Privatschule leichter als Staatliche Schule?

vom 11.12.2010, 21:15 Uhr

Ich gehe seit sechs Jahren auf eine Privatschule, für die meine Eltern 250 Euro Schulgeld im Monat bezahlen, wobei Essen und Busgeld schon mit eingerechnet ist. Nun habe ich mehrere Freunde, die auf "normale", staatliche Schulen gehen und mir sehr oft sagen, dass ich meine Noten kaufe und es auf ihrer Schule viel schwerer ist.

Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob meine Freunde wirklich recht haben, denn ich habe keinen Vergleich, da ich vorher noch nicht auf einer anderen Schule gewesen bin. Was sagt ihr dazu. Ist es wirklich so, dass es auf einer Privatschule leichter ist und ich auf einer staatlichen Schule nicht so gute Noten hätte?

» Max91 » Beiträge: 479 » Talkpoints: 1,61 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich finde es eher umgekehrt, ich finde private Schulen schwerer als die öffentlichen, denn der Anspruch ist viel größer, so war das jedenfalls als ich noch zur Schule ging. Ich ging von der 5. bis zur 8. Klasse auf ein Internat, danach sofort in die USA für ein Jahr und als ich wieder kam ging ich auf eine öffentliche Schule. ich fand teilweise das der Stoff auf der Öffentlichen viel leichter war und ich hatte so das Gefühl das dort in der 10. Klasse das komplett durch genommen wurde was auf der Privaten schon in der 8. Klasse kurz angeschnitten wurde, wie zum Beispiel eine Buch Interpretation.

Aber vielleicht hat sich das mittlerweile geändert, ist ja auch schon 21 Jahre her das ich auf dem Internat war. Ich finde es jedoch nicht nett von deinen Freunden, wenn sie sagen das deine Noten gekauft sind. Käme mir so vor als wenn sie nur eifersüchtig wären. Ich denke jedoch du musst dir keine Sorgen machen das du leichteren Stoff hättest denn das glaube ich nicht .

» Kathie1401 » Beiträge: 593 » Talkpoints: 0,41 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Deine Freunde reden dummes Zeug. Wenn man eine private Schule besucht, kauft man sich doch nicht seine Noten, sondern lernt meistens unter etwas besseren Bedingungen als diejenigen, die eine staatliche Schule besuchen. Ich habe auch ein privates Gymnasium besucht und kann nicht sagen, dass es einem dort leichter gemacht wurde als an anderen Schulen. Es war sogar so, dass zwischendurch auch zwei oder drei Schüler zu anderen Schulen gewechselt sind, da sie sich davon erhofften, das Abitur dort etwas leichter erlangen zu können. Ob das letztendlich so war, kann ich nicht beurteilen, da ich nur dieses eine Gymnasium kennengelernt habe. Für Schulen gibt es ja auch verbindliche Lehrpläne. Hinzu kommt noch das zentrale Abitur.

Vielleicht sind deine Freunde einfach ein bisschen neidisch darauf, dass du eine private Schule besuchst, während sie die staatlichen Schulen besuchen. Vielleicht hat deine Schule ein besseres Angebot als die Schulen, die deine Freunde besuchen. Auch die Lernbedingungen sind vermutlich besser. Meine damalige Schule war schon besser als die staatlichen Gymnasien in der Stadt.

Lass dich von deinen Freunden nicht abwerten. Du verdienst dir deine Noten durch deine schulische Leistung und bekommst sie sicher nicht, weil deine Eltern für deine Schulbildung bezahlen. Du solltest dir keine Sorgen machen und auf dieses Geschwätz nichts geben.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Zuerst würde ich sagen, kann man das nicht verallgemeinern. Da jede Schule unterschiedlich ist, selbst wenn man, zum Beispiel, zwei Gymnasien im selben Bundesland vergleicht. In dem einen ist das vielleicht ein bisschen schwerer im anderen das. Abgesehen davon, ist Unterricht immer sehr davon abhängig wie der Lehrer diesen gestaltet.
Ich denke ich würde auf keinen Fall sagen, dass Privatschulen prinzipell einfacher sind als normale. Sondern eher, dass es etwas ganz anderes ist.

MFG Sanks

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» Sanks » Beiträge: 2 » Talkpoints: 0,53 »



Die Lernbedingungen auf einer privaten Schule sind besser als auf staatlichen Schulen. Meine Tochter war in einem privaten Ganztagsgymnasium. Die Klassen waren nicht so groß, die Lehrer haben mehr Zeit für den einzelnen Schüler und die Hausaufgaben wurden in der Schule unter Lehreraufsicht gemacht.

Meine Tochter wechselte dann in eine staatliche Schule, weil wir umgezogen sind und dort war alles schwieriger für sie, weil sie anderes lernen gewohnt war. Die Lehrer hatten nicht mehr die Zeit für die einzelnen Schüler und als Neue hatte sie es sowieso nicht so einfach.

Man kauft die Noten auf keinen Fall in einer privaten Schule, aber ich denke, dass das Lernen einfacher ist und es schon viel ausmacht, wenn die Klassen nicht so groß sind und die Lehrer für den einzelnen Schüler wirklich Zeit haben und auf den Schüler eingehen können, was viele staatliche Schulen nicht haben.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Du brauchst dir keine Sorgen machen! Du musst für deine Noten sicher genauso viel arbeiten, wie Schüler in einer öffentlichen Schule. Ich denke auch, dass deine Freunde da vielleicht ein wenig neidisch sind.

Eine private Schule hat den Vorteil, dass sich die Schule selber das Lehrerpersonal aussuchen kann. In einer öffentlichen Schule werden die Lehrer vom Landes- oder Stadtschulrat den Schulen zugewiesen. Zumindest ist das in Österreich so. In einer privaten Schule können sich die Direktoren eben die Lehrer selber aussuchen und demnach denke ich dass es hier oft auch sehr gute Lehrer gibt. Wobei es die sicher auch an einer öffentlichen Schule gibt.

