Atomkraft - Nein danke?

vom 06.11.2010, 13:43 Uhr

Sind die Risiken die die Atomkraft birgt tragbar?

Umfrage endete am 26.11.2010, 13:43
Ja die Risiken sind tragbar
9
50%
Nein die Risiken sind keinesfalls tragbar
9
50%
 
Abstimmungen insgesamt : 18

Hallo,

aufgrund der immer wieder aktuellen Debatte über Atomkraft und Laufzeitenverlängerung wollte ich mal eine Umfrage starten.

Jeder will günstigen und kontinuierlich verfügbaren Strom. Dies bietet die Atomkraft. Länder wie Frankreich setzen seit Jahren fast ausschließlich auf die Atomkraft. Jedoch hat die Atomkraft natürlich auch ihre Schattenseiten. Die Endlagerung ist seit Jahren ungeklärt und der Atommüll ist hoch Radioaktiv. Weiterhin besteht die Gefahr eines "Super-GAUS" wie in Tschernobyl. Viele Länder nutzen die Radioaktiven Abfälle zum Bau von Atombomben, was dem Weltfrieden enorm schadet.

Sind die Risiken also tragbar?

Ich persönlich denke das die Atomkraft nur eine Übergangslösung sein sollte, bis alternative Energien besser Entwickelt sind. Dannach sollte man schleunigst die bestehenden Atomkraftwerke abschalten um das Risiko der Massenvernichtung von Menschen in jeglicher Hinsicht zu minimieren. Jedoch sollte vor allem die Politik dieses Ziel strikt verfolgen und nicht die Laufzeiten immer weiter verlängern.

» 1337 » Beiträge: 692 » Talkpoints: 7,29 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich bin der Ansicht, dass Atomkraft so lange von Nöten sein wird, wie es keine ausreichenden Alternativen gibt, die gleiche Qualität bieten. Sicherlich wird bereits Strom aus erneuerbaren Energiequellen oder Wasserkraft, Windkraft und Solar angeboten. Aber wenn das ausreichen würde, um den Strom genauso zuverlässig anzubieten wie es mit Atomkraft möglich ist, wäre hier sicherlich schon mehr passiert.

Hinzu kommt noch, dass die erneuerbaren Energien zu beschaffen wohl deutlich teurer sein dürfte, als es die Atomkraft momentan ist. Das macht die Tatsache mit den Atomkraftwerken noch komplizierter und zögert eine Umstellung noch weiter hinaus.

Die Risiken bestehen schon seit Jahren. Sicherlich sind sie bei gewissen Atommeilern fast schon nicht mehr tragbar. Aber das genügt als Begründung nicht aus, um die Kraftwerke abzuschalten. Dazu benötigt es deutlich mehr. Denn wenn es nicht mehr tragbar wäre, hätte hier sicherlich schon eine Kehrtwende stattgefunden.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Das Atomkraftwerke sicherlich nicht richtige Art und Weise sind Strom zu erzeugen, dürfte ja hinlänglich bekannt sein. Ein einziger Störfall (siehe Tschernobyl) reicht aus, um eine riesige Katastrophe zu verursachen. Allerdings bin ich der Meinung, dass man das ganze ein bisschen differenzierter sehen muss.

Sprich, man sollte das ganze nicht so "Hippie-Mäßig" sehene, àla "Atomkraft ist Scheiße, schaltet jetzt und sofort und alle Atomkraftwerke aus". Auch die ganze Krawalle und die Demos während den Castor-Transporten ist meiner Meinung nach eher kontraproduktiv. Im Endeffekt verursachen gerade solche Aktionen nur unnötige Kosten, welche vom Steuerzahler wieder aufgewendet werden müssen. Ändern tun explizit diese Demonstrationen aber rein gar nichts. Der Abfall MUSS weggeschafft werden, da helfen auch keine 1000 "Grüne" die sich auf die Gleise legen.

