Schmuck in der Arbeit verboten? Verbot rechtens?

vom 03.02.2010, 00:53 Uhr

A arbeitet in einer Bäckerei als Verkäuferin. Genauer gesagt, hat A dort vor zwei Wochen mit dem Arbeiten angefangen. As Chef B hat verboten, Schmuck in der Arbeit zu tragen. Dabei ist A doch nur im Verkauf.

Muss A sich wirklich daran halten? A versteht aber nicht warum. Wäre A in der Backstube tätig, wäre dies völlig klar. As Anliegen beschränkt sich sowieso nur auf den Ehering, denn den hat A immer an, den nimmt A nie ab. Kann B dies von A verlangen?

» Scotty » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 24.03.2019, 11:29, insgesamt 2-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Scotty hat geschrieben:Muss A sich wirklich daran halten?

Nein, A hat selbstverständlich die Möglichkeit, den Job zu kündigen und sich dem Diktat des Chefs eben nicht zu beugen. Aber vor der Kündigung gibt es auch die Möglichkeit, sich mit dem Chef anzulegen, was aber bei einem sturen Chef dazu führen könnte, seinerseits die Kündigung auszusprechen. Hinzu kommt, dass dadurch u.U. das Verhältnis nachhaltig gestört werden könnte, so dass beim Ausbleiben einer Kündigung die Arbeitsatmosphäre nicht angenehm ist.

Ich an As Stelle würde einfach mal nachfragen, was der Grund für dieses absolute Schmuckverbot ist und ob sich hier nicht doch Ausnahmeregelungen finden lassen. Es erscheint zwar müßig, aber manchmal kann man über das "miteinander reden" viel mehr Probleme aus der Welt schaffen, als man glaubt.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


A hat mit Sicherheit ein Gesundheitszeugnis? Das sollte sich A mal durchlesen, wenn sie sich an die Belehrung der netten Beamten nicht mehr erinnern kann. Man hat sich an bestimmte Hygienevorschriften zu halten, wenn man mit Lebensmitteln arbeitet. Dazu gehört auch, dass man sich die Haare zusammen macht, oder eben keinen Schmuck trägt.

A muss das Verbot natürlich nicht hinnehmen. Ihr steht vollkommen frei zu kündigen. Ansonsten kann es sehr wohl ein Kündigungsgrund sein, wenn man sich nicht an die Vorschriften hält und auf Ermahnungen nicht reagiert. Ich muss ehrlich sagen, dass es doch wohl kein Problem sein sollte, seinen Schmuck für die Arbeitszeit mal abzulegen. Es kommt auch dem Schmuck zu gute, weil der dann nämlich nicht schmutzig wird.

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» winny2311 » Beiträge: 14930 » Talkpoints: 2,85 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Wie meine Vorposterinnen schon sagten, Schmuck während der Arbeit ist aus hygienerechtlichen Gründen, grundsätzlich bei einer Tätigkeit mit offenen Lebensmittel, verboten. Einfach weil sich da alles möglich dran und vorallem auch drunter festsetzen kann.

Es gibt auch in anderen Berufen Regelungen zum Tragen von Schmuck. Und da eher zum Schutz vor Unfällen und ähnlichem. So ist es Krankenschwestern und Pflegern, die auf einer beschützten/ geschlossenen, psychiatrischen Station arbeiten, zum Beispiel verboten, Ohrringe wie Creolen und ähnlichem zu tragen. Die dürfen an sich nur Stecker tragen. Eben weil da ein Patient, ob nun mit Absicht oder einfach so, dran ziehen könnten und das Pflegepersonal so verletzten könnte.

Und ähnlich sieht es auch mit Ringen und sicherlich auch langen Ketten aus. Auch wenn man es nicht glauben mag, man kann auch mit einem Ring an irgendwas hängen bleiben und sich da auch leicht den Finger mit abreissen. Gerade auch im Bäckereiverkauf arbeitet man ja auch mit Maschinen.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Ein Chef kann verbieten, Schmuck zu tragen, wenn es Gründe dafür gibt. Die Gründe im Lebensmittelverkauf liegen ja auf der Hand. Gerade unter Ringen kann sich Schmutz festsetzen. Dieser besagte Chef muss sogar verbieten, Schmuck zu tragen, denn das sehen die Hygienevorschriften so vor. Auch dürfen die Nägel nicht zu lang oder lackiert sein.

Bevor man im Bäckereihandwerk oder im Verkauf von Lebensmitteln arbeiten darf, muss man eine kostenpflichtige Belehrung vom Gesundheitsamt über sich ergehen lassen. In Berlin heißt das zum Beispiel Rote Karte. Die Verkäuferin müsste die Vorschriften eigentlich kennen.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich finde es verständlich den Schmuck abnehmen zu müssen, wenn man mit Lebensmitteln arbeitet. Wenn man eine Hygienebelehrung bekommen hat, was man ja braucht für die Arbeit mit Lebensmitteln, sollte man auch wissen, dass das mit dem Schmuck aus hygienischen Gründen nicht geht. An dem Schmuck können sich eben Bakterien und Keime festsetzen, die man ja nicht weitergeben sollte. Die Frau kann jederzeit kündigen, aber ich würde mir das immer gut überlegen. Den Ehering will man sicherlich tragen, aber manchmal ist es eben auch wichtig einfach mal nach zu geben um auch Geld verdienen zu können.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich finde es schon ziemlich ekelig, wenn Verkäufer, die Lebensmittel verkaufen und damit direkt in Kontakt kommen, irgendwelche Ringe haben und diese dann auch in Kontakt mit den Speisen kommen. Das sollte A doch eigentlich auch einsehen. Unter den Ringen und in den Rillen kann sich allerhand absetzen und normalerweise wird man einen Ring auch nicht regelmäßig im Autoklaven reinigen. Unter Umständen sammelt sich da also über einen längeren Zeitraum einiges an. Und dieser Ring kommt dann in Kontakt mit den Lebensmitteln. Das finde ich nicht wirklich appetitlich.

