Mit den Verwandten zusammen in einem Haus leben?

vom 05.12.2021, 13:34 Uhr

Ich habe gerade einen Film gesehen und mir danach die Frage gestellt, ob ich das so machen würde. In dem Film ging es darum, dass sich die Eltern eines Sohnes ein Haus gekauft haben. Dann sind die Mütter der Eltern mit eingezogen und auch der Bruder mit seiner Familie. Das Haus war groß genug, aber ist das wirklich etwas, was im Alltag Spaß macht?

Ich habe jetzt nicht so ein Verhältnis zu meinen Eltern, Schwiegereltern und auch meinen Geschwistern, dass ich die ständig sehen muss und vor allem keinen richtigen Rückzugsort mehr habe. Wie seht ihr das? Könntet ihr das und wäre das für euch eher ein Traum oder Albtraum?

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Für mich wäre es ein Alptraum gewesen, mit meinen Eltern oder Geschwistern in einem Haus zu wohnen. Bei anderen Eltern oder einem anderen Ich wäre es vielleicht ein Traum gewesen. Man kann das nicht so pauschal sagen. Kommt halt auf die Beziehung zwischen Eltern und Kindern an. Manchmal klappt das sehr gut, oft aber nicht. Es scheint eher nicht zu klappen, wenn es die Schwiegereltern der Frau sind.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Mehrgenerationenhäuser sind nun wahrhaftig keine neue Erfindung und haben auch ganz konkrete Vorteile, vom finanziellen Aspekt über die gegenseitige Hilfe der Generationen untereinander bis hin zu Fragen der Nachhaltigkeit und des menschlichen Sozialverhaltens. So viele Einfamilienhäuser stehen fast ganz leer, und nur einzelne ältere Leute kullern darin herum, während gleichzeitig Wohnraum händeringend gesucht wird. Der "Spaß" spielt in meinen Augen hier sowieso nur eine untergeordnete Rolle.

Ich selber bin auch eher für Einzelhaltung geeignet, aber wenn nötig, könnte ich mich auch mit einer Mehrfamilienlösung arrangieren. Etwa, falls ich in finanzielle Schwierigkeiten geraten würde oder ein Familienmitglied akut oder dauerhaft Hilfe braucht. Manchmal muss man eben in den sauren Apfel beißen und ein Wohnarrangement in Kauf nehmen, das man sich vielleicht so nicht gewählt hätte.

» Gerbera » Beiträge: 11289 » Talkpoints: 41,52 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Mit meiner Verwandtschaft unter einem Dach zu leben, wäre mein absoluter Alptraum. Nicht nur, dass ich zu meiner Familie kein sonderlich enges Verhältnis habe, sie gehen mir schon unerträglich auf die Nerven, wenn sie nur mal einen Nachmittag zu Besuch sind. Die Vorstellung, sie im selben Haus zu haben, selbst mit eigener Wohnung, ist für mich der absolute Horror.

Ehrlicherweise bin ich charakterlich aber ohnehin am ehesten für ein eremitisches Dasein fernab jeglicher Gesellschaft geeignet. Ich kann schon nicht nachvollziehen, dass Leute es erstrebenswert finden, mit einem Partner zusammen zu leben. Insofern wäre ein Einzug in ein Haus mit noch mehr Leuten für mich völlig undenkbar.

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» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Für mich wäre das absolut nichts. Kontakt haben mein Mann und ich von der ganzen Verwandtschaft her eigentlich nur zu unseren Eltern, aber mit diesen würden wir auf keinen Fall zusammenleben wollen. Auch wenn das Verhältnis jeweils nicht so schlecht ist, sind wir beide trotzdem froh, dass uns je über 100 Kilometer trennen, so dass es auch gar nicht einmal zu spontanen Besuchen kommen kann.

Uns ist es oft schon zu viel, wenn die Eltern zu häufig Besuche einfordern. Ein Zusammenleben wäre daher in jeglicher Hinsicht katastrophal. Mein Mann und ich witzeln dabei regelmäßig über unsere Nachbarn, die in unserem Alter sind, ebenfalls ein Kind haben und mehrmals pro Jahr für je ein bis drei Wochen bei ihren Eltern übernachten. Was für sie wunderschön ist und dazugehört, würde für uns schon nach einem Tag in einem Nervenzusammenbruch enden.

Wir sehen unsere Eltern ganz gerne, allerdings reicht uns da ein Besuch von jeweils ein paar Stunden vollkommen aus. Eine Übernachtung ist schon viel zu viel und das Zusammenwohnen würde daher auch gar nicht klappen. Dafür sind wir zu unterschiedlich. Man merkt einfach, dass schon nach wenigen Stunden die Luft raus ist und es dann gerade bei meinem Mann und seinen Eltern schnell zum Streit kommt, weil die Ansichten so unterschiedlich sind, was verschiedene Themen betrifft.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ich könnte mir durchaus vorstellen, mit mehreren Familien oder Parteien in einem Haus zu wohnen, aber es müssen ja nicht die eigenen Verwandten sein. Wenn es hauptsächlich darum geht, Wohnraum nicht zu verschwenden oder leer stehen zu lassen, dann ist es ja egal, mit wem man sich so ein Anwesen teilt.

Mit meinen eigenen Eltern wollte ich schon als Student nicht mehr so gern in einem Haus wohnen, weswegen ich trotz der örtlichen Nähe meines Studienorts damals lieber in ein Studentenwohnheim gezogen bin. Denn meine Mutter tendiert stark dazu, sozialen Druck auszuüben und sich außerdem ständig Sorgen zu machen. Da wäre jedes späte oder zu einer ungewöhnlichen Uhrzeit stattfindende Nachhausekommen misstrauisch oder sorgenvoll beäugt worden.

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» lascar » Beiträge: 4404 » Talkpoints: 780,84 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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