Lehrerin bestraft, wegen zu teuren Schüler-Geschenkes

vom 10.01.2015, 17:27 Uhr

Warum dürfen Lehrer in Berlin nur Geschenke bis 10 Euro annehmen, aber Berliner Abgeordnete jedoch dürfen Geschenke bis zu 400 Euro entgegennehmen. Ist das vielleicht gerecht? So wurde eine Lehrerin bestraft mit einer Geldstrafe von 4.000 Euro, weil sie ein Abschiedsgeschenk ihrer Schüler im Wert von 198 Euro angenommen hatte.

Dem Vater eines Schülers gefiel das nicht, der Lehrerin ein Geschenk zu überreichen und so zeigte er sie an. Da es sich um eine Abschlussklasse handelte, kann man auch nicht von einer Vorteilnahme ausgehen, da das Schuljahr zu Ende war.

Aber so sind die Menschen. Die Eltern freuten sich über eine gute Lehrerin, von der ihre Kinder unterrichtet wurden und dieser eine Vater hatte nichts Besseres zu tun, als die beliebte Lehrerin anzuzeigen. Wenn man jetzt aber rechnet dass in der Klasse vielleicht 20 bis 30 Schüler waren und jeder Schüler für 10 Euro ein Geschenk gekauft hätte, wäre insgesamt mehr zusammengekommen.

Heißt das, dass für alle Schüler gemeinsam nur bis 10 Euro die Grenze gilt oder darf jeder bis 10 Euro schenken? Gilt diese Grenze nicht auch für Lehrer im Landeshaushalt, wenn es um Freiflüge, Freiplätze oder Freifahrten für Klassenfahrten geht? Da wird nichts gesagt!

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich hab das so verstanden, dass die gesamte Klasse nur ein Geschenk bis zu 10€ Wert verschenken darf und nicht 10€ pro einzelnem Schüler. So wirklich nachvollziehen kann ich das auch nicht, wenn ich ehrlich bin. Schließlich war das Schuljahr ja zu Ende, sodass man in meinen Augen wirklich nicht von Vorteilsnahme oder versuchter Manipulation sprechen kann. Aber aus irgendwelchen Gründen hat es diesem einen Vater nicht gepasst, dass die Lehrerin nicht so beliebt war.

Wir wissen jetzt nicht, was dieser einzelne Vater, der sie angezeigt hat, beruflich gemacht hat. Möglicherweise ist er auch Lehrer und ist bei seinen Schülern nicht so beliebt, sodass er neidisch wurde und ihr dann auf so eine gemeine Weise eine reinwürgen wollte. Dabei kann sie ja nichts dafür, dass sie bei den Schülern so gut ankommt, was man in meinen Augen auch an dem Wert des Geschenkes von 198€ sehen kann. Ich glaube nicht, dass eine Klasse so viel Geld für eine Lehrerin zusammenlegen würde, die sie hasst.

Benutzeravatar

» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich wusste gar nicht, dass es da eine Grenze gibt. Wir haben unseren Lehrern auch etwas geschenkt, als wir bestanden hatten und das war sicherlich auch vom Preis her zu viel. Meiner Meinung nach ist fair dann schon etwas anderes, immerhin muss man ja auch mal Danke sagen im Leben und der Lehrer war dann ja auch jahrelang für die Schüler da.

Ich verstehe es aber auch so, dass es eben um die Geschenke geht. Heißt ein Geschenk darf nur 10 Euro kosten und eben keine 400 €. Es ist schon sehr schade, dass man das nicht pro Schüler auslegt und der Frau nun eine solche Strafe aufbrummt. Verdient hat sie das nicht. Der Vater ist aber auch lächerlich mit seiner Klage.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47758 » Talkpoints: 8,52 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich kann mir nur vorstellen, dass das Kind des klagenden Vaters nicht gut abgeschnitten hat mit seinem Abschlusszeugnis. Inzwischen wurde aber auch so weit ich mich erinnere in Bayern aufgerufen zu einer Spende, um der Lehrerin die 4.000 Euro zu ersetzen, die sie an die Staatskasse zahlen musste.

@Olly173, ich sehe das etwas anders mit der Beliebtheit der Lehrerin. Natürlich kann sie etwas dafür, dass sie beliebt ist. Wenn ein Lehrer für die Schüler da ist, sie akzeptiert und mit ihnen einen guten Umgang pflegt und ihnen hilft, so gut es geht, dann gibt sie sich Mühe und die Schüler sind ihr nicht egal.

Ich finde auch den Unterschied nicht richtig, den man bei Lehren macht und bei Abgeordneten.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Also ich finde man sollte man Lehrern gar keine Geschenke machen, da sie immerhin für diesen Beruf bezahlt werden und nichts anderes als ihren Job machen egal wie nett oder toll sie sind. Das beschenken eines Lehrers ist nicht nötig. Das ist ungefähr genauso wie, wenn ein Angestellter seinem Chef Geschenke macht "weil er ja so ein toller Chef ist".

Man kann auch ohne materielle Dinge einem Lehrer zeigen das man ihn mag ohne ihm ein Geschenk von zehn Euro pro Schüler zu machen. Das sind immerhin bei einer Klasse von sagen wir mal 25 Schülern 250 Euro und das sind fünf Schüler weniger als ich in meiner Kasse habe. Und das alles dafür das der Lehrer seinen Job gemacht hat für den er immerhin nicht gerade schlecht bezahlt wird. Deshalb finde ich es angebracht das Geschenke nicht mehr als 10 Euro kosten dürfen.

PS: Für 250 Euro kaufen sich andere Leute einen Fernseher beziehungsweise ein neues Handy oder dergleichen. ;)

» Tingel95 » Beiträge: 12 » Talkpoints: 3,04 »


Hier in NRW sind 25€ bzw 1€ pro Schüler erlaubt und das auch nur noch einmal im Jahr. Früher habe ich meistens etwas zu Weihnachten und zum Geburtstag bekommen, dass ist jetzt verboten. Stören tut mich das aber nicht, auch wenn es natürlich eine nette Geste war.

Wir haben es an meiner Schule so eingeführt, dass die Abschlussklassen etwas für die zukünftigen Schüler kaufen. Letztes Jahr war es zum Beispiel zwei neue Sofas für den Aufenthaltsraum der 9. und 10. Klasse, davor waren es Tischtennisschläger und Fußbälle, die beim Hausmeister ausgeliehen werden können. Die Schüler geben dafür jeder 2-5€, jeder eben so viel wie er kann.

Ich finde das eine viel bessere Idee, denn es bewirkt nachhaltig etwas und ich als Lehrerin kann mir auch selber ein Buch kaufen und muss nicht auf die Gutscheine meiner Schüler warten :wink:

» JadeC » Beiträge: 677 » Talkpoints: 1,71 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^