Dürfen Schulen die Aufnahme von Schülern ablehnen?
Ich habe bei uns in der Zeitung den Fall mitbekommen, dass eine 15-jährige Schülerin wohl Probleme haben soll, eine passende Schule zu finden. Sie ist in eine sehr ländlichere Region gezogen zu ihrer Mutter, wobei die Mutter angenommen hatte, dass es mit dem Schulwechsel keine Probleme geben würde. Als sie ihr Kind jedoch anmelden wollte, hat sie festgestellt, dass vier weiterführende Schulen in der Umgebung inzwischen geschlossen sind und nicht mehr existieren und die einzige Schule, die in Frage kommt, hat das Mädchen abgelehnt mit der Begründung, man hätte bereits zu viele Schüler, die Schule sei überlastet und die Klassen würden bereits aus allen Nähten platzen. Das hat zur Folge, dass das Mädchen seit über einem Monat zu Hause sitzt und keine Schule besuchen darf.
Ich hätte ehrlich gesagt nicht gedacht, dass es so einen Fall in Deutschland überhaupt geben könnte, schließlich haben wir hier eine Allgemeine Schulpflicht und Heimunterricht ist ja eigentlich nicht vorgesehen. Die Behörden scheinen hier aber keinen Handlungsbedarf zu sehen. Ist das so überhaupt rechtens? Müsste man das Kind vielleicht zur Not wieder zurück zum Vater schicken, damit es dort zur Schule gehen kann wie in der Vergangenheit? Oder kann man ein Kind nicht zwingen bei einem Elternteil zu leben, wenn es lieber beim anderen Elternteil leben möchte? Darf eine Schule einen Schüler im Zuge der Allgemeinen Schulpflicht einfach so ablehnen oder ist das nicht erlaubt?
Die Schulpflicht ist Ländersache, daher weichen die Regeln ab. In NRW ist es beispielsweise so, dass es nur zehn Jahre Schulpflicht gibt. Für Schüler von Gymnasien mit G8 sogar nur neun Jahre. Danach besteht nur Berufschulpflicht bis zur Volljährigkeit, wenn keine Berufsausbildung absolviert wird. Das ist aber kein Vollzeitunterricht mehr, Spötter reden von Hausfrauenklassen.
Nach der Grundschule besteht in NRW kein Recht auf die Annahme an einer bestimmten Schule, nach Ende der Vollzeitschulpflicht nach neun oder zehn Jahren, gibt es gar kein Recht auf Aufnahme. Wenn die Schule voll ist, ist sie voll. Dann muss man eine schlechter erreichbare Lösung oder eine andere Schulform wählen.
Mein Bruder hatte auch das Problem, an einer Schule angenommen zu werden, als er die Schulpflicht schon hinter sich hatte. Er war eben schon neun Jahre zur Schule gegangen und somit war jeder weitere Schulbesuch freiwillig. Letztlich hat ihn meine Mutter auf ein Internat geschickt.
Auch ein Freund von mir ist von einer Schule abgelehnt worden. Er war Punk und hat dem Direktor daher nicht gefallen. Der Grund war also nicht mal, dass die Schule schon genug Schüler hatte. Letztlich ist er daher vom Gymnasium direkt auf die Hauptschule gegangen. Diese hat ihn im Gegensatz zur Realschule akzeptiert, obwohl auch sie es nicht hätte tun müssen.
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