Den meisten Stoff nach der Prüfung vergessen?

vom 13.11.2014, 17:35 Uhr

Ich werde hoffentlich bald mein Betriebswirtschaftsstudium abschließen. Letztens kam ich mit Kommilitonen ins Gespräch und wir haben festgestellt, dass wir vieles nicht mehr wissen was wir einmal gelernt haben. Ich bin generell nicht sehr fleißig gewesen und wusste daher nie wahnsinnig viel, aber auch andere die immer Top Noten hatten meinten, dass sie nicht mehr viel wissen.

Gerade von den Fächern in den ersten Semestern ist langfristig eigentlich so gut wie nichts hängengeblieben. Stattdessen habe ich eigentlich mehr einfach nur ein Gefühl für mein Studiums Fach entwickelt. Ich verstehe Zusammenhänge jetzt schneller und weiß wo ich nachschauen muss beziehungsweise, weiß ich schon das es dort etwas gibt, aber ohne nachzuschauen könnte ich den Inhalt nicht wieder geben.

Nun frage ich mich, ob es euch ähnlich geht. Habt ihr viel von dem gelernten Stoff nach den Prüfungen behalten? Könnt ihr euch noch an Einzelheiten aus den Vorlesungen in den ersten Semestern erinnern, oder geht es euch eher wie uns?

» milli23 » Beiträge: 1214 » Talkpoints: 2,62 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich habe zwar nicht studiert, kenne das Phänomen aber aus meiner Schulzeit. Das Wissen, das man nicht für spätere Lernzwecke braucht oder das man nicht interessant findet, verschwindet nach einem Test oder einer Prüfung. Ganz häufig hatte ich das in Vokabeltests, sowohl in Englisch, Französisch als auch in Spanisch. Erinnern konnte ich mich nach dem Test nur an die Wörter, die ich regelmäßig brauchte.

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» ninjafan » Beiträge: 1455 » Talkpoints: -0,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Das Phänomen kenne ich auch sowohl aus der Schulzeit, als auch in der Studienzeit und ich kann durchaus bestätigen, dass es auch bei mir der Fall ist, dass ich Stoff ziemlich schnell "lösche", weil ich es nicht mehr brauche. Je häufiger man mit bestimmten Themen konfrontiert wird, desto mehr verinnerlich man diese Themen dann auch.

Ich habe auch schon in der Schulzeit mitbekommen, dass es vielen Lehrern da ähnlich geht. Wissen, das nicht mehr jeden Tag wiederholt und angewendet wird, wird einfach vergessen, auch wenn man weiß, wo man die nötigen Informationen herbekommt. So ist es schon häufiger vorgekommen, beispielsweise in Biologie oder Erdkunde, dass der Lehrer nicht immer alle Fragen beantworten konnte, weil er sonst nie mit solchen Themen konfrontiert wird. Aber damals mussten wir höchstens bis zur nächsten Stunde warten und der Lehrer hatte sich eingelesen und konnte eine Frage dann auch sehr gut beantworten.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Meiner Meinung nach ist das Problem bei Prüfungen, dass man sich ein bis zwei Wochen davor sämtlich Inhalte versucht zu merken und anschließend alles wieder vergisst. Die Informationen werden nur im Kurzzeitgehirn abgespreichert, deswegen bleibt langfristig nichts hängen und ihr habt nun Schwierigkeiten, euch an die Inhalte aus dem ersten Semester zu erinnern.

Es ist doch aber schon etwas Positives, dass du ein Gefühl für dein Studiengang entwickelt hast und weißt, wo was zu finden ist. Ich weiß nicht, wie es in deinem Fach ist, aber vielleicht gibt es einige zentrale und wichtige Themen, die man sich auf jeden Fall merken und wissen sollte, wenn man in dem Beruf einsteigt.

Hausarbeiten sind meiner Ansicht nach effektiver als Klausuren, weil man sich über einen längeren Zeitraum mit einem bestimmtem Thema befasst, das einen (im besten Fall) auch interessiert und mit dem man sich intensiv auseinander setzt (durch die Literaturrecherche, das Lesen und letztendlich das Schreiben).

» dorilein » Beiträge: 100 » Talkpoints: 27,62 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich denke, dass es völlig normal ist, dass man nach einer Klausur auch schnell wieder den gelernten Stoff vergisst. Um Stoff wirklich langfristig oder sogar für immer im Kopf behalten zu können, muss man den Stoff doch in regelmäßigen Abständen wiederholen. Und ich denke, dass so gut wie niemand einfach regelmäßig zu seinen alten Unterlagen greifen wird, um den Stoff zu wiederholen, wenn er ihn momentan gar nicht braucht und wenn es in nächster Zeit auch keine Klausur dazu geben wird. Immerhin hätte man in so einem Fall doch gar keine Freizeit mehr, wenn man neben dem neuen Stoff, den man lernen müsste, auch noch ständig alten Stoff wiederholen würde. Das wären ja wirklich Unmengen an Stoff, die man jede Woche lernen müsste und ich denke nicht, dass jemand deshalb seine komplette Freizeit opfern möchte, nur um den Stoff langfristig im Kopf behalten zu können.

