Hund der Nachbarin ganztägig betreuen?

vom 09.07.2012, 12:29 Uhr

Ich habe in einem anderen Thread geschrieben, dass ich eine Nachbarin habe, die ihren Hund den ganzen Tag alleine lässt und ihn auch nicht erzieht. Nun habe ich mit ihr geredet und das Gespräch ist wirklich mehr als seltsam verlaufen. Ich wollte ihr anbieten den Hund mit raus zu nehmen und ihn auch gerne mit zu mir zu nehmen, wenn sie mal nicht da sein sollte.

Sie scheint nun aber wirklich den ganzen Tag nicht da zu sein und lässt den Hund wirklich sehr sehr lange alleine. Nun hat sie mir gestern gesagt, dass ich den Hund gerne bei mir aufnehmen kann und sie mir dann einfach das Futter und seine Sachen zur Verfügung stellt. Ich könnte den Hund ruhig den ganzen Tag zu mir nehmen und dann einfach spätabends herüber bringen. Sie war nicht einmal dankbar.

Der Hund ist wirklich ein sehr Süßer und ich will ihn eigentlich auch nicht in ein Tierheim verfrachten lassen, daher werde ich wohl oder übel das machen, was da von mir verlangt wird. Das stört mich auch nicht weiter. Ich bin abends ein paar Stunden nicht da und bin auch nur wenige Stunden im Monat arbeiten, zusätzlich zu den Stunden abends. In der Zeit ist dann aber mein Partner da. Unsere Hunde verstehen sich auch wirklich bestens, aber ich könnte mir den finanziellen Mehraufwand von noch einem Hund nicht unbedingt leisten, sonst würde ich den Hund komplett nehmen.

Der Hund lebt nun ab heute den ganzen Tag bei mir und geht dann wirklich spät wieder zu seinem eigentlichen Frauchen zurück. Sie trägt die Finanzen, aber ich habe den Aufwand mit ihrem Hund. Das ist ja nun wirklich nicht normal, aber der Hund liegt mir wirklich sehr am Herzen und so verendet er, wenn er nur alleine in der Wohnung ist.

Was würdet ihr machen? Würdet ihr den Hund den ganzen Tag betreuen?

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» Ramones » Beiträge: 47758 » Talkpoints: 8,52 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Wenn ich den Hund sehr mögen würde, dann würde ich sicherlich auch auf den Hund aufpassen. Zumindest solange ich die Zeit dafür hätte. Jedoch ist es teilweise nicht einfach, da man mit dem Hund bei jedem Wetter raus muss. Schließlich müssen auch unsere Haustiere ihre Notdurft verrichten.

Die Finanzen müsste jedoch die Besitzerin des Hundes tragen. Auch beim Thema kostenloser Aufpasser ist ein kleines Dankeschön selbstverständlich zu erwarten. In welcher Form und Größe dieses auffällt, spielt dabei keine so große Rolle. Hauptsache man wird von der Besitzerin des Hundes als Aufpasser anerkannt und auch dementsprechend gut behandelt.

Ich hätte zum Beispiel auch kein Problem umsonst auf den Hund aufzupassen. Hunde mag ich persönlich auch sehr gerne und sind teilweise auch ein echt guter Beschützer für uns Menschen. Außerdem passe ich auch lieber vollkommen umsonst auf dem Hund auf, bevor dieser ins Tierheim muss. Tiere werden schließlich im Tierheim auch schnell einsam und vor allem werden sie nicht immer einen neuen Besitzer finden.

Ich muss auch zu diesem Thema sagen, dass man sich nur dann einen Hund anschaffen soll, wenn man sich auch auch intensiv um ihn kümmern kann. Wer den ganzen Tag arbeiten muss und somit nur morgens und abends für den Hund Zeit hat, dern hat sich ein falsches Haustier zugelegt oder sollte sich nach einem Aufpasser für den Hund umsehen.

» Stefan569 » Beiträge: 558 » Talkpoints: 1,86 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Bevor ich zu meinem eigentlichen Statement komme würde ich gerne etwas anmerken was ich aus deinem Posting entnommen habe. Du schreibst auf der einen Seite, dass du ihr angeboten hast den Hund zu nehmen und auf der anderen Seite hört es sich eher wie eine aufgedrungene Last an wenn du sagst: "daher werde ich wohl oder übel das machen, was da von mir verlangt wird". Des Weiteren hört sich das auch wie eine Beschwerde an wenn du davon redest, dass du nun den ganzen Aufwand mit dem Hund hast. Wenn sich das also so abgespielt hast wie du es geschildert hast und wie ich es verstanden habe, hat dich niemand darum gebeten ihr ein Angebot zu machen. Es war ganz allein deine Entscheidung und somit finde ich es dann auch eher schwierig da "mit dir" zu gehen.

