Ich hatte noch nie echte Markenklamotten!

vom 17.07.2011, 20:00 Uhr

Gestern habe ich mir im Internet ein paar Klamotten bestellt. Eigentlich nichts Besonderes, eine Jeans, ein sehr, sehr schickes Hemd und noch kleinere Accessoires. Die ganze Bestellung gab ich bei Jack and Jones ab, diese Marke werden einige von euch kennen und an unserer Schule ist sie sehr beliebt. Als ich nun durch verschiedene Schnäppchenportale auf einen riesigen Internet-Sale bei diesem Anbieter aufmerksam geworden bin, habe ich mir eben die genannten Textilien bestellt. Dabei habe ich teilweise über die Hälfte gespart, für fast 10 Teile habe ich knapp 70 Euro hingelegt, für Markenklamotten also anscheinend kein schlechter Preis. Ich habe wie gesagt mir einfach die Sachen bestellt und gut war es.

Aber heute wird mir dann immer mehr die Bedeutung der Bestellung für mich bewusster. Denn mir ist irgend wie aufgefallen, dass ich noch nie wirklich ein Marken-T-Shirt oder Ähnliches bei mir im Schrank hängen hatte. Gut, mal ein Adidas-T-Shirt für den Sport oder mal Nike Jogginghosen oder Schuhe, aber diese waren alle nicht wirklich teurer als die normalen Klamotten, sodass diese keinen Sonderstatus bei mir einnahmen.

Aber ein wirkliches Prunkstück, was bei mir dann im Kleiderschrank hängt und wofür ich am besten eine eigene Schublade aufmachen würde, wie das bei einem Produkt von Abercrombie oder Hollister der Fall wäre, nein, so etwas hatte ich noch nie. Und deswegen habe ich auch irgend wie gar keine Erfahrungen über das Tragen dieser Markenklamotten. Bisher hatte ich halt meine Sachen an, von NKD bis Tom Tailor, sie sahen auch alle nicht schlecht aus, aber wenn mal ein Johannisbeersaftfleck darauf war, hat mich das nicht groß gejuckt und wenn er nicht heraus ging, war es auch überhaupt kein Problem für mich, dann wurden eben neue T-Shirts oder andere Sachen gekauft, machte ja nichts.

Nun, wenn ich bedenke, dass mein Hemd im Originalpreis um die 50 Euro gekostet hat, werde ich mich einerseits natürlich auch irgend wie besonders fühlen, wenn ich es in der Schule trage. Aber andererseits habe ich auch Angst, dass es sehr schnell kaputt geht oder ich einfach nicht genug darauf aufpasse, sodass ich es gleich irgend wo verliere, vergesslich bin ich nämlich leider auch ein wenig. Deshalb schwirren in meinem Kopf schon den ganzen heutigen Tag alle möglichen Gedanken herum, und das nur wegen ein paar Klamotten, die mal den Wert von 10 Euro überschreiten werden.

Da ich aber letztens Geburtstag hatte und dort ein paar mehr oder weniger hohe Beträge bekommen habe, werde ich mich vielleicht schon bald an den nächsten Klamotten-Markeneinkauf machen, weil ich mir denke, je mehr Markensachen man hat, desto weniger erdrückend wird dieses komische Gefühl im Kopf und Magen, oder? Könnte es auch sein, dass es nur kurzfristig ist und ich mich, wenn in ein paar Tagen dann die Sachen angekommen sind, einfach nur noch freuen kann? Ich kann das Gefühl gar nicht so richtig beschreiben, es ist so etwas zwischen ein kleinem bisschen Stolz, Vorfreude, Selbstbewusstsein aber eben noch einem anderen Faktor, den ich nicht so wirklich entziffern kann. Hattet ihr so ein komisches Gefühl auch als Jugendlicher, als ihr zum ersten Mal wirklich Markenklamotten euch gekauft hat oder ist euch das alles völlig fremd?