Am besten ist es natürlich, wenn die Verkäufer in der Bäckerei Handschuhe tragen, zumindest wenn sie die Lebensmittel anfassen. Das Geld sollten sie natürlich nicht noch zwischendurch damit anfassen und anschließend wieder an die Brötchen gehen. Das ist ebenso ekelig wie das Tragen von Schmuck in diesem Job. In Kombinationen mit Handschuhen sind Ringe aber natürlich auch nicht empfehlenswert, weil die Handschuhe dann auch sicher schneller zerreißen.

Frau A muss das Schmuckverbot am Arbeitsplatz natürlich nicht akzeptieren. Aber dann muss sie sich einen neuen Job suchen. Falls Frau A aber an dieser Arbeit festhalten möchte, sollte sie noch einmal über die notwendige und wichtige Hygiene am Arbeitsplatz nachdenken und sich fragen, ob sie es selbst möchte, dass ein Verkäufer Ringe trägt und ihre Lebensmittel damit berührt. Außerdem frage ich mich, warum Frau A geltende Vorschriften einfach so in Frage stellt, nur weil sie vielleicht zu bequem ist, den Ring während der Arbeit einfach abzulegen.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich habe zwei Jahre lang einen Nebenjob gehabt, in dem ich auch mit Lebensmitteln zu tun hatte. Dazu musste ich vorher noch mein Gesundheitszeugnis holen und daher weiß ich, dass es tatsächlich der Hygiene wegen verboten ist Schmuck zu tragen. Das hatten ja einige Vorposter schon gesagt. Ketten, Armbänder, Ringe und sogar Ohrringe waren verboten, Piercings mussten raus genommen oder abgedeckt werden.

Die einzige Ausnahme bei uns - und ich glaube das ist generell so - war der Ehering, den man tragen durfte. Ich weiß aber halt nicht genau, ob das je nach Arbeitgeber entschieden werden kann oder nicht. Allerdings kann ich auch verstehen, wenn darauf bestanden wird, dass auch der Ehering abkommt. Immerhin ist dieser auch Schmuck und auch da kann sich einiges dran festsetzen.

A kann also noch mal versuchen mit dem Chef zu reden, ob der Ehering eine Ausnahme dar stellt oder ob A vielleicht einfach einen Handschuh darüber tragen kann. Ansonsten gelten die Hygiene Vorschriften für jeden und wenn das für A ein so großes Problem ist, bleibt wohl nichts anderes übrig als zu kündigen.

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» Nana_2011 » Beiträge: 2250 » Talkpoints: 0,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum hier so ein Wirbel veranstaltet wird. Natürlich ist das Vorschrift, dass man auf Schmuck an den Händen verzichtet, wenn man mit Nahrungsmitteln zu tun hat. Die Dame kann doch den Ehering um den Hals tragen an einer Kette, dann verliert sie ihn auch nicht. Ich als Kunde würde nirgendwo Nahrungsmittel kaufen wollen, wenn ich sehe, dass die Verkäuferin einen Ehering trägt und den nicht abnehmen will. Ich finde das abstoßend und ekelhaft.

Ich finde also, dass der Chef da richtig agiert. Denn wenn das Gesundheitsamt mal vorbeikommen und das sehen sollte, kriegt er massive Probleme. Wenn die Dame nicht zufrieden ist, sollte sie gehen. Was es da noch zu diskutieren oder zu verhandeln gibt, verstehe ich absolut nicht.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Es gibt, wie in den anderen Beiträgen auch schon geschrieben, gewisse Hygienevorschriften, wenn man mit Lebensmitteln zu tun hat. Auch, wenn man diese eben "nur" verkauft und nicht selber backt oder zubereitet. Ich denke nicht, dass hier das generelle Schmuckverbot gemeint ist, sondern eben nur an den Armen und Händen. Ohrringe und Halsketten dürften kein Problem sein.

Klar, dass die Verkäuferinnen die Ware nicht direkt mit den Händen anfassen, sondern Handschuhe hierfür nehmen (so sollte es zumindest sein; habe es auch schon anders erlebt), aber trotzdem ist Schmuck an den Händen totaler Keimträger und die Keime können durch einen nicht durchdachten Handgriff auf die Lebensmittel übertragen werden.

Ich mag auch nicht von Verkäuferinnen bedient werden, deren Armbänder das Essen berühren. Die Hygienevorschriften haben hier schon ihren Sinn und Zweck. Wer das nicht einsieht, soll sich einen anderen Job suchen.

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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