Kinder - Mitläufer oder Ton-Angeber

vom 26.02.2009, 09:23 Uhr

Wenn ich recht drüber nachdenke hat mein großer Sohn schon immer den Anschluß gesucht bei älteren Kindern. Mir Kindern die ca. 1 Jahr jünger wie er war hätter er niemals gespielt. Nun kristalisiert es sich heraus. Kai will geführt werden befürchte ich. Es kam neulich raus, dass er zum Beispiel immer das gleiche wie sein einer Freund macht. Das ist leider nicht immer schön. Sie sind ja zum Glück noch klein und wirklich schlimme Dinge machen sie nicht, aber andere ärgern da macht mein Sohn nun leider mit. Ich habe es ihm erklärt und bestärke ihn auch, dass er auch seinen Weg mal gehen soll.

Der kleine Sohn ist das Gegenteil. Er spielt überwiegend mit Leuten die zu ihm aufschauen. Da gibt er dann gerne den Ton an und freut sich. Er ist noch im Kindergarten und liebt es auch den ganz kleinen den Kindergarten zu zeigen und mag es das sie auf ihn aufsehen. Im Mittelpunkt zu stehen das gefällt ihm ganz gut.

Sind Eure Kinder auch so verschieden? Ich finde beides nicht so toll. Weder wenn Kinder den Ton angeben noch die Kinder die mit dem Strom schwimmen. Da habe ich ein hartes Stück Arbeit noch vor mir um aus Ihnen selbständige Persönlichkeiten zu machen.

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» MoneFö » Beiträge: 2938 » Talkpoints: -3,73 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Hallo!

Meine Kinder waren von Klein auf auch immer sehr verschieden. Mein Sohn war eher der Mitläufer, der immer alles machen musste, was andere machen. Er versuchte zwar auch manchemal den Ton anzugeben, aber dann auch nur, damit er irgendwie bei seinen "Kumpels" auch anerkannt wurde. Dann machte er Dinge, wo die anderen staunen konnten. Was auch nicht immer grade schön war. Er hat sich sehr von anderen beeinflussen lassen. Wenn irgendjemand gesagt hat xy ist doof, dann war er in den augen meines Sohnes auch doof. Ein eigenes Bild hat er sich nciht gemacht.

Meine Tochter ist da anders. Sie macht sich in jedem Fall ihr eigenes Bild von Leuten, die um sie herum sind . Sie ist auch eigentlich diejenige, die den Ton angibt. Ton Sie setzt sich halt durch. Sie nimmt auch an, was andere sagen, aber das auch nicht immer. Und wenn, dann mit Murren.

Ich denke, dass das alles was mit Selbstbewußtsein zu tun hat. Wenn ich jetzt im Nachhinein so drüber nachdenke, dann denke ich, dass meinem Sohn sehr viel Selbstbewußtsein gefehlt hat. Und meine Tochter storzt vor Selbstbewußtsein. Dabei meine ich, dass ich persönlich in der Erzieheung bei beiden nichts anders gemacht habe. Aber da mein Sohn sich hat sehr beeinflussen lassen, kann natürlich auch der Erzeuger und seine Großmutter einen Teil dazu beigetragen haben.

Vielleicht liegt es auch nciht nur an der Erziehung, sondern wird auch jedem Kind mit in die Wiege gelegt. Und der eine ist halt selbstbewußter und der andre eben draufgängerisch.

Man weiß aiuch nicht, was unbedingt das Beste ist. Dieses mitlaufen braucht ja nicht schlecht zu sein, wenn er mit den richtigen Leuten läuft. Und dieses Ton angeberische kann auch nciht unbedingt das Beste sein, wenn die, die dem Ton angebenden "untertan" sind auch wirklich alles machen, was derjenige sagt.

Ein Mittelmaß wäre mir immer am Liebsten gewesen. Denn Selbstbewußt gut und schön. Abewr zu viel Selbstbewußtsein ist auch nciht gut.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


MoneFö hat geschrieben:Ich finde beides nicht so toll. Weder wenn Kinder den Ton angeben noch die Kinder die mit dem Strom schwimmen.

Warum findest du das eigentlich schlimm?

Es gibt eben verschiedene Menschen mit verschiedenen Persönlichkeiten und die haben auch alle ihre Daseinsberechtigung und ihren Platz in der Gesellschaft. Ich finde es ganz schlimm, dass in dieser Gesellschaft alle versucht werden auf ein Mittelmaß zu bringen damit sie dann möglichst wenig auffallen, also zu guten Mitläufern der Gesellschaft gemacht werden.