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» fcbtill » Beiträge: 4713 » Talkpoints: 21,47 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Mal ehrlich Jack & Jones teure Markenware? Du sagst du trägst sonst unter anderem auch Tom Tailer. Also bei allem Respekt, aber das Zeugs von Jack & Jones ist auch nicht teurer als die Sachen von Tom Tailer. Das ist im Grunde auf dem gleichen Niveau, zudem kommt das Jack & Jones inzwischen auch schon viel von Teenies getragen wird, das macht es langweiliger. Schön das du da so ein Schnäppchen ergattert hast, du scheinst ja ein richtiger Schnäppchenjänger zu sein, aber ich finde das eigentlich recht unbesonders und wenn du die Sachen erstmal hast, wirst du sehen das es auch nix besonderes ist in einem T-Shirt herumzulaufen, was ein bisschen mehr kostet, nur weil du vorher Billigsachen getragen hast. Jack & Jones ist normaler Durchschnitt, Herzklopfen bekomme ich nur bei Sachen wie dem siebenhundert Euro Mantel den mir mein Onkel zum Geburtstag aus Mailand mitgebracht hat oder vierhundert Euro Jeans, die der Papa mir gegönnt hat. Aber 50 Euro? Ich glaube das ist für die meisten normal.

Ich habe noch nie Kleidung getragen, die zehn Euro oder weniger gekostet hat. In meiner Familie ist im Grunde immer Wert darauf gelegt worden, dass die Sachen Qualität haben, ich wollte auch nie die typischen Sachen haben, die die halbe Schule trug, weil mich das schon in der Grundschule schrecklich angekotzt hat. Liefen alle in Diddle rum musste ich Disney haben, kam eine bestimmte Farbe in Mode, war diese in meinem Schrank ganz, ganz hinten. Später hat sich das Problem gelöst weil ich mich auf dunkle blau und rot Töne und schwarz beschränkt habe, weil mir das am Besten gefiel.

Auf jeden Fall aber hatte ich noch nie so richtige Billigsachen und weiß daher auch nicht, wie es ist mit sowas herumzulaufen. Deinen Gefühlsanstrum verstehe ich überhaupt nicht, Jack & Jones ist nichts besonderes, ganz normale Kleidung, ne. Haben leider inzwischen auch viele, was den Wert natürlich fallen lässt. Mir ist also wie gesagt das Gefühl fremd, weil ich vermutlich schon als Baby in Chanel rumgehopst bin, nicht das ich das unterstützen würde, aber Markenkleidung war meinen Eltern eben immer schon recht wichtig, einfach weil es besser aussieht, es nicht jeder hat und es auch einfach Qualität.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Vor allem in den Schulen, ist es heutzutage Pflicht, dass man Markenklamotten trägt. Das finde ich sehr schade, dass die anderen Schüler, die eben nicht diese Möglichkeit haben, sich teure Klamotten zu leisten, meistens ausgegrenzt werden. So war es jedenfalls zu meiner Schulzeit.

Aber ehrlich gesagt, habe ich von meinen Eltern schon immer Markenklamotten bekommen. Wieso das so war, weiß ich gar nicht. Ich bin eben damit aufgewachsen und deswegen ist es für mich nichts besonderes, wenn ich solche Kleidung trage. Heute kaufe ich mir aber auch mal No-Name Klamotten. Wieso auch nicht, wenn sie günstig sind und dabei gut aussehen. Damit gehe ich dann auch in die Disco, wo ich kein Problem mit habe.

Wenn du allerdings jetzt erst richtige Markenklamotten bekommst, dann kann ich es verstehen, dass du dich darauf freust. Es ist eben schon etwas anderes, wenn man die Klamotten seinen Freunden zeigt, oder sich damit in der Stadt blicken lässt. Da werden wahrscheinlich mehr positive Meinungen über deine neuen Sachen kommen, als wenn du nur No-Name Kleidung trägst. Und Markenklamotten steigern eben nun mal auch das Selbstbewusstsein. Man gehört eben dazu, wenn man diese trägt.

Leider ist das heutzutage so, dass man anhand seiner Klamotten beurteilt wird. Wenn man keine Marken trägt, heißt es direkt, man habe kein Geld und ist uncool. Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Freude mit deinen neuen Klamotten!

