Bei Privatverkauf bei Verlust für Ersatz sorgen?

vom 14.11.2018, 09:59 Uhr

Ich habe etwas über eine Kleinanzeige von einem Privatverkäufer gekauft. Zuerst hatte dieser vergessen meinen Artikel zu versenden und dies dann nachgeholt und sich auch mehrfach bei mir entschuldigt. Leider kam die Ware dann allerdings nicht. Sie wurde als Maxibrief versendet, der ja leider nicht versichert ist.

Die Verkäuferin war aber sehr nett und meinte, dass sie mal bei der Post nachfragen und forschen würde, was denn mit der Sendung passiert wäre. Sie hätte den Artikel nochmal und würde mir diesen dann versichert schicken. Heute habe ich dann die Sendungsnummer bekommen und muss sagen, dass ich bisher noch nicht auf so einen netten Privatverkäufer gestoßen bin. Soweit ich weiß, ist dieser ja nicht verpflichtet für Ersatz zu sorgen, wenn etwas verloren ging.

Habt ihr auch schon erlebt, dass ein Privatverkäufer euch Ersatz geschickt hat, nachdem der erste Artikel nicht angekommen ist? Was haltet ihr davon? Würdet ihr das selbst als Verkäufer so machen? Würdet ihr dann auch für Ersatz sorgen, wenn der Artikel nochmal vorhanden ist?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Um ehrlich zu sein halte ich diese Verkäuferin für unzuverlässig und unseriös. Für mich sieht es eher danach aus als hätte dich die Verkäuferin schon wieder vergessen und sie tut jetzt so als wäre die Sendung verloren gegangen. Vielleicht hatte sie Probleme, die gewünschten Artikel zu besorgen, damit sie ihn verkaufen kann und es hat mehr Zeit gekostet. Ich finde es schon sehr auffällig, dass du erst "vergessen" worden bist und die Sendung dann angeblich verloren geht.

Du hast ja auch keine Beweise für ihre Behauptung, dass die Sendung tatsächlich per Maxibrief losgeschickt worden ist. Ich halte das für eine Lüge, um Zeit zu gewinnen, aber solange du deinen Artikel doch noch bekommst, spielt das doch keine Rolle. Ich finde es nur feige, dass man das nicht von Anfang an offen sagt. Auch finde ich die Aussage dämlich, dass sie bei der Post nachforschen wollte, was mit der Sendung passiert ist. Wenn man ohne Tracking-Nummer verschickt kann man sich diese Anfrage total sparen. Du solltest echt nicht immer alles glauben, was dir die Leute auftischen, gerade solche Geschichten nicht.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Theoretisch kann man alles bei der Post auf Antrag nachforschen lassen, auch Warensendungen und Briefe. Eigentlich ist dhl gerade bei Briefen sehr darauf bedacht, nichts verloren gehen zu lassen, schließlich ist das ihr Kerngeschäft. Es gestaltet sich ohne Sendungsnummer nur noch schwieriger als mit einer solchen, aber ein entsprechendes Formular gibt es schon. Es kommt nur im Regelfall leider nichts bei rum. Ich habe ja den Verdacht, dass das sowieso nur deren Statistik dient bzw. reine Makulatur ist.

Bei mir ist auch mal etwas via Warensendung verloren gegangen, die wurde natürlich auch nie wieder gefunden. Daher biete ich jetzt immer auch den versicherten Versand an und schließe einen Ersatz für Verlust aus, wenn jemand unbedingt doch mit Brief oder Warensendung beliefert werden will. Die Leute nehmen eigentlich bis auf ein oder zwei Ausnahmen immer den günstigsten Versand. Dann soll mir aber keiner kommen, wenn etwas nicht ankommt, das ist dann nicht mehr mein Problem.

Insgesamt finde ich die Geschichte aber auch reichlich unglaubwürdig, das ist alles etwas viel des Zufalls und Briefe gehen im Gegensatz zu Warensendungen doch eher selten verloren. Das alles in Kombination mit dem Vergessen und dem neuen Zuschicken lässt mich auch glauben, dass da jemand mindestens geschludert oder das sogar zur Masche erhoben hat. Auch komisch, dass sie die Ware "zufällig" dann gleich noch mal parat hat, im Regelfall hat man das doch als privater Verkäufer gar nicht.

