Auf dem Land oder in der Stadt leben?

vom 31.01.2011, 22:43 Uhr

Ich liebe große Städte und das Leben, das dort von morgens bis abends herrscht, sehr und könnte Wochen in einer Stadt wie z.B. Amsterdam oder Paris verbringen. Es gibt einfach so viel zu sehen und zu erkunden und es herrscht ein gewisses Gefühl von Freiheit und der großen weiten Welt. Im Frühjahr fahre ich nach London, worauf ich mich schon wahnsinnig freue.

Trotzdem, in einer solchen Stadt wohnen könnte ich nicht. Es ist alles sehr abenteuerlich und auch kulturell wertvoller als das "platte Land", aber manchmal brauche ich auch einfach meine Ruhe. Wenn ich mein Fenster öffne, will ich keinen Straßenlärm hören, sondern allenfalls Vögel. Und wenn ich z.B. aufgewühlt bin, möchte ich vielleicht einmal ganz allein durch einen Wald gehen und mich wieder beruhigen. In einer großen Stadt ist immer viel los, aber das heißt auch, dass man nie zur Ruhe kommt und mal allein mit sich selbst ist. Das würde mir fehlen.

Eine tolle Alternative ist natürlich, in die Nähe einer großen Stadt zu ziehen. Das heißt, das eigene Haus steht im Grünen, aber die Stadt ist mit dem Auto innerhalb weniger Minuten zu erreichen. Dann kann man seinen Tag in der Stadt verbringen und trotzdem abends wieder in sein idyllisches Landleben zurückkehren.

» <green day> » Beiträge: 403 » Talkpoints: 40,56 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich habe das Glück, mitten in einer Art Übergang zu leben. An unserem Haus verläuft eine Straße vorbei. Verfolgt man diese Straße nach rechts, dann wird diese nach zehn Minuten zu einem Landweg und man geht durch Wald, Felder und Wiesen, an Bauernhöfen und Kühen vorbei. Das Land liegt also praktisch direkt neben uns. Verfolgt man die Straße jedoch nach links, ist man binnen weniger Minuten in einer Kleinstadt, in der auch meine Schule steht und wo man auch die wichtigsten Geschäfte und Märkte finden kann. Von dort sind es mit dem Auto auch nur wenige Minuten bis zur nächsten größeren Stadt, so dass ich mich wirklich nicht beschweren kann.

An sich finde ich nicht, dass man allgemein sagen kann, ob Land oder Stadt besser ist. Jeder hat seine eigenen Vorlieben und wenn man eher Ruhe, Natur und Abstand zu Menschen braucht, dann ist vermutlich das Land besser, mag man Menschenkontakt, unternimmt gerne viel und macht einem Lärm und gegebenenfalls auch die schlechte Luft nicht aus, ist man in der Stadt richtig. Dürfte ich mir was aussuchen, würde ich eigentlich auch etwas nehmen, was meinem jetzigen Wohnort gleicht, nämlich einfach ein Haus, das weder ganz im Abseits, noch mitten im Trubel liegt.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Man muss einfach selbst für sich schauen, wo er sich wohler fühlt. Vieles wird von der Kindheit geprägt, das kann aber auch so negativ sein, so dass man sich als Landkind für die Stadt entscheidet oder anders herum. Aber ich kenne es auch eher so, dass man sich oft eher da wohlfühlt, wo man auch aufgewachsen ist.

Auch mir ergeht es so - ich bin in einem Dorf aufgewachsen und wohne wieder in einem Dorf. Kurzzeitig hätte ich es mir vorstellen können, in einer mittelgroßen oder großen Stadt wegen der Arbeit wohnen zu können. Aber es hat nicht mit einer Wohnung geklappt und ich fühlte mich in diesen Wohnungen, als die Besichtigung stattfanden, auch immer sehr unwohl. Dabei habe ich es durchaus zu schätzen gewusst, vieles einfach unkomplizierter erreichen zu können. Das ist wirklich der Vorteil in der Stadt: man hat mehr Möglichkeiten, kann vieles auch zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmittel erreichen. Auch sind die Freizeitmöglichkeiten oder Behörden besser zu erreichen.

