Post wird immer pingeliger bei Abgabe in der Filiale

vom 19.11.2018, 14:41 Uhr

Wenn ich ein Brief in unsere Postfiliale bringe, dann sind die Damen am Schalter inzwischen sehr pingelig. Was vor ein paar Jahren noch anstandslos angenommen, frankiert und befördert wurde, lehnen sie inzwischen oft ab. Schreibe ich noch einen Gruß auf die Rückseite des Briefes, wird der abgelehnt. Auch einen geprägten Umschlag wollen sie nicht annehmen. Einen mit Klebeband zugeklebten Umschlag nehmen sie ebenfalls nicht an. Keine dieser "Unregelmäßigkeiten" steht dabei im Adressfeld oder unten auf der Vorderseite, wo die Post den maschinellen Code aufdruckt!

Und es wird immer pingeliger: Der Name des Empfängers darf nicht über drei Zeilen gehen, wobei die Anrede angeblich dazu zählt. Das kenne ich eigentlich anders. Die Anrede wie "Frau", "Herr", "Firma" oder "Familie" habe ich immer in eine eigene Zeile über den Namen geschrieben! Und wenn dann der Name sehr lang war, was vor allem bei Behörden der Fall war (z.B. Der Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein, - Staatskanzlei -), habe ich immer in einer weiteren Zeile weiter geschrieben. Der Umschlag war ja nicht einmal lang genug, um alles in eine Zeile zu bekommen!

Und letztens wiesen die Damen meinen Brief zurück, weil ich die Adresse nicht in gut lesbaren Druckbuchstaben geschrieben habe! Meine Handschrift ist zugegebenermaßen nicht gerade schön, aber immerhin doch recht gut lesbar. Aber der Brief wurde zurückgewiesen, weil angeblich die Adresse nicht maschinenlesbar wäre. Ich solle den Brief wieder mitnehmen, einen neuen Umschlag ordnungsgemäß beschriften und ihn dann wieder bringen! Und selbst Druckbuchstaben wurden bereits bemängelt, weil es eben keine Normschrift war.

Ich weiß nicht, was unsere Filial-Damen sich dabei denken oder was das soll.Ich kaufe meist nur noch die Briefmarken in der Filiale und schmeiße die Briefe in den Briefkasten. Von dort werden sie anstandslos befördert. Ich habe zumindest noch keinen zurück bekommen mit den geschilderten Beanstandungen.

Habt Ihr auch solche Erfahrungen in Postfilialen machen müssen? Kennt Ihr diese angeblichen Normen, wie ein Brief zu verpacken und zu beschriften ist? Haltet Ihr Euch an solche Vorschriften und quetscht den Namen noch in eine Zeile bzw. schreibt extra in maschinenlesbarer Druckschrift? Kennt Ihr die Normschrift und könnt sie schreiben?

» rasenderrolli » Beiträge: 1058 » Talkpoints: 16,66 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hier wird alles angenommen, was genügend frankiert ist. Bei Briefen, die beispielsweise quadratisch sind oder Karten, die rund sind, muss mehr Porto drauf. Ansonsten wird hier überhaupt nichts beanstandet. Wo wohnst du denn, dass es bei euch so tragisch ist, wie man einen Brief beschriftet und ob er einen geprägten Umschlag hat. Ein Gruß auf dem Brief kenne ich nicht und sowas schreibt man ja auch in den Brief. Ansonsten kann man hier auch mit Klebestreifen den Brief zukleben. Ist er zu schwer, muss dann eben auch mehr Porto drauf.

Es ist noch gar nicht so lange her, da habe ich aus dem Urlaub von einem Bekannten eine Karte bekommen. Diese Karte war ein einfacher Bierdeckel, der beschriftet war und auf der einen Seite stand meine Adresse und auf der anderen Seite war rund herum der Gruß geschrieben. die Briefmarke klebte auf der Seite, wo meine Adresse stand.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ich habe noch nie erlebt, dass ein Brief wegen eines Adressenformats oder wegen Schreibschrift zurückgewiesen wurde. Ich werfe meine Briefe aber auch normalerweise in den Briefkasten. Nur wenn ich mir wegen des Gewichts nicht sicher bin, gebe ich ihn an den Schalter. Ein einziges Mal habe ich einen Brief wegen zu wenig Porto zurückbekommen. Er war zu klein und hätte deswegen ein höheres Porto benötigt.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Mod am 19.11.2018, 16:44, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Bisher wurden alle meine Briefe anstandslos angenommen und befördert. Natürlich gibt es Richtlinien die zu beachten sind, zum Beispiel das die Briefmarke auf der Vorderseite des Briefes angebracht werden muss oder das der Brief das Mindestmaß erfüllt. Ich habe auch schon erlebt das Menschen die Empfängeradresse mit einem schwarzen Stift auf einen dunkelblauen Umschlag geschrieben haben. So ein Brief kann ggf. auch abgelehnt werden weil man die Adresse schlicht nicht lesen kann. Außerdem muss man für spezielle Formen oder Formate etwas mehr Porto bezahlen. Ansonsten sind der Fantasie aber (fast) keine Grenzen gesetzt.

Das mit dem Namen ist ein völliger Schwachsinn. Zwar sollte man den kompletten Namen in eine Zeile schreiben, allerdings gibt es einige Menschen die einen so langen Namen haben das einem einfach nichts anderes übrig bleibt als mehrere Zeilen dafür zu benutzen. Die Anrede zählt selbstverständlich nicht dazu, Sie darf also in eine extra Zeile. Und auch das mit der Handschrift stimmt so nicht. Die Lesegeräte der Post sind auf dem neuesten Stand und schaffen es so ziemlich jede Handschrift zu entziffern. Ich habe schon Briefe gesehen bei denen man echt erstaunt ist das Sie überhaupt angekommen sind, bei den furchtbar geschrieben Adressen darauf.