Was allerdings die Tatsache an sich betrifft, so sollte ein gewisses Maß an Verantwortlichkeit bestehen wenn man sich einen Hund anschafft. Den Hund den ganzen Tag alleine zu lassen finde ich ebenso unglücklich wie den Hund nur Nachts bei mir zu haben wenn ich eh schlafe. In diesem Falle würde ich eher dazu Raten dem Hund ein neues Umfeld zu suchen. Hunde sind einfach in so vielen Dingen vom Besitzer abhängig, dass man ihn nicht nur als "Zierde" halten kann. Ich denke, dass mögliche zukünftige Gespräche eher in die Richtung gehen sollten den Hund abzugeben.

» Vancouver » Beiträge: 266 » Talkpoints: 1,02 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich erwarte keine Gegenleistung von der Nachbarin und hätte mich eben nur über das einfache Wort "danke" gefreut. Ich kümmere mich wohl oder übel um den Hund, weil ich es ja auch möchte, nur gibt sie ihn frühs ab und kommt wirklich erst spät wieder und das finde ich einfach sehr dämlich, wenn man sich dann einen Hund kauft.

Ich kümmere mich wirklich gerne um ihn und er ist auch Teil meines Herzens geworden, nachdem ich ihn jetzt ein paar Stunden betreut habe. Aber es ist doch so, dass es nicht mein Hund ist und ich der Meinung war, dass sie ihn eben nicht wirklich den ganzen Tag alleine lässt und jetzt habe ich erfahren, dass sie ihn immer 12 Stunden alleine gelassen hat und nur immer mal der Freund der Frau nachgesehen hat. Ich nehme den Hund nun 12 Stunden am Tag und mehr gerne zu mir. Ich weiß, dass die Dame nicht so lange arbeitet, aber der Hund bedeutet mir eben viel. Ich habe von Wohl oder Übel geredet, weil ich Unverständnis für die Frau habe und ihr auch eigentlich nur in ihrer Arbeitszeit mit dem Hund aushelfen wollte. Es ging dann einfach um mehr Stunden, als ich erwartet hätte.

Ich werde auch in Zukunft den Hund gerne bei mir haben und mag ihn ehrlich gesagt auch gar nicht mehr weggeben, also komplett weg zu einer fremden Person. Deswegen betreue ich den Hund genauso, wie ich meinen betreue nur sie muss eben das Finanzielle tragen, weil es ja nicht mein Hund ist und ich mir das nicht leisten kann.

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» Ramones » Beiträge: 47758 » Talkpoints: 8,52 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Was du dort so beschreibst kann aber weder in deine, noch im Interesse des Hundes, noch im Interesse deiner Nachbarin sein – O.K.., letzteres vielleicht doch. Zugegeben, ich kenne deine Nachbarin jetzt nicht, aber so wie du über sie schreibst, scheint ihr der Hund ja ziemlich egal zu sein, um nicht zu sagen, dass sie sich so gut wie gar nicht um den Hund kümmert, von den finanziellen Mitteln mal abgesehen. Wie lange kennst du deine Nachbarin jetzt schon und wie lange ist diese im Besitz des Hundes? Hier würde ich mich doch dann auch als Nachbarin mal ernsthaft fragen, warum man sich überhaupt einen Hund anschafft, wenn man doch im Vorfeld weiß, dass dieser den ganzen Tag alleine verbringen würde und nicht an die Luft oder vor die Tür kommt.

Für mich klingt das so, als braucht deine Nachbarin nur am Abend etwas, mit das sie kuscheln kann, wenn sie von der Arbeit kommt. Ich selbst finde es ja sehr löblich, dass du dir hier Gedanken machst und auch bereit bist, dich um den Hund zu kümmern, aber ich glaube ehrlich gesagt auch nicht, dass dies die Lösung ist. Ich würde an deiner Stelle in jedem Fall noch mal das Gespräch mit deiner Nachbarin suchen. Wenn du bereits eines mit ihr hattest, scheint man mit ihr ja zumindest vernünftig reden zu können. Wenn du hier vielleicht ordentlich argumentierst, schaffst du es vielleicht, ihr ein wenig die Augen zu öffnen um ihr zu zeigen, dass man ein Hund nicht den ganzen Tag einsperren kann. Und auch würde ich ihr eben sagen, dass sie dein Angebot doch bitte nicht missverstehen soll.

