Durch schlechte Beziehungen immer weniger Kompromisse machen

vom 03.05.2016, 06:18 Uhr

Weil ich in früheren Beziehungen oft das Gefühl hatte, enttäuscht zu werden und sich die Partner nicht so Verhalten haben, wie ich mir das wünschte, wurde ich mit der Zeit immer anspruchsvoller und habe immer mehr ausgesiebt. Beispielsweise hatte ich es in einer Beziehung ertragen, dass der damalige Partner total in seinen Verein involviert ist, viel mit seinen Freunden unternimmt und auch mit Leuten Zeit verbringt, die ich nicht mag. Gegen den Strich ging mir das aber schon, aber er wollte das nicht ändern. Eigentlich finde ich, sollte die Partnerin wichtiger sein als Verein und Freunde.

In nachfolgenden Beziehungen habe ich dann Leute, die auch in irgendwelche Vereine involviert waren oder großartig viel Zeit mit Dingen verbrachten, mit denen ich nichts anfangen kann, ausgeschlossen. Und da gibt es noch andere Beispiele, wie ich immer weniger kompromissbereit wurde, weil ich finde, Kompromisse in einer Beziehung machen einfach beide nicht glücklich, weil keiner das bekommt, was er wirklich will und ich hatte keine Lust mehr, Zustände zu ertragen, die mich nicht glücklich machen.

Habt ihr auch mit zunehmender Beziehungserfahrung immer mehr ausgesiebt? Oder seid ihr kompromissbereit geblieben. Ich sehe das Aussieben jedenfalls ganz positiv, denn es hat mich ja heute zum Erfolg geführt.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich finde es Quatsch jemanden schon direkt auszuschließen, weil vielleicht Mitglied in einem Verein ist. Das sagt doch noch gar nichts über die Person aus und es gibt ja auch passive Mitgliedschaften. Aber vielleicht denke ich so, da ich selbst in einem Verein bin.

Bei manchen Dingen muss man meiner Meinung nach einfach Kompromisse eingehen. Gerade was eine Beziehung betrifft. Ich denke, dass es da eben gilt eine Lösung zu finden, mit der beide Partner leben können. Ich finde es da schon schwieriger, wenn der Partner Freunde hat, die ich so gar nicht leiden kann. Dann mal gemeinsam etwas unternehmen, stelle ich mir schon anstrengender vor.

Man kann sich sicherlich überlegen, zu welchen Kompromissen man bereit ist und zu welchen nicht. Aber ich denke, dass eine Beziehung oder Partnersuche nur funktioniert, wenn man doch den ein oder anderen Kompromiss eingeht.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich finde wiederum, dass es ganz normal ist, wenn man mit zunehmender Lebenserfahrung immer besser weiß, was für das eigene Wohlbefinden und die Lebensqualität gut und nötig ist und eben auch potenzielle Partner für eine Beziehung danach auswählt, ob sie zum eigenen Lebensentwurf passen. Wie radikal man an die Sache heran geht, bleibt natürlich jedem selbst überlassen.

Viele Leute haben die Erfahrung gemacht, dass es ganz ohne Kompromisse doch nicht geht, andere bleiben lieber allein, bevor sie sich für jemand anderen "verbiegen" müssen und wieder andere suchen sich irgendwelche unerfahrenen oder rückgratlosen Hampelmänner oder -mädchen, denen sie dann einreden, dass es in einer Beziehung ganz normal ist, dass ein Partner so zu sein hat, wie ihn der andere gerne hätte, während der andere durch und durch perfekt ist und daher gar nicht daran denkt, sich anzupassen oder Kompromisse einzugehen. Dann hat man nicht mehr das Stigma des Singledaseins, und trotzdem ein bequemes Leben.

Ich selber kann nicht auf eine Reihe "schlechter" Beziehungen zurückblicken, aber dennoch mit Sicherheit sagen, dass ich heute eigenwilliger und selbstbewusster bin als noch vor zehn Jahren und daher ein potenzieller Partner heute ganz andere Anforderungen erfüllen müsste als in meiner Jugend. Ich bin zwar auch eher der kompromissbereite Typ, aber beispielsweise würde ich jetzt schon wissen, dass es zwischen mir und einem Typen, der gerne weggeht, einen großen Freundeskreis pflegt und am Ende noch begeistert Sport macht, nicht lange gutgehen würde. Der Typ wäre natürlich kein schlechter Mensch deswegen, aber wir wären einfach zu verschieden.