Was wäre denn das Resultat, wenn wir von heut auf morgen alle Atomkraftwerke schließen würden? Abgesehen mal davon, dass das gar nicht möglich ist... Eben... Dann müssten ein paar Leute auf ihren Computer und Fernseher verzichten, weil sie keinen Strom mehr hätten.

Sicherlich, es müssen Alternativen her für eine saubere Stromerzeugung keine Frage. Und darauf sollten wir auch zügig hinarbeiten. Und während wir das tun, müssen wir uns die Fragen stellen: Wie können wir Atomkraftwerke solange noch sicherer machen und wohin mit dem Atommüll!? Aber so ne pauschale 08/15 Einstellung die den sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie fordert, ist hier sicherlich fehl am Platze und sollte auch ein wenig überlegter sein.

» AJK » Beiträge: 318 » Talkpoints: 23,03 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Was mich am meisten an der Debatte erstaunt ist: War der Ausstieg nicht irgendwie schon längst beschlossene Sache oder hab ich da geträumt?

Fakt ist: Atomkraft ist keine wirklich gute Idee, selbst wenn die Kraftwerke freundlicherweise darauf verzichten in die Luft zu gehen. Selbst im besten aller Fälle bleibt man noch immer auf den völlig verstrahlten Resten hocken, die echt niemand haben will. Weil die Auswirkungen wenn es denn schiefgeht einfach derart drastisch sind, das einem die ausfallenden Haare zu Berge stehen, kurz bevor man auf schmerzhafte und üble Weise an radioaktiver Vergiftung draufgeht. Oder es erwischt einen milder, dann hat man das zweifelhafte Vergnügen nur an einem Krebs zu sterben.
Deshalb hatte man sich auch auf den Ausstieg aus der Atomenergie geeinigt, den die derzeitige Regierung dann einfach mal als ungültig erklärt hat. Über die genauen Gründe möchte ich lieber gar nicht anfangen zu spekulieren, da sonst die akute Gefahr besteht das ich hochgeh wie Gernot Hassknecht. ;-)

Abschalten wäre möglich, auch wenn nicht alles mit umweltschonenden Energieformen aufgefangen werden könnte. Die Aussicht auf Kohlekraftwerke die mehr leisten müssten ist zwar auch nicht so toll, aber es wäre möglich. Mit den richtigen Vorbereitungen wäre es sogar gut umsetzbar, den die meisten Berechnungen über die Notwendigkeit von Atomstrom stammen aus Zeiten als dieser noch sehr viel ungehemmter verbraten wurde.
Und würde der Atomstrom nicht in einigen bereichen noch immer staatlich subventioniert werden, dann wäre er auch für die Energieerzeuger verlockend. Denn - alleine die Entsorgung der Brennstäbe bleibt ja interessanterweise nicht an jenen hängen.

Womit wir bei dem alten Thema sind: Warum das Wendtland? Bayern und Co haben sich als Endlagerstätte sehr unelegant aus der Affäre gezogen und uns Niedersachsen den strahlenden Schwarzen Peter in die Schuhe geschoben, wo das Zegs in Salzstöcken eingelagert werden soll, über deren Sicherheit es SEHR unterschiedliche Meinungen gibt. Und ganz ehrlich: Ich traue keinem Gutachter der im Auftrag einer CDU Regierung was von "Ist sicher" brabbelt. Darauf bin ich echt ein paarmal zuoft reingefallen.

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» Nephele » Beiträge: 1047 » Talkpoints: 2,22 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich kann Atomkraft auch definitiv nicht befürworten. Für mich überwiegen leider eindeutig die negativen Dinge an Atomstrom.

Vor allem stört mich aber wie mit dem Atommüll umgegangen wird. So zeigte es sich die letzten Tage ja warum die Regierung die Transporte vom Atommüll geheim halten wollte. Weil sich die Menschen darüber aufregen und auf die Straße gehen. Viel bequemer ist es doch, wenn man einfach alles vertuscht und die "blöde" Bevölkerung nichts davon mitbekommt und weiß. Aber so läuft es in einer Demokratie eben nicht.

