohl öfter bei kleinen Kindern vorkommen, allerdings ist mir dieser Begriff völlig unbekannt. Eventuell kennt jemand von euch dieses Phänomen und kann mir weiterhelfen.

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» Julix » Beiträge: 2566 » Talkpoints: -1,81 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich selber habe zwar keine Kinder, allerdings war ich ja selbst mal eins :wink: und mir hat immer so ein Nachtlicht geholfen was man damals einfach in irgendeine Steckdose gesteckt hat und es eben die ganze Nacht geleuchtet hat. Ob ich ohne dieses Licht auch schreiend aufgewacht wäre weiß ich nicht, ich nehme an das man das Licht unterbewusst wahrnimmt und so ein relatives Gefühl der Sicherheit da ist was wohl vor "bösen" Träumen schützt. Kann sicherlich nicht schaden sowas mal auszuprobieren und so teuer ist das auch nicht.

» RavenThunder » Beiträge: 1315 » Talkpoints: 11,03 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Darüber kannst du dich eigentlich sehr einfach informieren z.B. auf dieser Webseite her. Davon betroffen sind etwa 6% aller Kinder zwischen 1,5 und 6 Jahren. Ein Nachtlicht bringt entsprechend wenig, da das Kind zwischen zwei Phasen "feststeckt" und es weder wach noch schlafend ist.

Somit ist es schwierig sich richtig zu verhalten und man kann verschiedene Sachen probieren. Entweder man schafft es das Kind wieder zum schlafen zu bringen oder man weckt es auf. Alleine durch ein Licht wacht ein Kind nicht zwangsläufig auf, kann es aber begünstigen.

Mein Sohn hat das ganze seit er ein paar Wochen alt ist. Ich kannte das ganze bereits im Vorfeld und habe mich daher auch weniger erschrocken, als wenn Eltern vor diesem Problem stehen und noch nicht einmal davon etwas gehört haben. Seither nehme ich meinen Sohn aus seinem Bett, trage ihn eng am Körper herum und versuche ihn wieder zum schlafen zu bringen.

Teilweise funktionierte es auch indem ich ihm eine Flasche Milch gegeben habe und später im Verlauf einen Becher mit Wasser. Wenn das nicht geklappt hat, dann habe ich ihn aufgeweckt, im Anschluss gekuschelt, umgezogen (da er immer komplett nass geschwitzt war) und ihn dann mit in mein Bett genommen. Dort hat er dann eng angekuschelt weiter geschlafen.

Im Prinzip musst du es ausprobieren was bei dir und deinem Kind besser funktioniert. Fakt ist jedenfalls, dass die Kinder nicht wirklich etwas davon mitbekommen und sich hinterher daran auch nicht erinnern können. Aber dadurch das der Schlaf gestört wurde, sind diese am nächsten Tag nicht so fit wie an Tagen, an denen das nicht passiert. Viele holen sich den verlorenen Schlaf auch im Mittagsschlaf am nächsten Tag wieder und das sollte man als Elternteil auch machen, wenn man denn die Gelegenheit dazu hat.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Mein Neffe, 4 Jahre, hat diesen Nachtschreck auch hin und wieder. Wenn der Nachtschreck bei deinem Kind auftritt, solltest du zuerst einmal selber ruhig bleiben. Auch wenn es beim ersten Mal sicher ganz schön beängstigend ist. Viel tun kann man für das Kind leider nicht mehr wenn der Nachtschreck schon im vollen Gange ist.

Der Nachtschreck ensteht wohl weil das Gehirn Probleme damit hat, vom Tiefschlaf zum Traumschlaf zu wechseln. Das liegt daran, weil der Reifungsprozess im Nervensystem noch nicht vollständig beendet ist. Deswegen kommt dieser bei Kindern von 1,5 - 6 Jahren hauptsächlich vor.

Weil der Nachtschreck zwischen den Schlafphasen stattfindet, erinnert sich das Kind auch am nächsten Morgen nicht daran - beim Albtraum wäre das etwas anderes. Er ist laut dem Kinderarzt meines Neffen aber total "harmlos" aus gesundheitlichen Gesichtspunkten. Nur wenn er über das typische Alter - also bei Kindern über 6 Jahre - hinausgeht oder extrem oft auftritt sollte das näher neurologisch untersucht werden.

Eigentlich kann man dir nur folgendes raten: Bleibe bei deinem Kind und beobachte es. Achte vor allem darauf, dass es sich nicht verletzt und bleibe selbst möglichst ruhig.

Meine Schwägerin hat noch den Tipp bekommen den Tag möglichst ruhig ausklingen zu lassen. Der Nachtschreck tritt nämlich wahrscheinlicher auf, wenn Kinder körperlich oder seelisch sehr erschöpft sind und vor dem zu Bett gehen nicht ausreichend zur Ruhe kommen konnten.Förderlich sind dabei auch "ruhige Rituale" wie eine Gute-Nacht-Geschichte.

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,00 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Mein Sohn hatte das auch von Anfang an. Es gab Nächte, in denen es wirklich lange gedauert hat, bis er wieder in einem normalen Zustand war. Wir haben immer versucht ihn dann umher zu tragen, damit er sich beruhigt. Bei einem Baby ist das schon ziemlich erschreckend, wenn man es nicht durch normale Sachen beruhigen kann. Irgendwann weiß man aber, wie man reagieren muss. Mein Sohn hat dann irgendwann angefangen durch zu schlafen und damit hatte sich das Problem. Vorher hatte er einige Probleme mit dem Schlafen, nicht mal nur diesen Nachtschreck, sondern das Durchschlafen hat ihm Probleme gemacht. So hat er viele Nächte gehabt, in denen er alle paar Minuten wieder wach war und man quasi durchmachen konnte.

Wichtig ist in so einem Fall Ruhe bewahren. Das Kind hat ja keine Schmerzen und hängt quasi nur fest. Beruhigen bringt insofern etwas, dass man das Kind wieder in einen guten Zustand zum Schlafen bringt. Wenn das mit dem Tragen nicht klappt, hat bei uns auch leise Musik geholfen, einfach beruhigen, wieder zum Schlafen bringen. Trinken wollte er in solchen Phasen nie, das hat er auch gar nicht mitbekommen, wenn man ihm da etwas angeboten hat. Meine Tochter hat das übrigens nie gehabt, also ist da auch jedes Kind ein bisschen anders und das gibt sich auch wieder.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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