Mountainbike mit, oder ohne Schutzbleche?

vom 09.10.2011, 20:22 Uhr

Ich habe mir vor fast genau einem Jahr ein Mountainbike gekauft. Es ist ein echt tolles Fahrrad, von einer guten Firma. Auch wenn ich viel dafür bezahlt habe, gab es keine Ausstattung "ab Werk" am Fahrrad. Das Mountainbike ist also nicht verkehrssicher ausgestattet, was aber normal ist. Da ich aber sowieso meistens im Wald fahre und auch nur bei Tag, habe ich mir noch nichts gekauft, dass ich das Fahrrad verkehrssicher mache.

Außerdem waren an dem Mountainbike auch keine Schutzbleche. Als ich es gekauft habe, dachte ich noch nicht daran, mir direkt welche dazu zu kaufen. Erst nach meiner ersten Fahrt, war für mich klar, dass ich mir Schutzbleche zulegen werde. Ich bekam einfach jede Menge Dreck ab, während ich gefahren bin. Ich war hinten komplett dreckig. Von vorne kommt einem auch noch der ganze Dreck entgegen, der durch das Vorderrad herum geschleudert wird. Nach meiner ersten Fahrt, musste meine Kleidung komplett gewaschen werden. Ich sah aus, wie Sau.

Vor der nächsten Fahrt, bin ich dann in einen Fahrradladen und habe mir Schutzbleche aus Kunststoff gekauft. Diese sind eher sportlich und nicht so langweilig, wie man es sonst sieht. Als ich dann mit meinen neuen Schutzblechen vor meinen Freunden auftauchte, schauten die mich schon ein wenig komisch an. Denn niemand sonst von ihnen hat Schutzbleche an seinem Mountainbike, obwohl sie mindestens genauso dreckig geworden sind, wie ich. Ich habe ihnen dann gesagt, dass ich sie mir gekauft habe, da es für mich eine totale Schweinerei sei, wenn ich so dreckig werde. Ich bin eigentlich nicht pingelig, und kann ein wenig Dreck schon ab, aber dann doch bitte nicht so. Ich meinte, dass es mit den Schutzblechen viel besser sei, da man nicht den ganzen Matsch ab bekommt. Aber die Anderen konnten darüber nur lächeln und meinten, dass es "uncool" sei, wenn man mit einem Mountainbike fährt, das Schutzbleche hat. Niemand sonst fährt wohl mit Schutzblechen herum und es sei einfach nur albern. Man müsste wohl erkennen, dass man durch Dreck und Matsch fährt.

Diese Meinung verstehe ich einfach nicht. Wieso soll ich mir nicht etwas kaufen, das den Dreck ein wenig fern hält? Ich finde es außerdem überhaupt nicht schlimm, wenn ich ein Mountainbike mit Schutzblechen habe. Ich würde sagen, dass es mit denen eher noch ein wenig cooler aussieht, aber nicht "uncool". Auf jeden Fall lasse ich mich nicht von ihnen ärgern, wenn sie sich darüber lustig machen. Was denkt ihr darüber? Ist es tatsächlich so, dass es sich für einen Mountainbiker nicht gehört, sich Schutzbleche zu besorgen, um so vor dem Dreck geschützt zu sein? Bin ich dadurch jetzt "uncool"?

Benutzeravatar

» senny » Beiträge: 2589 » Talkpoints: 9,37 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich fahr seit ich Radfahren kann mit Mountainbikes und hatte von Anfang an keine solchen Teile drauf. Laut meinem Vater gehören diese Schutzbleche, Radständer etc. alle nicht auf ein richtiges Mountainbike. Für eine richtige Tour gehört für mich der Dreck einfach dazu.

Ich muss aber auch sagen, dass ich inzwischen einige Menschen kenne, die mit "Kotflügel" fahren, sieht auch oft toll aus. Ich denke, das ist einfach Geschmackssache. Wer lieber ein bisschen sauberer ist und im Regen nicht sogar von hinten durchgeweicht sein will soll mit den Blechen fahren, andere ohne. Aber schlimm oder "uncool" ausschauen tut meiner Meinung nach beides nicht. ;)

» computer0410 » Beiträge: 71 » Talkpoints: 26,98 »


Na ja, man kann es so oder so sehen. Ich habe Jahre meines Lebens auf dem MTB verbracht und bin durch diverse Wettkämpfe ziemlich rumgekommen. Eine Meinung kann ich mir also sicher erlauben. Allerdings habe ich seit mindestens 10 Jahren keinen Kontakt mehr zur Szene. Keine Ahnung, ob sich die Ansichten geändert haben.

Es gibt Leute, die machen einen auf dicke Hose und fahren bei jedem Wetter, sauen sich im Notfall auch richtig ein. Der Haken, der Pflegebedarf ist deutlich größer, das Material verschleißt schneller und die Erkältung ist auch schneller da, als sie sollte. Grundsätzlich ist der MTB-Sport natürlich immer mit Dreck verbunden, sobald es draußen etwas nasser wird. Sauber bleibt man also nie. Aber es gibt eben immer noch einen Unterschied zwischen dreckig und dreckig. Es ist also nur konsequent, wenn man ein zweites Bike für die ganz versifften Tage hat, bei dem es nicht so sehr drauf ankommt. Und dieses Rad bekommt dann gerne auch Kunststoffschutzbleche. Und zwar fest montiert. Die kann es natürlich schonmal zerschießen und früher waren die auch nie besonders frostresistent, aber sie waren auch nie allzu teuer. Ich finde es ziemlich blödsinnig, sich und sein Material absichtlich über die Maßen einzusauen, wenn es nicht notwendig ist. Zumal man ja auch noch andere einsaut, wenn es spritzt wie Hulle.