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» senny » Beiträge: 2589 » Talkpoints: 9,37 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Markenklamotten ist an sich ein weitläufiger Begriff. Für die einen sind halt Kleidungsstücke von Jack&Jones Markenklamotten, für andere erst Kleidung in gehobenen Preisklassen. Als Kind habe ich auch meistens No-Name-Kleidung getragen. Das hat bei mir damals auch völlig ausgereicht, auch wenn meine Eltern sich teurere Kleidung durchaus leisten können.

Seit ich meine Kleidungsstücke selbst zahle, lege ich schon mehr Wert auf Markenkleidung beziehungsweise auf Qualitätskleidung. Ich trage kein Chanel und kein Dolce Gabbana, weil es mir einfach oft nicht wirklich gefällt. Jedoch trage ich eher einen Mix zwischen teuren und etwas günstigeren Kleidungsstücken, wobei günstig bei mir eher in die Preisklasse von Esprit und S.Oliver geht. Ich freue mich an sich über jedes Kleidungsstück, welches ich mir selbst kaufen kann und es ist für mich absolut nicht selbstverständlich. Aber man kann auch günstig gut gekleidet sein.

Meine Kleiderwahl beschränkt sich allgemein auf rot und schwarz, daher ist es auch recht einfach schnell was zu finden. Freue dich über deine Kleidungsstücke. Ich finde diese unbändige Freude, die du wegen Jack&Jones Kleidung an den Tag legst nämlich super. Dann kannst du dich auch über andere Dinge freuen und siehst nicht alles als selbstverständlich an.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12530 » Talkpoints: 71,65 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



@Crispin
Ich finde, dass du das nicht wirklich beurteilen kannst, weil du es eben aus deiner "gehobenen" Sicht siehst. Wenn man natürlich von Anfang an, entschuldigung, alles in den Hintern geschoben bekommt, dann ist es kein Wunder, dass dann irgend wann Gewohnheit einkehrt und man es irgend wann nicht mehr so wahrnimmt, dass man nur hochwertige Klamotten hat. Ich fand es eben nur komisch bei mir, dass ich nie wirkliches Geld für Klamotten ausgegeben habe, auch wenn ein teurer Mantel, von dem du sprichst, durchaus auch einmal drin gewesen wäre und auch heutzutage drin ist.

Und dass du eben Jack and Jones als nichts Besonderes siehst, ist meiner Meinung nach Ansichtssache. Ich finde es aber nicht in Ordnung, dass du mich hier regelrecht auseinander nimmst, nur weil ich mich darüber freue. Du solltest auch einmal bedenken, dass es auch noch Leute mit einem Budget unter irgend welchen Summen gibt, ohne jetzt genau zu wissen, was ihr bei euch so noch daheim herum liegen habt. Und ich kann mir auch gut denken, dass es auch Jugendliche oder junge Erwachsene gibt, die noch nie irgend etwas Anderes als Takko Fashion oder Ähnliches gesehen haben und die bei einem Jack and Jones T-Shirt komplett die Fassung verlieren würden. Und es mag stimmen, dass 50 Euro normal sind, aber das man einfach mal so eine 400 Euro Jeans mitgebracht bekommt, das finde ich dann auch schon wieder zu extrem und da kann wohl auch auf keinen Fall von Normalität die Rede sein.

Dass du aber schon in der Grundschule anscheinend immer die besten Marken haben wolltest, das würde mir dann doch schon zu denken geben, ohne dir jetzt zu nahe treten zu wollen. Ich finde, dass man es irgend wo auch übertreiben kann. Und ich finde einfach den Weg besser, sich Markenklamotten zum Beispiel durch Nebenjobs zu erarbeiten, als das Ganze als selbstverständlich zu sehen und sich dann auch noch über andere lustig zu machen, die eben nicht schon als Kleinkind mit Klamotten von Chanel herum laufen können.