» Verbena » Beiträge: 4793 » Talkpoints: 0,57 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Dass die Post auch Nachforschungsaufträgen von verloren gegangenen Warensendungen oder normalen Briefen nachgehen würde, das wäre mir neu. Ich verkaufe jedenfalls auch öfter mal privat irgendwelche Sachen im Internet und egal wie hoch der Wert ist, biete ich immer auch die Möglichkeit eines versicherten Versands an. Verneint der Käufer dieses Angebot, dann ist das sein Problem, wenn der Artikel nicht ankommt. Deswegen würde ich als Verkäufer keine Ersatzlieferung rausschicken, selbst wenn ich den Artikel noch zehnmal da hätte.

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» Pfennigfuchser » Beiträge: 3765 » Talkpoints: 34,02 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Verbena hat geschrieben:Auch komisch, dass sie die Ware "zufällig" dann gleich noch mal parat hat, im Regelfall hat man das doch als privater Verkäufer gar nicht.

Das sehe ich genauso. Die ganze Geschichte ist irgendwie erstunken und erlogen. Entweder das ist ein gewerblicher Händler, der nur so tut als ob er privat verkauft oder aber es ist alles gelogen und der Artikel wurde gar nicht versendet, sondern jemand hat geschlampt. Ich vermute eher zweites und ich bin fassungslos, dass es wirklich Menschen gibt, die scheinbar alles glauben, was man ihnen erzählt, aber offensichtlich sind Menschen auch überlebensfähig, wenn sie extrem naiv sind.

Abgesehen davon habe ich noch nie erlebt, dass die Post bei Warensendungen ohne Tacking-ID freiwillig nachforschen möchte. Ich hatte solche Fälle schon, wobei das immer abgelehnt worden ist wegen Aussichtslosigkeit. Daher frage ich mich, wie du Verbena, darauf kommst, dass solche Sendungen wieder auftauchen sollen.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Verbena hat geschrieben:Dass die Post auch Nachforschungsaufträgen von verloren gegangenen Warensendungen oder normalen Briefen nachgehen würde, das wäre mir neu.

Man kann auch für "normale" Briefsendungen einen Nachweis über deren Verbleib anfordern. Dafür hält die Post sogar ein Onlineformular bereit Nachforschungsauftrag. Das Versehen braucht dabei auch garnicht unbedingt bei der Post zu suchen zu sein. Jedem kann zum Beispiel einmal ein Zahlendreher bei einer Postleitzahl unterlaufen. Das Ergebnis für die Nachforschung liegt meistens allerdings erst nach circa drei Wochen vor. Bei Zahlendreher in der Postleitzahl wird der Brief schon mit der korrekten versehen und anstandslos zugestellt.

Kann mich daran erinnern, dass es früher einmal einen Aushang im Postamt gab, auf dem die "unanbringlichen" Sendungen aufgelistet waren. Wenn man auf dieser Liste dann im Zustellpostamt Briefe, die an einen adressiert waren, wiederfand, konnte man sich diese gegen Vorlage des Personalausweises und gegen Zahlung einer kleinen Gebühr aushändigen lassen. Auch da waren Briefe entweder falsch adressiert, oder es war die Anschrift unleserlich geworden, weil beispielsweise nicht wasserfeste Tinte verwendet worden war.

» Gorgen_ » Beiträge: 1060 » Talkpoints: 374,40 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Nelchen hat geschrieben:Die Verkäuferin war aber sehr nett und meinte, dass sie mal bei der Post nachfragen und forschen würde, was denn mit der Sendung passiert wäre. Sie hätte den Artikel nochmal und würde mir diesen dann versichert schicken. Heute habe ich dann die Sendungsnummer bekommen