Ich weiß nicht welches Problem die Damen in deiner Filiale haben oder warum Sie sich so verhalten. Aber entweder du beschwerst dich schriftlich bei der Post über diese Filiale. Oder, und das ist der einfachere Weg, du gibst deine Briefe in Zukunft einfach in einer anderen Filiale ab. Den Stress da jedes Mal diskutieren zu müssen würde ich mir nicht freiwillig antun.

» Anijenije » Beiträge: 2730 » Talkpoints: 53,02 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich habe bisher auch keine derartigen Probleme gehabt, wobei ich allerdings meistens die Briefe in den Briefkasten werfe, weswegen sowieso niemand Einspruch erheben kann.

Von einer Anforderung nach nur maximal dreizeiligen Adressen habe ich noch nie etwas gehört. Häufig ist das ja gar nicht möglich. Wenn ich nur an Post an die Personalabteilung meines Arbeitgebers denke, da komme ich auf mindestens fünf Zeilen ohne Anrede (Name des Arbeitgebers, Name der Abteilung, Name des Ansprechpartners, Straße und Stadt). Und wenn ich die Adresse ganz offiziell ausformuliere, dann wird sogar der Name des Arbeitgebers bereits zweizeilig, weil noch der Standort genannt werden muss.

Auch was meine Handschrift betrifft, hat sich noch nie jemand beschwert. Obwohl ich nicht normschriftlich schreibe, kann sie normalerweise von jedem gelesen werden. Deswegen gibt es auch keine Beschwerden. Ich habe das Gefühl, dass das Problem speziell bei den Mitarbeitern deiner Filiale liegt.

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» lascar » Beiträge: 4414 » Talkpoints: 782,29 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Meine privaten Briefe sehen eigentlich immer etwas kreativ aus und bisher hat sich noch nie jemand beschwert. Für die Weihnachtskarten habe ich zum Beispiel immer kleine Aufkleber, die ich auf die Umschläge klebe und ich wurde sogar schon von einer Postangestellten gefragt, wo ich die Aufkleber gekauft habe.

Wenn ich mal Probleme hatte dann immer mit großen Umschlägen, die etwas zu schwer waren oder die auch mit viel gutem Willen nicht durch den Schlitz gepasst haben, der die Höhe misst. Das war aber alles gerechtfertigt, wenn die Briefe so angenommen worden wären hätten die Empfänger wahrscheinlich Nachporto bezahlen müssen.

Ich habe einen guten Tipp für dich. Kleingeld aufbewahren und Briefmarken in Zukunft am Automaten kaufen. Wenn du keinen Automaten vor der Post stehen hast kannst du in der Post auch Briefmarkenbogen kaufen und zu Hause frankieren. Einen Briefkasten gibt es bei euch ja sicherlich.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


rasenderrolli hat geschrieben:Kennt Ihr diese angeblichen Normen, wie ein Brief zu verpacken und zu beschriften ist?

Es ist garnicht so einfach, da sich die Bestimmungen ändern. Auch für Briefe ins Ausland ist das sehr wichtig, weil Unterschiede erheblich sein können. Wie adressiere ich einen Brief richtig. Die Beschleunigung im Betriebsablauf verlangte nach einer Maschinenlesbarkeit. Dazu wird den Briefen noch ein in mit sichtbarem Licht kaum lesbarer Farbe gedruckter Scancode aufgetragen, nachdem die Adresse erfasst wurde.

Alle Briefe, die nicht sofort erkannt werden, werden dann manuell aussortiert. Das passiert auch mit den meisten handschriftlich verfassten Briefanschriften. Ist die Adresse gar unleserlich, gehen die Briefe an eine Zentrale in Marburg. Die Bediensteten dürfen sogar zur Feststellung des Empfängers den Brief öffnen und sind somit vom Briefgeheimnis entbunden.

Die Post möchte nun den dadurch entstehenden Zusatzaufwand möglichst gering halten, und die Bediensteten am Schalter sind dann wohl genauer geworden als vor ein paar Jahren.

Es gibt sogar Postfilialen, bei denen wird zum Briefmarkenkauf am Schalter überhaupt kein Bargeld mehr angenommen. Man muss ein Girokonto haben und kann dann mit der Karte per Überweisung bezahlen. Als ich das das erste Mal erlebte, war ich ziemlich überrascht. Auch das Bargeld für Auszahlungen kommt vorne vor dem Schalter aus einem "komischen" Kasten, der wie ein Geldzählautomat aussieht. Wenn man Pech hat, grapscht dann ein anderer Kunde da rein. Die Frage, die sich mir aufdrängt, ist das die berühmte Digitalisierung?

Früher gab es schon immer Zeiten, wo Vorschriften ganz genau genommen wurden. Da Beamten nicht streiken dürfen, haben sie zum Mittel "Dienst nach Vorschrift" gegriffen. Insofern würde ich nicht unbedingt jetzt den Bediensteten im von @rasenderrolli genannten Postamt den "Schwarzen Peter" zuschieben wollen. Vielleicht beim nächsten Besuch diesen Begriff einmal in die Debatte werfen?

» Gorgen_ » Beiträge: 1058 » Talkpoints: 374,04 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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