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» fcbtill » Beiträge: 4713 » Talkpoints: 21,47 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich habe dich nicht beleidigt und mich auch nicht über dich lustig gemacht, du hast doch nach einer eigenen Meinung gefragt und wolltest wissen, ob uns das fremd ist oder wir es nachvollziehen können, also habe ich dir geschrieben, wie es bei mir ist. Jack & Jones ist meiner Ansicht nach eben einfach eine gewöhnliche Alltagsmarke, weswegen ich deine Stimmungsschwankungen nicht nachvollziehen konnte.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Dieses „komische Gefühl“, von dem Du hier schreibst, bezieht sich, wenn ich Dich richtig verstanden habe, auf den hohen Kaufpreis Deiner Markenkleidung und Du hoffst, dass Du dieses komische Gefühl im Laufe der Zeit nicht mehr empfindest, wenn Du Dich erst an die Markenkleidung gewöhnt hast, richtig? Möchtest Du denn wissen, was für ein komisches Gefühl das genau ist? Ich vermute, dass es sich dabei um eine Form von Vernunft handelt, möglicherweise auch Angst, zu viel Geld für etwas auszugeben, das es im Endeffekt nicht wert ist. Auf teure Kleidung passt man auch vielleicht besser auf, vor allem, wenn man das Geld nicht so dicke hat, beschädigte Markenkleidungsstücke mal eben schnell zu ersetzen. Vielleicht ist es eine Mischung aus alledem, die Dich etwas betrübt.

Deine Gründe dafür, Dir Markenkleidung zu kaufen, will ich hier gar nicht in Frage stellen, und wenn ich Dich richtig verstanden habe, geht es hier auch gar nicht darum, ob wir nun der Meinung sind, dass man als Schüler Markenkleidung tragen sollte oder nicht. Dass Du Dich an das Kaufen und Tragen von Markenkleidung gewöhnst, glaube ich tatsächlich, und ich denke auch, dass das eine der Hauptfragen war, die Du hattest. Ich selbst habe jedenfalls die Erfahrung gemacht, dass meine Markenkleidung tatsächlich von weitaus besserer Qualität war als die günstigere Kleidung. Sie hielt länger, sie verzog sich beim Waschen nicht und ich hatte diese Kleidung auch deutlich länger als die preisgünstige. Markenkleidung kann also tatsächlich auch Qualität bedeuten, auch, wenn das nicht zwingend der Fall sein muss – siehe Ed Hardy. Qualität war da nämlich wiederum weniger zu erwarten.

Wenn Dein Paket bei Dir ankommt, wirst Du Dich vielleicht noch nicht sofort freuen, sicherlich aber dann, wenn Du die Kleidung anprobierst, sie Dir passt und Du findest, dass sie Dir steht, dann setzt die Freude sicherlich ganz schnell ein. Und wenn Du dann noch Komplimente für Dein Styling bekommst, wirst Du sogar möglicherweise auch gleich den Effekt erzielen, der weiter oben kurz angesprochen wurde, nämlich, dass Du bei der nächsten Bestellung schon ein deutlich besseres Gefühl dabei hast, solch eher teure Kleidung zu bestellen.

Ob das nun erstrebenswert ist, den richtigen Beweggrund darstellt oder nicht, war wohl wie gesagt nicht die Fragestellung, aber ich bin mir doch sicher, dass anerkennende Äußerungen Deines Umfeldes und vor allem in Deiner Klasse bestimmt dazu führen, dass Du Dich schnell an das neue Auftreten gewöhnen wirst und in Zukunft auch häufiger teurere Markenkleidung bestellen wirst. Wenn Du dann außerdem feststellst, dass diese eine bessere Qualität und bestenfalls auch eine längere Lebensdauer hat, ist das Geld möglicherweise sogar richtig gut investiert. Einen relativ hohen Wiederverkaufswert bei eBay und Co. dürfte die Kleidung jedenfalls haben, wenn Du sie irgendwann einmal abgeben möchtest.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Nun ja, ob "Jack and Jones"-Klamotten wirklich "Markenklamotten" sind oder nicht, dass kann ja jeder beurteilen, wie er möchte - Immerhin geht es bei deinem Anliegen doch um die Sache/das Gefühl beim Tragen der Markenklamotten an sich. Ich selbst kann jedoch schon von vorn herein sagen, dass ich dieses Gefühl, dass du gerade hast, eigentlich gar nicht so besonders teilen kann - Obwohl ich auch nicht von klein auf die Markenklamotten, ich zitiere: "In den Hintern geschoben" bekommen habe - Nicht mal jetzt.