Die erste gemeinsame Wohnung hatten wir dann im Vorort einer kleineren Stadt. Ich hätte mir auch vorstellen können, in der Kleinstadt selbst zu wohnen. Allerdings sind dort die Mieten nicht gerade günstig, so dass wir uns dagegen entschieden haben und dann die folgende Wohnung, die wieder ländlich liegt, bezogen haben. Die Miete ist günstiger und wir fühlen uns auch auf dem Land wieder wohler. Ich hätte es gern mal mit einer Stadt ausprobiert, aber dazu ist es nicht gekommen.

Übrigens finde ich es nicht, dass man nur auf dem Lande sozialer eingebunden ist. In Wohnhäusern oder Vierteln, wo man sich mit den Nachbarn gut versteht, läuft auch nicht alles anonym ab. Zwar kann ich verstehen, dass man die Anonymität gern als Argument für und auch gegen eine Stadt nimmt. Aber auch dort wird gern mal über Nachbarn gelästert, oder wenn es positiv läuft, hält man auch in einer Stadt zusammen.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Land oder Stadt, so einfach entscheiden, was mir besser gefällt, das geht nicht. Ich finde beides hat seine Daseinsberechtigung. Ich bin in einer Großstadt geboren, habe aber eine Weile während meiner Kindheit auf dem Land gelebt. Ich habe das unbeschwerte Leben auf dem Lande geliebt. Es gibt für Kinder nichts Schöneres, als auf dem Lande, in einem kleinen Dorf zu leben. Felder und Wälder sind praktisch vor der Tür. Die Kinder können sich nach Herzenslust austoben. Auch als Erwachsener kann man in einem Dorf Ruhe und Erholung finden. Aber nicht nur das, auch die Gesundheit von Landbewohnern dürfte um Einiges besser sein, als die der Stadtbewohner.

Den Krach und Lärm, die allgemeine Hektik, die in der Stadt herrscht, der quirlige Verkehr in den Straßen, der Staub und Dreck am Boden und in der Luft, das alles kennt der Dorfbewohner nur von seinen Besuchen in der Stadt. Die Stadtmenschen, die diese Dinge täglich erleben, für die sind sie normal. Sie möchten es meistens nicht anders haben. Das heißt, wenn sie es könnten, den Staub und Dreck zu eliminieren und den Lärm zu beruhigen, wäre ihnen das schon lieb. Aber der Stadt den Rücken zuwenden und aufs Land zu ziehen, nein das wollen sie nicht.

In der Stadt ist alles gut erreichbar. Stadtmenschen können wählen zwischen den Einkaufsmöglichkeiten, den verschiedenen Restaurants, Cafes oder Schnellimbissen. Sie haben eine Auswahl an Ärzten jeder Richtung, mehreren Krankenhäuser und Kliniken, Apotheken und sonstigen medizinischen Einrichtungen. Wenn man Glück hat, gibt es grade mal einen Arzt auf dem Lande. In der Stadt gibt es ein gut ausgebautes Verkehrsnetz, auf dem Lande gibt es vielleicht ein oder zweimal täglich einen Bus, der in die nächste Stadt fährt oder man ist nur auf das Auto angewiesen. Vor allem weiterführende Schulen gibt es nur in der Stadt.

Hilfsorganisationen sind in der Stadt etabliert. Theater und Kinos gibt es in der Stadt, Wenn jemand gläubig ist, findet er mehrere Kirchen in der Stadt, auf dem Land eine, die aber völlig ausreicht. Wenn euch die Nachbarn nicht mehr gefallen, zieht ihr um. Das geht nicht auf dem Lande. Dort muß man klar kommen, egal, wer da wohnt. Trotz allem gefällt es mit besser auf dem Lande.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich für meinen Teil habe jahrelang in der Stadt gewohnt, was in gewisser Art und Weise auch seinen Touch hat. In der Stadt ist einfach mehr Leben , Unruhe und Abwechslung vorhanden, welches besonders aber auf Ruhe bezogene Menschen meistens abschreckt.

