"Mein Kampf" auf Bestsellerlisten, würdet ihr es lesen?

vom 16.04.2016, 21:49 Uhr

Ich hatte damals im Geschichtsunterricht gelernt, dass das Buch "verboten" war, was ich schon eigenartig fand, dass man ein Buch verbietet. Ja, cooper, nicht richtig "verboten", aber bekommen hat man es nicht und das ist dann Wortglauberei, es so genau zu nehmen. Und inzwischen ist aber das Urheberrecht ausgelaufen und daher kann es wohl frei nachgedruckt werden (oder so ähnlich war es).

Das Buch würde ich nicht lesen. Einfach weil ich nicht so gerne dicke Schinken lese. Wenn es das als DVD gäbe - vielleicht. Ich hätte es aber gut gefunden, das beispielsweise im Geschichtsunterricht zu lesen. Das Dritte Reich haben wir in der Schule so behandelt, wie alle andren Themen. Man musste Jahreszahlen auswendig lernen oder irgendwelche Dinge definieren müssen, z.B. was ist Sozialdarwinismus - also super langweilig. Stattdessen das Buch durchzuarbeiten und darüber zu reden hätte ich spannender gefunden.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Zitronengras, natürlich hat man das Buch bekommen. Das gab es neu im Ausland und gebraucht auf dem Flohmarkt oder im Antiquariat. Das war überhaupt nicht anders als bei anderen Büchern, die aktuell nicht gedruckt werden und deren letzte Auflage ausverkauft ist. Das hat nichts mit Wortklauberei zu tun.

Dagegen gibt es tatsächlich verbotene Bücher. Fanny Hill, ein erotischer Roman aus dem 18. Jahrhundert war beispielsweise bis 1969 in Westdeutschland aufgrund von Paragraph 184 Strafgesetzbuch als Verbreitung pornografischer Schriften verboten. Dabei waren damals normale Filme schlimmer. :lol:

In der DDR war Kafka oder Musil lange ein Problem. Dafür darf man hier "Wir sind Priesterinnen" nicht mehr kaufen, weil die Erzdiözese München gegen den Verlag vorgegangen ist. Das ist schon anders als bei Hitlers Machwerk, das es leicht zu kaufen gab und gibt.

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ich habe das Buch nicht gelesen, weil es mich eher nicht interessiert hat. Ich fand die Filme und Darstellungen in den Geschichtsbüchern und im Unterricht schon immer sehr schlimm. Da würde ich das nicht auch noch aus der Sicht von Hitler lesen wollen.

Allerdings habe ich gehört, dass sich bei dem Buch " Mein Kampf" um eine Fälschung handeln soll. Das Buch wäre angeblich gar nicht von Hitler geschrieben worden oder würde dessen Schriften enthalten. Ich habe mich damit aber nie genauer beschäftigt.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Meine Eltern hatten noch eine alte "Originalausgabe" dieses Buches im Bücherschrank, und ich habe als Jugendlicher gelegentlich mal ein paar Seiten gelesen. Daher hält sich meine Neugier stark in Grenzen, weil es aus meiner Sicht ein furchtbarer Text ist, bezogen auf Schreibstil und Inhalt. Ich habe damals immer nur kurze Abschnitte geschafft und musste es dann genervt weglegen.

Dass das Buch neuerdings wieder populär wird, wundert mich allerdings nicht. Immerhin scheint ja ein gewisser Teil der Bevölkerung wieder Gefallen an rechtsnationalem Gedankengut zu finden, und das Buch gilt für viele wahrscheinlich als "geistiges Epizentrum" dieser Weltanschauung.

Benutzeravatar

» lascar » Beiträge: 4414 » Talkpoints: 782,29 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Das Buch ist sehr interessant und enthält viel zum damaligen Geschehen und hilft, einiges zu verstehen. Eine besondere Gefahr sehe ich nicht darin. Nochmal lesen würde ich es allerdings nicht. Dies liegt vor allem daran, dass ich im Moment sowieso eher Krimis lese und auch nicht mehr so die Lust wie früher. Das soll jeder machen, wie er will.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^