Beziehung nicht fest machen, damit keine Verpflichtungen?

vom 17.02.2018, 23:32 Uhr

Wann, wie und warum meldet sich der andere? Interessiert er sich für das Leben des anderen und möchte er oder sie immer mehr am Leben des anderen teilhaben? Öffnet er sein Leben für den anderen? Wie wird der andere Dritten vorgestellt und so weiter. Es sind Kleinigkeiten, die viel mehr sagen als Worte. Das gilt natürlich für beide Seiten.

Das macht man doch in einer Freundschaft und in einer Beziehung gleichermaßen. In einer Beziehung interessiert man sich für den anderen, will teilhaben, öffnet sich, erwartet dass der andere ich öffnet. Aber in einer Freundschaft ist es doch genauso. Da sehe ich gar keinen großartigen Unterschied. Wenn man sich nicht für das Leben des anderen interessieren würde, dann wäre es auch keine Freundschaft, aber auch keine Beziehung. Für mich ist der wesentliche Unterschied, ob man noch andere datet und das finde ich eigentlich heraus, indem man es anspricht und nicht, indem man wartet, bis man es merkt.

Wie man anderen vorgestellt wird, könnte ein wichtiges Indiz sein, aber da muss man auch sagen, dass es ja nicht immer gleich die Situation gibt, dass man jemandem vorgestellt wird. Also wenn ich an meine Beziehung denke, mir würde da auf Anhieb gar keine Situation einfallen, wo ich jemanden meinem Freund vorgestellt hätte und bei ihm fällt mir da höchstens seine Familie ein.

Zu den Frauen die da geheiratet haben: Wenn ich unbedingt ein Kind wöllte, dann würde ich mein leben so organisieren, dass ich erst Verpflichtungen wie Hausbau etc. eingehe, wenn ich mir ganz sicher bin, dass ich auch bekomme, was ich will, in dem Fall ein Kind. Und nicht anders herum erst mich in eine Lage begeben, aus der ich nicht mehr herauskomme und dann feststellen, dass ich veräppelt wurde. Also die Frauen sind da nicht ganz unschuldig daran. Vertrauen ist schön und gut, aber man muss auch aktiv was dafür tun, dass man seine Interessen erfüllt bekommt.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 19.02.2018, 19:57, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Für mich gibt es einen erheblichen Unterschied in der Art und Weise, wie sich Freunde oder Partner für das Leben des anderen interessieren. Freunde verhalten sich einfach anders. Bei mir war es immer total normal, dass Partner beispielsweise Freunde und Familie kennenlernen. Und das gilt natürlich auch umgekehrt. Einfach weil man mit der Zeit sein Leben stärker aufeinander ausrichtet.

Aber einen Freund, auch wenn ich zufällig mit dem Sex habe, nehme ich bestimmt nicht als einzige Dauerbegleitung zu beruflichen Veranstaltungen mit Partner oder zu familiären Feiern mit. Und selbst wenn so jemand mich einmal begleiten würde, dann würde ich ihn nicht als Partner oder kommentarlos vorstellen.

Von Freunden erwarte ich nicht, dass die sich für meine Freizeitgestaltung interessieren und mal mitkommen. Warum sollte ein Freund mich regelmäßig zum Turnier begleiten, wenn ihn das nicht interessiert? Der Partner dagegen möchte die gemeinsame Zeit nutzen. Er wird es als Gewinn ansehen, weil man etwas gemeinsam tut und er einen sonst nicht sehen könnte. So wie ich selbst eine Computermesse mit dem Partner genießen kann, weil mich die gemeinsame Zeit und seine Begeisterung glücklich machen. Mit einem Freund sieht das ganz anders aus. Da gibt es noch so viel mehr, das es einfach anders macht.

» cooper75 » Beiträge: 13337 » Talkpoints: 500,43 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Für mich gibt es einen erheblichen Unterschied in der Art und Weise, wie sich Freunde oder Partner für das Leben des anderen interessieren. Freunde verhalten sich einfach anders. Bei mir war es immer total normal, dass Partner beispielsweise Freunde und Familie kennenlernen. Und das gilt natürlich auch umgekehrt. Einfach weil man mit der Zeit sein Leben stärker aufeinander ausrichtet.