» Gerbera » Beiträge: 11336 » Talkpoints: 53,95 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Sicherlich hat sich mit den Jahren einiges geändert und ich habe gelernt, auf Dinge zu achten, die ich vorher nicht wichtig gefunden habe. Aber welche Hobbys mein Partner hat, ob er ein Vereinsleben pflegt und zum größten Teil auch welche Freunde er hat, das ist mir egal. Das spielt für eine Beziehung für mich keine Rolle.

Aber nach der Beschreibung im Eröffnungspost hatte ich auch noch keine schlechte Beziehung. Wobei Kompromisse für mich auch nichts sind, wo im Ergebnis keiner das bekommt, was er möchte. Mit einem guten Kompromiss sind beide richtig zufrieden.

Das ist aber wohl auch eine Frage der Haltung. Wer eine Beziehung als Bereicherung für sein Leben ansieht, der hat andere Erwartungen als jemand, der das Leben gemeinsam mit jemandem gestalten möchte. In letzterem Fall haben beide ein gemeinsames Ziel und Kompromisse führen durchaus dahin und dienen mehr einem selbst als dem anderen.

» cooper75 » Beiträge: 13444 » Talkpoints: 523,22 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Ich finde es schwierig, wenn man überhaupt nicht kompromissbereit ist. Ich denke schon, dass es wichtig ist, dass man ähnliche Interessen und Ansichten vom Leben hat, wie der Partner und dass man sich einfach grundsätzlich sehr ähnlich ist.

Auf diese Weise muss man tatsächlich wenig Kompromisse schließen, was in vielen Bereichen sehr vorteilhaft ist. Gerade was Familienplanung und so etwas angeht, sollte man ja auch keine Kompromisse schließen. Und wenn sich die Lebensweisen ähnelt, dann wird man mit dem Partner im Alltag einfach besser zurechtkommen.

Andererseits ist der Partner ja aber auch kein Klon von einem und auch wenn er einem sehr ähnlich ist, ist er dennoch nicht gleich. Ich denke, dass es immer etwas geben wird, was der Partner mag, man selbst aber nicht. Deshalb würde ich aber nicht gleich eine Beziehung beenden. Man muss ja akzeptieren können, dass der Partner ein eigenständiger Mensch mit eigenen Ansichten ist, was ja auch gut so ist.

Mein Freund und ich sind und auch sehr ähnlich und haben die gleichen Zukunftsvorstellungen und auch sehr ähnliche Interessen. Er verbringt jedoch auch gerne Zeit mit Freunden und Eltern und ist für einige Tage dort. Natürlich denke ich mir manchmal, dass es schön wäre, die freien Tage gemeinsam zu verbringen und etwas zu machen, aber ich gönne es ihm auch, dass er da eben bei seinen Freunden ist.

Ich meine, das macht er ja auch nicht immer und wenn man sich darauf einigt, dass man einige freien Tage auch gemeinsam verbringt, ist das für mich auch in Ordnung. Wegen so etwas würde ich auch niemals Schluss machen und da muss man einfach etwas kompromissbereit sein, wie ich finde.

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ich finde das Aussieben richtig. Du weißt, was Du nicht mehr möchtest. Ich hatte auch mal jemanden kennen gelernt, bei dem es nur um Fußball, Feiern und Protzen ging, der sich kaum Zeit für eine Beziehung genommen hat. Ich weiß, dass ich damit niemals glücklich geworden wäre. Also habe ich die Sache beendet und NIE bereut.

Fazit: Ich habe ihn abgesägt, seine Freundin davor hat ihn abgesägt (die waren 10 Jahre zusammen und er wollte einfach kein Kind mit ihr). Und ehrlich gesagt denke ich, dass auch die nächste Frau ihn absägen wird.

» fischkiste23 » Beiträge: 24 » Talkpoints: 7,29 »


Fischkiste, warum beginnt man eine Beziehung mit jemandem, der so offensichtlich nicht zu einem selbst passt? Das sind doch alles Eigenschaften, die sind noch vor Beginn einer Beziehung sichtbar. So etwas bringt doch nur Stress und Leid, was vorher absehbar ist!

Ja, ich mache Kompromisse und das habe ich schon immer getan. Aber das betrifft den Alltag der Beziehung und nicht die grundlegenden Eigenschaften des Partners. Die müssen schon passen. Aber nur weil ein Vereinsmitglied sich nie Zeit genommen hat, trifft das doch nicht auf jedes andere zu.

