Streit um "ewige Schönheit" Nofretete

vom 16.04.2007, 20:51 Uhr

Zwischen Ägypten und Deutschland gibt es mal wieder einen handfesten Streit: diesmal geht`s um die Büste der Gattin Echnaton s (oder auch Tut Ench Anton, der mit dem goldenen Sarg ;D).

Der bisherige Stand (und Ursache) ist, dass das Berliner Ägyptische Museum die Büste trotz eines Ausleihantrages der Ägypter (und eines deutschen Vereines) dieselbe nicht verleihen möchte. Die Gründe hierfür wären, laut dem Direktor des Museums, dass "ernstzunehmende konservatorische und restauratorische Bedenken" bestünden. Jedoch gibt es seit Jahren einen schwelenden Streit um die Rückgabe der Büste an Ägypten, die seit mehr als 90 Jahren in deutschem Besitz ist, und aus deutscher Sicht damals rechtmäßig erworben wurde. Die Ägypter sehen das natürlich anders, und darin dürfte der eigentliche Grund liegen - Dass man befürchtet, dass die Statue wohl als dauerhafte Leihgabe in Ägypten bleibt, ähnlich der Beutekunst aus Deutschland, die nach dem Zweiten Weltkrieg immernoch in Museen der Allierten lagert. Man denke an den letzten Rückgabestreit darüber zwischen Russland und Deutschland, da die Russen die Beutekunst aus Deutschland kurzerhand per Duma entscheid als russisches Eigentum deklarierten.

Die Büste der Nofrete, insgesamt 48 cm hoch, wird in dem Ägyptischen Museum in Berlin ausgestellt und wurde 1912 vom deutschen Archäologen Ludwig Borchardt in Ägypten ausgegraben. Die Büste wird oft als Sinnbild für "ewige Schönheit" gebraucht und kann, wie oben erwähnt, im Ägyptischen Museum in der Bodestr. 1-3 in Berlin besichtigt werden.

» KrashKidd » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



KrashKidd hat geschrieben:Zwischen Ägypten und Deutschland gibt es mal wieder einen handfesten Streit: diesmal geht`s um die Büste der Gattin Echnaton s (oder auch Tut Ench Anton, der mit dem goldenen Sarg ;D).

Hä?

KrashKidd hat geschrieben:Der bisherige Stand (und Ursache) ist, dass das Berliner Ägyptische Museum die Büste trotz eines Ausleihantrages der Ägypter (und eines deutschen Vereines) dieselbe nicht verleihen möchte. Die Gründe hierfür wären, laut dem Direktor des Museums, dass "ernstzunehmende konservatorische und restauratorische Bedenken" bestünden. Jedoch gibt es seit Jahren einen schwelenden Streit um die Rückgabe der Büste an Ägypten, die seit mehr als 90 Jahren in deutschem Besitz ist, und aus deutscher Sicht damals rechtmäßig erworben wurde. Die Ägypter sehen das natürlich anders, und darin dürfte der eigentliche Grund liegen - Dass man befürchtet, dass die Statue wohl als dauerhafte Leihgabe in Ägypten bleibt, ähnlich der Beutekunst aus Deutschland, die nach dem Zweiten Weltkrieg immernoch in Museen der Allierten lagert. Man denke an den letzten Rückgabestreit darüber zwischen Russland und Deutschland, da die Russen die Beutekunst aus Deutschland kurzerhand per Duma entscheid als russisches Eigentum deklarierten.


Ich glaube nicht dass man ägyptische Kunstschätze mit russischer Beutekunst vergleichen sollte. Aber das nur nebenbei.

Ich denke dass der Museumsdirektor mit den konservatorischen und restauratorischen Bedenken nicht unrecht hat. Warst du schonmal lim Agypt. Museum in Kairo? Da werden jeden Tag tausende Touristen durchgeschleust, die Luftfeuchtigkeit ist so hoch, das einem die Brille beschlägt und da ist nichts mit klimatisierten Vitrinen. Das Klima in den Austellungsräumen ist ein Killer für jegliche Substanz (z.B. die Farbe mit der Nofretete gestaltet wurde) Sicher hat Ägypten ein Recht seine Kunstschätze auszustellen, sie sich zu leihen oder auch zurück zu fordern, aber im eigenen Interesse sollten sie erstmal die Zustände in ihrem Museum in dn Griff bekommen.

Das ist meine bescheidene Meinung.

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» gemma81 » Beiträge: 21 » Talkpoints: 15,13 »


Ja das Ägyptische Museum steckt seine Einnahmen bestimmt nicht in die Werterhaltung, dass sieht man dort an allen Ecken und Enden. Aber das liegt ja nicht am Ägyptischen Museum, sondern wieder am Staat, der da auch nichts zuschießt oder es als reine Einnahmequelle betracht - anders kann ich mir so fahrlässiges Verhalten im Umgang mit Kulturgütern (Raumklima) auch nicht vorstellen. In einem Deutschen, na eigentlich in jedem (westlichen) Museum würde solche Zustände schließlich zur Schließung oder Sanierung führen - oder zumindest zu einer Beschränkung der Besucherzahlen, aber das ist ja auch ein anderes Thema.

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