Das du dich gerne ab und zu mal um den Hund kümmerst, ist ja kein Thema. Aber jetzt könnte man in der Situation deiner Nachbarin ja auch gänzlich auf die Idee kommen, den Hund und deren Verpflegung ganz auf dich abzutreten. Wenn du bereit bist, dich um den Hund zu kümmern und damit kein Problem hast, ist das sicherlich deine Sache, aber wenn mir dies zu viel werden würde, würde ich als Tierliebhaber doch zumindest versuchen, dass ein Ziel angestrebt wird, welches eine hundgerechte Haltung des Tieres mit sich bringt.

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» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich finde es gut, dass du den Hund deiner Nachbarin nimmst und dich tagsüber um ihn kümmerst, weil deine Nachbarin dieses nicht tut und ihn so lange alleine lässt. Du schreibst, aber auch das du ihn schon lieb gewonnen hast und ihn nicht mehr in fremde Hände geben möchtest, es dir aber finanziell nicht möglich wäre ihn ganz zu übernehmen, was schade ist, denn bei dir scheint der Hund ja besser aufgehoben sein, als bei dieser Frau.

» fenasofia » Beiträge: 530 » Talkpoints: 22,49 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich bin da etwas zwiegespalten, um ehrlich zu sein. Auf der einen Seite ist es natürlich schön, dass die Nachbarin eine scheinbar kostenlose Betreuung für ihren Hund hat, aber auf der anderen Seite ist es doch wieder ein Ausnutzen, auch, wenn Du selbst sagst, dass Du nichts dafür erwartest, außer ein nettes Wort. Da dies aber nicht gekommen ist und Du scheinbar auch keine andere Gegenleistung erhältst, sehe ich es schon sehr kritisch.

Du schreibst zwar, dass Du derzeit einiges an Tagesfreizeit hast, aber was ist, wenn es sich anders ergibt und Du nun auch den ganzen Tag außer Haus bist? Was ist, wenn der Hund zu einer Notfallsprechstunde des Tierarztes muss und Du womöglich die Rechnung dafür zahlen musst? Was ist, wenn der Hund beim Spazieren gehen einen Schaden verursacht und die Besitzerin des Hundes sich weigert, sich darum zu kümmern? Sind all diese Dinge geregelt, am besten schriftlich, ist es okay, aber auf mich hat es nicht diesen Anschein.

Ich würde einen Nachbarshund durchaus betreuen, aber nicht den ganzen Tag und auch nicht für umsonst. Irgendeine Gegenleistung sollte schon kommen, das Ganze sollte nicht als selbstverständlich angesehen werden. Es kommt immer auch auf die Zeit an und wenn mich ein Nachbar fragen würde, ob ich ganztägig einen Hund betreue, ist es etwas anderes, als wenn nun ein Nachbar fragt, ob ich den Hund morgen mal drei Stunden nehme und es dann eine einmalige Sache bleibt.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Zunächst einmal finde ich das Verhalten deiner Nachbarin schon etwas befremdlich, sie hat einen Hund, aber keine Zeit für das Tier, ich frage mich wieso sie nicht selbst auf die Idee kommt, dass Tier abzugeben oder sich wenigstens darum zu kümmern, dass das Tier nicht den ganzen Tag alleine ist. Ich finde das ja sehr herzlich von dir, aber ich denke nicht, dass das etwas für mich wäre. Würde ich einen Hund wollen, dann würde ich mir selbst einen zulegen und nicht die Verantwortung für die Tiere anderer Leute übernehmen wollen. Egal wie süß das Tier ist, es würde schon seine Gründe haben, wieso ich selbst keinen Hund habe, entweder mir fehlt der Platz in der Wohnung, das Geld, die Zeit oder einfach der Spaß an dem Tier, ich denke, dass ich das Tier daher nicht so bereitwillig aufgenommen hätte, wie du das getan hast.

Würde die Frau mich bitten, für einige Stunden am Tag auf das Tier aufzupassen, dann würde ich das vielleicht tun, aber ich würde dafür bezahlt werden wollen und das Futter für das Tier sollte natürlich auch bereitgestellt werden. Auf jeden Fall würde ich das Tier nicht des Spaßes wegen bei mir aufnehmen, sondern nur gegen Bezahlung, es kann nämlich meiner Ansicht nach wirklich nicht sein, dass Leute sich Haustiere anschaffen, um die sie sich nicht kümmern können und sie dann an andere Leute abschieben. An deiner Stelle wäre ich da auch etwas vorsichtig und wüste mich nicht ausnutzen lassen, wenn du für das Tier nicht aufkommen kannst, dann solltest du es auch nicht behalten.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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