Apotheke: Medikamente an Kinder rausgeben?

vom 16.08.2009, 12:35 Uhr

Nelchen hat geschrieben:Ich denke aber auch, dass ein einfacher Zettel ohne Unterschrift normal nicht ausreichen sollte. Die Apothekerin hätte ja vielleicht mit dem Jungen zu A gehen können und sich vergewissern, dass die Tabletten wirklich für A sind. Denn wenn A und der Junge um die Ecke wohnen, sollte das ja kein Problem sein.

Dich möchte ich sehen, wenn du dann zum einen als Kunde in die Apotheke kommen würdest und kein Personal ist da, das dich bedienen kann oder du länger warten musst, weil eine Arbeitskraft zu A nach Hause gefahren ist, nur um zu fragen, ob der Zettel, den das Kind dabei hat auch wirklich echt ist und von der Mutter geschrieben wurde. Außerdem hat man im normalen Betrieb normalerweise überhaupt keine Zeit (und schon gar nicht kurz vor Weihnachten), um derartige Hausbesuche zu erledigen.

Mir würde ein solcher Zettel ausreichen. Im Notfall kann man imer noch kurz mit der Mutter telefonisch Rücksprache halten, wenn es zu Unklarheiten kommen sollte. Rein rechtlich muss man immer abwägen und der Situation entsprechend handeln.

In der Stadt ist das Herausgeben von Medikamenten an Kinder vielleicht auch eher ein Problem wie auf dem Land. Denn auf dem Land kennt man doch normalerweise auch die Kinder der Kunden und weiß, wem man ein Medikament für die Mutter aushändigen kann und wem nicht.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich habe letztens auch meinen 12jährigen Sohn in die Apotheke geschickt um meine Antibiotika plus Ibuprophen zu holen. Für das Antibiotika hatte ich einen Abholzettel, den Rest hatte ich ihm einfach nur gesagt. Bekommen hat er beides ohne Probleme. Ich hab ihn auch schon geschickt, um für sich selbst Hustensaft oder ähnliches zu holen. Daher bin ich ganz froh, dass auch Kinder in der Apotheke Medikamente bekommen. Ich finde es auch nicht unverantwortlich von mir, mein Kind zu schicken. Warum auch? Ich weiß, dass ich mich auf mein Kind verlassen kann. Hier in der Kleinstadt kennt die Apothekerin natürlich auch ihre Kunden. Ein weiterer Grund, warum ich mir da keine Gedanken mache.

» ChaosXXX » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich denke es kommt immer darauf an um welche Medikamente es geht. Einen simplen Hustensaft oder ganz schwache Schmerztabletten finde ich ja noch ok, wobei ich sicher kein 10-jähriges Kind in die Apotheke schicken würde um Sachen ein zu kaufen. Da gibt es sicher eine bessere Lösung. Zumindest für mich.

Aber wenn es dann schon stärkere Medikamente sind wäre ich sehr vorsichtig. Ich denke jetzt daran was mit den Medikamenten passieren kann oder dem Kind wenn es spezielle Medikamente dabei hat. Das wäre mir persönlich zu gefährlich. Ich denke jetzt daran das gerade gestern eine andere Frau ein Rezept von meinem Mann erhalten hat weil sich der Arzt vertan hat und wenn diese Tabletten jemanden falschen in die Hände geraten wären, na danke. Es sind ganz extrem starke Schmerzmittel die er derzeit wegen einem Unfall nehmen muss. Nein, ich hole meine Medikamente selber oder lasse sie von einem Erwachsenen holen.

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» torka » Beiträge: 4376 » Talkpoints: 7,91 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich arbeite ja in einer Apotheke und finde es immer sehr schwierig, wenn da ein Kind vor mir steht. Auf der einen Seite tut mir das Kind leid, wenn ich die Medikamente nicht abgebe und das Kind hinterher womöglich Ärger von den Eltern bekommt. Aber auf der anderen Seite habe ich auch einen Teil der Verantwortung, wenn ich das Medikament einfach an ein Kind abgebe.

Es sind da ja mehrere Faktoren, die eine Rolle spielen. Dass Kinder nur eingeschränkt geschäftsfähig sind, wurde schon erwähnt. Die Apotheke hat aber auch eine Pflicht zur Beratung, die nicht erfüllt werden kann, wenn ein Kind das Medikament kauft. Gerade bei Rezepten für die Eltern, bei denen ich manchmal aufgrund der Rabattverträge auch die Firma austauschen muss, frage ich das Kind immer, ob ein Elternteil dabei ist.

Wenn das der Fall ist, bitte ich das Kind immer, das Elternteil in die Apotheke zu holen. Dann erkläre ich auch, dass ich Medikamente an ein Kind nicht ohne Weiteres abgeben kann. Es gibt auch solche Zettel, die man den Kindern mitgeben kann, damit sie nicht mit leeren Händen nach Hause kommen. Auf denen steht dann, dass wir es nicht verantworten können, dem Kind einfach ein Arzneimittel abzugeben, dass wir aber einen Boten haben, der ein dringendes Arzneimittel auch liefern kann. In dem Fall kann dann die Beratung am Telefon erfolgen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich denke mal es kommt mit auf die Apotheke drauf an, vielleicht kannte sie euch ja bzw. dein Kind und wusste das die Tabletten für dich bestimmt waren. Ich habe meinen Sohn auch schon mit seinem eigenen Rezept los geschickt Hustensaft zu kaufen und es gab dabei keinerlei Probleme.

Schmerztabletten sind so eine Sache, ich glaube nicht, dass man sie so einfach rausgeben darf an Kinder, wenn sie für einen Erwachsenen bestimmt sind. Ich weiß es aber nicht genau und ausprobiert hatte ich es auch noch nicht. Ich denke mal, wenn es stärkere Tabletten oder rezeptpflichtige Medikamente für einen Erwachsenen gewesen wäre, hätte er sie bestimmt nicht bekommen.

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» alkalie1 » Beiträge: 5526 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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