@Gorgen_: Willst du damit sagen, dass die ganze Geschichte genauso passiert ist wie behauptet? Die Verkäuferin "vergisst" erst, die Sendung loszuschicken. Dann ist die Sendung angeblich verschollen und man will einen Nachsendeauftrag senden (vorausgesetzt das geht ohne Tracking-ID) und du behauptest, dass so eine Nachforschung 3 Wochen dauern kann. Das Ergebnis der Nachforschung ist in diesem Fall also gar nicht da (schließlich wurde nichts davon erwähnt), die Sendung gilt als unwiderbringlich verloren und wird noch einmal versendet. Meinst du wirklich die Geschichte kann so stimmen? Da passt doch vorne und hinten was nicht.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Nachforschen kann man alles. Was es bringt sei aber mal dahingestellt. Wenn ich einen Brief mit 70 Cent Porto versende, wird sich bestimmt kein Postmitarbeiter damit befassen, diesen Brief zu suchen, wenn er wirklich abhanden kommen sollte. Da wäre der Aufwand viel zu groß. Aber es ist doch ein beruhigendes Gefühl, dass man wenigstens einen Antrag stellen kann. Da fühlt der Kunde sich doch gleich ernst genommen. :D

Was das Beispiel oder die Erfahrung von Nelchen betrifft, muss ich da allerdings auch sagen, dass ich nicht alles glauben würde, was mir jemand erzählt. Erst vergessen wegzuschicken und dann abhanden gekommen und zufällig zaubert die Verkäuferin noch das gleiche Produkt aus dem Zauberhut und kann es dann versichert verschicken. Das sind dann erst einmal 2,60 Porto und dann auch noch versichert (müsste an die 6 Euro kosten). Wie teuer war denn das Produkt, was du gekauft hast und hast du dann das Porto beider Sendungen übernommen, Nelchen?

Die Sendungsnummer heißt noch nicht, dass es weggeschickt ist. Dann ist es erst einmal übermittelt und wenn sie online frankiert, dann ist das direkt in der Sendungsverfolgung auch zu sehen. Aber sie braucht es nicht zur Post zu bringen und schon ist es wieder nicht angekommen. Erst einmal abwarten, ob du es bekommst und ein kleiner Tipp von mir, Nelchen, glaube nicht alles, was man die vorlügt. Es ist gut, wenn man ein wenig skeptisch ist. Egal, wer was sagt.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Täubchen hat geschrieben: Willst du damit sagen, dass die ganze Geschichte genauso passiert ist wie behauptet?

Auf keinen Fall. Es ging nur darum, dass ich einmal Weihnachtspost verschickt hatte, die zunächst nicht beim Empfänger angekommen war, weil mir der Verwandte die falsche Postleitzahl gegeben hatte, wo zwei Ziffern vertauscht waren. Da das so ein schöner, farbiger Briefumschlag mit Extra-Porto für Nicht-Standardmaße war, dachte ich, dass es doch schön wäre, wenn der Empfänger sich auch darüber freuen könnte.

Nach dem Verwandtenbesuch wurde dann ein Nachforschungsantrag gestellt. Und tatsächlich, der Brief wurde im Verteilzentrum noch gefunden. Und anstandslos zugestellt. Allerdings erst nach Neujahr. Der Nachforschungsantrag war aber, soweit ich mich noch daran erinnern kann, wesentlich höher als das Briefporto.

Und nun etwas zum Zweimal-Verschicken von Ware. Wenn es sehr billige Sachen sind, wollte wohl der Versender seine Großzügigkeit unter Beweis stellen. Vielleicht bei Visitenkarten-Druckaufträgen und Probedrucken wird das schon einmal gemacht. Aber sonst könnte ich mir das kaum vorstellen.

Im Prinzip ging es im Thread ja um die Nachforschung von Briefsendungen, so weit ich das verstanden hatte. Und die gibt es auch laut Post-Service für Sendungen ohne Trackingnummer.

» Gorgen_ » Beiträge: 1060 » Talkpoints: 374,40 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Gorgen_ hat geschrieben:Im Prinzip ging es im Thread ja um die Nachforschung von Briefsendungen, so weit ich das verstanden hatte. Und die gibt es auch laut Post-Service für Sendungen ohne Trackingnummer.

Ne, im Prinzip ging es darum, dass Nelchen sich freut, dass jemand so großzügig ist und nach diesem angeblichen Verlust noch einmal Porto zahlt und versichert schickt. Deswegen auch meine Frage, die Nelchen auch noch nicht beantwortet hat, wie teuer die Ware war, dass sich das auch für die Verkäuferin so lohnt. Ich glaube der Verkäuferin kein Wort, dass sie das schon verschickt hatte und es nicht angekommen ist.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


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