Geburtstagsgeschenk ja, aber zuerst Mindesteinkauf im Shop

Eine deutsche Reederei bot meinem Schatz ein nicht sehr aufregendes Geschenk zum Geburtstag an. Die Wahl stand zwischen einer Kappe und einem Schlüsselanhänger. Diese waren gratis, nur jetzt kommt der Haken, wenn man online mindestens 50 Euro Bestellwert im Onlineshop der Reederei tätigte. Ich konnte diese beleidigende Masche nicht verstehen und wir werden dort nicht einmal für 1 Euro einkaufen.

Was haltet Ihr von Shops mit Pseudo-Geburtstagsgeschenken mit hohem Mindesteinkaufswert? Kann man hier noch von einem Geschenk sprechen oder ist das eine ganz üble Veräppelung?

Ich halte von solchen angeblichen Geschenkaktionen rein gar nichts und finde es auch immer unverschämt, wenn man per E-Mail beispielsweise Einkaufsgutscheincodes geschickt bekommt, für deren Einlösung man aber zunächst im gefühlt 10- bis 20-fachen Wert des Gutscheins einkaufen muss. Ich bestelle in Onlineshops generell so gut wie nie in so hohen preislichen Dimensionen und habe daher meistens nichts von diesen Rabatten. Außerdem würde ich sicherlich auch nicht viel mehr als ursprünglich geplant ausgeben wollen, nur damit ich ein billiges Werbegeschenk dazu erhalte.

Wäre das Shopsortiment nun richtig ansprechend und würde man ohnehin ohne Probleme über den Mindestbestellwert kommen, dann wäre es wohl etwas anderes. Aber meistens sind die Preisgrenzen ja absichtlich so hoch angesetzt, dass man dazu ermutigt wird, noch etwas dazuzukaufen, was man eigentlich nicht gebraucht hätte. Das Geschenk dient dann einfach als Köder, weil sich viele Menschen durch so etwas leicht beeinflussen lassen.

Ich muss aber sagen, dass mir eine Kappe oder ein Schlüsselanhänger in diesem Fall auch nicht überzeugend genug wären. Solche Waren kann man billig in Massen produzieren lassen und bekommt sie auf Messen sogar überall umsonst nach geworfen. Der Preis für das Einzelstück wird die 50 Cent wohl kaum überschreiten, da stimmt in meinen Augen die Relation mit den 50 Euro Mindestwert vorne und hinten nicht.

Auf solche Fake-Geschenke würde ich auch nicht hereinfallen. Also wenn ich ein Geburtstagsgeschenk bekomme, um mich als Kunden anzulocken oder mich für vermeintliche Kundentreue zu belohnen, dann erwarte ich auch, dass dieses Geschenk an keine Bedingungen geknüpft ist.

So hatte ich bei meinem letzten Geburtstag beispielsweise eine Email von meinem Mobilfunkanbieter bekommen, der mich als Geburtstagsgeschenk für meine "Treue" belohnen wollte. So bekam ich einen hochwertig verarbeiteten USB-Schlüsselanhänger und ich hatte noch die Option, auf einen Einkauf von ausgewähltem Zubehör 10 Prozent Nachlass zu bekommen. Das war allerdings keine Bedingung oder so.

Ich habe mir nur den Stick geschnappt (wenn es umsonst ist, kann man das immer gebrauchen ) und bin wieder aus dem Laden gegangen. Es wurde zwar noch einmal betont, dass ich bis zu einer bestimmten Frist Zubehör mit Nachlass kaufen könnte, aber ich brauche nichts, also werde ich diesen Aspekt höchstwahrscheinlich verfallen lassen.

Ich finde solche Scheingeschenke auch nicht eben lustig und für das Unternehmen sind solche Dinge sicherlich auch nicht besonders kundenfördernd. Immerhin wird man bei so einem Geschenk nur sauer, man ist ja auch nicht blöd und merkt, dass das nur eine Verarsche ist. Erlebt habe ich das durchaus auch schon bei einigen Onlineshops, bei denen man eben so mit Geburtsdatum angemeldet ist, aber da finde ich es noch verzeihbar.

Von einem Geschenk würde ich in einem solchen Fall nicht wirklich sprechen und über so ein Geschenk würde ich mich auch nicht freuen, wenn ich dafür noch Dinge kaufen muss, die ich vielleicht gar nicht haben möchte, nur um das Geschenk bekommen zu können. Aber so agieren ja viele Onlineshops, dass sie zum Geburtstag Gutscheine schenken, die dann aber bedeuten, dass man einen Mindesteinkaufswert erreichen muss. Auch über diese Geschenke freue ich mich nicht.

Allein schon so einen Plunder gegen Gegenkauf anzubieten, finde ich fast schon mehr als keck. Hierbei denkt man schon, dass man mit allem Geld machen möchte und dass man am Geburtstag auch wie eine Melkkuh behandelt werden soll. Ich würde auch diese Geschenke nicht einmal ohne Zwangseinkauf haben wollen.

Auch ich halte von solchen "Geschenken" nichts. Naja, meiner Meinung nach sind das auch keine "Geschenke", sondern eher billige Werbungen, die besondere Anlässe wie einen Geburtstag ausnutzen, um für ihre Webseite bzw. ihren Shop zu werben.

In meinen Augen befinden sich solche "Geschenke", "Angebote" oder wie auch immer man sie nennen möchte zwischen Spam und Angeboten. "Angebote" kann man diese "Geschenke" nicht wirklich nennen, da man zu den ausgegebenen 50 Euro etwas billiges dazubekommt, welches keinesfalls einen Kaufgrund darstellen würde. "Spam" sind die Angebote meiner Meinung nach allerdings auch nicht.

Sicherlich sind sie sehr nervig, aber ich vermute mal, dein Freund war bereits einmal Kunde dort, weswegen sie auch seinen Geburtstag kennen. Wenn dies nicht der Fall ist, würde ich das "Angebot" aber auf jeden Fall dem Spam zuordnen, da dieses versucht, mit nicht überzeugenden Anlockungsversuchen jemandem dazu bringen möchte, 50 Euro auszugeben.

Zusammenfassend: Solche Angebote sind unnötig, nervig und locken nur im seltensten Falle einen (Neu-)Kunden an, der sich dann etwas kauft. Das ist genauso wie ein Bonbon beim Kauf eines Smartphones. Eventuell ganz nett, aber nie im Leben der Kaufgrund des Smartphones. Für das Bonbon zu werben wäre auch total bescheuert, wenn ich mich mal so ausdrücken darf.