Für mich ist der Unterschied eben nicht so groß und es wird sicherlich jeder in individuellem Maße sagen, dass für ihn Freundschaft und Partnerschaft mehr oder weniger ähnlich sind. Aber das bedeutet auch, dass man eben nicht von vorne herein sagen kann, dass man den Unterschied ohne ein Gespräch darüber klar und deutlich merkt. Denn bei Menschen, die keinen großen Unterschied machen (außer in Bezug auf das Daten anderer), gibt es dann keine klaren Merkmale zur Differenzierung.

Für mich ist es beispielsweise auch nicht normal, dass man immer unbedingt Freunde und Familie des Partners kennenlernen muss. Ich hatte schon Beziehungen, da habe ich die Familie des anderen nie kennengelernt, weil sich auch nicht jeder so mit seiner Familie versteht, dass er nun einen Partner vorstellt oder dem Partner die Familie vorstellen will. Mein Partner kennt meine Freunde nicht, ich kenne von seinen Freunden nur einen. Er hat einen Kumpel, zu dem er ab und zu grillen geht, aber ich war da noch nie dabei und es ist uns beiden auch nicht wichtig, da unbedingt jemanden bekannt zu machen. Also es mag für dich wichtig sein, aber das gilt nicht automatisch auch für jeden anderen.

Aber einen Freund, auch wenn ich zufällig mit dem Sex habe, nehme ich bestimmt nicht als einzige Dauerbegleitung zu beruflichen Veranstaltungen mit Partner oder zu familiären Feiern mit. Und selbst wenn so jemand mich einmal begleiten würde, dann würde ich ihn nicht als Partner oder kommentarlos vorstellen.

Mag sein, aber auch hier muss man sagen, dass nicht jeder irgendwelche beruflichen Veranstaltungen hat, bei denen man einen eventuellen Partner mitbringen könnte. Wir haben beispielsweise nur einmal im Jahr eine Weihnachtsfeier. Mein Freund geht zu seiner Weihnachtsfeier gar nicht hin, weil ihm das zu viele Leute sind und bei meiner Weihnachtsfeier ist es unüblich, jemanden mitzubringen.

Von Freunden erwarte ich nicht, dass die sich für meine Freizeitgestaltung interessieren und mal mitkommen.

Würde ich aber schon wollen, insofern es nicht etwas ist, was meine Freunde total doof finden. Aber ich denke schon, dass sich Freundschaft auch über gemeinsame Interessen und Hobbys definiert, über etwas zusammen machen.

Warum sollte ein Freund mich regelmäßig zum Turnier begleiten, wenn ihn das nicht interessiert? Der Partner dagegen möchte die gemeinsame Zeit nutzen. Er wird es als Gewinn ansehen, weil man etwas gemeinsam tut und er einen sonst nicht sehen könnte. So wie ich selbst eine Computermesse mit dem Partner genießen kann, weil mich die gemeinsame Zeit und seine Begeisterung glücklich machen. Mit einem Freund sieht das ganz anders aus. Da gibt es noch so viel mehr, das es einfach anders macht.

Also wenn man das, was der andere macht, nicht mag oder langweilig findet, nur wegen ihm mitgeht, dann würde ich das nicht wollen. Du generalisierst das oft; ich würde es nicht als Gewinn ansehen, wenn ich zu einer Veranstaltung mitkommen sollte, die mich langweilt. Das würde ich nicht wollen und das würde ich von meinem Freund auch nicht erwarten. Da würde ich lieber alleine gehen.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Du interpretierst das Erwarten anders als gemeint. Ich meine nicht, dass ein Partner mich begleiten soll, obwohl er sich nicht dafür interessiert, sondern das er es von sich aus möchte. Anders als Freunde, die in der Zeit eben etwas anderes machen. Denn der Unterschied liegt darin, dass man sich mit dem Partner eben nicht langweilt, mit einem Freund dagegen schon, zumindest wenn so etwas häufiger ansteht. Aber den Partner möchte man sehen.

Ein Partner berührt einfach ganz andere emotionale Bereiche als ein Freund oder eine Freundschaft mit Extras. Meinen engsten Freund kenne ich länger als meinen Mann und er bespricht berufliche Entscheidungen bis heute ebenso mit mir wie mit seiner Frau. Aber es sind vollkommen andere Gespräche.

Ich bin nicht involviert, wenn er den Wohnsitz mal eben in ein anderes Land verlegt und das bisher Erreichte riskiert. Ich bin die Freundin, ich kann mich ganz auf ihn und seine Wünsche konzentrieren. Seine Frau ist emotional ganz anders betroffen, die muss auch an sich und an die Folgen für ihr Leben denken. Der Unterschied ist gewaltig, das Interesse am anderen dagegen ist sehr ähnlich.