Ich habe mein Abitur auf einem biotechnologischen Gymnasium gemacht, wobei ich besonders für Genetik sehr interessiert hatte. Mittlerweile muss ich mir eingestehen, dass ich selbst die einfachsten Grundlagen nicht mehr kann und das, obwohl ich damals sechs Stunden Biotechnologie die Woche in der Schule hatte. Ich kann mich jedoch an kaum noch etwas erinnern, was mir richtig peinlich ist. Allerdings ist das wohl auch normal, da ich mich eben auch seit vier Jahren schon gar nicht mehr mit dem Stoff befasst hatte. Ich studiere ja in einer ganz anderen Richtung und bin schon so lange nicht mit diesen Themen in Kontakt gekommen, dass ich einfach alles vergessen habe.

Auch im Studium kommt es vor, dass ich irgendwelchen Stoff aus Klausuren schnell wieder vergesse. So musste ich im ersten Semester auch jede Menge Jahreszahlen lernen, weil ich eine Vorlesung zur Antike besucht hatte. Ich hatte wirklich alle wichtigen Ereignisse mit passendem Datum im Kopf, wobei ich mich mittlerweile auch nur noch vage an irgendwelche Begriffe erinnern kann. Allerdings muss ich diesen Stoff jetzt einfach nicht mehr zwangsläufig wissen und um ständig und jeden Tag alles Alte zu wiederholen, ist mir meine Zeit dann auch zu schade.

Es ist aber auch normal, dass man scheinbar unwichtige Sachen schnell wieder vergisst. Immerhin möchte man sich dann ja auch wieder auf neue Sachen konzentrieren können und auch neue Sachen lernen, ohne dass sich der Kopf völlig überladen anfühlt und deshalb ist es dann oft auch einfacher, die alten Sachen hinter sich zu lassen und sich ganz einfach nur noch auf den neuen Stoff zu konzentrieren.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Also ich musste leider fest stellen, dass ich bis auf die Dinge, die ich alltäglich gebrauche, alles wieder vergessen habe, was ich in der Schule gelernt hatte. In der Trigonometrie- Schularbeit hatte ich beispielsweise einen Bomben- Einser mit allen Punkten- ein Jahr später wusste ich keine einzige Trigonometrie- Formel mehr.

Alles, was ich noch kann, sind die Dinge, wie zum Beispiel die Malreihe, die In- Sätzchen oder eben die Umwandlung von Gramm in Dekagramm, weil man sie zum Kochen benötigt, oder die Umwandlung von cm in Meter oder von Meter in Kilometer, weil man dies beim Haus bauen und Autofahren braucht.

Ich finde, dass das meiste, was man in der Schule lernt, wirklich Zeitverschwendung ist und nur nutzt, wenn man wirklich in diesem Bereich weiter lernen möchte, weil man einen Beruf in diese Richtung wählt. Deshalb finde ich, dass der gesamte Lernstoff mehr alltagsorientiert gemacht gehört, also quasi, dass man fürs Leben lernt.

Wichtiger als Religion und anderen Ersatzunterricht würde ich deshalb ein Fach finden, dass auf den Umgang untereinander eingeht. Soziale Erziehung oder so ähnlich, könnte man es nennen. Hier könnten dann Konfliktlösungen gefunden werden, oder etwas für den Zusammenhalt der ganzen Klasse gemacht werden, wie zum Beispiel ein gemeinsamer Urlaub oder Ausflug.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Es kommt meiner Ansicht nach auf die Lernmethode an. Wenn man von Anfang an so lernt, dass das Wissen nur im Kurzzeitgedächtnis gespeichert wird, ist es doch kein Wunder, wenn das Wissen nach den Prüfungen direkt wieder "verloren" bzw. vergessen wird. Das überrascht mich also gar nicht.

Es stimmt zwar schon, dass manches Wissen, was man nicht so oft braucht, schnell wieder vergessen wird. Allerdings kann das meiner Ansicht nach nicht so schnell passieren, wenn das Wissen im Langzeitgedächtnis abgespeichert worden ist. Ich habe so manches, was ich seitdem nie wieder gebraucht habe, auch nach den Prüfungen gut behalten können, weil ich eben die richtige Lernmethode gewählt habe.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



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