Man kann sich die Stadt einfach als ein wunderschönes Buch vorstellen, das viele Seiten und Facetten besitzt, die sich jeden Tag zum neuen in ihrer eigenen Pracht offenbaren. Dieses Gefühl kennt jeder, wenn er durch einen Park geht und feststellt, das, egal wie vertraut dieser Park ist , es jedes Mal ein anderes Erlebnis ist.

Für mich persönlich als kleines Kind war die Stadt einfach riesig, geheimnisvoll und umgeben von rätselhaften Menschen, welche teilweise sogar andere Nationalitäten besessen haben. Hinter jeder Ecke dieser Stadt konnte sich etwas plötzlich Unerwartetes ereignen, was einen freuen und zugleich auch erschrecken konnte.

Meiner Meinung nach ist es einfach das Normalste der Welt, dass eine Stadt eben genau unvorstellbare Gegensätze, wie Gegensätze, Frieden und Neugier vereint, denn genau das ist eine Stadt ja, ein Platz, indem all dies inklusive der Menschen zusammentrifft.

Das Land hingegen ist für mich schon immer ein Märchen gewesen, weil das Leben dort eben noch so unberührt, gelassen und voller Entdeckungen steckt. Als Mensch blickt man einfach auf riesige Weiden, Wälder und Berge, wie sie einem , vielleicht nur noch aus einem Märchen oder Film bekannt sind.

Auch die Menschen, die auf dem Land leben sind, geprägt von einer Gelassenheit, als würde ein Tropfen aus dem Wasserhahn mit unendlicher langsamer Geschwindigkeit den Beckenrand berühren. Viele dieser Menschen treffen sich im Ort und legen einfach eine Sozialität an den Tag, die meiner Meinung nach in der Stadt verloren gegangen ist.

Abschließend muss ich sagen, dass das Leben aus Stadt und Land im Prinzip, wie das Leben von Yin und Yang ist. Eine Dualität, welche einfach existieren muss, um die Säulen der Gesellschaft bilden zu können und einen dementsprechend Ausgleich zu schaffen.

» Newsjumper » Beiträge: 598 » Talkpoints: 0,35 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich wohne am Rand einer Stadt und finde das eigentlich am besten so. So ist man nicht direkt mitten in der Stadt, aber auch nicht gleich auf dem Land, von wo man nirgendwo ohne Auto hinkommt. Ich brauche somit 10 Minuten zu Fuß bis in die Stadt und wohne trotzdem in einer ruhigen Umgebung, wo kaum Autos vorbeifahren und man deswegen seine Ruhe hat.

Direkt in der Stadt würde ich niemals wohnen wollen, da man dort mit dem Auto oft wegen den vielen Ampeln kaum voran kommt. Man findet in der Stadt auch so gut wie nirgendwo Parkplätze bei denen man nicht eine Menge Geld bezahlen muss. Außerdem sind die meisten Häuser mitten in der Stadt ziemlich eingeengt, sodass man kaum Platz für sich und seine Ruhe hat.

Auf dem Land braucht man meistens ein Auto, da man ohne kaum in die Stadt kommt. Natürlich gibt es noch Busse, aber auf diese verlasse ich mich schon lange nicht mehr. Wenn man dann mal kurz etwas einkaufen will braucht man schon mal 15 Minuten mit dem Auto bis man zum nächsten Geschäft kommt. Um zur Arbeit oder zur Schule zu gelangen gilt natürlich das selbe. So verschwendet man eine Menge Benzin und Zeit im Gegensatz zum Leben in der Stadt.

Wie du siehst haben beide Orte Vor- und Nachteile. Deswegen bevorzuge ich wie schon gesagt das Leben zwischen den beiden Orten. Am Rand der Stadt hat man beides. Sowohl ein ruhig Leben wie auf dem Land und gleichzeitig eine schnell erreichbare Stadt.

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» conansc » Beiträge: 1135 » Talkpoints: 1,83 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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