Ich kenne es eigentlich auch nicht besonders aus meiner Jugend, dass es so war, dass man jetzt unbedingt Markenklamotten tragen musste, um dazu zu gehören oder ähnliches - Dies ist ja bei Jugendlichen auch sehr häufig ein Grund, warum sie überhaupt die überteuerten Markenklamotten tragen. Auch gehören wohl, wie du selbst schon sagtest, Marken wie Adidas, Puma oder Nike noch immer zu den beliebtesten Marken bei Jugendlichen - Wobei diese natürlich bei weitem nicht die teuersten sind und auch aus heutiger Sicht kann ich sagen, dass es qualitativ hochwertigere Marken gibt, als eben Adidas und Co.

Meine ersten richtigen Markenklamotten habe ich mir von meinem eigenen Geld kaufen müssen, als ich eigentlich schon lange aus diesem "Ich trage Markenklamotten um cool zu sein"-Alter (Oder zumindest so in der Art) heraus war. Damals war ich 17 Jahre alt und meine ersten richtigen Markenklamotten kamen aus dem Hause Carhartt - Nicht aber wegen der Marke, sondern weil ich diese eine Jacke damals sehr attraktiv fand - Mit über 140Euro war sie aber auch wirklich überhaupt nicht billig. Um aber eine Menge Geld zu sparen, bin ich mit ein Paar Freunden nach Düsseldorf in ein Outlet-Center gefahren, wo man wirklich bis zu sagenhafte 50% sparen konnte - Es hat sich also echt gelohnt.

Natürlich hatte man dann irgendwie schon so ein Gefühl, dass man jetzt etwas besonderes am Leibe trägt, aber ob dies wirklich an den Markenklamotten lag, kann ich so nicht beantworten. Ich hatte mir damals neben der Jacke noch eine Hose und einen Sweatshirt-Pullover gekauft, die allesamt sehr angenehm zu tragen waren, weshalb ich sie bis heute noch gerne trage. Aber inzwischen hat sich dieses Gefühl eigentlich völlig gelegt und wenn ich heute in den Schrank greife, dann auch nicht immer gezielt zu diesen Klamotten - Ich trage auch noch immer sehr gerne "No-Name-Klamotten" aus dem "Billig-Discounter" für wenig Geld. Für mich ist Wäsche auch viel mehr ein Nutzgegenstand, der dazu dient, dass ich nicht nackt auf die Straße muss - oder erfriere, als ein Gegenstand, mit dem ich mir profiliere.

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» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


@Crispin
Dann kam das wohl in deinem Beitrag ein wenig extra vagant herüber oder ich habe eben wirklich ein untertriebenes Markenbewusstsein, eins von beiden wird es wohl sein.

@moin
Genau so hatte ich das gemeint. Ich hatte eben noch nie vorher viel Geld in Klamotten investiert und auch dieses Mal war es eben noch nicht so viel Geld, aber es waren eben meiner Meinung nach Textilien, die hochwertiger als sonst waren. Deshalb kommt eben bei mir dieses Gefühl auf, und wenn ich jetzt deinen Beitrag lese, hast du es eigentlich recht genau getroffen. Ein wenig Ehrfurcht dürfte noch dabei sein, aber Angst und Vernunft, dass scheinen wirklich die Hauptbestandteile dieses Gefühls im Moment zu sein.

Und es ging mir auch tatsächlich hauptsächlich darum, ob ich mich daran gewöhne und ob es irgend wann so eine kleine Selbstverständlichkeit wird, auch einmal hochwertige Produkte zu tragen, ohne, dass man gleich verzogen wird oder Ähnliches, dieses Risiko sehe ich bei mir nämlich gar nicht, dafür bin ich einfach ein zu großes Sparbrötchen. Und wenn du schreibst, dass die Freude einkehren wird beim Anprobieren der Jack and Jones Sachen, dann wirst du das dir bestimmt nicht aus den Fingern gezogen haben und deshalb wächst bei mir im Moment schon sehr die Vorfreude und ich würde mich freuen, wenn das Paket gleich morgen meinen Briefkasten erreichen würde.