Ein weiterer großer Nachteil für mich ist der, dass ein Atomkraftwerk immer eine gewisse Gefahr darstellt. Explosionen sind nie ausgeschlossen, vor allem wenn ältere Kraftwerke noch immer in Betrieb sind. So etwas in unverantwortlich gegenüber der Allgemeinheit und auch der Umwelt. Zwar würde Strom aus erneuerbarer Energie "schwerer" zu bekommen sein, jedoch wäre man zukunftssicher vorbereitet. Die Technologien werden in dieser Hinsicht ja auch immer besser und so sollte man langsam von dem Gedanken wegkommen, ohne Atomkraft nicht leben zu können.

» blacky123 » Beiträge: 207 » Talkpoints: 4,09 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich bin ganz ehrlich, mich verwundern die Diskussionen immer wieder. Schon in meiner Jugendzeit wurde gegen Atomkraft demonstriert. Schon damals gingen Unterschriftenlisten gegen Atomkraft rum. Ich rede hier von Anfang der 90er Jahre. Tschernobyl war da noch gut im Gedächtnis, die meisten von uns hatten es miterlebt, wenn auch damals nur am Rande. Würde so etwas heute passieren, würde das Internet überlaufen.

Damals, Anfang der 90er Jahre bezog meine Stadt nur zehn Prozent seines Stroms aus Atomkraft. Ich lebe in keiner Kleinstadt. Zehn Prozent sind nicht wirklich viel. Allerdings dachte ich damals schon, die zehn Prozent kann man doch auch anders ersetzen.

Generell denke ich also, Atomstrom ist nicht unbedingt notwendig. Ich gebe aber auch zu, ich habe mich mit der Stromgewinnung etc. nie wirklich auseinander gesetzt. Wobei ich noch zu Zeiten groß geworden bin, in denen scheinbar ständig der Strom mal nicht ging. Meine Eltern hatten einen großen Vorrat an Ersatzsicherungen gebunkert. So etwas kennt man heute gar nicht mehr. Und ich gehöre hier nicht zu den ältesten Usern.

Gorleben ist auch mir ein Begriff. Ich kann die Menschen dort an sich verstehen. Letzten nahm ich an einer dieser Telefonumfragen teil. Da wurde ich dann auch zu Gorleben befragt. Einige Fragen gaben mir schon zu denken. Wie gesagt, wirklich mit dem Thema habe ich mich noch nie auseinander gesetzt. Eine Frage war ala wo ich den Atommüll sicher lagern würde. Tja- ich stellte mir die Frage, was ist wirklich sicher? Ich behaupte, wen wer wo rein will, kommt er rein. Weitere Fragen waren in die Richtung, wo man Atommüll halt sonst noch lagern könnte, wenn denn nicht in Gorleben. Ich denke, die Einrichtung dort ist an sich darauf eingerichtet. Es ist zur Zeit sicherlich besser den Atommüll dort zu lagern, als ihn einfach irgendwo hin zu kippen. Was nicht heißt, dass ich es endgültig in Ordnung finde. Aber es geht um deutschen Atommüll und der sollte dann auch in Deutschland gelagert werden. Wo ist generell Thema für sich.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Ich gebe dir vollkommen recht Susisi. Genau ist das Problem. Und das werden wir sicherlich nicht lösen, indem wir voreilige Entscheidungen treffen und in einer unüberlegten Nacht und Nebel Aktion sämtliche Atomkraftwerke vom Netz nehmen. Es müssen sinnvolle und rentable Alternativen her! Es bringt uns nichts, wenn wir unsere eigenen AKWs vom Netz nehmen, und dafür mit überteuertem Strom vom Ausland, welcher natürlich auch unter anderem aus AKWs kommt beliefert werden. Das bringt überhaupt nichts.