» cooper75 » Beiträge: 13444 » Talkpoints: 523,22 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Manche Herren der Schöpfung wollen am besten schon gleich nach einer Woche Kennenlernen eine Beziehung - warum auch immer. Also hat man manchmal nicht wirklich viel Zeit, sich richtig kennen zu lernen. Somit kann man also nur "erahnen" wie es sich entwickeln wird. Jeder Mensch ist anders, deswegen kann man da keine Prognosen abgeben.

Das heißt, dass solche Sachen wie "Fußballvernarrtheit" o.ä. erst viel später zum Vorschein kommen. Manche Dinge werden auch verschwiegen. Gibt wohl kaum einen Mann, der ehrlich zugibt, pornosüchtig zu sein oder auf Nutten zu stehen. Ich hoffe, das beantwortet Deine Frage.

» fischkiste23 » Beiträge: 24 » Talkpoints: 7,29 »


Eigentlich beantwortet das meine Frage absolut nicht. Denn wenn der eine nach wenigen Tagen etwas möchte, dann muss der andere doch nicht mitziehen. Nur weil irgendein Mann da steht und eine Beziehung möchte, lässt man sich doch nicht reflektorisch darauf ein.

Wenn jemand nach einer Woche davon überzeugt ist, dass er die passende Frau gefunden hat, dann sollte seine Gefühle wohl so weit reichen, dass er Zeit investiert und die Frau in den nächsten Monaten von seinen Qualitäten überzeugt. :D

» cooper75 » Beiträge: 13444 » Talkpoints: 523,22 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Wenn jemand nach einer Woche davon überzeugt ist, dass er die passende Frau gefunden hat, dann sollte seine Gefühle wohl so weit reichen, dass er Zeit investiert und die Frau in den nächsten Monaten von seinen Qualitäten überzeugt.

Na ja, das ist halt seine spezielle Variante, dass die jemand erst monatelang hinterherlaufen musste. Das meinte ich eigentlich nicht mit wählerisch sein. Das wöllte ich umgekehrt auch nicht, dass ich jemandem monatelang hinterherlaufe, bis er sich herablässt, sich mit mir abzugeben. Da käme ich mir sehr degradiert vor und das wäre für mich dann ein Grund, mich gerade nicht auf diesen Menschen einzulassen.

Ich meinte mit dem wählerischen Verhalten eher, dass man einfach gewisse Dinge erfragt. Also ob beispielsweise jemand raucht, Kinder will, in einem nervigen Verein ist, einen riesigen Freundeskreis hat usw., das sind ja alles Aspekte, die kann ich erfragen und wenn man es streng nimmt, könnte man das eigentlich innerhalb weniger Mails oder auch eines Gesprächs abklären und abfragen.

Und wenn die Abfrage dazu führt, dass man denkt, man könnte es versuchen, dann bin ich auch immer so gewesen, dass ich es gleich versuchen wollte und nicht erst fünf Monate später. Ich hätte ja, wenn ich mich verguckt habe, auch das Bedürfnis, mit der Person ein wenig zu kuscheln und den für mich zu haben und das sind ja Dinge, die mit einer Beziehung assoziiert sind. Und ich würde beispielsweise nicht wollen, dass jemand, den ich gern hätte, noch Dates mit anderen hat, aber so lange man keine Beziehung führt, kann man ja niemandem verbieten, noch Dates mit anderen zu haben.

Wenn ich jemandem monatelang nachlaufen müsste, dann wäre die Gefühle sicherlich schnell wieder weg und ich würde dann irgendwann denken, dass das ohnehin nichts wird und anfangen, mich für andere zu interessieren. Ich bin auch dafür, dass man dann nicht ewig wartet, wenn die Kriterien passen. Aber wenn man dann später herausfindet, dass einen doch etwas stört, dann bin ich nicht mehr willens, das zu ertragen, sondern würde dann gehen.

Mit meinem Freund habe ich beispielsweise über einige Wochen Mails geschrieben, telefoniert haben wir nie. In den Mails haben wir abgecheckt, ob wir ähnlich ticken, dann haben wir uns einmal getroffen und dann war auf beiden Seiten klar, dass das so passt. Da brauchte ich keine Monate. Wenn mir aber im Prozess des Abcheckens per Mail etwas aufgefallen wäre, was mich stört, dann hätte ich mich anders entschieden.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^