Natürlich gibt es extreme Mitläufer, die gar keine eigene Meinung haben und sich ständig von anderen beeinflussen lassen und natürlich gibt es auch extreme Alpha Tiere, die sich nie zurücknehmen können und alles immer 100% unter Kontrolle haben müssen - aber in der Realität sieht das doch eher so aus, dass die "Mitläufer" Typen gute Teamplayer sind und die Alphas die Führung stellen, die ein Team eben auch braucht.

Und überhaupt wäre es doch ein viel positiverer Ansatz, wenn du dich auf die Stärken der Kinder konzentrieren würdest. Wenn ein Kind lieber mit älteren Kindern spielt sagt das ja vielleicht auch etwas über seine Reife aus, vielleicht sind ihm die Kinder im eigenen Alter ja einfach zu kindisch oder zu langsam? Und wenn ein Kind anderen den Kindergarten zeigen will dann hat das vielleicht nichts mit Geltungsbedürfnis zu tun sondern mit Sozialkompetenz, vielleicht kümmert er sich gerne um andere und möchte, dass sie sich wohl fühlen?

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Vielleicht ist es einfach stinknormal, dass Kinder in einer Phase sind, in der sich andere gerne nachmachen und in der sie sich eben noch nicht zurecht finden und erstmal wissen und erkennen müssen, wohin sie gehören. Es ist doch völlig normal, dass man da dann Vorbilder und Idole hat. Andere Kinder haben eben in dieser Zeit eher Popstars oder andere Promis im Auge und manche Kinder orientieren sich auch an ihren Freunden, Bekannten, ich kenne so Mädchen, die ihre Mutter versucehn zu imitieren.

Das ist doch ehrlich nicht schlimm und man sollte sich deshalb einfach mal keine Gedanken machen. Überleg doch nur mal wie du selbst als Kind warst. Bist du schon gleich total selbstbewusst, standhaft und voller Orientierung auf die Welt gekommen? Sicherlich nicht. Jeder Mensch muss sich finden.

Ich bin früher auch so gewesen und hab meine eine Freundin sehr nachgemacht und wollt so sein wie sie, aber meine Güte, das hat halt mal ein, zwei Jahre gedauert und heute bin ich auch ein normaler Mensch, der seine eigenen Ideen und Ziele hat.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Hallo MoneFö, woher hast Du denn Deinen Eindruck gewonnen? Nur ein Eindruck und das auch nur zu einem bestimmten Zeitpunkt kann auf jeden Fall täuschen. So fand ich es auch eine Zeit lang irgendwie merkwürdig, dass mein Sohn sich so stark an wesentlich älteren Freunden orientiert hat. Allerdings konnten ihn nur diese zu dem Zeitpunkt in seiner Wissbegierde weiterhelfen.

Allerdings war es bei meinem Sohn auch eine Zeitlang so, dass er sich zu sehr von Spielkameraden manipulieren ließ, die auch noch um einiges älter als er selbst waren. Da bin ich dann schon eingeschritten - zwischen Mitläufertum und sich-Manipulieren-lassen liegen Welten.

Genauso hatte mein Sohn auch durchaus Phasen, in denen er lieber mit jüngeren Kindern gespielt hat und innerhalb der Gruppe der Anführer war. So lange er nicht versucht hat, diese Kinder zu manipulieren, fand ich das auch in Ordnung.

Als Fazit bleibt mir zu sagen, so lange ein Kind nicht zu sehr in Extreme verfällt (also manipuliert oder sich manipulieren lässt) finde ich alle Verhaltensweisen völlig in Ordnung. Und gerade bei Kindern heißt das ja nicht, dass es immer so bleibt - Kinder müssen schließlich erst ihren Platz finden und werden dazu natürlich auch experimentieren. Wenn Dich, MoneFö, das Verhalten Deiner Söhne irritiert, dann kannst Du ja mal in einem Gespräch versuchen zu ergründen, was Deine Jungs antreibt so zu handeln wie sie es tun. Wenn sie sich dabei wohl fühlen und Du auch nicht das Gefühl hast, ihr Verhalten würde in ein Extrem abgleiten, dann lass sie wie sie sind.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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