Muss man Absagen eigentlich immer begründen?
Bei mir steht demnächst ein Klassentreffen an, leider. Obwohl mein Abschluss schon so lange her ist und ich die ehemaligen Klassenkameraden auch gar nicht gesehen habe bis auf ein paar Ausnahmen, habe ich ehrlich gesagt keine große Lust da hinzugehen. Ich könnte mir ehrlich gesagt interessantere und spannendere Dinge vorstellen, die ich in der Zeit unternehmen könnte. Außerdem ist es auch nicht so, dass ich die Schulzeit irgendwie in positiver Erinnerung hätte oder so. Im Gegenteil, ich bin froh, dass sie endlich vorbei ist und dass das Kapitel endgültig abgeschlossen ist und nicht wiederkehren wird.
Daher habe ich überlegt, ob ich meine Teilnahme bis zu der genannten Frist eben einfach absage ohne irgendwelche Gründe zu nennen. Ich finde einfach, dass das niemanden etwas angeht und sehe auch nicht ein, warum ich da großartig mich rechtfertigen sollte. Eine Freundin von mir meint jedoch, dass das gar nicht gehen würde. Man müsste bei einer Absage immer eine Begründung liefern, warum man nicht kommen würde, alles andere wäre unhöflich und respektlos. Sie rät mir vehement davon ab, wobei ich das nicht so ganz verstehen kann. Ich finde nämlich nicht, dass man immer eine Begründung liefern muss, wenn man absagt. Schließlich geht das doch niemanden was an wie ich finde.
Wie seht ihr das? Muss man Absagen eurer Ansicht nach immer begründen oder würdet ihr durchaus auch ohne jede zusätzliche Erläuterung oder Rechtfertigung absagen?
Ich kann gut nachvollziehen, dass man sich für eine Absage immer eine Begründung parat legt. Ich hatte es auch lange Zeit, dass ich der Meinung war den Personen dann eine Begründung für meine Absage liefern zu müssen.
Mittlerweile habe ich mir das aber abgewöhnt und sage dann teilweise einfach nur, dass ich nicht kann und leider absagen muss. Wenn dann schon mal gefragt wird, warum ich denn nicht kann, ignoriere ich das oft sogar. Dabei kommt es dann aber darauf an, wer eben fragt, warum ich verhindert bin. Aber generell bin ich auch der Meinung, dass es niemanden etwas angeht, warum eben absagt.
Ich finde nicht, dass man sich in diesem Rahmen dafür rechtfertigen muss wieso man nicht auf das Klassentreffen geht. Es ist eine Zwanglose Veranstaltung die auf Freiwilligkeit beruht, wenn jemand nicht kommen kann oder möchte, dann ist das so zu akzeptieren. Aber einen Grund würde ich dafür nicht einfordern oder gar nennen, denn das geht die Leute nichts an.
Etwas anderes wäre es, wenn es sich dabei um eine Pflichtveranstaltung handelt wie z.B. eine Hauptversammlung von der Arbeitsstelle her aus. Wenn man dort nicht kann, weil man z.B. ein Kind betreuen muss oder arbeiten muss, dann sollte man das ganze schon begründen können und auch direkt bei der Absage mit hinzufügen da es ein besseres Licht macht. Ansonsten würden sowieso nachfragen kommen, wieso man an dieser Pflichtveranstaltung nicht teilnehmen kann.
Ich denke, dass man bei einem Klassentreffen nichts sagen muss, warum man nicht kommen mag. Wobei ich schon einen Grund nennen würde, wenn ich ehrlich bin. Gerade, wenn man einfach keine Lust auf ein Klassentreffen hat und abzusehen ist, dass da auch in ein paar Jahren kein Interesse vorhanden ist, sollte man meiner Meinung nach so ehrlich sein und zugeben, dass man da eben kein Interesse hat. Natürlich muss man das nicht, aber es wäre denke ich ganz fair.
Ich habe zu Klassentreffen eine ähnliche Einstellung wie die Threaderstellerin und ein für allemal mit dem Affentheater abgeschlossen. In meinen Augen ist es höflich, ein Treffen abzusagen, aber man ist mitnichten verpflichtet, eine Begründung zu liefern. Gerade wenn man die Leute sowieso nur alle fünf oder zehn Jahre mal trifft und im Regelfall gar nicht leiden konnte, muss man sich ja nicht noch zusätzlich rechtfertigen.
In meinen Augen ist es sogar einer der großen Vorzüge des Erwachsenseins, dass ich endlich gelernt habe einfach nur zu sagen: "Da habe ich keine Zeit." Es handelt sich schließlich nicht um einen Gerichtstermin, und nach allem, was meine ehemaligen Klassenkameraden von mir wissen, könnte ich da einen Geburtstermin haben, beruflich in Hongkong sein, eine Ausstellung eröffnen oder eine Theaterpremiere verfolgen.
Ich begründe Absagen mittlerweile aus Prinzip nur noch bei Leuten, an deren persönlichem Wohlwollen mir etwas liegt. Ansonsten wird eben gelogen und irgend etwas vom Pferd erzählt. Wieso sollte jemand, der alle fünf Jahre der Form halber angedackelt kommt, ein Recht auf Fakten aus meinem Privatleben haben?
Ich denke nicht, dass es von meinen Klassen zu einem Klassentreffen kommen wird, aber wenn es mal eines geben sollte, dann würde ich dahin auch nicht gehen wollen, weil ich einfach keinen Bezug mehr zu der Klasse habe. Da ich nicht wüsste, wie ich es sagen sollte, würde ich in dem Moment wohl auch einfach absagen, ohne eine großartige Begründung zu nennen.
Ich finde es wichtig, dass man absagt, damit diejenigen, die ein solches Treffen organisieren, auch die Anzahl der Teilnehmer kennen. Aber eine Begründung muss meiner Meinung nach nicht zwingend sein. Ich wüsste auch nicht, warum es unhöflich und respektlos sein sollte, wenn man absagt, ohne eine Begründung dabei zu nennen.
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