@senny + damomo
Das war bei mir tatsächlich überhaupt nicht der Fall, dass ich irgend wie ausgegrenzt wurde. Viele fanden meinen Style sogar gut und ihnen gefielen meine Klamotten und die Kombinationen, aber hätten diese ihnen auch gefallen, wenn sie gewusst hätten, dass das T-Shirt von NKD wäre? Ich habe nämlich einmal als Antwort auf ein Kompliment den Satz gesagt, "NKD-Style eben." und der Komplimentgeber, ein hübsches Mädchen aus der Nachbarschaft, wollte es gar nicht glauben und ich glaube, dass sie das eher als Scherz empfunden hat. Manche wissen eben gar nicht, wie stylisch und gut manche Billig-Produkte eben sein können.

Den Begriff "Nutzgegenstand", den du ganz am Ende deines Beitrages erwähnst, den finde ich nahezu perfekt passend für meine Sicht. Ich habe überhaupt kein Problem damit, Billigklamotten zu tragen, weil man erstens es überhaupt nicht sieht und zweitens wird man überhaupt nicht ausgegrenzt, sondern in meinem Falle bin ich sogar ziemlich beliebt. Ich finde nämlich, dass sich Freundschaften und auch Beziehungen doch nicht danach richten, ob man nun Markenklamotten hat oder nicht. Das könnte auch etwas mit diesem Gefühl zu tun haben, was mir da im Moment aufkommt.

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» fcbtill » Beiträge: 4713 » Talkpoints: 21,47 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Stimmt, fcbtill, ich habe mir diese Aussage, dass die Freude sich bei Dir sicherlich schon dann einstellen wird, wenn Du die bestellten Kleidungsstücke anprobierst und sie Dir auch so passen und stehen, wie Du Dir das vorgestellt hast – oder sogar besser -, nicht aus den Fingern gesogen. Das habe ich bei mir selbst erlebt, denn auch ich habe irgendwann damit angefangen, Markenkleidung zu kaufen und ich kenne auch dieses Gefühl der Ehrfurcht, von der Du schreibst, mit der man diesen höherpreisigen Kleidungsstücken begegnet.

Meine Erfahrung ist allerdings, dass teurere Kleidung oft, wenn auch nicht immer, wirklich besser verarbeitet und exakter nach Konfektion genäht ist, deshalb also oft auch einfach besser sitzt als die wesentlich günstigere Kleidung. Das muss wie gesagt nicht immer der Fall sein, ich kann das aber in Bezug auf Damenkleidung recht häufig vorstellen. Und wenn man dann ein Markenkleidungsstück anprobiert und sich plötzlich so sieht, wie man sich noch nie gesehen hat, weil man bisher immer die Erfahrung machen musste, dass die gewollte Klamotte einfach nicht vernünftig sitzt, schlaff herunterhängt, nicht gut betont oder irgendwo einschneidet, dann kann man gar nicht verhindern, dass sich ein irrsinniges Gefühl von Freude in einem ausbreitet.

Deshalb denke ich, dass Du Dich definitiv schon mal vorsichtig vorfreuen kannst, denn immerhin hast Du bei einer Internetbestellung ja auch noch Dein Widerrufsrecht und kannst die Kleidung, die Du nicht behalten und dementsprechend auch nicht bezahlen willst, wieder zurückgeben, wenn Dir irgendetwas daran nicht gefällt oder sie Deinen Erwartungen nicht entspricht. Sollte das aber nicht der Fall sein, so wirst Du Dich sicherlich über das feine Stöffchen freuen können und Deine Überzeugung dafür, nun häufiger mehr Geld gezielt in bestimmte Markenkleidung zu investieren, die Dich entsprechend überzeugen konnte, nicht mehr lange überdenken müssen, da bin ich mir doch sehr sicher.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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