In Schulen keine ausgestopften Tiere zum Anfassen mehr?

vom 23.07.2020, 15:44 Uhr

In unserer Schule gab es in der Biologiesammlung sehr viele ausgestopfte Tiere. Es war immer ein Highlight, wenn wir sie im Biologieunterricht von allen Seiten betrachten und anfassen konnten. Beim letzten Klassentreffen und einer Schulführung vom Schuldirektor persönlich anlässlich unseres runden Jubiläums waren diese Tiere hinter Glas und durften nicht mehr angefasst werden. Der Schuldirektor erklärte das wegen des Arsens in den Präparaten.

Gibt es in den Schulen eurer Kinder noch ausgestopfte Tiere zum Anfassen oder sind diese mittlerweile alle hinter Glas? Wenn eure Schulzeit noch nicht solange zurück liegt: Hattet ihr nach neueren Methoden ausgestopfte Tiere, die auch angefasst werden durften? Welche haben euch besonders gut gefallen? Ist das Anfassen der Präparate für die Schüler wichtig für den Lerneffekt und für die Beziehung zu dem Tier?

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich habe die Tiere noch nie anfassen wollen, ich fand das immer total gruselig, Tiere auszustopfen, das hat mir als Kind eher Angst gemacht, solche Tiere zu sehen. Zudem hatte ich mal irgendwo gelesen, dass die giftig sind und man die nicht anfassen sollte, daher habe ich noch nie im Leben ausgestopfte Tiere angefasst und ich schaue mir die auch nicht gerne an. Es ist für mich heute immer noch irgendwie befremdlich, dass man Tiere ausstopft.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern ob und in welcher Schule wir überhaupt ausgestopfte Tiere als Anschauungsmaterial gehabt haben. Wenn dann hat die Biolehrerin vielleicht mal ein Tier mitgebracht wenn es genau um dieses Thema ging. Aber das war meines Wissens auch nur sehr selten der Fall. So rumgestanden sind die nie einfach in Räumen bzw. im Biosaal.

Ich persönlich bin auch der Meinung, dass man solche Präparationen auch nicht wirklich anfassen muss. Wie ich oben schon geschrieben sind, wären diese Tierkörper für mich ein reines Anschauungsmaterial. Schüler sind doch keine kleinen Kinder mehr die alles mit dem Tastsinn erfühlen können müssen. Ich persönlich hätte da vermutlich auch eher einen Ekel wie Interesse empfunden wenn ich diese toten Tiere anfassen hätte dürfen oder sollen. Ich finde es also nicht schlimm wenn diese hinter Glasscheiben geschützt werden.

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,00 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Mich hat es gerade sehr überrascht, dass es scheinbar in anderen Schulen üblicherweise ausgestopfte Tiere gab. Ich kenne das ehrlich gesagt weder von mir, noch von Freundinnen aus anderen umliegenden Schulen. Ich weiß nicht, ob das daran liegt, dass das schon abgeschafft wurde als ich zur Schule ging oder ob es hier einfach starke regionale Unterschiede gibt oder es explizit von der Schule abhängig ist.

Wie ich als Kind oder Jugendliche darauf reagiert hätte weiß ich ehrlich gesagt gar nicht. Ich glaube allerdings, dass ich auch in gewissen Maße neugierig gewesen wäre. Mein Papa hatte mal einen echten Dachsschwanz als Schlüsselanhänger und auch das empfand ich als Kind schon als faszinierend. Heutzutage weiß ich nicht, ob es mich eher schockieren würde, da ich auch keinen Echtpelz tragen würde und inzwischen kein Fleisch mehr esse. Natürlich ist das in dem Fall etwas anderes aber es fühlt sich trotzdem "echt" an und sieht auch so aus.

» bambi7 » Beiträge: 1248 » Talkpoints: 16,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Wir hatten eine riesige Biologiesammlung, aber die Tiere standen so weit wie möglich hinter Glas. Anfassen war da nie eingeplant, schließlich verbessert das nicht unbedingt die Qualität und Haltbarkeit. Und die ältesten Exemplare der Sammlung waren bereits zu meiner Schulzeit über 100 Jahre alt und wegen der Artenschutzbestimmungen nicht mehr zu ersetzen.

Aber wir hatten damals auch noch ein echtes menschliches Skelett, das mit Sicherheit aus irgendwelchen Kolonien stammte. Das war auch hinter Glas, gelernt wurde aus moralisch -ethischen Gründen auch damals am Gipsmodell.

Und die lebenden Tiere der Sammlung waren auch nicht zum Anfassen da. Da durfte man nur beobachten. Angefasst haben wir tatsächlich nur die toten Exemplare, an denen wir das Sezieren üben durften. Den Geruch von Fisch, der im Hochsommer bis zum Mittag im heißen Auto gelegen hat, habe ich sogar jetzt wieder in der Nase.

» cooper75 » Beiträge: 13325 » Talkpoints: 497,57 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ausgestopfte Tiere in der Schule? Daran kann ich mich wirklich nicht erinnern. Ich hatte so etwas bei einigen Verwandten gesehen, aber nicht in der Schule. Tatsächlich waren im Biologieraum auch nur Schmetterlinge usw. hinter einer Glasvitrine zu sehen, die irgendwie gestorben waren, vielleicht auch so käuflich erworben wurden und mehr. Doch z.B. ein Reh oder so war nie dabei.

Heute wird es das ganz sicher selbst aus biologischen Gesichtspunkten wohl kaum mehr geben können, weil dann wieder der Aufschrei der militanten Veganer & Co daherkäme, die empörten Eltern den Lernaspekt da infrage stellen würden und die verstörten Kinder angeblich Albträume hätten. Das war jetzt natürlich überspitzt, aber da würde der Aufschrei nach und nach sicherlich größer werden.

Aus biologischen Gesichtspunkten gehört der Tod sowieso zum Leben dazu und so kann man natürlich auch mal ein Tier sehen, welches man so nicht zu Gesicht bekommt. Das Sezieren von Fröschen war auch nie beliebt und gab es dennoch eine ganze Weile. Auch das vermeidliche befruchtete Ei konnte man unter einem Mikroskop sehen, sodass da einiges zu meiner Zeit möglich war, aber ausgestopfte Tiere waren da nicht bei.

Ich denke, dass die Zeiten, wo solche Relikte der „Schönheit“ oder was auch immer der Sinn teilweise dahinter war, nicht mehr gegeben ist. Aus vielen Gründen, vielleicht auch aus ethnischen Aspekten. Ich kenne jedenfalls niemanden mehr, der so etwas zu seiner Zeit hatte und heute sowieso nicht mehr. Heute wird sich schon über den toten Frosch aufgeregt.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


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