» AJK » Beiträge: 318 » Talkpoints: 23,03 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Es geht nicht darum das alle Meiler sofort abgeschaltet werden, ging es nie.
Es geht um eine Laufzeitverlängerung der bestehenden Meiler um zwölf Jahre, wovon nur die Stromindustrie selbst profitiert, werden wir, die Stromkunden nichts von haben, denn: Freunde, wir kaufen für gewöhnlich eher ziemlich wenig Strom dazu, wir exportieren sogar welchen. Atomkraftwerke kann man darüberhinaus nicht auch halbe Kraft laufen lassen (wie zB Kohlekraftwerke), entweder ganz an oder gar nicht heisst es da. Das heisst langsames Umrüsten auf umweltschonende Energieformen ist mit Atomstrom im Hintergrund nicht wirklich gut machbar.
Agesehen davon kosten die Dinger uns als Steuerzahler ein Vermögen, denn für die Kosten der Lagerung ihrer Brennelemente kommen die Stromlonzerne nämlich nicht selbst auf. Die bezahlen brav wir, bzw. der Staat kümmert sich darum. Insofern kann man sagen: Die Leute die grade gegen die Castortransporte protestieren sorgen sich im gewissen Grade auch um die Steuerverschwendung in Form von versteckten Atomstromsubventionen.
Und: Vergesst ein für alle mal die Mär vom sicherern Atomkraftwerk. Es ist legendlich weniger wahrscheinlich das dieses Ding in sich zusammenbricht, aber deshalb wird in seinem Inneren trotzdem dasselbe radioaktive und tödliche Höllenfeuer entzündet.

Wer hat eigentlich die Legende verbreitet, die Meiler sollten alle sofort vom Netz genommen werden?

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» Nephele » Beiträge: 1047 » Talkpoints: 2,22 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich bin definitiv GEGEN Atomkraft! Es gibt schon genügend Kraftwerke nut erneuerbaren Energien, um den größten Teil der Stromversorgung zu übernehmen. Daher sollte man die älteren Kraftwerke schließen und nurnoch die neueren Kraftwerke laufen lassen, die auf einem neueren tecnischen Stand sind. So sind die Risiken auch gelindert.
Einige Argumente für Atomkraft:
- Moderne Atomkraftwerke (Kugelhaufenreaktor, Europäischer Druckwasserreaktor) sind nicht gefährlich für Mensch und Umwelt.
- Atomenergie trägt dazu bei die Treibhausgase zu reduzieren.
- Atomstrom ist preiswert.

Einige Argumente gegen die Atomkraft:
- Die für Atomkraft benötigten Rohstoffe sind nur begrenzt verfügbar.
- Die Unfallrisiken bei der Atomkraft stellen eine große Gefahr dar.
- Für die endgültige Lagerung von radiaktivem Müll wurde noch keine sinnvolle Lösung gefunden.
- Die zivile Nutzung von Atomkraft führt zu einer Verbreitung der Atomwaffentechnologie.

Damit könnt ihr eure eigen Meinung nochmal überdenken.
LG
blcky05

» blcky05 » Beiträge: 5 » Talkpoints: 1,63 »


Meiner Meinung nach sind alle Risiken tragbar.bis auf das Problem mit der Endlagerung.
Man weiß nicht,wohin mit dem radioaktiven Abfall und produziert trotzdem neuen?!Kann ich nicht nachvollziehen!

Die übrigen Risiken,die Atomkraftwerke bergen sind für mich hinsichtlich der extremen Efiizienz allerdings tragbar.
So etwas,wie in Tschernobyl kann schon fast nicht mehr passieren,da sich die Sicherkeitvorkehrungen um einiges erhöht haben.

Sollte eine Lösung für die Endlagerung gefunden werden und man weiterhin intensiv an der Weiterentwicklung der Atomkraftwerke und der Verbesserung der Sicherheit arbeiten,dann wäre ich ein Sympathisant hinsichtlich der AKWs.

Gruß

» IsJaWitzig » Beiträge: 34 » Talkpoints: 0,11 »


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