Aber diesen Freund begleite ich garantiert nicht regelmäßig zu Konferenzen oder Messen. Programmiersprachen langweilen mich und ich verstehe davon auch gerade mal das, was ich dringend brauche. Die Arbeit meines Gatten verstehe ich zwar besser, aber es interessiert mich auch nicht. Aber ihn sehe ich gerne mit anderen agieren und ihn höre ich auch gerne. Da liegen Welten zwischen.

» cooper75 » Beiträge: 13337 » Talkpoints: 500,43 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Du interpretierst das Erwarten anders als gemeint. Ich meine nicht, dass ein Partner mich begleiten soll, obwohl er sich nicht dafür interessiert, sondern das er es von sich aus möchte. Anders als Freunde, die in der Zeit eben etwas anderes machen. Denn der Unterschied liegt darin, dass man sich mit dem Partner eben nicht langweilt, mit einem Freund dagegen schon, zumindest wenn so etwas häufiger ansteht. Aber den Partner möchte man sehen.

Es ist bei dir so, ja, aber deswegen muss es nicht bei allen anderen auch so sein. Ich wöllte meinen Partner nicht auf Veranstaltungen begleiten, die mich nicht interessieren und anders herum auch nicht. Das mache ich höchstens mal ausnahmsweise, aber nicht häufiger. Das gilt analog für Freunde. Ich habe den Eindruck, du gehst immer von deiner Beziehung aus und generalisierst das auf alle anderen. Du möchtest den Partner dann begleiten, das muss aber nicht in jeder anderen Beziehung auch so sein.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Natürlich bringt eine herkömmliche Liebesbeziehung mehr moralische und emotionale Verpflichtungen mit sich als eine Affäre oder eine Freundschaft mit Benefits. Das braucht es einfach schon für die meisten, um sich selbst als Paar zu fühlen und etablieren zu können Ich wundere mich schon, dass hier hinterfragt wird, inwiefern da überhaupt eine Verpflichtung auszumachen wäre.

Und dazu bedarf es nicht mal der klassisch genannten Bindungsglieder wie Treue oder Zusammenleben. In einer Beziehung ohne jede Absprachen oder Verpflichtungen würde jeder von beiden tun und lassen, wie es ihm oder ihr beliebt, man könnte am Sonntag lächelnd das gemeinsame Bett verlassen mit der vagen Aussage, sich irgendwann die nächsten Wochen mal zu melden.

Wenn man eine Nachricht oder einen Anruf bekommt, dann antwortet man auch erstmal Tage später, weil gerade so viel anderes spannender ist oder weil sich eine neue Chance aufgetan hat. In den Urlaub fährt man mit anderen Leuten und was der andere am Wochenende macht, interessiert einen auch nicht so sehr. So eine Konstellation wird doch wohl für niemanden die Definition einer klassischen Paarbeziehung sein. Für mich wäre so etwas eine unverbindliche Affäre.

Vermutlich hat der Mann aus dem Eingangsbeispiel solche Dinge im Sinn gehabt, um die Beziehung möglichst vage und unverbindlich halten zu können. Aber wenn man oder besser in dem Fall die Frau, solche Dinge schon erfragen muss, hat sie die Antwort eigentlich schon, denn wenn ein Mann eine echte Beziehung mit allem Drum und Dran mit einem will, merkt man das in der Regel unmissverständlich.

» Verbena » Beiträge: 4813 » Talkpoints: 3,08 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Wenn man eine Nachricht oder einen Anruf bekommt, dann antwortet man auch erstmal Tage später, weil gerade so viel anderes spannender ist oder weil sich eine neue Chance aufgetan hat. In den Urlaub fährt man mit anderen Leuten und was der andere am Wochenende macht, interessiert einen auch nicht so sehr. So eine Konstellation wird doch wohl für niemanden die Definition einer klassischen Paarbeziehung sein. Für mich wäre so etwas eine unverbindliche Affäre.

Es ging um den Unterschied zwischen Freundschaft und einer Beziehung und das, was du hier beschreibst, wäre ja auch keine Freundschaft, sondern eine unverbindliche Bekanntschaft. Also zumindest würde ich erwarten, dass man von Freunden weiß, was die machen und interessiert, dass man da nicht ewig auf eine Antwort warten muss, dass man Verbindlichkeiten hat.

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