Dann sind private Schulen eben oft auch anpassungsfähiger. Mein Bruder war bei den Wiener Sängerknaben und demnach musste er dort natürllich auch in die private Schule gehen. Anders wäre es nicht möglich gewesen, weil er ja immer ein halbes Jahr auf Tournee war. In einer öffentlichen Schule wäre es also nicht gegangen und die private Schule dort hatte eben auch einen großen musikalischen Schwerpunkt.

Nach dieser Zeit ging mein Bruder ebenfalls auf eine normale öffentliche Schule. Ich glaube nicht, dass er die Zeit in der Privatschule leichter gefunden hat. Er hatte in der öffentlichen Schule am Anfang zwar auch so seine Probleme, aber das war denke ich in erster Linie, weil es doch eine große Umstellung war. Im Internat gab es doch ein ganz anderen System und da musste er sich auch erst einmal daran gewöhnen. Dann war es auch außerhalb der Schule eine große Umstellung vom Internat wieder zu Hause zu sein und so weiter. Aber leichter war die Privatschule sicher nicht.

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» tournesol » Beiträge: 7750 » Talkpoints: 66,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Dass es an einer privaten Schule einfacher wäre, gute Noten zu erzielen ist sicher gar nicht so verkehrt. Allerdings liegt das mitnichten daran, dass die Noten durch die Zahlung des Schulgeldes und ohne die eigene Leistung des Schülers erkauft würden. Vielmehr liegt es in der Regel an der pädagogischen Ausrichtung der Schule und auch auch den Lehrkräften.

Die pädagogische Ausrichtung ist meiner Erfahrung nach gar nicht so unwichtig. Ich hatte für meinen Kleinen auch eine private Schule ins Auge gefasst, nach mehreren Gesprächen aber festgestellt, dass die dort verfolgte pädagogische Ausrichtung meinen Sohn wohl eher ausgebremst als unterstützt hätte. Daher hätte er auf dieser Schule eher schlechtere Noten erzielt. Das ist auch wieder ein Beispiel dafür, dass gute Noten eher nicht erkauft werden.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Private Schulen sind erwiesenermaßen weder besser noch schlechter als öffentliche Schulen. Dass Schüler von Privatschulen durchschnittlich bessere Leistungen erzielen liegt daran, dass verglichen mit staatlichen Schulen eine teils recht deutliche Selektion vorgenommen wird.

Auf absolut elitären Privatschulen - und dazu gehört eine Schule, die mit Essen und Bus 250€ im Monat kostet, nicht ansatzweise - mögen die Lernbedingungen deutlich besser als auf staatlichen Schulen sein, gerade was die Zahl der Schüler pro Lehrer und die Ausstattung der Unterrichtsräume und -materialien angeht.

Ich selbst besuche ebenfalls eine Schule in privater Trägerschaft. Schulgebühren gibt es, da der Träger ein deutsches Erzbistum ist, nicht. Die Schule ist was ihre Ausstattung und Lehrer- sowie Schülerzahl angeht absolut mit einer staatlichen Schule zu vergleichen. Der einzige große Unterschied liegt eben im Schulträger.

Was das Leistungsniveau angeht, mache ich eher die Erfahrung, dass "meine" Schule verglichen mit den umliegenden staatlichen Schulen vom Unterrichtsniveau her ein wenig anspruchsvoller ist, wobei der Unterschied nicht so unglaublich groß ist. Leichter als auf einer staatlichen Schule ist es definitv nicht.

» weeky » Beiträge: 53 » Talkpoints: 28,74 »


Ich habe selbst neun Jahre lang eine Privatschule besucht und muss sagen, dass es dort definitiv nicht leichter war als auf einer staatlichen Schule.
Ganz im Gegenteil, es war eher anspruchsvoller und schwerer als auf einer "normalen" Schule.

Einige meiner ehemaligen Mitschüler sind zwischendurch von der Privatschule auf eine staatliche Schule gewechselt, weil ihre Leistungen nicht so gut waren.
Nach dem Wechsel hat sich ihr Notendurchschnitt deutlich gebessert und die Leute haben bestätigt, dass der Unterricht auf der neuen Schule wesentlich leichter fällt. Das Niveau war dort nicht so hoch wie bei uns.
Schlechter ist von meinen Freunden nach dem Schulwechsel keiner geworden.

Auf einer Privatschule ist der Anspruch meiner Meinung nach höher und es wird mehr erwartet und gefordert.

Aber so ganz kann man das natürlich auch nicht verallgemeinern. Auf den richtig teuren Privatschulen (Eliteschulen) werden die Schüler wahrscheinlich auch mehr gefördert. Es gibt kleinere Klassen, sodass die Lehrer mehr auf die Schüler eingehen können. Mit dieser Unterstützung schaffen auch schwächere Schüler gute Leistungen, die sie auf einer staatlichen Schule ohne entsprechende Förderung vielleicht nicht erreichen würden.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich war auch eine Zeit lang auf einer Privatschule und ich bin keinesfalls der Meinung, dass ich es dort leichter hatte als meine Freunde auf den normalen Schulen. Der einzige Vorteil ist einfach, dass nicht so viel Unterricht ausgefallen ist wie bei meinen Freunden. Allerdings hatte ich dann das Gefühl, dass meine Lehrer viel strenger waren und viel schwerere Sachen mit uns gemacht haben. Es war auch allgemein der Ruf der Schule, dass es die beste im Umkreis wäre und das Abitur von dort viel höher und besser angesehen war.

» Someone » Beiträge: 201 » Talkpoints: 5,77 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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