4 Cent Steuerschulden und der Gerichtsvollzieher kommt

vom 16.12.2010, 16:15 Uhr

Es ist schon irre, da hat ein Mann 4 Cent Steuerschulden, die er sogar noch bestreitet, wusste noch nicht einmal von den Steuerschulden und dann steht der Gerichtsvollzieher vor der Tür, um die 4 Cent plus Zuschläge und Kosten von ganzen 66,10 Euro einzutreiben.

So hat der Mann im Jahr 2009 als Event-Manager gearbeitet, aber keinen Gewinn gemacht, deswegen kann auch keine Steuerschuld entstanden sein. Die Abwicklung seiner Steuererklärung machte sogar ein Steuerberater, von dem er auch nichts mehr gehört hatte. Einen Steuerbescheid über die 4 Cent bekam der Mann auch nicht, dafür stand jetzt aber der Besuch des Gerichtsvollziehers an.

Vom zuständigen Finanzamt in Chemnitz erfuhr man, dass wegen einer solch kleinen Steuerschuld im Normalfall kein Gerichtsvollzieher gekommen wäre, warum das passiert ist, konnte man aber nicht sagen. Nun ist der Mann auch noch umgezogen und das jetzt für ihn zuständige Finanzamt wurde sogar um Amtshilfe vom Finanzamt in Chemnitz gebeten. Zum Glück sitzen da wohl welche, die sich mit solchen Lappalien nicht beschäftigen, denn sie verfolgen diese Angelegenheit nicht.

» urilemmi » Beiträge: 2263 » Talkpoints: 7,31 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Diese Geschichte könnte aus der Bild-Zeitung stammen. Wo hast du das gelesen oder gehört? Irgendwie kann ich mir kaum vorstellen, dass hier wegen vier Cent ein Gerichtsvollzieher eingesetzt wurde. Wie kommt die Summe von 66,10 Euro zustande? Handelt es sich dabei um die Gebühren für Mahnungen und Co.?

Bevor ein Gerichtsvollzieher kommt, muss schon einiges passiert sein. Bis der kommt, hat man meistens schon etliche Mahnungen bekommen. Hat der Mann diese nie erhalten? Das kann ich mir nur schwer vorstellen. Ich kann mir eher vorstellen, dass der Mann sich hinterher unwissend gibt. So ein Verhalten ist bei Schuldnern ja nicht unüblich. Interessant wäre die ganze Geschichte. Es wirkt, als wären hierbei mal wieder gezielt die Fakten verdreht worden, damit auch der letzte Schuldner mal wieder als armes Opfer der Bürokratie dasteht.

Hast du einen Link parat, wo man diese Geschichte vielleicht noch einmal nachlesen kann?

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Nicht schlecht. Das ist doch ein Paradebeispiel für den deutschen Bürokratie-Wahnsinn. Welcher Gerichtsvollzieher geht denn bitte für 4 ct los? Das habe ich auch noch nie gehört und ich komme auch aus dieser Branche. Diese Angelegenheit wird fallen gelassen, im Normalfall. Es verursacht ja auch nur Kosten und der Gerichtsvollzieher ist angewiesen, so wenig Kosten wie möglich zu verursachen. Der wollte sich wohl mal leicht ein bisschen Geld verdienen. Die GVZ werden ja schließlich pro Auftrag bezahlt. Je mehr zu tun = desto mehr Geld in die eigene Tasche.

» Humpen2020 » Beiträge: 356 » Talkpoints: 0,63 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Diese Geschichte, ist wirklich sehr ungewöhnlich und deswegen kann sie ja auch nur aus der
Bild stammen. Ob nun ein Gerichtsvollzieher wirklich wegen 4 Cent eingesetzt wurde, wage ich zu bezweifeln, auch wenn durch die Zusatzkosten vielleicht eine Summer von über 60 Euro zustande gekommen ist, aber ich glaube, das sich niemand die Mühe gemacht hätte, diese Hauptschuld von 4 Cent einzuklagen.

Außerdem dauert es ja auch noch eine ganze weile, bis der Gerichtsvollzieher mal direkt vor der Tür steht, denn es kommen vorab ja auch etliche schriftliche Mahnungen. Laut der Bild kam der Betrag von 66.10 Euro durch die Säumniszuschläge und die Vollstreckungskosten zustande und all das nur, weil der 22 jährige Alexander Peekes die Steuerschuld von 4 Cent nicht bezahlt hatte. Laut seinen Aussagen hatte er einen Steuerberater mit den Aufgaben beauftragt und sogar in dem Jahr gar keinen Gewinn erzielt.

Also schon eine sehr ungewöhnliche Geschichte und ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich so passiert ist, denn das wäre ja schon echt Hammer, wenn man wegen 4 Cent schon gleich einen Gerichtsvollzieher au den Hals gehetzt bekommt.

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» Chrissiger » Beiträge: 1296 » Talkpoints: -2,34 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



So viel Müll, wie im Eröffnungsbeitrag oder besser der Bild-Story, habe ich selten gelesen. Das fängt schon mal mit der Tatsache an, dass jemand, der keinen Gewinn macht auch keine Steuerschulden haben könne. Natürlich kann man auch ohne Gewinn Steuerschulden haben. Umsatzsteuer kann unter Umständen ein Thema sein, aber es gibt auch noch einige andere Möglichkeiten auch ohne Gewinn Steuerschulden zu haben. Wenn man noch nicht mal das Grundwissen besitzt, dann ist es wohl besser, nicht mehr selbstständig zu sein.

Dass der Mann nichts von seinen Steuerschulden wusste, ist in meinen Augen ebenso großer Blödsinn. Denn auf eine Steuererklärung folgt ein Steuerbescheid. Diesen kann man natürlich auch an einen Bevollmächtigten zustellen lassen. Nur sollte man sich dann fragen, wie vertrauenswürdig die Person ist, wenn diese nicht den Bescheid weiterleitet. Letzten Endes ist man als Steuerpflichtiger ja in der Pflicht sich zu kümmern. Da ist es doch reichlich naiv, dass man sich hinstellt, man habe alle Unterlagen abgegeben und dann nichts mehr gehört. Muss man sich vielleicht doch mal kümmern, wenn zu lange nichts passiert.

In meinen Augen ist diese Story ein gelungener Versuch als Leserreporter die Haushaltskasse aufzubessern. Würde man mal genauer hinschauen, dann würde man sicher eine etwas andere Version hören. Denn der junge Mann scheint einfach aus seiner Naivität noch etwas Kapital geschlagen haben.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Selbst wenn die Steuerschuld besteht, wegen 4 Cent einen Gerichtsvollzieher loszuschicken, ist nicht nur lächerlich, sondern auch noch unverschämt. Solch eine Verschwendung von Steuergeldern ist wirklich der Gipfel. Und dann noch eine Bitte um Amtshilfe, ich fasse es nicht. Da der Steuerschuldner jetzt nach Baden-Württemberg verzogen ist, hat er wenigstens vernünftige Steuerbeamten, im Gegensatz zu denen in Chemnitz.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Mir gehts ähnlich wie JotJot. Auch die von Cid genannte Steuergelderverschwendung kann ich nicht erkennen, da die Gebühren für Gerichtsvollzieher von den säumigen Personen zu tragen sind. Außerdem müssen ja irgendwo Grenzen gezogen werden. Sonst kann sich jeder der nur ein paar Cents mehr hat, beschweren, weil es nur Cent-Beträge sind.

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» Trisa » Beiträge: 3169 » Talkpoints: 61,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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