Programmiersprachen selbst lernen oder Kurse besuchen?

vom 25.07.2022, 12:45 Uhr

Die Welt der Programmierung ist bekanntlich ständig im Wandel und die Nachfrage nach Programmierern ist ungebrochen und steigt aktuell auch noch stetig weiter.

Auch wenn viele Programmiersprachen meist ähnliche Funktionalitäten haben oder relativ gleich genutzt werden, so gibt es auch einige Unterschiede. Ich persönlich für meinen Teil versuche mich oft selbst in für mich interessante Programmiersprachen einzuarbeiten und das durch Projekte, die ich mir selbst überlege und umsetze schlussendlich zu verinnerlichen.

Vor kurzem habe ich jedoch einen Beitrag gelesen, dass das Ansehen von sogenannten "Self-teached" Programmiersprachen extrem unterschiedlich bei den verschiedenen Arbeitgebern ist. Mir persönlich ist jemand in meiner Abteilung lieber, der eine Eigenmotivation zum lernen von Dingen hat und sich mit dem Thema der Programmierung permanent beschäftigt und sich versucht weiter zu entwickeln, als jemand der einfach nur einen Kurs besucht um nachweisen zu können, dass er bestimmte Fähigkeiten hat, da er das betreffende Zertifikat erworben hat.

Von einem Arbeitgeber habe ich nun jedoch auf persönlichem Wege eine genau gegenteilige Auffassung mitgeteilt bekommen. Demnach seien Programmierer, die sich in Programmiersprachen eigenverantwortlich einarbeiten bei ihnen weniger gefragt, da sie deren Fähigkeiten für geringer ausgeprägt halten.

Wie seht ihr das, beziehungsweise wie verfahrt ihr selber? Welche Vor- und Nachteile seht ihr im Konzept des selbst getriebenen Lernens in diesem Bereich?

» Mulucki1989 » Beiträge: 439 » Talkpoints: 11,25 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Wenn du dir das selber aneignest, hast du halt keinen Nachweis, dass du das kannst. Die Gefahr ist viel größer, dass die Programme zwar funktionieren, aber schlecht geschrieben sind, zum Beispiel schlecht kommentiert und nicht nachvollziehbar sind. Andere Leute müssen deine Programme ja warten oder übernehmen. Außerdem arbeitet man in der Programmierung nur selten für sich alleine. Man muss also schon mit Schnittstellen gearbeitet haben und Konventionen verstehen und einhalten können.

Wenn man für sich selber ein kleines Lottoprogramm in Java schreibt, heißt das noch lange nicht, dass man programmieren kann. Dazu gehört auch zum Beispiel Datenstrukturen entwerfen, ein Design erstellen und vieles mehr, was man beim Selbstlernen häufig als nicht so wichtig erachtet. Man wurschtelt irgendwie vor sich hin und meint, was Tolles gemacht zu haben, wenn man was eingibt und was rauskommt, was vielleicht auch noch schön aussieht.

Ich würde als Arbeitgeber nur ausnahmsweise jemanden einstellen, der sich selber eingearbeitet hat und keinerlei Nachweise vorlegen kann. Der Bewerber sollte in dem Gebiet schon mal irgendetwas Vorzeigbares in irgendeiner Programmiersprache geleistet haben. An einen Softwareentwickler werden dann nochmal höhere Ansprüche gestellt als an einen Programmierer

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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