Was soll man von so einem Arzt halten?

vom 21.12.2010, 20:50 Uhr

So wie du das beschrieben hast, sieht das für mich auch nach einer völlig überfüllten Praxis aus, das hat man ja schon an der Wartezeit oder an dem Verhalten der Arzthelferin merken können. Wenn dann viele Patienten kommen, dann ist man natürlich hektisch und muss alles beziehungsweise alle schnell abhandeln, damit man nicht um 22:00 Uhr noch in der Praxis ist.

Mein Hausarzt ist ein gemütlicher Kerl, der hat zwar auch einige Patienten und wenn ich keinen Termin habe, muss ich auch schon einmal mitunter recht lange warten, das kann ich aber in der Situation noch verstehen. Auch muss ich ab und zu ein wenig warten, wenn ich einen Termin habe, das kann aber immer mal vorkommen, ich sehe dann da drüber hinweg, weil es für mich verständlich ist. Aber als ich ihm von Schmerzen im Fuß erzählt habe, hat er erst einmal komplett meine Beine untersucht, meine Knie und die Füße, ich habe ihm dann erzählt, dass ich das oft nach dem Joggen habe. Als ich ihm das erzählt habe, hat er auch ein wenig privates geredet, dass er beispielsweise an einem Marathon teilgenommen hat und auch gerne läuft. Das alles hat aber nicht die Behandlungsdauer negativ beeinträchtigt. Es gibt also auch noch Ärzte, die "sich kümmern" und auch Zeit für einen haben. Ach ja, ich habe Einlagen verschrieben bekommen, seitdem sind die Schmerzen weg.

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» Tassadar » Beiträge: 1245 » Talkpoints: -1,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich bin bei recht vielen Ärzten (verschiedene Fachrichtungen) und ich werde immer erst gefragt, was mir fehlt, ob ich mit diesen Beschwerden schon bei einem Kollegen war, war hat er unternommen und war habe ich selber schon versucht, dann werde ich untersucht und dann beraten, ich werde nochmals nach Medikamentenunverträglichkeiten gefragt und ob ich dieses Medikament schon mal genommen habe und wie es gewirkt hat, dann erst verschreiben die Ärzte mir erst etwas, ich kann nur sagen, das mir so etwas wie in Deinem Fall noch nicht passiert ist und hoffe, dass es ein Einzelfall war.

» HelloKitty34 » Beiträge: 1651 » Talkpoints: 53,78 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Was man von solch einem Arzt halten soll, ist als Außenstehender nicht so einfach zu sagen. Es kommt auch darauf an, wie sich der Patient verhält. Heutzutage hat jeder zweite Patient Rückenschmerzen. Diese können aber eine sehr vielseitige Ursache haben. Das heißt, dass ein Arzt dich etwas besser untersuchen sollte. Wenn dir der Arzt nur Salbe und Voltaren resinat verschrieben hat, weißt du ja immer noch nicht, was du hast, oder? Hast du nicht gefragt, aufgrund welcher Diagnose du Voltaren resinat nehmen sollst? Welche Möglichkeiten du sonst noch hast, wenn das nicht hilft?

Normalerweise vergeben die Ärzte bei neuen Patienten einen Termin, wo sie sich etwas mehr Zeit für eine genaue Untersuchung und Befragung nehmen können. Denn die Ärzte sind ebenso daran interessiert, Dauerpatienten zu bekommen, genau wie du einen Arzt suchst, der dich auf Dauer begleitet. Deshalb bin ich der Meinung, dass auch ein Patient von sich aus gezielte Fragen stellen sollte. Ich merke mir zum Beispiel einige Dinge, die für einen Arzt zur Diagnosestellung interessant sein dürften. Tritt zum Beispiel ein unbekannter Schmerz plötzlich auf und lässt mir auch keine Ruhe in den nächsten Tagen, notiere ich mir, wann der Schmerz kommt, wie lange er bleibt, ist es ein ziehender, pochender oder stechender. Was habe ich gemacht, als der Schmerz begann, was gegessen und getrunken, habe ich mich aufgeregt usw. Genaue Angaben können durchaus einen Arzttermin verkürzen. Der Arzt kann auch besser in der Lage sein, dich gegebenenfalls an einen Fachkollegen zu überweisen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Man muss allerdings auch sagen, dass Medizin nie hundertprozentig sein wird. Das sogenannte goldene Ei werde ich wohl daher bei keiner Arztpraxis bekommen. Mir ist eine solche Behandlung schon sehr oft so passiert, aber ich bleibe trotzdem wie immer stets freundlich. Ich weiß ja auch nicht wie ich arbeiten würde, wenn ich beispielsweise der behandelnde Arzt wäre. Und eben noch dazu die heutige Situation im gesamten Gesundheitswesen dazu mit betrachtet. Man muss und vor allem sollte hier auch beide Seiten zu versuchen zu verstehen, denn nicht nur der Arzt trägt die alleinige Schuld finde ich.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich kenne solche "Behandlungen" leider auch von meiner beruflichen Praxis. Oft schildern die Leute nur ihre Beschwerden und schon hat der Arzt ein Rezept mit irgendwelchen schmerzstillenden Medikamenten, wie es bei dir der Fall war und das war es dann, ohne die Leute genauer zu untersuchen.

Gut, man könnte vielleicht sagen, dass der Arzt vielleicht so viele Leute mit den gleichen Symptomen hat, wie du sie ihm geschildert hast und dass er aufgrund seiner langen Erfahrung dann beurteilen konnte, dass es nichts weiter Schlimmes ist und seine Behandlung deshalb auch richtig ist. Aber ich wäre damit keinesfalls zufrieden und würde auf jeden Fall noch einmal zu einem Spezialisten gehen, um abzuklären, wovon die Rückenschmerzen kommen. Egal, ob sich dann herausstellt, dass es nur vorübergehende Schmerzen sind, die durch Verspannungen oder sonst irgendetwas dergleichen ausgelöst wurden. Eine rein symptomatische Behandlung, wie du sie erhalten hast, bringt auf die Dauer nicht wirklich viel.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich gehe auch selten zum Arzt und bin der Meinung, dass die meisten ziemlich inkompetent sind. Ich habe so etwas wie du auch schon öfters erlebt und das ist natürlich ziemlich bescheuert. Ich habe mich beispielsweise einige Wochen mit sehr starken Ohrenschmerzen herum gequält und der Arzt war dann ziemlich fix dabei mir eine Diagnose zu stellen und meine Beschwerden nicht richtig ernst zu nehmen, was mir dann auch nicht viel gebracht hat.

Bei anderen Ärzten ist es auch so, dass man nicht abgetastet wird, wenn man die "typischen" Beschwerden hat. Oft bekomme ich nicht einmal Blutdruck gemessen oder werde gewogen. Eigentlich war das bisher erst dreimal so und das war dann nach der "richtigen" Behandlung, da der Arzt das dann wissen wollte. Die Ärzte stellen wohl ihre Diagnosen, wenn sie ein typisches Anzeichen finden und danach behandeln sie dann. Sie werden damit wohl oft richtig liegen und so ist es für sie zeitsparend und angenehmer, wenn auch nicht gerade patientenfreundlich.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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