Hat man nur ein Rad, muss man eben schauen, wie die Winter so im Schnitt sind. Lang und oft feucht oder nur ab und zu feucht. Entsprechend würde ich zur Not Spritzschützer montieren, obwohl ich die blöd finde. Und wenn das Wetter mal zu sehr saut, dann läuft man eben mal. Oder man montiert mal einen zweiten Satz Laufräder mit Straßenreifen und fährt mit Schutzblech und Neoprenschuhen Straße. Einsauen kann man sich bei Wettkämpfen und zwar so, dass wirklich nur noch Kärchern hilft. Aber das will man ja nun nicht jeden Tag haben. Dämliche Putzerei und ständig die Wascherei in der Waschmaschine. Ich würde das alles nicht päpstlicher sehen als der der Papst.

Benutzeravatar

» Richtlinie2 » Beiträge: 1872 » Talkpoints: -0,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich habe an meinen Fahrrädern keine Schutzbleche montiert und würde auch niemals welche anbringen. Ich bin schon einige Male richtig schmutzig geworden, sowohl beim Fahren im Gelände als auch auf der Straße, wenn ich mit meinem Rennrad im Regen unterwegs war. Fahrräder sind für mich ausschließlich Sportgeräte und wenn ich damit fahre, dann um der Fahrt willen. Daher ziehe ich auch entsprechende Klamotten an und muss auch nicht ordentlich aussehen. Nach einer längeren Tour wasche ich meine Klamotten auch direkt, weil ich die durchgeschwitzten Sachen nicht noch einmal tragen möchte. Daher ist es mir auch ziemlich egal, ob da nun etwas mehr Dreck dranhängt oder nicht.

Als Kind beziehungsweise jüngerer Jugendlicher hatte ich mal ein Trekkingrad, das mit Schutzblechen ausgestattet war. Da ich auch mit dem Rad öfter durch den Wald und dort auch über schlammige Reitwege gefahren bin, hatte ich öfter das Problem, dass sich Dreck zwischen Reifen und Schutzblech setzte und das Rad dann blockierte. Es gibt natürlich auch Mountainbike-Schutzbleche, die den Schutzblechen von Motocross-Motorrädern nachempfunden sind und genug Platz lassen. Darauf sollte man dann auch achten, wenn man überhaupt Schutzbleche anbringen will.

Wenn man richtig fahren will und nicht nur vor der Eisdiele posen will, stören Anbauteile an Mountainbikes eigentlich nur. Es kommt ja auch mal vor, dass man stürzt oder sich vielleicht auch überschlägt. Die Schutzbleche könnten dabei leicht kaputtgehen. Zum Glück sind die Modelle, die für Mountainbikes gedacht sind, aus Kunststoff und nicht aus Metall. Dennoch halten diese nicht alles aus. Schmutz an den Klamotten kann man nicht umgehen und selbst mit Schutzblechen bleibt man bei Matschwetter nicht sauber. Für den Dämpfer verwende ich einen Neopren-Überzug. Vernünftige Bauteile sind auch gut genug abgedichtet, um solche Beanspruchungen auszuhalten.

Benutzeravatar

» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Wenn ich das Fahrrad nutze um mobil zu sein und von A nach B zu kommen würde ich empfehlen Schutzbleche anzubringen. Ich hätte keine Lust morgens auf die Arbeit zu fahren und überall Dreckspritzer auf der Kleidung zu haben. Fährt man allerdings in der Freizeit Mountainbike um Spaß zu haben sieht die Sache wieder anders aus. Da gehört einfach auchmal dazu, dass es ein bisschen schmutzig wird.

» nils1990 » Beiträge: 37 » Talkpoints: 15,55 »


Ich bin selber mal eine Zeit lang mit dem Mountainbike gefahren, meist im Sommer, da mir Winter zu kalt sind. Am Anfang hatte ich auch Schutzbleche drauf, doch schon nach 2 bis 3 Touren in den "Börnster Alpen", unserer MTB und Motocross -Strecke ist mir klar geworden, dass die Dinger weg müssen.

Dies hatte den Grund, dass es schlicht und ergreifend einfach zu gefährlich war. Dauernd verhakten sich Äste und Dreck setzte sich bis zur Blockade der Räder fest. Außerdem hielten die Schutzbleche nicht viel aus. Schon nach wenigen Sprüngen brach ein Teil des hinteren Bleches ab.

Meine klare Meinung ist also, dass Schutzbleche aus Sicherheitsgründen wegbleiben müssen. Außerdem ist es sowieso viel spaßiger dreckig zu werden ;)

» bettelzwerg » Beiträge: 38 » Talkpoints: 15,73 »


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^